Debian GNU-Linux 10.0 Buster/Installation 2019.11.28 kuhn4
Vorbereitungen
Üblicherweise sind folgende Vorbereitungen notwendig:
- Allenfalls neue Hardware besorgen
- Sicherung folgender Verzeichnisse
/BACKUP /BITTORRENT /DATEN /HARDWARE /home /MUSIK /SICHERUNG-adminkuhn /SICHERUNG-kuhn3 /SICHERUNG-vmi47659 /SOFTWARE /VBOX /VMWARE
- Erstellen von Mysql-Dumps für vorhandene Datenbanken
- Sichern von Mediawiki (Datenbank und Installationsverzeichnis)
- Sichern von "~/.gramps" (falls vorhanden)
- Exportieren der Lesezeichen in Mozilla Firefox und Opera
- Sichern der Einstellungen in Mozilla Thunderbird über Menü "Datei > Einstellungen sichern"
- Ausdruck dieser Anleitung zur Installation bzw. Rücksicherung
Im konkreten Fall fand allerdings eine Neuinstallation auf einem neuen Rechner mit zwei 120 GB-SSD-Festplatten (für's Betriebssystem) und zwei 3'000 GB SATA6-Festplatten (für die Daten) statt, sodass das aufwendige Erstellen einer Sicherung entfiel. Auf dem bisherigen Rechner "kuhn3" öffnete und bearbeitete ich diese Mikiwiki-Seite, während ich auf dem neuen Rechner "kuhn4" die Installation durchführte.
Installationsrechner
Noch nicht korrekt
- Arbeitsplatz-PC [IP-Adresse über DHCP / kuhn4]
- Hauptplatine: Gigabyte H97M-HD3
- Prozessor: Intel i5-4460 (3.20 GHz / 6 MB)
- Arbeitsspeicher: 8 GB (Kingston Technology DDR3-1600 8GB CL11)
- Festplatten: 2 x 120 GB SSD (Kingston SSDnow KC300), 2 x 4'000 Seagate Surveillance HDD - 3.5" SATA 6Gb/s
- Grafikkarten: 1 x Zotac GeForce GT 730 - 2GB über PCIe 2.0 x16
- Bildschirme: 1 x Benq
- CD-ROM-Laufwerk: keines (bzw. externes per USB)
Grundinstallation von Debian 10.2.0
1. Herunterladen der "Netinst"-Abbilddatei zur Netzinstallation von einer Minimal-CD
Ältere Versionen können unter http://cdimage.debian.org/cdimage/archive/ heruntergeladen werden.
Nach Anklicken des Links "amd64" wird die ISO-Abbilddatei "debian-10.2.0-amd64-netinst.iso" (Grösse: rund 350 MB) ins Verzeichnis "/SOFTWARE/Debian" heruntergeladen.
Brennen der ISO-Abbilddatei "debian-10.2.0-amd64-netinst.iso" auf eine CD-ROM.
- Anstecken des externen CD/DVD-Laufwerks über USB
- Ubuntu-Menü "Anwendungen > Multimedia > Brasero > Abbild brennen"
- Auswahl der ISO-Abbilddatei und Klick auf "Brennen"
- Nach Abschluss des Vorgangs Beschriften der CD: "Debian 10.2.0 / amd64-netinst" und Erstellungsdatum
2. Neuer Rechner
- Die Hardware wurde bereits vorher zusammengebaut
- Das Netzwerkkabel muss eingesteckt sein
- Erstmaliges Anschalten des Rechners
3. Nach dem Rechnerstart wird mit der Taste "Del" ins BIOS-Setup (Gigabyte - UEFI DualBIOS) gewechselt, wo folgende Einstellungen angepasst werden. Siehe dazu auch das Handbuch zur Hauptplatine:
Mit Taste "F2" kann zwischen den zwei verfügbaren Modi gewechselt werden.
BIOS-Menü "System > System Information"
- System Language: Deutsch
- System Datum: [ 11 / 29 / 2019 ] Fri
- Systemzeit: [ 20:37:00 ]
Damit für die Installation von einem CD/DVD-Laufwerk über USB gebootet werden kann, muss folgende Einstellung geändert werden.
