Ubuntu 7.04 Feisty Fawn

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Ubuntu 7.04 Feisty Fawn ist eine Version der Linux-Distribution Ubuntu.

Software

Linux-Kernel 2.6.20 Linux-Kernel
X Window System 7.2 Modularer X-Server (mit 3D-Erweiterung AIGLX)
Gnome 2.18.0 Standard-Desktop (Ubuntu)
KDE 3.5.6 Standard-Desktop (Kubuntu)
OpenOffice 2.2.0 Office-Suite
Firefox 2.0.0.3 Webbrowser
Evolution 2.10 E-Mail
GIMP 2.2.13 Bildbearbeitung
Gaim 2.0.0+beta6 Instant Messenger
Glibc 2.5.6 GNU-C-Bibliothek
gcc 4.1.2 GNU-C-Compiler
Perl 5.8.8 Programmiersprache
Python 2.5.1 Programmiersprache
Mysql 5.0.38 Datenbankserver
Apache2 2.2.3 Webserver
PHP 5.2.1 Skriptsprache
Java 1.5.0-11/6-00 Sun-Java-Laufzeitumgebung

Installation und Konfiguration

FAQ

Benutzer "root"

In der Standardkonfiguration ist der Benutzer "root" deaktiviert, also können mit su keine Administratorrechte erlangt werden. Allerdings ist der Befehl sudo so konfiguriert, dass der erste angelegte Benutzer ihn mit jedem beliebigen Befehl aufrufen darf (also auch "sudo su"). Bei der Passwortabfrage muss das Benutzerpasswort angegeben werden, das vom System danach 15 Minuten lang im Speicher gehalten wird.

Um dauerhaft als Benutzer "root" zu arbeiten wird folgender Befehl abgesetzt:

$ sudo -s

Um den Benutzer "root" wie auf anderen Systemen üblich zu nutzen wird für ihn ein Passwort angegeben:

$ sudo passwd

Im Menü "System > Administration > Benutzer und Gruppen" können den eingerichteten Benutzern unerwünschte Rechte entzogen werden.

Sprachunterstützung

Auf einer deutschsprachigen Arbeitsoberfläche werden einige Programme in englischer Sprache installiert. Die noch fehlenden Pakete können über das Menü "System > Systemverwaltung > Sprachunterstützung" nachgeladen werden.

Softwarequellen

Neue Pakete werden über die Paketverwaltung Synaptic aus verschiedenen potentiellen Softwarequellen eingespielt, die über das Menü "System > Systemverwaltung > Software-Quellen" eingestellt werden:

Quelle Inhalt
main Alle Software, die von der Firma Canonical mit garantierten Updates unterstützt wird. Dazu gehören die grundlegenden Pakete zur Arbeitsoberfläche Gnome.
restricted Kostenlose, aber proprietäre Software (Grafik- und WLAN-Gerätetreiber einiger Hersteller wie Nvidia, ATI oder Atheros).
universe Erweitertes Softwareangebot aus dem Open Source-Bereich, das aber keine direkte Unterstützung durch Canonical erfährt.
multiverse Erweitertes Softwareangebot aus dem Closed Source-Bereich (z. B. Realplayer, Flash, Adobe Reader), das aber keine direkte Unterstützung durch Canonical erfährt.

Ist nur ein langsamer oder gar kein Internetzugang verfügbar, so kann als Quelle die DVD aktiviert werden, die immerhin 4'000 Softwarepakete enthält. Nach Einlegen der DVD wird sie automatisch eingehängt. Das System findet die DVD und fragt, ob es die Paketverwaltung Synaptic starten soll. Dieser liest die DVD ein und bezieht sich bei Anfragen auf die dort gefundene Software. Im ersten Kartenreiter des Dialogs "Softwarequellen (Einstellungen > Paketquellen)" werden dann das Kästchen "CD-ROM mit Ubuntu 6.10 Edgy Eft" aktiviert und die Internetquellen deaktiviert.

SSH-Server

Nach der Installation kann nicht ohne weiteres von einer entfernten Maschine aus per SSH auf den Rechner zugegriffen werden. Ein SSH-Server kann aber mit der Synaptic-Paketverwaltung über das Paket "openssh-server" installiert werden. Standardmässig erlaubt SSH dann Anmeldungen sowohl von Benutzer "root" wie von sonstigen Benutzern. Zur Anpassung der Konfiguration kann aber mit folgendem Befehl der Zugriff als Benutzer "root" unterbunden werden. Zudem kann gleichzeitig der Zugang auf die Benutzer "xxx" und "yyy" beschränkt werden. Danach muss der SSH-Server neu gestartet werden.

$ sudo vi /etc/ssh/sshd_config
PermitRootLogin no
AllowUsers xxx yyy
$ sudo /etc/init.d/ssh restart

Zeichensatz

Umstellung auf den Zeichensatz "de_DE@euro" (ISO-8859-15), den ältere Linux-Versionen und auch Windows verwenden:

$ sudo -s
# vi /var/lib/locales/supported.d/de
de_DE@euro ISO-8859-15
# dpkg-reconfigure locales
# exit
$ vi ~/.bashrc
export LANG=de_DE@euro

KDE

Über das Metapaket "kubuntu-desktop" kann die Benutzeroberfläche KDE installiert werden. Das Paket selber installiert keine Dateien, hängt aber von verschiedenen KDE-Paketen ab - rund 125 MB müssen heruntergeladen werden, die sich nach dem Entpacken rund 400 MB Platz greifen. Um den kompletten KDE-Desktop zu verwenden, sollte bei der Paketeinrichtung der Loginmanager von "gdm" auf "kdm" geändert werden, da der Start von KDE dann deutlich flotter verläuft.

