Integrated Services Digital Network

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Integrated Services Digital Network / ISDN (dt. "diensteintegrierendes digitales Netz") ist ein internationaler Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz. Über dieses Netz werden verschiedene Dienste wie Fernschreiben (Telex), Teletex, Datex-L (leitungsvermittelte Datenübertragung), Datex-P (paketvermittelte Datenübertragung) und Telefonie übertragen und vermittelt. Vor der Einführung des ISDN gab es für die genannten Dienste jeweils eigene Netze, zwischen denen es Übergänge (Gateways) gab, zum Beispiel zwischen Fernschreibnetz und Teletex oder vom Telefonnetz zu den Datex-Netzen. Da das Telefonnetz das bekannteste der genannten Netze war und auch heute der Dienst Telefonie der meistgenutzte ist, wird die Bezeichnung ISDN oft mit Telefon gleichgesetzt.

Durch Ablösung des analogen Telefonanschlusses durch Digitaltechnik konnte die Leistungsfähigkeit der Teilnehmeranschlussleitung verdoppelt werden (gleichzeitig zwei Gespräche bzw. Verbindungen), dabei blieb die Bedienung der Endgeräte für den Benutzer weitgehend gleich. Die Datenfernübertragung (z. B. auch die Einwahl ins Internet) ist mit ISDN etwas schneller und komfortabler als mit einem Telefonmodem. Besitzen beide Teilnehmer eine digitale Verbindung, so sind Geschwindigkeiten bis zu 128'000 bps möglich. Bei ISDN entspricht 1 KB = 1'000 Byte (nicht 1'024 Byte).

Die Bandbreite wird aufgeteilt in

  • B-Kanal (Bearer) mit 64 Kbps für die Sprach- oder Datenübertragung
  • D-Kanal (Delta) mit 16 oder 64 Kbps für die Steuerung der Übertragung

Inzwischen gibt es weitere Techniken zum Telefonieren, wie GSM, UMTS und IP-Telefonie, die beim Teilnehmer im Wettbewerb stehen. Zurzeit bildet ISDN die Basis für alle anderen Telefonnetze.

ISDN-Dienste

Zwei Typen von ISDN-Diensten:

  • Basic Rate Interface / BRI für Privat- und Heimanwender
    • Zwei B-Kanäle mit 64 Kbps und ein D-Kanal mit 16 Kbps für gesamt 144 Kbps
  • Primary Rate Interface / PRI für geschäftliche Anwender
    • Nordamerika, Japan: 23 B-Kanäle mit 64 Kbps und ein D-Kanal mit 64 Kbps für gesamt 1'536 Kbps
    • Europa: 30 B-Kanäle mit 64 Kbps und ein D-Kanal mit 64 Kbps für gesamt 1'984 Kbps (entspricht dem E1-Telekommunikationsstandard)

Zur Erhöhung der Bandbreite ist über das NFAS-Verfahren (Non-Facility Associated Signalling) auch der Einsatz eines D-Kanals zur Unterstützung mehrerer PRI-Kanäle möglich.

Die Bandbreite der mehrfachen B-Kanäle kann über ein Protokoll wie Multilink PPP oder Bonding (entwickelt von der Bandwidth on Demand Interoperability Group) so zusammenegelegt werden, dass der BRI-Dienst zur Einrichtung einer Internetverbindung mit 128 Kbps genutzt werden kann.

ISDN-Hardware

Terminaladapter / TA zum Anschluss des PCs an ISDN. Der TA hat die Form einer Erweiterungskarte oder eines externen Geräts, das an die serielle Schnittstelle angeschlossen wird. Obwohl fälschlicherweise oft "ISDN-Modems" genannt, finden im TA keinerlei digital-analoge Signalumwandlungen statt. Zwei Schnittstellen:

  • U-Schnittstelle: ein Leitungspaar, das direkt zur Telefonzentrale führt
  • S/T-Schnittstelle (Subscriber/Termination): zwei Leitungspaare, die vom Wandanschluss zum Terminaladapter führen

Das Network Termination Device / NT-1 wandelt die Signale der U-Schnittstelle in Signale der S/T-Schnittstelle und ist manchmal beim Terminaladapter bereits eingebaut, sodass der PC direkt an die U-Schnittstelle angeschlossen werden kann. Daneben gibt es auch Terminaladapter, die mit der Netzwerkschnittstelle des Rechners verbunden werden können.

Weblinks

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