Langspielplatte
Der Begriff Langspielplatte / LP (engl. long playing record) ist eine Übersetzung des von der amerikanischen Columbia eingeführten Begriffs "long playing record", mit dem die 1948 vorgestellte Kunststoffplatte mit Mikrorille und 33 1/3 Umin bezeichnet wurde. Langspielplatten hatte es bereits ab 1926 (Edison) bzw. 1931 (RCA Victor) gegeben - diese zwei Verfahren konnten sich auf dem Markt jedoch nicht durchsetzen. Ausserdem gab es damals für kommerzielle Tonfilmreproduktion 40 cm-Platten mit 33 1/3 Umin und einer Spieldauer von bis zu 20 Minuten pro Seite.
Als international übliches Kürzel hat sich LP durchgesetzt. Es galt ursprünglich nur für Langspielplatten mit 30 cm Durchmesser (Langspielplatten mit 25 cm Durchmesser hiessen Medium Play). Bei vollständiger Füllung besteht die Rillenspirale aus etwa 850 Windungen.
Zunächst veröffentlichten neben der amerikanischen Columbia viele kleine Schallplattenfirmen Langspielplatten. Von den grossen Firmen griff die englische Decca schnell den neuen Plattentyp auf und kam Mitte 1950 mit ihren ersten LPs auf den Markt. In der Bundesrepublik Deutschland präsentierte die Deutsche Grammophon Gesellschaft 1951 ihre ersten zwölf LPs. Die englische Gramophone Company zog erst Ende 1952 nach.
Abweichend von anderen Firmen bezeichnete die Deutsche Grammophon Gesellschaft in den 1950er Jahren auch ihre Plattentypen mit 78 UpM und 45 UpM als Langspielplatten, sofern sie mit variablem Rillenvorschub geschnitten waren.
Siehe auch: Kunststoffplatte, Schallplattenherstellung
Literatur
- H. E. Roys (Hrsg.): Disc recording and reproduction. - Stroudsburg, PA : Dowden, Hutchinson and Ross 1978. - Besonders S. 316-320
- William S. Bachmann: The LP and the single. - In: Journal of the Audio Engineering Society 25 (1977), Nr. 10/11, S. 821-823