Tango Argentino: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit etwa 1890 verbreitete sich der <b>Tango</b> genannte Tanz in verschiedenen Formen von Buenos Aires und Montevideo aus in die ganze Welt. Zur Unterscheidung gegenüber dem (gelegentlich "Europäischer Tango" genannten) Standardtango des Welttanzprogramms wird die ursprünglichere und weniger reglementierte Form des Tanzes und die zugehörige Musik weltweit <b>Tango Argentino</b> genannt. Zutreffender als die Benennung "argentinischer Tango", durch welche die Uruguayer ausgeschlossen werden, wäre allerdings die Bezeichnung "Tango rioplatense" , also Tango vom Rio de la Plata. Eine solche begriffliche Unterscheidung ist in Argentinien und Uruguay selbst nicht üblich, dort spricht man in der Regel schlicht von Tango.
Seit etwa 1890 verbreitete sich der <b>Tango</b> genannte Tanz in verschiedenen Formen von Buenos Aires und Montevideo aus in die ganze Welt. Zur Unterscheidung gegenüber dem (gelegentlich "Europäischer Tango" genannten) Standardtango des Welttanzprogramms wird die ursprünglichere und weniger reglementierte Form des Tanzes und die zugehörige Musik weltweit <b>Tango Argentino</b> genannt. Zutreffender als die Benennung "argentinischer Tango", durch welche die Uruguayer ausgeschlossen werden, wäre eigentlich die Bezeichnung "Tango rioplatense", also Tango vom Rio de la Plata. Eine solche begriffliche Unterscheidung ist in Argentinien und Uruguay selbst nicht üblich, dort spricht man in der Regel schlicht von Tango.
 
Gegenwärtig herrschen im Tango Argentino drei Stilrichtungen vor:
* <b>Tango</b> im 4/4 Takt
* <b>Tango Vals</b> im 3/4 Takt
* <b>Milonga</b> im 2/4 Takt - gegangen wird "wie in Buenos Aires auf der Strasse"
 
Die Tangomusik wird heute üblicherweise in vier Phasen eingeteilt:
* 1880-1920 Guardia vieja (z. B. Roberto Firpo)
* 1920-1940 Guardia nueva (z. B. Juan d'Arienzo)
* 1940-1950 Década de oro (G.40)
* 1950-1965 Vanguardia
 
Schon früh beliebt war der Tango besonders in Europa und in Japan. Viele Länder übernahmen den Tango nicht nur, sondern sie veränderten auch seinen Stil, so gibt es den Finnischen Tango und den Deutschen Tango. In Argentinien teilte sich der Tango etwa in den 1950er Jahren. Astor Piazzolla entwickelte den <b>Nuevo Tango</b>, indem er ihn mit anderen Musikstilen verband und in die sogenannte "E-Musik" integrierte. Seit den 1990er Jahren wird der Tango im <b>Electrotango</b> auch mit der Popmusik verbunden.
 
