Gitarre
Die Gitarre ist ein Musikinstrument.
Die elektrisch verstärkte Gitarre gilt als typisches Instrument des Rock. . Ihr symbolischer Wert wird überall dort ausgenutzt, wo ein abgebildeter Gitarrist den gesamten Rockmusikbereich verkörpert. Umgekehrt gibt es Rockgruppen ohne Gitarre höchstens in den Grenzbereichen Jazz Rock (Weather Report, Attila, Xhol Caravan) und Meditative Musik.
Interessanterweise ragen aus der Unzahl von Rockgitarristen nur selten echte Virtuosen heraus und man wird wie von selbst darauf hingewiesen, dass der Jazz verhältnismässig deutlich mehr ausserordentliche Gitarristen aufweist als der Rock, obwohl die Gitarre in bloss eine untergeordnete Rolle spielt (zu nennen sind unter anderem Joe Pass, Barney Kessel, John McLaughlin und Volker Kriegel). Die Erkläung dafür liegt im Umstand, dass der Rock eine hauptsächlich vokale, oder genauer vokal-instrumentale Musikgattung darstellt, die der Entfaltung einer selbständigen instrumentalen Kunst im Wege steht. Wirklich grosse Gitarristen, die zum eigenen Spiel auch singen, sind schlicht deshalb selten, weil es fast unmöglich ist, gleichzeitig auf das Spiel und auf den Gesang mit derselben Konzentration zu achten. Zu den wenigen Ausnahmen gehört Jimi Hendrix, der sein Können auf der Gitarre jedoch ausschliesslich dann entfaltete, wenn er nicht sang. - nämlich in den Pausen zwischen den Textzeilen und damit in der Art der grossen Bluesgitarristen.
Ein Gitarrist, der Jazzmusikern wie Charlie Christian und Kenny Burrell oder dem Bluesmusiker Elmore James nahekäme, ist aus der Zeit des Rock'n'Roll nicht bekannt. Versierte Techniker fanden sich am ehesten unter den Studiomusikern und in den Begleitgruppen der bekannten Stars (etwa Scotty Moore bei Elvis Presley).
Überdurchschnittlich fähige Rockgitarristen arbeiten zumeist in den Studios. Es handelt sich dabei oft um glänzende Techniker, die entweder kein Talent für die mitunter reisserische Bühnenvorstellung besitzen oder auch solche, die den wirtschaftlich riskanten Rummel des Rockbetriebs nicht mitmachen wollen und sich lieber auf ein kleineres, aber dafür sicheres Einkommen verlassen. Chet Atkins etwa machte sich in der anonymen Studiowelt von Nashville heimisch. Beim Hören von Studiomusikern wie Ry Cooder oder Studiomusikerformationen wie "Barefoot Jerry" oder "Area Code 615" drängt sich der Gedanke auf, dass die besten Rockgitarristen diejenigen sein müssten, welche die meisten Rockfans nicht einmal beim Namen kennen. Allerdings haben die Stios auch noch keinen Meister der Ausdruckskraft hervorgebracht, sodass sich die Bewunderung für solche Musiker letztlich stets auf ihr technisches Können beschränkt hat.