Debian GNU-Linux 10.0 Buster/Installation 2020.11.02 esel
Vorbereitungen
Üblicherweise sind folgende Vorbereitungen notwendig:
- Allenfalls neue Hardware besorgen
- Sicherung von zu erhaltenden Verzeichnissen
- Erstellen von Mysql-Dumps für vorhandene Datenbanken
- Sichern von Mediawiki (Datenbank und Installationsverzeichnis)
- Exportieren der Lesezeichen in Mozilla Firefox und Opera
- Sichern der Einstellungen in Mozilla Thunderbird über Menü "Datei > Einstellungen sichern"
- Ausdruck dieser Anleitung zur Installation bzw. Rücksicherung
Im konkreten Fall fand allerdings eine Neuinstallation auf einem neuen Rechner (Notebook) mit einer Festplatte statt, sodass das aufwendige Erstellen einer Sicherung entfiel. Auf dem bisherigen Rechner "kuhn3" öffnete und bearbeitete ich diese Mikiwiki-Seite, während ich auf dem neuen Rechner "kuhn4" die Installation durchführte.
Installationsrechner
Noch nicht korrekt
- Arbeitsplatz-PC [IP-Adresse über DHCP / esel]
- Hauptplatine:
- Prozessor: Intel i3
- Arbeitsspeicher: 4 GB
- Festplatten: 1 x 475 GB
- Grafikkarten:
- Bildschirme:
- CD-ROM-Laufwerk:
Grundinstallation von Debian 10.2.0
1. Herunterladen der "Netinst"-Abbilddatei zur Netzinstallation von einer Minimal-CD
Ältere Versionen können unter http://cdimage.debian.org/cdimage/archive/ heruntergeladen werden.
Nach Anklicken des Links "amd64" wird die ISO-Abbilddatei "debian-10.2.0-amd64-netinst.iso" (Grösse: rund 350 MB) ins Verzeichnis "/SOFTWARE/Debian" heruntergeladen.
Brennen der ISO-Abbilddatei "debian-10.2.0-amd64-netinst.iso" auf eine CD-ROM.
- Anstecken des externen CD/DVD-Laufwerks über USB
- Ubuntu-Menü "Anwendungen > Multimedia > Brasero > Abbild brennen"
- Auswahl der ISO-Abbilddatei und Klick auf "Brennen"
- Nach Abschluss des Vorgangs Beschriften der CD: "Debian 10.2.0 / amd64-netinst" und Erstellungsdatum
2. Neuer Rechner
- Die Hardware wurde bereits vorher zusammengebaut
- Das Netzwerkkabel muss eingesteckt sein
- Einlegen der gebrannten CD mit Debian GNU/Linux 10.2.0
- Erstmaliges Anschalten des Rechners
3. Nach dem Rechnerstart wird mit der Taste "Esc" die Auswahl des Bootmediums angezeigt. Hier wird das nur bei eingelegter CD angezeigte Gerät "UEFI: MATSHITA DVD-RAM UJ8HC" ausgewählt.
4. Debian GNU/Linux UEFI Installer menu: Install
5. Select a language: German - Deutsch
6. Auswählen des Standorts: Schweiz
7. Tastatur konfigurieren: Schweizerdeutsch
Anschliessend wird die Hardware-Erkennung durchgeführt, es werden automatisch zusätzliche Komponenten geladen und allerlei Dinge konfiguriert, darunter das Netzwerk mit DHCP.
8. Netzwerk einrichten
Primäre Netzwerk-Schnittstelle: enp1s0 Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL8111/8168/8411 PCI Express Gigabet Etherne
Diese Verbindung wird dann erkannt und konfiguriert (u. a. mit DHCP).
- Rechnername: esel
- Domain-Name: lan
9. Benutzer und Passwörter einrichten. Anmerkung: Falls kein Passwort für Benutzer "root" angegeben wird, so wird Debian automatisch mit "sudo" eingerichtet.
- Root-Passwort: (kein Passwort angeben)
- Vollständiger Name des neuen Benutzers:
- Benutzername für Ihr Konto: abc
- Wählen Sie ein Passwort für den neuen Benutzer:
Anschliessend wird die Uhr eingestellt, es werden Festplatten und andere Hardware-Geräte erkannt.
10. Festplatten partitionieren
- Partitionierungsmethode: Manuell
Zu diesem Zeitpunkt werden folgende Partitionen angezeigt.
SCSI1 (0,0,0) (sda) - 500.1 GB ATA HGST HTS545050A7
Falls die Festplatte nicht leer ist, so müssen nun zuerst sämtliche Partitionen und RAID-Geräte gelöscht werden.
