.htaccess
Die Datei .htaccess (engl. hypertext access, dt. Hypertext-Zugriff) ist eine Konfigurationsdatei, in der auf Webrechnern mit NCSA-kompatibler Webserver-Software (z. B. Apache HTTP Server) verzeichnisspezifische Einstellungen vorgenommen werden können. Beispielsweise lässt sich dort ein Zugriffsschutz für ein Verzeichnis oder einzelne Dateien einrichten. Aber auch Fehlerseiten oder interne Verknüpfungen ("rewrite rules") lassen sich hierüber einstellen, ohne den Webserver neu starten zu müssen: Änderungen in der Datei ".htaccess" treten sofort in Kraft. In diesen Dateien vorgenommene Einstellungen gelten im Gegensatz zu zentralen Konfigurationsdateien (z. B. "httpd.conf") nur für das Verzeichnis, in dem sie gespeichert sind, sowie allen Unterverzeichnissen. Sie können in den Unterverzeichnissen jedoch wieder überschrieben werden.
Konfiguration
Es gibt drei Konfigurationsdateien.
.htaccess | Die Zugriffsdatei, die Zugriffsregeln (allow, deny), den Standort der Konfigurationsdateien, die Authentifizierungsmethode und anderes speichert. |
.htgroup | Die Gruppendatei, die Informationen über die Mitglieder einer Gruppe speichert. Die Datei wird nur benötigt, wenn eine Gruppenzugriffskontrolle implementiert werden soll. |
.htpasswd | Die Passwortdatenbank, welche die Paare aus Benutzername und Passwort speichert. |
Damit die ".htaccess"-Dateien Einstellungen verändern dürfen, muss der Apache HTTP Server in der Datei "/etc/apache2/sites-available/default" entsprechend konfiguriert werden.
$ sudo vi /etc/apache2/sites-available/default <Directory /var/www/> Options Indexes FollowSymLinks MultiViews AllowOverride AuthConfig Order allow,deny allow from all </Directory>
Nach einem Neustart von Apache funktionieren nun die selbst erstellten ".htaccess"-Dateien.
$ sudo /etc/init.d/apache2 restart
Anwendungsbeispiele
Standardauthentifizierung
Die Passwortdaten werden aus Sicherheitsgründen nicht in der Datei ".htaccess" gespeichert, sondern in einer separaten Datei. Diese Datei darf sich auch ausserhalb der öffentlich zugänglichen Webverzeichnisse befinden. In einem geeigneten Verzeichnis wird mit Hilfe von htpasswd (unter Umständen "htpasswd2") wird eine neue Passwortdatei (hier ".htpasswd") mit dem Benutzer "mik" erzeugt.
$ cd /home/mik $ /usr/bin/htpasswd -c .htpasswd mik New password: Re-type new password: Adding password for user mik
Für jeden weiteren Benutzer wird die Eingabe ohne den Schalter "-c" wiederholt (der steht für "create" und erzeugt die Datei).
$ /usr/bin/htpasswd .htpasswd abc
Erstellen der neuen (versteckten) Zugriffsregelndatei ".htaccess" im zu schützenden Verzeichnis. Die Verwaltung der Nutzerzugriffe für das entsprechende Verzeichnis wird nun ab sofort durch den Apache HTTP Server erfolgen.
$ vi .htaccess AuthAuthoritative Off AuthName mik AuthType Basic AuthUserFile /home/mik/.htpasswd require valid-user #<Files *.php> #Require user mik #</Files>
Soll eine ganz bestimmte Datei auf diesem Wege geschützt werden, so kann folgender Trick angewendet werden. Die Datei "xyz.php" wird dabei geschützt, fordert die Eingabe von Benutzername und Passwort und leitet den Nutzer dann auf das ungeschützte Skript weiter.
<meta http-equiv="refresh" content=0; url=/script/xyz.php"> |
Eine andere Konfiguration könnte wie folgt aussehen.
AuthUserFile /home/mik/.htpasswd AuthGroupFile /dev/null AuthName mik AuthType Basic <Limit GET POST> require user mik </Limit>
Digest-basierte kryptographische Authentifizierung
In diesem Fall können mit Sniffern daherkommende Angreifer keine Passwörter ernten.
Erzeugen einer neuen Passwortdatenbank mit MD5-Digest-Authentifizierung unter dem Namen ".htdigest" mit dem Benutzer "mik".
$ cd /home/mik/public_html $ /usr/sbin/htdigest2 -c .htdigest [AuthName-in-.htpasswd] mik
Anpassung der Zugriffsregelndatei.
$ vi .htaccess AuthUserFile /home/mik/public_html/.htpasswd AuthGroupFile /dev/null AuthDigestFile /home/mik/public_html/.htdigest AuthName mik AuthType Digest <Limit GET POST> require user mik </Limit>
Weblinks
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