DJ Bobo/Biografie
1968
- 5. Januar: René Baumann wird als Sohn eines Schweizers und einer Italienerin in Kölliken (Aargau) geboren.
1981
Als 13jähriger wird er zuerst Platzwart des Fussballclubs Kölliken, dann vom Trainer entdeckt und bald offzieller Mannschaftskapitän des Clubs. Doch bald seilt er sich Richtung Mofa und Disco ab.
1984
Nach Abschluss der Volksschule beginnt er eine Lehre als Bäcker und Konditor.
1985
An seinem Wohnort in Luzern vertritt er als einen erkrankten Discjockey in einer Disco: "Ich erkannte ein paar Hits an den Plattenhüllen, und so bin ich für ihn eingesprungen." Noch im selben Jahr beginnt Baumann als DJ Bobo (von ihm als "DJ BoBo" geschrieben) im Jugendhaus Aarau Platten aufzulegen.
1986
Er erringt den zweiten Platz bei den Schweizer DJ-Meisterschaften.
1987
DJ Bobo erringt den zweiten Platz bei den Schweizer DJ-Meisterschaften und den Schweizermeistertitel 1987 im Showdance. Engagements in Wohlen (Diskothek Don Paco) und Luzern (Hazyland) folgen. Ausserdem auch eine Single mit Sandra Studer, I love you.
1989
- Jahresende: DJ Bobo nimmt seine erste eigene Maxi-Single I love you auf, der Refrain des Stücks wird dabei von Sandra Studer gesungen. Hören will solches Zeug allerdings niemand.
Anschliessend folgt eine erste DJ Bobo-Tournee, die durch verschiedene Schweizer Diskotheken führt.
1991
Veröffentlichung der Singles Ladies in the house und Let's groove on. Anschliessend unternimmt DJ Bobo eine zweite Diskotheken-Tour sowie eine dritte Tournee durch kleinere Hallen.
1992
- November: Veröffentlichung der Single Somebody dance with me, von der DJ Bobo später sagt, dass sie "von vorne bis hinten geklaut war." Das Original war Rockwells "Somebody is watching me".
1993
- 10. Januar: Die Single Somebody dance with me steigt auf Platz 36 in die Schweizer Hitparade ein (damals eine Top 40), sinkt aber schon in der Folgewoche auf Platz 40 ab.
- 14. März: Die Single Somebody dance with me erreicht nach zehn Wochen Platz 1 der Schweizer Hitparade. Insgesamt kann sie sich 48 Wochen in der Hitparade halten (damals eine Top 40), davon 20 Wochen in den Top 10.
Die Single Somebody dance with me verschafft ihm endlich den ersehnten Durchbruch und bringt ihm goldene Schallplatten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Israel und Australien.
Im Verlauf des Jahres wird DJ Bobo zum Shooting-Star im Bereich Dancefloor. Diese Rubrik bezeichnete die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Januar 1997 als "eine einschmeichelnde Mischung aus Reggae, Techno und Soul, die am Computer zusammengebastelt wird, angereichert mit Weltverbesserungsbotschaften." Seine Musikmischung verteilt er nun über zahlreiche Singles an die tumbe Kauferschaft, die meisten Stücke (Lieder kann man sie wirklich nicht nennen) komponiert er dabei gemeinsam mit Axel Breitung.
- Sommer: Veröffentlichung der Single Keep on dancing, die in zahlreichen Ländern in die Top 10 kommt und in Finnland gar Platz 1 erreicht. In Deutschland gibt es für 250'000 verkaufte Exemplare eine goldene Schallplatte.
Veröffentlichung des ersten Albums Dance with me (1993), das in der Schweiz Platin erhält und lange Zeit in den europäischen Hitparaden vertreten ist.
1994
Die Single Take control (1994) erhält in Deutschland die Gold-Auszeichnung.
- Sommer: Die Single Everybody (1994) erreicht Platz 2 der deutschen Hitparade und erhält sowohl Gold wie auch Platin für 500'000 verkaufte Exemplare.
- Herbst: Veröffentlichung des zweiten Albums There is a aparty.
- Herbst: Veröffentlichung der Single Let the dream come true, welche die Gold-Auszeichnung erhält.
