Reiser File System: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 7. Februar 2010, 18:03 Uhr

Das Reiser File System / Reiserfs (auch: ReiserFS) ist ein von Hans Reiser und seiner Firma Namesys entwickeltes Dateisystem. Es war das erste Journaling-Dateisystem im Linux-Kernel (ab Version 2.4.1).

Von JFS und XFS unterscheidet sich Reiserfs dadurch, dass es die Journaling-Funktionen optional auch auf die Nutzdaten ausdehnen kann (Full Journaling). Dafür gibt es wie bei EXT3 die mount-Option "data=journal". Ein weiterer Vorteil ist der besonders effiziente Umgang mit vielen kleinen Dateien.

Die Zukunft der Neuentwicklung Reiser4 ist aufgrund einer lebenslangen Gefängnisstrafe von Hans Reiser derzeit in Frage gestellt.

Journaling

Reiserfs besitzt folgende Journaling-Optionen.

Option Bedeutung
data=ordered Grundeinstellung. Das Dateisystem schreibt zuerst die Daten an den Bestimmungsort und trägt dann die Informationen über den abgeschlossenen Vorgang ins Journal ein.
data=journal Garantiert höchste Datensicherheit. Die Daten werden zunächst in den Journal-Bereich kopiert und erst danach an den eigentlichen Bestimmungsort. Daraus resultiert ein Performanceverlust bis zu 50 Prozent, bei grösseren Dateien beträgt der Unterschied rund 20 Prozent. Diese Option ist also nicht für die Root- oder Home-Partition gedacht, sondern eher für eigene Datenpartitionen.
data=writeback Das Dateisystem darf bereits darf bereits ins Journal schreiben, bevor alle Daten an ihrem Bestimmungsort angelangt sind. Das bewirkt einen Performancegewinn von 10 (EXT3) bzw. 30 Prozent (Reiserfs) und eignet sich gut für das Root-Dateisystem, da hier normalerweise nicht viele Schreibvorgänge stattfinden und kaum Datenverlust zu befürchten ist. Allerdings ist dann ein eigenes Home- oder Datenverzeichnis zu empfehlen. Bei einem Crash kann es allerdings vorkommen, dass durch den Dateisystemcheck alte Daten in Dateien auftauchen.
data=notail Reiserfs benutzt Leerraum in Blöcken, um darin Teile von Daten zu speichern, die nicht in einen Block passen. Der Schwanz (engl. tail) der Datei wird also abgeschnitten und in einem anderen Block gespeichert. Reiserfs speichert damit 10-20 Prozent mehr Dateien auf derselben Partition als beispielsweise EXT3. Damit ist ein Performanceverlust von rund 5 Prozent verbunden, deshalb kann diese Eigenschaft durch die Option "data=notail" ausgeschaltet werden kann.

Merkmale

  • Benötigt überdurchschnittlich lange zum Einhängen einer Partition.
  • Einhängen einer externen Festplatte dauert mindestens zehn Sekunden
  • Schnelles Formatieren einer Partition
  • Gut geeignet für die Arbeit mit Dateien im Grössenbereich von 100 KB
  • Dynamische Festlegung der Anzahl Inodes
  • Platzsparende Speicherung kleiner Dateien (z. B. belegen die Kernelsourcen nur 250 MB)

Weblinks

Herausgeber Sprache Webseitentitel Anmerkungen
Wikipedia ger ReiserFSwbm Enzyklopädischer Artikel