Napoleon Bonaparte
Kinder
Siehe auch
- https://fr.wikipedia.org/wiki/Napol%C3%A9on_Ier#Mariages_et_enfants
- https://de.frwiki.wiki/wiki/Descendance_de_Napol%C3%A9on
Legitime Kinder
- Napoleon Franz Bonaparte (1811-1832)
Illegitime Kinder
- Léon Denuelle (1806-1881)
- Alexandre Colonna-Walewski (1810-1868)
Umstritten:
- Napoléon-Charles Bonaparte (1802-1807)
- Jules Barthélemy-Saint-Hilaire (1805-1895)
- Émilie de Pellapra (1806-1871)
- Eugen Megerle von Mühlfeld (1810-1868)
- Auguste Alfred le Pelletier de Bouhélier (1816-1868)
- Napoléone Marie Hélène Charlotte (1816-1895/1907/1910)
- Joséphine de Montholon (1818-1819)
Adoptivkinder
- Eugène de Beauharnais (1781-1824)
- Hortense de Beauharnais (1783-1837)
- Stéphanie de Beauharnais (1789-1860)
Grande Armée
11. Linienregiment
- Herkunft: Korsika, Wallis
Schweiz
Aus der Ansprache Bonapartes an den Ausschuss der helvetischen Consulta zu St. Cloud, 12. Dezember 1802
- Aus: Quellenbuch zur Schweizergeschichte : für Haus und Schule bearbeitet von Dr. Wilhelm Oechsli, Zürich 1886, S. 472-474
- https://www.verfassungsgeschichte.ch/CH_1802_Ansprache%20Bonapartes.pdf
"Je mehr ich über die Beschaffenheit Eueres Landes nachgedacht habe, desto stärker ergab sich für mich aus der Verschiedenheit seiner Bestandtheile die Überzeugung der Unmöglichkeit, es einer Gleichförmigkeit zu unterwerfen; alles führt Euch zum Föderalismus hin.
"Welcher Unterschied waltet z. B. nicht zwischen Euern Berg- und Euern Städtebewohnern?
"Solltet ihr etwa die demokratischen Kantone zwingen wollen, unter der gleichen Regierung wie die Städte zu leben, oder gar in den Städten, z. B. zu Bern, eine reine Demokratie einzuführen gedenken.
"Die Einheit bedarf einer stehenden bewaffneten Macht; diese will besoldet sein, und dazu reichen Euere Finanzen ohne drückende Abgaben nicht hin. Euer Volk erträgt nur ungerne Abgaben. Wollt Ihr es zufrieden stellen, so dürfet Ihr ihm deren wenig aufladen und keine Truppen geben. Vormals bezahlte das Schweizervolk nur sehr wenig Abgaben, warum soll es deren in Zukunft ertragen? Abgaben
machen den unmittelbarsten Eindruck auf das Volk, nach diesen wird es Euch richten. — —
"Die Schweiz kann keine bedeutende Rolle mehr unter den Staaten Europens spielen, wie zu der Zeit, wo keine grossen Nachbarn neben ihr standen, wo Frankreich in sechszig, Italien in vierzig Herrschaften eingetheilt war. Damals wog eine Eurer Municipalitäten an Macht einen Herzog, die persönlich unter der Fahne vereinigte Tapferkeit Euerer Völker halbe Heere auf. Jetzt ist es anders. Frankreich besitzt ein Heer von fünfmalhundert, Österreich von drei-, Preussen von zweimalhunderttausend Mann wohl disziplinierter Truppen. Hierbei verschwindet die Schweiz und bleibt ihr nur übrig, ihre innern Interessen wohl zu besorgen.
"Euch bliebe ein einziges Mittel, um Antheil an den Grossthaten unserer Zeit zu nehmen: nämlich die Vereinigung mit Frankreich. Die Schweiz könnte vielleicht zwei Departemente der grossen Republik bilden. Die Natur verweigert Euch aber auch diesen Ausweg. Grosse Bergketten scheiden euch von dem Tyrol, von Italien und von Frankreich ab. Ihr sollt keine thätige Rolle in Europa spielen. Ihr bedürft der Ruhe, der Unabhängigkeit, und einer von Allen Euch umringenden Mächten anerkannten Neutralität. Seitdem Wallis von Euch getrennt, und der Simplon für Frankreich offen ist, steht diesen Erfordernissen nichts mehr entgegen.