Multimedia

Zum Einspielen von Multimedia-Updates werden die Softwarequellen "universe" und "multiverse" benötigt. Im Paketmanager Synaptic wird im unteren Bereich auf "Sektionen" geklickt und die Bereiche "Bibliotheken (universe)" bzw. "Bibliotheken (multiverse)" gesucht. Hier finden sich die Pakete (z. B. "gstreamer-plugins-ugly"), um MP3-Dateien oder proprietäre Videoformate wie x264 abzuspielen.

Nacharbeit erfordert ebenfalls das Installieren der 3D-Fähigkeiten für die gängigen Grafikkartenmodelle der Hersteller Nvidia und ATI. Die einfache Installation des Pakets "nvidia-glx" für Nvidia-Karten oder "xorg-driver-fglrx" für ATI-Boards spielt in vielen Fällen die richtigen Gerätetreiber ein.

Zum Aktivieren der 3D-Fähigkeit wird in der Shell für Nvidia-Karten folgender Befehl eingegeben und danach der Rechner neu gestartet:

$ sudo nvidia-glx-config enable

Zum Aktivieren der 3D-Fähigkeit einer ATI-Karte wird das Paket "xorg-driver-fglrx" eingespielt, das Kernelmodul wird dann durch eine Änderung in der Datei "/etc/X11/xorg.conf" aktiviert. In dieser Datei muss im Abschnitt "Device" der Eintrag "Driver" auf fglrx gesetzt werden und ebenfalls der Rechner neu gestartet werden.

Ein grafisches Einrichten des X-Servers ist für Ubuntu 7.04 Feisty Fawn vorgesehen.

Dienste starten und stoppen

Ubuntu verwendet das Startsystem System-V-Init, bietet aber keine grafischen Werkzeuge zur Verwaltung der installierten Dienste. In System-V-Init stellen verschiedene Verzeichnisse mit den zu startenden Diensten die möglichen Systemzustände dar, die "Runlevel" heissen. Normalerweise entspricht Runlevel 3 dem Mehrbenutzerbetrieb ohne grafische Oberfläche und Runlevel 5 dem Mehrbenutzerbetrieb mit grafischer Oberfläche.

Ubuntu weicht von dieser Konvention ab und verwendet Runlevel 2 für den Mehrbenutzerbetrieb - ohne weiter zu unterscheiden. Beim Systemstart zu aktivierende Dienste liegen also als Softlinks im Ordner "/etc/rc2.d". Um etwa das Starten von Samba beim Booten zu verhindern muss einfach der Link "/etc/rc2.d/S20samba" entfernt werden. Anschliessend kann Samba bei Bedarf mit "sudo /etc/init.d/samba" gestartet werden.

Bootvorgang

Zum Systemstart wird das ereignisgesteuerte System Upstart verwendet, das nach und nach das alte System-V-Init ablösen wird. Upstart resultiert aus der Überlegung, verschiedene Skripte in Abhängigkeiten zueinander zu bringen, anstatt die Startskripte beim Bootvorgang nacheinander aufzurufen. Beispielsweise werden zwei Skripte parallel ausgeführt, wenn ein anderes dies anfordert. In Zukunft sollen so auch Dienste wie der Crond oder Xinetd abgelöst werden.

Backup

3-D-Gerätetreiber

Rechner mit Grafikkarte: GeForce4 MX 440SE AGP

Statt des installierten Pakets "nvidia-glx" wurden über die Synaptic-Paketverwaltung die Pakete "nvidia-glx-legacy", "nvidia-settings" und"nvtv" eingespielt.

Konfiguration des neuen Gerätetreibers:

$ sudo nvidia-glx-config enable

Trotzdem kann Google Earth nicht verwendet werden, da die Grafikkarte nicht identifiziert werden kann... Auf der Konsole erscheint dabei folgende Meldung.

Xlib:  extension "GLX" missing on display ":0.0".

WLAN-Karte

Zur Integration einer nicht erkannten WLAN-Karte wird am besten das Gerätetreibermodul Ndiswrapper verwendet.

Bugs

X Error: BadDevice, invalid or uninitialized input device

Beim Aufruf von Kuickshow oder gthumb erscheint im Terminal folgender Fehler.

X Error: BadDevice, invalid or uninitialized input device 154
  Major opcode:  143
  Minor opcode:  3
  Resource id:  0x0
Failed to open device

Umgehungslösung

1. Sichern der Konfiguration von X.

$ sudo cp -a /etc/X11/xorg.conf /etc/X11/xorg.conf.backup

2. Bearbeiten der Datei "/etc/X11/xorg.conf".

$ sudo vim /etc/X11/xorg.conf

3. Auskommentieren der problematischen Einträge.

# InputDevice "stylus" "SendCoreEvents"
# InputDevice "cursor" "SendCoreEvents"
# InputDevice "eraser" "SendCoreEvents"

4. Speichern der Datei und Neustart des Rechners.

5. Im Fall auftauchender Probleme mit der neuen Konfiguration (z. B. wenn die GUI nicht lädt) kann einfach die Sicherung zurückgespielt werden und der Rechner neu gestartet werden.

$ sudo cp -a /etc/X11/xorg.conf.backup /etc/X11/xorg.conf

Weblinks