Preiskategorie
Bei der Schellackplatte entsprach im allgemeinen die Preiskategorie (engl. price category) der Labelfarbe (z. B. Plum-Label, Red Seal). Zusätzlich gab mitunter ein Präfix oder Suffix die Preiskategorie an. Gelegentlich schufen die Plattenkonzerne besondere Labels für Billigpreisplatten (z. B. Lindström mit Gloria).
Mit der Langspielplatte wurde die Labelfarbe als Preissymbol aufgegeben (lediglich als Repertoiresymbol wird sie noch von der Polydor International/Deutsche Grammophon gepflegt). Hingegen wird verstärkt auf eine Verbindung von Label und Sub-Label mit gewissen Preisklassen geachtet. Beispiele: Columbia/CBS-Vollpreisplatten tragen das Sub-Label Masterworks, ihre Billigpreisplatten (in Grossbritannien: Mittelpreisplatten) die Sub-Labels Odyssey (auch als Label), Classics und Maestro. Eigenständiges Label der Billigpreisplatten der Deutschen Grammophon/Polydor International ist Resonanz. Verallgemeinernd gilt, dass die westlichen Schallplattenfirmen Wiederveröffentlichungen in einer niedrigeren Preiskategorie herausbringen. Diese Marketing-Strategie setzte in Europa Mitte der 1960er Jahre in grösserem Umfange ein.
Bis Anfang der 1970er Jahre liessen sich folgende Preiskategorien infolge stabiler und einheitlicher Preisgestaltung durch den Einzelhandel klar bestimmen:
- Vollpreisplatte (auch: Hochpreis; engl. mid price, full price)
- Mittelpreisplatte (engl. mid price, medium price)
- Billigpreisplatte (engl. low price, budget price, budget line)
Seit dem Fortfall unverbindlicher Richtpreise ist dies nicht mehr möglich, da die Händler völlig frei kalkulieren.
Siehe auch: Budget Line, Preiscode