"Wie wolltet Ihr eine Central-Regierung bilden? Dazu besitzt Ihr zu wenig ausgezeichnete Männer. Schon einen tüchtigen Landammann zu finden, würde Euch schwer genug fallen.
"Glückliche Ereignisse haben mich an die Spitze der französischen Regierung berufen, und doch würde ich mich für unfähig halten, die Schweizer zu regieren.
"Wäre der erste Landammann von Zürich, so wären die Berner unzufrieden; wählt Ihr einen Berner, so schimpfen die Zürcher. Wählt Ihr einen Protestanten, so widerstreben alle Katholiken, und so wieder umgekehrt. Wählt Ihr einen Reichen, so macht er Neidische, wählt Ihr einen verdienstvollen Unbemittelten, so müsst ihn stark bezahlen, soll er einiger Achtung geniessen.
"Solltet Ihr aber auch alles Erwünschte finden, und ich würde etwas von Euerm Landammann fordern, das er mir nicht gewähren wollte, so würde ich ihm mit der Absendung von zwanzigtausend Mann drohen, und er müsste gehorchen. Muss ich mich hingegen an den einzelnen Kanton wenden, so wird der Entscheid von einer Behörde zur andern geschoben, jede decliniert gegen mich ihre Kompetenz und antwortet mir: kommt esset unsere Berge. Zuletzt muss die Tagsatzung einberufen werden, dazu bedarf es zweier Monate Zeit, und während diesem Verschube zieht das Gewitter vorüber, und Ihr seid gerettet. Hierin liegt die wahre Politik der Schweiz.
"Ich spreche zu Euch, als wäre ich selbst ein Schweizer; für kleine Staaten ist die Föderation ungemein vortheilhaft. Ich selbst bin ein geborner Bergbewohner (montagnard); ich kenne den hieraus entspringenden Geist. Nur keine Einheit, keine Truppen, keine Central-
Finanzen, keine CentralAbgaben, keine diplomatischen Agenten bei den andern Mächten, und damit habt Ihr schon mehrere Mal hunderttausend Franken erspart.
"Die Schweiz soll sich darauf beschränken, ihre innern Angelegenheiten wohl zu verwalten, sie soll der dreifachen Gleichheit, der Kantone je einer zu dem andern, der Städtebewohner je die einen zu den andern, der Städte- und der Landbewohner geniessen, und sich dabei auf die französische Freundschaft stützen.
"Um zu Euerer Unabhängigkeit und Neutralität zu gelangen ist unerlässlich, dass Ihr schnell und vor allem aus Euere Kantone ungefähr nach der ehevorigen Weise, doch mit den Abänderungen und Grundlagen organisiert, dass alle Kantone gleiche politische Rechte geniessen, und dass die Städte auf ihre Privilegien gegen ihre ehemaligen Unterthanen und die Patricier-Familien auf die ihrigen, ihren Stadtmitbürgern gegenüber, verzichten. — —
"Die Kantonal-Organisationen, ich wiederhole es, müssen auf die Sitten, die Religion, die Interessen und die Meinungen eines jeden einzelnen Kantons gegründet sein. Sorgt für Gesetzlichkeit und für passende Formen.
"Die Gemeinden in den kleinen Kantonen mögen ihre Alp-Streitigkeiten nach Belieben unter sich ausmachen, aber nie sollen sich Kantone gegen andere Kantone verbinden, und mit ihnen Krieg führen. Für die Söhne Wilhelm Tells dürfen keine Fesseln geschmiedet werden.
"Die grössern Städte und Kantone sollen bei ihrer Organisation die Interessen ihrer Industrie zu Rathe ziehen, daneben mit höhern Einsichten und nach ihrer angestammten Redlichkeit (probité) regieren, dann wird es ihnen nach und nach gelingen, ihre Oekonomie für die bescheidenen Bedürfnisse ihrer Kantone wieder herzustellen.
"Sind einmal diese Kantonal-Grundlagen festgesetzt, so wird es sehr leicht sein, sich über diese Punkte des allgemeinen Verbandes zu verständigen. Wo weder Armee noch Ober-Tribunal aufzustellen, und wenig Diplomatie zu organisiren ist, geht die Sache schnell."