BIOS-Menü "BIOS"
- CSM-Unterstützung: Eingeschaltet
- Speicher-OpROM-Richtlinie starten: Legacy
- Other PCI devices: Legacy
- CSM-Unterstützung: Ausgeschaltet
Nun wird das CD/DVD-Laufwerk per USB angesteckt. Es muss unbedingt gewartet werden, bis das CD-ROM sein Geratter beendet hat. Das dauert etwa eine Minute.
BIOS-Menü "Speichern & Beenden > Einstellungen speichern & BIOS Setup beenden"
- Save configuration and reset? JA
Beim nun erfolgenden Rechnerneustart wird nun die eingelegte CD mit "Debian GNU/Linux 10.2.0" erkannt.
4. Debian GNU/Linux UEFI Installer menu: Install
Bei mir wurden reichlich Fehlermeldungen angezeigt der folgenden Art, die ich aber ignoriert habe...
ACPI BIOS Error (bug): Could not resolve [\_SB_PCI0.SAT0.RT0.GTF...] ..., AE_NOT_FOUND (20180810/...)
5. Select a language: German - Deutsch
6. Auswählen des Standorts: Schweiz
7. Tastatur konfigurieren: Schweizerdeutsch
Anschliessend wird die Hardware-Erkennung durchgeführt, es werden automatisch zusätzliche Komponenten geladen und allerlei Dinge konfiguriert, darunter das Netzwerk mit DHCP.
8. Netzwerk einrichten
- Rechnername: kuhn4
- Domain-Name: lan
9. Benutzer und Passwörter einrichten. Anmerkung: Falls kein Passwort für Benutzer "root" angegeben wird, so wird Debian automatisch mit "sudo" eingerichtet.
- Root-Passwort: (kein Passwort angeben)
- Vollständiger Name des neuen Benutzers:
- Benutzername für Ihr Konto: abc
- Wählen Sie ein Passwort für den neuen Benutzer:
Anschliessend wird die Uhr eingestellt, es werden Festplatten und andere Hardware-Geräte erkannt.
10. Festplatten partitionieren
- UEFI-Installation erzwingen? Nein
- Partitionierungsmethode: Manuell
Zu diesem Zeitpunkt werden folgende Partitionen angezeigt.
SCSI1 (0,0,0) (sda) - 120.0 GB ATA WDC WDS120G2G0A- SCSI2 (0,0,0) (sdb) - 120.0 GB ATA WDC WDS120G2G0A- SCSI3 (0,0,0) (sdc) - 4.0 TB ATA ST4000DM004-2CV1 SCSI4 (0,0,0) (sdd) - 4.0 TB ATA ST4000DM004-2CV1
Falls die Festplatten nicht leer sind, so müssen nun zuerst sämtliche Partitionen und RAID-Geräte gelöscht werden.
Die Partitionierung muss natürlich in absolut korrekter Weise erfolgen und man muss also wissen, was man tut - ansonsten wird man es noch früh genug bereuen (weil das neue System z. B. gar nicht erst bootet oder das RAID nicht in gewünschter Weise funktioniert). Für den Anfänger sind vielleicht folgende Weblinks hilfreich:
- http://www.finnchristiansen.de/?p=511
- https://help.ubuntu.com/community/Installation/SoftwareRAID
- http://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID
- http://askubuntu.com/questions/215703/installing-12-04-server-as-a-software-raid-1-mirror-fails-to-boot
Hier jeden einzelnen Schritt aufzuschreiben und zu erläutern ist mir zu aufwendig - stattdessen zeige ich hier bloss die von mir erstellte Partitionstabelle mit den erstellten RAID-Geräten. Jedenfalls müssen zuerst die benötigten Partitionen angelegt, dann das RAID konfiguriert und schliesslich die beiden RAID-Geräte partitioniert werden.
Wichtig: Am Anfang der beiden 120 GB-Platten mit dem Root-System muss ein kleiner Bereich (ich habe 5.0 MB gewählt) als Bootsektor für GRUB frei bleiben und als "biosgrub" partitioniert werden. Eigentlich sollte 1.0 MB reichen, aber offenbar wird dieser Bereich vom System manchmal zusätzlich verkleinert, was dann dazu führt, dass GRUB nicht installiert werden kann (siehe dazu https://www.ionas-server.com/blog/installation-raid-ausfuehrung-von-grub-install-devsda-fehlgeschlagen/ ).