Die Partitionierung muss natürlich in absolut korrekter Weise erfolgen und man muss also wissen, was man tut - ansonsten wird man es noch früh genug bereuen.
Hier jeden einzelnen Schritt aufzuschreiben und zu erläutern ist mir zu aufwendig - stattdessen zeige ich hier bloss die von mir erstellte Partitionstabelle. Jedenfalls müssen zuerst die benötigten Partitionen angelegt und partitioniert werden.
Wichtig: Am Anfang der 500 GB-Platte mit dem Root-System muss ein kleiner Bereich (ich habe 5.0 MB gewählt) als Bootsektor für GRUB frei bleiben und als "biosgrub" partitioniert werden. Eigentlich sollte 1.0 MB reichen, aber offenbar wird dieser Bereich vom System manchmal zusätzlich verkleinert, was dann dazu führt, dass GRUB nicht installiert werden kann (siehe dazu https://www.ionas-server.com/blog/installation-raid-ausfuehrung-von-grub-install-devsda-fehlgeschlagen/ ).
Danach sieht die Partitionstabelle wie folgt aus.
SCSI1 (0,0,0) (sda) - 500.1 GB ATA HGST HTS545050A7 1.0 MB FREIER SPEICHER Nr. 1 536.9 MB B F ESP Nr. 2 495.4 GB F ext4 / Nr. 3 4.2 GB F Swap Swap 1.1 MB FREIER SPEICHER
- Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen.
- Es wurde keine EFI-Partition gefunden. Zurück zum Hauptmenü und Partitionierung fortsetzen? Nein
- Änderungen auf die Festplatte schreiben? Ja
Anschliessend erfolgt automatisch die Installation des Grundsystems. (Dauer: etwas unter 10 Minuten)
11. Paketmanager konfigurieren
- Eine andere CD oder DVD einlesen? Nein
- Land des Debian-Archiv-Spiegelservers: Schweiz
- Debian-Archiv-Spiegelserver: debian.ethz.ch
- HTTP-Proxy-Daten (leer lassen für keinen Proxy):
Nun wird automatisch "apt" konfiguriert sowie Software ausgewählt und installiert. (Dauer: etwa 3 Minuten)
12. Konfiguriere popularity-contest
- An der Paketverwendungserfassung teilnehmen? Nein
13. Softwareauswahl
- Welche Software soll installiert werden?
[ ] Debian desktop environment [ ] ... GNOME [ ] ... Xfce [ ] ... KDE Plasma [ ] ... Cinnamon [*] ... MATE [ ] ... LXDE [ ] ... LXQt [ ] web server [ ] Druckserver [*] SSH-Server [*] Standard-Systemwerkzeuge
Nun wird automatisch Software ausgewählt und installiert (1123 zu holende Dateien). (Dauer: Minuten)
- Ohne MATE sind es bloss 119 Dateien (Dauer: etwa 2 Minuten)
14. GRUB-Bootloader auf einer Festplatte installieren
15. Installation abschliessen
Beim Abschliessen der Installation wird die ISO-Abbilddatei offenbar automatisch ausgehängt, sodass sogleich die neue Maschine "kuhn4" startet und die grafische Anmeldeaufforderung zeigt.
Das per USB angeschlossene externe CD/DVD-Laufwerk wird nun entfernt.
Zur Vermeidung von Problemen mit "apt" sollten wenn nötig die auf die CD-ROM verweisenden Zeilen am Anfang der Datei "sources.list" auskommentiert oder gelöscht werden (diese Zeilen werden offenbar von der Installationsroutine selber bereits auskommentiert). Ausserdem wird jede Zeile mit "contrib" ergänzt.
$ sudo vi /etc/apt/sources.list # deb cdrom:[Debian GNU/Linux 10.2.0 _Buster_ - Official amd64 NETINST 20191116-09:56]/ buster main #deb cdrom:[Debian GNU/Linux 10.2.0 _Buster_ - Official amd64 NETINST 20191116-09:56]/ buster main deb http://debian.ethz.ch/debian/ buster main contrib deb-src http://debian.ethz.ch/debian/ buster main contrib deb http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib deb-src http://security.debian.org/debian-security buster/updates main contrib # buster-updates, previously known as 'volatile' deb http://debian.ethz.ch/debian/ buster-updates main contrib deb-src http://debian.ethz.ch/debian/ buster-updates main contrib # This system was installed using small removable media # (e.g. netinst, live or single CD). The matching "deb cdrom" # entries were disabled at the end of the installation process. # For information about how to configure apt package sources, # see the sources.list(5) manual.