Musik und Texte allein machen DJ Bobos Erfolg jedoch nicht aus: auf Tournee bietet er seinen Zuschauern eine durchgestylte Show mit modernster Licht- und Lasertechnik. Pyroeffekte und artistische Sprünge unterstützten die Choreografie zusätzlich. So wurde für seine "There is a party"-Tour angekündigt, dass "DJ Bobo mit seiner 9-köpfigen Livecrew und einer perfekten Choreographie jede Halle in eine einzige riesige Dance-Party verwandeln" würde.
1995
- Januar: Veröffentlichung der Single Love is all around, die in vielen Ländern in die Top 10 kommt. In Deutschland wird die Platte als sechste in Folge mit Gold ausgezeichnet.
- Februar - März: Während einer Südamerika-Tournee spielt DJ Bobo vor 120'000 Zuschauern in Sao Paulo (Brasilien).
- Anfang Mai: In Monaco erhölt er den "World Music award" als "World's best selling Swiss artist of the year".
- Sommer: Veröffentlichung der Single There is a party, welche von einem Strandvideo begleitet wird, das vom Kamerateam der Fernseserie Miami Vice in der Karabik gedreht wurde.
- Sommer: Tournee durch Asien, unter anderem mit einem Auftritt im Olympiastadion in Seoul (Südkorea). Anschliessend begibt sich DJ Bobo auf Werbetournee nach Australien.
- September und November: Während seiner Europatournee spielt DJ Bobo mit seiner neuen achtköpfigen Live-Gruppe vor 400'000 Zuschauern.
1996
- 14. Januar: DJ Bobo stellt seine erste Ballade "Love is the price" in der deutschen Fernsehsendung "Wetten dass...?" des ZDF vor.
- März: Beginn der ersten Schweizer Tournee, bei der er an zehn Konzerten vor insgesamt 40'000 Zuschauern spielt. Im Vorprogramm mit dabei sind die damals noch unbekannten Backstreet Boys.
Auch die Single Freedom wird mit Gold ausgezeichnet.
Veröffentlichung des Albums World in motion (1996), das für seine Verkaufszahlen mit Doppel-Platin ausgezeichnet wird.
DJ Bobo tritt bei der Osteuropa-Tournee seines Idols Michael Jackson als Vorprogramm auf. Seine eigene "World in motion"-Tour bezeichnet er als "halb Musical, halb Konzert". Ähnlich sieht das auch das Zeit-Magazin vom 25. Oktober 1996: "Die hundert Minuten World in motion-Tour-Show sind eine Mischung aus Augsburger Puppenkiste und Musical. Als Dancefloorkasper belächeln ihn deswegen diejenigen, die nervös werden, wenn einer Erfolg hat mit Musik, die nichts als Spass sein will und die die Massen glücklich macht."
1998
Mit kurzen Haaren knüpft DJ Bobo mit seinem Album Magic an seine bisherigen Erfolge an. Manche Kritiker loben neuerdings gar die angeblich "facettenreichen und nachdenklich stimmenden" Texte des unbedarften Barden. Die AZ vom 2. Mai 1998 dagegen sieht davon nichts: "Die Texte sind allerdings immer noch grauslich, Friede, Freude, Eierkuchen - the message is love, blablabla. Bobo ist die Bild-Zeitung der Pop-Musik." Bei der Tour zum Album behauptet der DJ frech: "Es wird eine gigantische Show, die an die Michael Jacksons reichen wird."
DJ Bobo hilft inzwischen als Produzent für sein eigenes Plattenlabel Yes auch jungen Talenten auf die Sprünge: das Projekt JAM mit der ersten Single What's the way to your heart und Two for God mit ihrem Stück "You and me".
1999
DJ Bobo geht für die Schweizer Illustrierte gemeinsam mit Gölä segeln.
2006
2006 nahm er gemeinsam mit Sandra das gemeinsame Duett "Celebration" auf und veröffentlichte es auf seinem Greatest Hits-Album.
weiteres
DJ Bobo gilt heute als Mitentwickler von Eurodance (eine stilverbindende Mischung aus stampfenden Elektrobeats, harmonischen Gesangseinlagen und Raps, abfällig auch als "Kirmesdisco" bezeichnet), welcher die geschmacklose Seite des Musikgeschehens der 1990er Jahre beherrschte.
René Baumann ist mit Frau Nancy verheiratet und hat einen Sohn, Jamiro.