Danach sieht die Partitionstabelle wie folgt aus.
RAID1 Gerät #0 - 109.9 GB Software-RAID-Gerät Nr. 1 109.9 GB f ext4 / RAID1 Gerät #1 - 4.0 TB Linux Software RAID Array Nr. 1 4.0 TB F ext4 /DATEN SCSI1 (0,0,0) (sda) - 120.0 GB ATA WDC WDS120G2G0A- 1.0 MB FREIER SPEICHER Nr. 1 999.3 MB B f ESP Nr. 2 110.0 GB K raid Nr. 3 9.0 GB f Swap Swap 1.0 MB FREIER SPEICHER SCSI2 (0,0,0) (sdb) - 120.0 GB ATA WDC WDS120G2G0A- 1.0 MB FREIER SPEICHER Nr. 1 999.3 MB B f ESP Nr. 2 110.0 GB K raid Nr. 3 9.0 GB f Swap Swap 1.0 MB FREIER SPEICHER SCSI3 (0,0,0) (sdc) - 4.0 TB ATA ST4000DM004-2CV1 1.0 MB FREIER SPEICHER Nr. 1 4.0 TB K raid 859.6 kB FREIER SPEICHER SCSI4 (0,0,0) (sdd) - 4.0 TB ATA ST4000DM004-2CV1 1.0 MB FREIER SPEICHER Nr. 1 4.0 TB K raid 859.6 kB FREIER SPEICHER
- Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen.
- Es wurde keine EFI-Partition gefunden. Zurück zum Hauptmenü und Partitionierung fortsetzen? Nein
- Änderungen auf die Festplatte schreiben? Ja
Anschliessend erfolgt automatisch die Installation des Grundsystems.
11. Paketmanager konfigurieren
- Eine andere CD oder DVD einlesen? Nein
- Land des Debian-Archiv-Spiegelservers: Schweiz
- Debian-Archiv-Spiegelserver: debian.ethz.ch
- HTTP-Proxy-Daten (leer lassen für keinen Proxy):
Nun wird automatisch "apt" konfiguriert sowie Software ausgewählt und installiert. Das dauert etwa zwei Minuten.
12. Konfiguriere popularity-contest
- An der Paketverwendungserfassung teilnehmen? Nein
13. Softwareauswahl
- Welche Software soll installiert werden?
[ ] Debian desktop environment [ ] ... GNOME [ ] ... Xfce [ ] ... KDE Plasma [ ] ... Cinnamon [*] ... MATE [ ] ... LXDE [ ] ... LXQt [ ] web server [ ] Druckserver [*] SSH-Server [*] Standard-Systemwerkzeuge
Nun wird automatisch Software ausgewählt und installiert (1122 zu holende Dateien). Das dauert etwa fünf Minuten. Ohne MATE sind es bloss 119 Dateien und dauert etwa 2 Minuten.
14. GRUB-Bootloader auf einer Festplatte installieren
15. Installation abschliessen
Beim Abschliessen der Installation wird die ISO-Abbilddatei offenbar automatisch ausgehängt, sodass sogleich die neue Maschine "kuhn4" startet und die grafische Anmeldeaufforderung zeigt.
Das per USB angeschlossene externe CD/DVD-Laufwerk wird nun entfernt.
Zur Vermeidung von Problemen mit "apt" sollten wenn nötig die auf die CD-ROM verweisenden Zeilen am Anfang der Datei "sources.list" auskommentiert oder gelöscht werden (diese Zeilen werden offenbar von der Installationsroutine selber bereits auskommentiert).
$ sudo vi /etc/apt/sources.list
Anzeige der IP-Adresse, über welche die Maschine "kuhn4" erreichbar ist.