Das Bandoneón verbreitete sich ab 1890 in Argentinien. Roberto Firpo führte das Klavier, Francisco Canaro den Kontrabass ins Tangoorchester ein. Das klassische Tangoorchester nennt sich sexteto típico und setzt sich zusammen aus einem Klavier, zwei Violinen, einem Kontrabass und zwei Bandoneóns. Blütezeit der grossen Orchester ("orquestas típicas" genannt) war um 1940; oft bestanden solche Orchester aus über 30 Musikern, wenn auch das Bandoneón stets das typische Instrument blieb. Zu den bekanntesten Tangoorchestern gehören diejenigen von [http://de.wikipedia.org/wiki/Juan_D%27Arienzo Juan d'Arienzo] (1900-1976), [[Carlos di Sarli]] (1903-1960), [http://de.wikipedia.org/wiki/Osvaldo_Pugliese Osvaldo Pugliese] (1905-1995), [http://de.wikipedia.org/wiki/An%C3%ADbal_Troilo Aníbal Troilo] (1914-1975) und [http://de.wikipedia.org/wiki/Astor_Piazzolla Astor Piazzolla] (1921-1992). Im Gegensatz zu den instrumentalen Tangos spielt beim Tango canción der Sänger die Hauptrolle - der bekannteste unter ihnen war wohl [http://de.wikipedia.org/wiki/Carlos_Gardel Carlos Gardel] (1890-1935).
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Tango ist Ausdruck männlicher und weiblicher Widersprüchlichkeit. Obwohl der Mann eindeutig führt, ist er doch darauf angewiesen ob und wie die Frau auf seine Signale aktiv reagiert. Obwohl die Frau geführt wird, liegt es an ihr die Schritte zu gestalten.
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Tango Argentino wird auch in Basel getanzt, wo regelmässig verschiedene [[/Veranstaltungen (Basel)|Veranstaltungen]] stattfinden.
Tango Argentino wird auch in Basel getanzt, wo regelmässig verschiedene [[/Veranstaltungen (Basel)|Veranstaltungen]] stattfinden.
== Die bekanntesten Orchesterleiter, Komponisten und Musiker ==
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! Lebensdaten !! Person !! OL !! K !! Musiker !! Signatur
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| 1888-1964 || Francisco Canaro || X || X || Violinist || ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
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| 1890-1935 || Carlos Gardel || || X || Sänger ||
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| 1893-1947 || Adolfo Carabelli || X || X || Pianist || <b>♪</b> ♪ (normaler Schluss "TSCHIM bum")
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| 1893-1950 || Francisco Lomuto || X || X || Pianist ||
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| 1897-1963 || [[Edgardo Donato]] || X || X || Violinist || ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
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| 1897-1984 || Osvaldo Fresedo || X || X || Bandoneonist || <b>♪</b> ♪ (normaler Schluss "TSCHIM bum")
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| 1989-1948 || Roberto Firpo || X || X || Pianist || ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
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| 1899-1980 || Julio de Caro || X || X || Violinist || <b>♪</b> ♪ (normaler Schluss, aber "TSCHIM (hoch) bum (tief)")
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| 1900-1976 || Juan d'Arienzo<br><small>El rey del compas</small> || X || X || Violinist ||
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| 1900-1991 || Ángel d'Agostino || X || X || Pianist || ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum", aber abgeschnitten, scharf)
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| 1901-1971 || Enrique Rodríguez || X || X || Bandoneonist ||
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| 1902-1972 || Pedro Láurenz || X || X || Bandoneonist ||
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| 1903-1960 || Carlos di Sarli || X || X || Pianist || <b>♪</b> ♪ (normaler Schluss "TSCHIM bum")
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| 1904-1959 || Ángel Vargas || X || || Sänger ||
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| 1905-1973 || Ricardo Tanturi || X || || Pianist ||
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| 1905-1974 || Ricardo Malerba || X || X || Bandoneonist || ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum", aber betont)
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| 1905-1995 || Osvaldo Pugliese || X || X || Pianist || <b>♪</b> ("TSCHIM" ohne letzten Ton, dafür mit Piano "ping")
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| 1906-1964 || Lucio Demare || X || X || Pianist ||
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| 1906-1969 || Rodolfo Biagi || X || X || Pianist, Violinist || ♪ (ohne letzten Ton)
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| 1907-1972 || Miguel Caló || X || X || Bandoneonist || ♪ (ohne letzten Ton, dafür mit Piano "pling PIM!")
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| 1910-1992 || Alfredo de Angelis || X || X || Pianist || ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
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| 1910-2000 || José García y Zg || X || X || Violinist ||
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| 1912-1965 || Alfredo Gobbi || X || X || Pianist, Violinist ||
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| 1914-1987 || Héctor Varela || X || X || Bandoneonist ||
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| 1914-1975 || Anibal Troilo || X || X || Bandoneonist || ♪ (ohne letzten Ton bzw. nur ganz leise)
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| 1921-1992 || Astor Piazzola || X || X || Bandoneonist ||
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Aktuelle Version vom 24. Februar 2012, 11:18 Uhr

Unter dem Oberbegriff Tango wird sowohl der Tanz als auch die Musikrichtung Tango verstanden.

Begriffe FAQ Tangoschulen (Basel) Veranstaltungen (Basel)

Seit etwa 1890 verbreitete sich der Tango genannte Tanz in verschiedenen Formen von Buenos Aires und Montevideo aus in die ganze Welt. Zur Unterscheidung gegenüber dem (gelegentlich "Europäischer Tango" genannten) Standardtango des Welttanzprogramms wird die ursprünglichere und weniger reglementierte Form des Tanzes und die zugehörige Musik weltweit Tango Argentino genannt. Zutreffender als die Benennung "argentinischer Tango", durch welche die Uruguayer ausgeschlossen werden, wäre eigentlich die Bezeichnung "Tango rioplatense", also Tango vom Rio de la Plata. Eine solche begriffliche Unterscheidung ist in Argentinien und Uruguay selbst nicht üblich, dort spricht man in der Regel schlicht von Tango.

