Angy Burri and the Apaches

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Angy Burri

Schweizer Country Rock-Musiker

geboren 4. April 1939 in Cham / ZG als Angelo Burri, gestorben am 22. Dezember 2013 in Wolhusen / LU

In den 1960er Jahren war Angelo "Angy" Burri (auch bekjannt als Big Angy) Teil der sogenannten Halbstarkenszene Luzerns. Beeinflusst von Gruppen wie den Shadows gründete er 1963 die Gruppe Thunderbeats, für die er selber elektrische Gitarren baute - seine Büffelschädel-Gitarre ist noch heute eine Attraktion bei jedem Konzert. 1967 wurden aus den Thunderbeats die Real Apaches, aus denen später Angy Burri and the Apaches wurden.

Schon als Kind fühlte sich Burri zu den Ureinwohnern Amerikas hingezogen. Er bewegt sich sowohl auf der Bühne als auch im Privaten meist in der traditionellen Kleidung der Indianer oder dem Wilden Westen. Unter Verwendung seiner grossen Utensiliensammlung aus diesen Kulturen drehte er zwischen 1975 und 1979 den Film The wolfer, der als erster Schweizer Western gilt. Der Film entstand im Kernwald oberhalb Kerns und im Gebiet des Glaubenbergs im Kanton Obwalden. Angy Burri, der als Regisseur und Hauptdarsteller fungierte, entwarf zusammen mit seiner Frau Sonja die Kostüme, baute die Kulissen und schrieb auch das Titellied.

1978 lancierte er den ersten "Westernball Luzern", der im Kursaal stattfand und sich bis in die 2000er-Jahre halten konnte. 1981 wurden Angy Burri and the Apaches am "2. Festival of Country Music" im Hallenstadion in Zürich zum Tagessieger gewählt. Im März 1983 wurde das Album Apaches sowie daraus die Single School days veröffentlicht, welches es bis Auf Platz 6 der Schweizer Hitparade schaffte.

1988 bereiste er erstmals die USA, wo er bekannte Indianergebiete in Montana, Colorado, South Dakota und Wyoming besuchte. In Montana wurde er von Crow-Indianern "adoptiert" und trägt seitdem in den USA den Namen "Bear Man". In der Folge weilte er mehrere Male in den USA, wo er sich unter anderem mit Ureinwohnern traf und mit seiner Harley Davidson Bikertreffen besuchte.

Angy Burri gilt in der Zentralschweiz als Original. Seine geschmückte Harley mit Pferdesattel und er selber, der in Indianer- und Westernkleidung mit einem Fuchskopf und Adlerfedern auf dem Helm durch die Region fährt, sind eine bekannte Erscheinung.

2006 wurde er im Rahmen einer Sonderausstellung des Historischen Museums Luzerns über die Luzerner Jugendszene zwischen 1950 und 1980 als "bekanntester Repräsentant der Luzerner Szene" vorgestellt und sein Film The wolfer gezeigt.

2007 starb seine damals 65-jährige Frau Sonja.

2009 würdigte ihn die Stadt Luzern für seinen Einfluss auf die Jugendkultur mit der Ausstellung Meine Träume habe ich mir selbst gemacht.

Mitte November 2010 erwachte er nachts um drei mit Atembeschwerden und Herzrasen. Sofort stieg er ins Auto und fuhr in die Notaufnahme, wo die Ärzte Wasser auf der Lunge und eine starke Herzverengung feststellten. Am 23. November abends flüchtete er aus dem Spital und besuchte mit Kollegen und Kolleginnen das Sportrock-Café Willisau / LU. "Wir haben dort bis nach Mitternacht ein bisschen geplaudert." Zuvor war er an einem Treffen mit Spiritual-Medium Elsie Poynton gewesen - die Engländerin kann gemäss eigener Darstellung mit Toten kommunizieren. "Ich wollte noch einmal mit meiner Sonja Kontakt aufnehmen, bevor an mir herumgeschnippelt wird", erklärte Burri. Er glaube zwar nicht an den "ganzen Esoterik- und Astro-Mist à la Mike Shiva. [...] Aber diese Frau Poynton versteht wirklich ihr Handwerk. Sie kann mir jeweils ganz genau sagen, was meine tote Frau denkt und fühlt. Ob die anderen mich deswegen als Spinner abtun, ist mir egal. Das ist mir so was von Wurst."

Bei seinem letzten Auftritt im November 2013 in Zürich erlitt Burri einen stillen Herzinfarkt. Er starb schliesslich am 22. Dezember als 74-jähriger an Herzversagen im Spital Wolhusen.

Galerie

Diskografie

Datum Interpret Format Titel Bestellnummer Anmerkungen
1983.03
Angy Burri and the Apaches 7-45 School days CH: Gold 10069 CH #6
A 01 02:55 Angy Burri and the Apaches School days Chuck Berry
B 01 02:42 Angy Burri and the Apaches Mammas don't let your babies grow to be cowboys
1983.03
Angy Burri and the Apaches 12-33 Apaches CH: Gold
1990.01
Angy Burri and the Apaches CD-DA Hokahe CH: Disctrade DT 278-2
1995
Angy Burri and the Apaches CD-DA Tatanka CH: Disctrade DT 287-2

Weblinks

Herausgeber Sprache Webseitentitel Anmerkungen
Angelo Burri ger Angy Burri and the Apacheswbm Offizielle Homepage
Wikipedia ger Angy Burriwbm Enzyklopädischer Artikel
Cort ger Angy Burri and the Apacheswbm Biografie