Appenzeller Space Schöttl
gegründet 1980, aufgelöst 1998
Die experimentelle Volksmusikgruppe Appenzeller Space Schöttl wurde 1980 von Jürg "Töbi" Tobler (Hackbrett) und Urs "Ficht" Tanner (Kontrabass bzw. "Bassgeige") gegründet. Das Repertoire bestand einerseits aus traditioneller Appenzellermusik und andrerseits aus freien Improvisationen, die sich im Laufe der Zeit immer mehr miteiander vermischten. Heute gilt die Gruppe als Startschuss der neuen Appenzeller Musik. Konzerte wurden jeweils nur für das Publikum und für sich selbst gegeben - für den Moment. Die Gruppe spielte nichts, was sie vorher schon einmal gespielt hatte. Mit dabei waren im Laufe der Zeit auch immer wieder Gäste, welche die Musik neu prägten und veränderten, darunter Hans Kegel, Hermann Fritz, Fritz Gimplinger, Bernd Schlott, Stefan Fässler und Alain Croubalian.
1995 wurde das Album Herbstimprovisationen veröffentlicht. Manager war damals Christoph "Yogi" Birchler. Da die Gruppe erfolgreich war und weit herumkam, sollen sich die drei sich damals mit dem verdienten Geld gemeinsam einen Hausteil in Trogen gekauft haben. Ihr Manager wollte Grösseres erreichen und verschaffte dem Duo unter anderem einen Auftritt als Vorgruppe von Hubert von Goisern. Damit hatte er für das Duo ein Tabu gebrochen, es fielen böse Worte. An Silvester 1998 wurde das Projekt Appenzeller Space Schöttl "feierlich beerdigt".
Von 1999 bis 2001 spielten die beiden zusammen mit Matthias Lincke (Geige) unter dem Namen Tobler Lincke Tanner, danach trennten sich ihre Wege.
2007 taten sich die beiden für ein Konzert an der Kantonsschule Trogen anlässlich eines kantonalen Kulturanlasses erneut zusammen und treten seitdem wieder gemeinsam auf, allerdings unter dem Namen Töbi Tobler und Ficht Tanner.
Töbi Tobler spielte seit Ende der 1970er Jahre hauptberuflich Hackbrett. Er ist inzwischen mit verschiedenen Projekten erfolgreich und häufig auch als Solist tätig. Heute spielt er unter anderem beim Überlandorchester von Max Lässer.
Ficht Tanner ist neben seiner Tätigkeit als Bassist vor allem auch Kunststicker. Nach einer Lehre als Schriftsetzer zog es ihn 1972 nach Bern. Seine Freundin und spätere Frau arbeitete als Töpferin, er selber wurde Gehilfe des Kunstmalers Rudolf Mumprecht. Ende der 1970er Jahre tauschte er Stifte, Federn und Pinsel gegen eine im Krauchtal ergatterte Stickmaschine aus, die er im Festsaal des Honnerlagschen Doppelpalastes in der Nideren in Trogen tagtäglich bedient.
Besetzung
- 1980-1998 Appenzeller Space Schöttl: Urs "Ficht" Tanner (Kontrabass), Jürg "Töbi" Tobler (Hackbrett)
- 1999-2001 Tobler Lincke Tanner: Matthias Lincke (Geige), Urs "Ficht" Tanner (Kontrabass), Jürg "Töbi" Tobler (Hackbrett)
- 2007- Töbi Tobler und Ficht Tanner: Urs "Ficht" Tanner (Kontrabass), Jürg "Töbi" Tobler (Hackbrett)
Diskografie
Datum | Interpret | Format | Titel | Bestellnummer | Anmerkungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1982 |
Appenzeller Space Schöttl | 12-33 | Appenzeller Space Schöttl | CH: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1983 |
Töbi Tobler, Ficht Tanner, Walter Keller-Walter | 12-33 | Love is a hard work | CH: Liverpool MR 438 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1995 |
Appenzeller Space Schöttl | CD-DA | Herbstimprovisationen | CH: Phonag | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Weblinks
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