Gegenwärtig herrschen im Tango Argentino drei Stilrichtungen vor:

  • Tango im 4/4 Takt
  • Tango Vals im 3/4 Takt
  • Milonga im 2/4 Takt - gegangen wird "wie in Buenos Aires auf der Strasse"

Die Tangomusik wird heute üblicherweise in vier Phasen eingeteilt:

  • 1880-1920 Guardia vieja (z. B. Roberto Firpo)
  • 1920-1940 Guardia nueva (z. B. Juan d'Arienzo)
  • 1940-1950 Década de oro (G.40)
  • 1950-1965 Vanguardia

Schon früh beliebt war der Tango besonders in Europa und in Japan. Viele Länder übernahmen den Tango nicht nur, sondern sie veränderten auch seinen Stil, so gibt es den Finnischen Tango und den Deutschen Tango. In Argentinien teilte sich der Tango etwa in den 1950er Jahren. Astor Piazzolla entwickelte den Nuevo Tango, indem er ihn mit anderen Musikstilen verband und in die sogenannte "E-Musik" integrierte. Seit den 1990er Jahren wird der Tango im Electrotango auch mit der Popmusik verbunden.

Das Bandoneón verbreitete sich ab 1890 in Argentinien. Roberto Firpo führte das Klavier, Francisco Canaro den Kontrabass ins Tangoorchester ein. Das klassische Tangoorchester nennt sich sexteto típico und setzt sich zusammen aus einem Klavier, zwei Violinen, einem Kontrabass und zwei Bandoneóns. Blütezeit der grossen Orchester ("orquestas típicas" genannt) war um 1940; oft bestanden solche Orchester aus über 30 Musikern, wenn auch das Bandoneón stets das typische Instrument blieb. Zu den bekanntesten Tangoorchestern gehören diejenigen von Juan d'Arienzo (1900-1976), Carlos di Sarli (1903-1960), Osvaldo Pugliese (1905-1995), Aníbal Troilo (1914-1975) und Astor Piazzolla (1921-1992). Im Gegensatz zu den instrumentalen Tangos spielt beim Tango canción der Sänger die Hauptrolle - der bekannteste unter ihnen war wohl Carlos Gardel (1890-1935).

Tango Argentino wird auch in Basel getanzt, wo regelmässig verschiedene Veranstaltungen stattfinden.

Die bekanntesten Orchesterleiter, Komponisten und Musiker

Lebensdaten Person OL K Musiker Signatur
1888-1964 Francisco Canaro X X Violinist ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
1890-1935 Carlos Gardel X Sänger
1893-1947 Adolfo Carabelli X X Pianist ♪ (normaler Schluss "TSCHIM bum")
1893-1950 Francisco Lomuto X X Pianist
1897-1963 Edgardo Donato X X Violinist ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
1897-1984 Osvaldo Fresedo X X Bandoneonist ♪ (normaler Schluss "TSCHIM bum")
1989-1948 Roberto Firpo X X Pianist ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
1899-1980 Julio de Caro X X Violinist ♪ (normaler Schluss, aber "TSCHIM (hoch) bum (tief)")
1900-1976 Juan d'Arienzo
El rey del compas
X X Violinist
1900-1991 Ángel d'Agostino X X Pianist ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum", aber abgeschnitten, scharf)
1901-1971 Enrique Rodríguez X X Bandoneonist
1902-1972 Pedro Láurenz X X Bandoneonist
1903-1960 Carlos di Sarli X X Pianist ♪ (normaler Schluss "TSCHIM bum")
1904-1959 Ángel Vargas X Sänger
1905-1973 Ricardo Tanturi X Pianist
1905-1974 Ricardo Malerba X X Bandoneonist ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum", aber betont)
1905-1995 Osvaldo Pugliese X X Pianist ("TSCHIM" ohne letzten Ton, dafür mit Piano "ping")
1906-1964 Lucio Demare X X Pianist
1906-1969 Rodolfo Biagi X X Pianist, Violinist ♪ (ohne letzten Ton)
1907-1972 Miguel Caló X X Bandoneonist ♪ (ohne letzten Ton, dafür mit Piano "pling PIM!")
1910-1992 Alfredo de Angelis X X Pianist ♪ ♪ (normaler Schluss "tschim bum")
1910-2000 José García y Zg X X Violinist
1912-1965 Alfredo Gobbi X X Pianist, Violinist
1914-1987 Héctor Varela X X Bandoneonist
1914-1975 Anibal Troilo X X Bandoneonist ♪ (ohne letzten Ton bzw. nur ganz leise)
1921-1992 Astor Piazzola X X Bandoneonist