$ ip address 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 inet 127.0.0.1/8 scope host lo valid_lft forever preferred_lft forever inet6 ::1/128 scope host valid_lft forever preferred_lft forever 2: eno1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 link/ether e0:d5:5e:b1:36:ea brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 192.168.0.30/24 brd 192.168.0.255 scope global dynamic noprefixroute eno1 valid_lft 2591875sec preferred_lft 2591875sec inet6 2a02:21b0:644d:458c:9595:a580:6eaf:1ff0/64 scope global temporary dynamic valid_lft 604677sec preferred_lft 86199sec inet6 2a02:21b0:644d:458c:e2d5:5eff:feb1:36ea/64 scope global mngtmpaddr noprefixroute valid_lft forever preferred_lft forever inet6 fe80::e2d5:5eff:feb1:36ea/64 scope link noprefixroute valid_lft forever preferred_lft forever
Der IPv6-Quatsch kann gleich deaktiviert werden.
$ cat /proc/sys/net/ipv6/conf/all/disable_ipv6 0
$ sudo cp -ip /etc/sysctl.conf /etc/sysctl.conf-ORIG $ sudo vi /etc/sysctl.conf # ANFANG - Admin Kuhn net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1 # ENDE - Admin Kuhn
$ sudo sysctl -p net.ipv6.conf.all.disable_ipv6 = 1
$ cat /proc/sys/net/ipv6/conf/all/disable_ipv6 1
Anzeige der IP-Adresse, über welche die Maschine "kuhn4" erreichbar ist.
$ ip address 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 inet 127.0.0.1/8 scope host lo valid_lft forever preferred_lft forever 2: eno1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 link/ether e0:d5:5e:b1:36:ea brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 192.168.0.30/24 brd 192.168.0.255 scope global dynamic noprefixroute eno1 valid_lft 2591740sec preferred_lft 2591740sec
Der Rechner ist nun auch per SSH erreichbar.
$ ssh mik@192.168.0.30 mik@192.168.0.30's password: Linux kuhn4 4.19.0-6-amd64 #1 SMP Debian 4.19.67-2+deb10u2 (2019-11-11) x86_64 The programs included with the Debian GNU/Linux system are free software; the exact distribution terms for each program are described in the individual files in /usr/share/doc/*/copyright. Debian GNU/Linux comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY, to the extent permitted by applicable law. Last login: Thu Jan 30 04:53:56 2020 from 192.168.0.21 $
Abschliessend muss kontrolliert werden, ob das eingerichtete RAID-Array korrekt funktioniert.
$ more /proc/mdstat Personalities : [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid6] [raid5] [raid4] [raid10] md1 : active raid1 sdc1[0] sdd1[1] 3906884608 blocks super 1.2 [2/2] [UU] [===>.................] resync = 15.5% (605680128/3906884608) finish=337974.2min speed=162K/sec bitmap: 27/30 pages [108KB], 65536KB chunk md0 : active raid1 sda2[0] sdb2[1] 107355136 blocks super 1.2 [2/2] [UU] bitmap: 0/1 pages [0KB], 65536KB chunk unused devices: <none>
Die Synchronisation des RAID-Arrays dauert (je nach Grösse der zugrundeliegenden Festplatten) sehr lange. Um die Dauer zu verkürzen, wurde die Geschwindigkeit über die folgenden Parameter erhöht.
$ sudo sysctl dev.raid.speed_limit_min dev.raid.speed_limit_min = 1000 $ sudo sysctl -w dev.raid.speed_limit_min=200000
Eine höhere Geschwindigkeit als etwa 175 KB/s war aber nicht zu erreichen - die Synchronisation dauerte also immer noch rund sechs Stunden.
$ more /proc/mdstat Personalities : [raid1] [linear] [multipath] [raid0] [raid6] [raid5] [raid4] [raid10] md1 : active raid1 sdc1[0] sdd1[1] 3906885632 blocks super 1.2 [2/2] [UU] bitmap: 0/30 pages [0KB], 65536KB chunk md0 : active raid1 sda2[0] sdb2[1] 108821504 blocks super 1.2 [2/2] [UU] bitmap: 1/1 pages [4KB], 65536KB chunk unused devices: <none>
Nach abgeschlossener Synchronisation der RAID-Arrays wird zur Sicherheit nochmals ein Neustart des Betriebssystems durchgeführt.