Third Extended File System
Das Dateisystem Third Extended File System / EXT3 (auch: Ext3, Ext3fs) entstand aus einer Erweiterung des Vorgängers EXT2 zu einem Journaling-Dateisystem und ist zur Zeit sicher das meistverwendete Dateisystem unter Linux.
Allerdings fehlen EXT3 nicht nur fortgeschrittene Funktionen wie Online-Defragmentierung, Prüfsummen, transparente Komprimierung oder Verschlüsselung, es hat mit "nur" 16 TB auch eine Grössenbegrenzung, an welche heutige Dateisysteme in der Tat stossen. Das Journal speichert die Metadatenblöcke ausserdem (anders als JFS, Reiserfs oder XFS) nicht komprimiert, sondern 1:1, was nicht gerade platzsparend ist. Folgerichtig wird seit 2006 der Nachfolger EXT4 entwickelt, der viele dieser Beschränkungen aufheben soll.
EXT3 besitzt folgende Journaling-Optionen.
Option | Bedeutung |
---|---|
data=ordered | Grundeinstellung. Das Dateisystem schreibt zuerst die Daten an den Bestimmungsort und trägt dann die Informationen über den abgeschlossenen Vorgang ins Journal ein. |
data=journal | Garantiert höchste Datensicherheit. Die Daten werden zunächst in den Journal-Bereich kopiert und erst danach an den eigentlichen Bestimmungsort. Daraus resultiert ein Performanceverlust bis zu 50 Prozent, bei grösseren Dateien beträgt der Unterschied rund 20 Prozent. Diese Option ist also nicht für die Root- oder Home-Partition gedacht, sondern eher für eigene Datenpartitionen. |
data=writeback | Das Dateisystem darf bereits darf bereits ins Journal schreiben, bevor alle Daten an ihrem Bestimmungsort angelangt sind. Das bewirkt einen Performancegewinn von 10 (EXT3) bzw. 30 Prozent (Reiserfs) und eignet sich gut für das Root-Dateisystem, da hier normalerweise nicht viele Schreibvorgänge stattfinden und kaum Datenverlust zu befürchten ist. Allerdings ist dann ein eigenes Home- oder Datenverzeichnis zu empfehlen. Bei einem Crash kann es allerdings vorkommen, dass durch den Dateisystemcheck alte Daten in Dateien auftauchen. |
Merkmale
- Gut geeignet für Rechner mit einem schwachen Prozessor.
- Schnelles Einhängen von grossen Partitionen.
- Einhängen einer externen Festplatte dauert bloss drei Sekunden.
- Anlegen einer 200 GB grossen Partition dauert (angeblich) über 5 Minuten.
- Eignet sich schlecht für Verzeichnisse mit sehr vielen Dateien, da das Dateisystem bereits beim Formatieren die Anzahl der Inodes festlegt. Diese bestimmen, wieviele Dateien überhaupt angelegt werden können. Typische Problemfälle sind hier Mail-Verzeichnisse im Mbox-Format sowie verschiedene Arten von Cache-Verzeichnissen (z. B. für den Proxyserver Squid).
- Nicht sehr platzsparende Speicherung kleiner Dateien (z. B. belegen die Linux-Kernelsourcen 260 MB).