Anzeige der IP-Adresse, über welche die Maschine "kuhn4" erreichbar ist.
$ ip address 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 inet 127.0.0.1/8 scope host lo valid_lft forever preferred_lft forever inet6 ::1/128 scope host valid_lft forever preferred_lft forever 2: eno1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 link/ether e0:d5:5e:b1:36:ea brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 192.168.0.30/24 brd 192.168.0.255 scope global dynamic noprefixroute eno1 valid_lft 2591875sec preferred_lft 2591875sec inet6 2a02:21b0:644d:458c:9595:a580:6eaf:1ff0/64 scope global temporary dynamic valid_lft 604677sec preferred_lft 86199sec inet6 2a02:21b0:644d:458c:e2d5:5eff:feb1:36ea/64 scope global mngtmpaddr noprefixroute valid_lft forever preferred_lft forever inet6 fe80::e2d5:5eff:feb1:36ea/64 scope link noprefixroute valid_lft forever preferred_lft forever
Der IPv6-Quatsch kann gleich deaktiviert werden.
$ cat /proc/sys/net/ipv6/conf/all/disable_ipv6 0
$ sudo cp -ip /etc/sysctl.conf /etc/sysctl.conf-ORIG $ sudo vi /etc/sysctl.conf # ANFANG - Admin Kuhn net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1 # ENDE - Admin Kuhn
$ sudo sysctl -p net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1
$ cat /proc/sys/net/ipv6/conf/all/disable_ipv6 1
Anzeige der IP-Adresse, über welche die Maschine "kuhn4" erreichbar ist.
$ ip address 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 inet 127.0.0.1/8 scope host lo valid_lft forever preferred_lft forever 2: eno1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 link/ether e0:d5:5e:b1:36:ea brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 192.168.0.30/24 brd 192.168.0.255 scope global dynamic noprefixroute eno1 valid_lft 2591740sec preferred_lft 2591740sec
Der Rechner ist nun auch per SSH erreichbar.
$ ssh mik@192.168.0.30 mik@192.168.0.30's password: Linux kuhn4 4.19.0-6-amd64 #1 SMP Debian 4.19.67-2+deb10u2 (2019-11-11) x86_64 The programs included with the Debian GNU/Linux system are free software; the exact distribution terms for each program are described in the individual files in /usr/share/doc/*/copyright. Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY, to the extent permitted by applicable law. Last login: Thu Jan 30 04:53:56 2020 from 192.168.0.21 $
Abschliessend muss kontrolliert werden, ob das eingerichtete RAID-Array korrekt funktioniert.
$ cat /proc/mdstat Personalities : [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid6] [raid5] [raid4] [raid10] md1 : active raid1 sdc1[0] sdd1[1] 3906884608 blocks super 1.2 [2/2] [UU] [===>.................] resync = 15.5% (605680128/3906884608) finish=337974.2min speed=162K/sec bitmap: 27/30 pages [108KB], 65536KB chunk md0 : active raid1 sda2[0] sdb2[1] 107355136 blocks super 1.2 [2/2] [UU] bitmap: 0/1 pages [0KB], 65536KB chunk unused devices: <none>
Die Synchronisation des RAID-Arrays dauert (je nach Grösse der zugrundeliegenden Festplatten) sehr lange. Um die Dauer zu verkürzen, wurde die Geschwindigkeit über die folgenden Parameter erhöht.
$ sudo sysctl dev.raid.speed_limit_min dev.raid.speed_limit_min = 1000 $ sudo sysctl -w dev.raid.speed_limit_min=200000
Eine höhere Geschwindigkeit als etwa 175 KB/s war aber nicht zu erreichen - die Synchronisation dauerte also immer noch rund sechs Stunden.
$ cat /proc/mdstat Personalities : [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid6] [raid5] [raid4] [raid10] md1 : active raid1 sdc1[0] sdd1[1] 3906884608 blocks super 1.2 [2/2] [UU] [===============>.....] resync = 76.4% (2987824960/3906884608) finish=157.7min speed=97083K/sec bitmap: 10/30 pages [40KB], 65536KB chunk md0 : active raid1 sda2[0] sdb2[1] 107355136 blocks super 1.2 [2/2] [UU] bitmap: 0/1 pages [0KB], 65536KB chunk unused devices: <none>
Nach abgeschlossener Synchronisation der RAID-Arrays wird zur Sicherheit nochmals ein Neustart des Betriebssystems durchgeführt.