Dynamischer DNS-Eintrag
Ein Dynamischer DNS-Eintrag / Dyndns (auch: DDNS, DynDNS) ist ein Internetdienst, der in Echtzeit einen festen Rechnernamen als Pseudonym für eine sich dynamisch ändernde IP-Adresse einrichtet. So kann ein Rechner immer über denselben Domainnamen angesprochen werden. Mit dem Begriff können zwei verschiedene Netzwerkdienste gemeint sein:
- ein DNS-Host-Dienst (oft DynDNS genannt), der nach RFC 2845 arbeitet und die IP-Adressen seiner Clienten in einer Datenbank bereit hält. Bekannte Anbieter dieses Dienstes sind
- andererseits ein Aktualisierungsmechanismus für DNS-Einträge, der gemäss RFC 2136 arbeitet und vom Programm nsupdate implementiert wurde (oft DDNS genannt).
Nutzer mit einer statischen IP-Adresse müssen sich nur einmalig bei der Seite des DynDNS-Providers anmelden, normalerweise vergeben die Internetprovider die IP-Adressen allerdings dynamisch. Daher benötigt der DynDNS-Server immer die aktuelle öffentliche IP-Adresse. Einige Router schicken die IP-Adresse von sich aus an den Dyndns-Provider, andernfalls übernehmen Programme wie ddclient, rundns, anydyn oder inadyn diese Arbeit.
Verwendung
DynDNS-Dienste erlauben es, den Rechner, der zuhause permanent an der DSL-Leitung hängt, unter einem Namen anzusprechen, z. B. "myserver.dyndns.org". Üblich sind dabei Domains, die erkennen lassen, dass es sich offenbar um eine kostengünstige Privatlösung handelt ("dnsalias.org", "getmyip.com", "homelinux.com", "no-ip.com" usw.). Bietet der Webhoster die Möglichkeit, die CNAME-Records über ein Webfrontend selbst zu verwalten, so kann man mit folgendem Trick eine wohlklingende Subdomain unauffällig auf die DynDNS-Adresse und damit auf den eigenen DSL-Rechner zeigen lassen.
1. Bei einem beliebigen DynDNS-Dienstleister legt man sich eine DYnDNS-Adresse zu (z. B. "myserver.no-ip.com").
2. Der Client, der mit dem DynDNS-Server regelmässig kommuniziert, muss heruntergeladen, installiert, konfiguriert und gestartet werden (z. B. "noip2").
3. Nach kurzer Zeit schon zeigt "myserver.no-ip.com" nun auf die eigene aktuelle IP-Adresse. Die einfachste Kontrolle liefert ein Aufruf von ping.
$ ping myserver.no-ip.com
4. Im Webfrontend des Webhosters muss nun ein Namensalias (CNAME record) angelegt werden. Im Beispiel wird die Subdomain "test" mit der dynamischen Adresse verknüpft. Wichtig ist, dass der Nameserver-Eintrag nicht als gewöhnlicher A-Record, sondern als CNAME-Record angelegt wird. Im Gegensatz zu einem A-Record zeigt der CNAME-Record nicht auf eine IP-Adresse, sondern auf einen anderen Namen!
5. Nachdem sich der Namensalias bei allen Nameservern herumgesprochen hat (was bis zu 24 Stunden dauern kann), kann dieser auch direkt angesprochen werden. Am Aufruf von ping kann allerdings schnell erkannt werden, dass es sich bei der Adresse bloss um ein Namensalias handelt.
Dem Dauerbetrieb steht das DNS-Caching der Betriebssysteme entgegen, das heisst die Gültigkeitsdauer des CNAME-Alias ist weitaus länger als die kurzlebigen DynDNS-Adressen. In der Praxis wird also nach dem einmaligen Auflösen des Namens die zugehörige IP-Adresse längere Zeit im DNS-Cache des Betriebssystems gespeichert. Wenn ein Webseitenbesucher die Seite ein weiteres Mal aufsucht und sich die DSL-IP-Adresse inzwischen geändert hat, so zeit die Subdomain unter Umständen ins Leere.