Importplatte
Als Importplatte (engl. imported record) wird eine Schallplatte bezeichnet, die von einer Vertriebsfirma importiert wird, die nicht unbedingt Inhaber oder Lizenzträger des Labes zu sein braucht. Ist sie es jedoch, dann bezeichnet man auch solche Platten als Importe, die nicht Teil des regulären Angebots sind und nur in besonderen Importlisten erscheinen. Ihre Auslieferung erfolgt dann durch eine spezielle Importabteilung oder einen Schallplattenimporteur, nicht durch den allgemeinen Vertrieb.
Multinationale Schallplattenkonzerne wie PolyGram, CBS und BMG tendieren dahin, Teile ihrer Produktion in Presswerken ausserhalb des Vertriebslandes herzustellen. Dies geschieht teils aus Gründen der Qualitätskontinuität (z. B. presste Polydor International zeitweilig alle für den amerikanischen Markt vorgesehenen Deutsche Grammophon-Platten in Hannover, Decca bis 1979 ihre amerikanischen London-Platten in ihrer englischen Fabrik), teils aus ökonomischen Erwägungen, um verschiedene Presswerke gleichmässig auszulasten oder Presskapazitäten auszunutzen. Solche Platten, die dann von der Schallplattenfirma selbst in das Vertriebsland importiert werden, bezeichnet man nicht als Importplatten. Ein Grossteil der Compact Discs wird auf diese Weise im- und exportiert, ohne dass es sich dabei um Importplatten im obigen Sinne handelt.
Siehe auch: Labelaufkleber