Helmut Salzinger

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Deutscher Schriftsteller ; geboren 1935 in Essen, gestorben 3. Dezember 1993 in Odisheim

Helmut Salzinger erwarb den Doktortitel in Germanistik und arbeitete zunächst als Rezensent und Musikkritiker, unter anderem für Die Zeit. Sein Buch Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution? (1972) gehört zu den ersten wesentlichen Büchern zum Thema Popkultur im deutschen Sprachraum. Mit Swinging Benjamin (1973) war er Teil der bnach 1968 einsetzenden undogmatischen Walter Benjamin-Rezeption. Mitte der 1970er-Jahre schrieb Salzinger Kolumnen für die Hamburger Musikzeitschrift Sounds unter dem Pseudonym "Jonas Überohr".

Anfang der 1980er Jahre zog sich Salzinger radikal vom Kulturbetrieb zurück und lebte bis zu seinem Tod 1993 auf einem Gehöft in Odisheim, das als "Head Farm" zu Treffen von Literaten und Künstlern der alternativen Szene (darunter Bert Brune, Hadayatullah Hübsch, Theo Köppen, Klaus Modick, Peer Schröder) genutzt wurde. Von dort aus gab er zusammen mit seiner Frau Mo Salzinger und anderen die Literaturzeitschrift Falk heraus. Mit dem von ihm gegründeten Verlag Head Farm Odisheim machte er sich von den grossen Verlagen unabhängig. Hier erschienen eine Reihe seiner Gedichtbände, die ihn als eigenwillige Stimme in der Lyrik der 1970er und 1980er Jahre erkennen lassen.

Bibliografie

* Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution? (1972) * Swinging Benjamin (1973) * Jonas Überohr LIVE (1976) * Gehen, Schritte. Texte und Bilder (1979) * Rock um die Uhr und andere kleine Schriften zur Musik und Gegenkultur (1982) * Nackter Wahnsinn. Die Wirklichkeit und die Suche nach ihr zwischen Konsens und Nonsens. Minima Maxima. Grundlegungen zu einer Kritik sämtlicher bestehender Verhältnisse (1984) * Stille Wasser. Gedichte (1987) * Ohne Menschen – Erzählungen einer Landschaft (1988) * Pschschhh ... sechs Versuche, in den Ofen zu pinkeln (1989) * Der Gärtner im Dschungel (1992) * Die beiden Hände des Sperbers (1993) * Vogelschau (1995) * Moor - ein Versuch, nichts zu erzählen (1996) * Salzinger Land. Ausgewählte Texte von Helmut Salzinger; in: Krachkultur 6/1996

Weblinks

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