Disk Quota: Unterschied zwischen den Versionen
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Während die genannten Quota-Typen sich üblicherweise auf ein Verzeichnis und dessen Unterverzeichnisse bezieht, kann Speicherplatz auch je Benutzer begrenzt werden; diese Möglichkeit besteht etwa bei Novell Netware. Das Speicherguthaben des Benutzers (das "User Quota") bezieht sich dabei nicht auf sein Heimatverzeichnis, sondern es werden alle Daten | Während die genannten Quota-Typen sich üblicherweise auf ein Verzeichnis und dessen Unterverzeichnisse bezieht, kann Speicherplatz auch je Benutzer begrenzt werden; diese Möglichkeit besteht etwa bei Novell Netware. Das Speicherguthaben des Benutzers (das "User Quota") bezieht sich dabei nicht auf sein Heimatverzeichnis, sondern es werden alle Daten in der ganzen Verzeichnisstruktur berücksichtigt, von denen der Benutzer als Besitzer geführt wird. | ||
== Verwendung == | == Verwendung == |
Version vom 15. Februar 2009, 01:21 Uhr
Disk Quota wird die Begrenzung des Speicherplatzes auf einem Datenspeicher für einen einzelnen Benutzer oder eine Benutzergruppe genannt. Der Mechanismus ist fester Bestandteil der meisten Unix-Versionen bzw. wird direkt im Kernel, normalerweise direkt in Verbindung mit dem genutzten Dateisystem, umgesetzt. Seit Windows 2000 gibt es Disk Quotas nativ auch auf Microsoft-Betriebssystemen.
Ziel ist es, eine technische Grenze für Speicherplatzverbrauch zu setzen, um sicherzustellen, dass alle Benutzer die zur Verfügung stehenden Systemressourcen bestmöglich nutzen können. So können etwa auch Exploits in Dateisystemen (z. B. auf Mailservern) vermieden werden. In Umgebungen, wo Speicherplatz vermietet wird (etwa beim Webhosting) soll neben diesen Qualitätserwägungen auch dafür gesorgt werden, dass Benutzer nur so viel Speicher verwenden, wie sie bezahlen.
Quota-Typen
Im Allgemeinen werden zwei Speicherplatzgrenzen unterschieden, die vom Systemadministrator einzustellen sind.
- Die soft limit stellt eine "weiche" Warngrenze dar, die für kurze Zeit überschritten werden darf. Überschreitet ein Benutzer sein "soft limit", so erhält er normalerweise eine Nachricht vom System. Oftmals wird beispielsweise eine E-Mail verschickt. Üblicherweise wird zugleich der Systemadministrator informiert. Gibt es eine "grace period" (engl. Gnadenfrist), so überwacht das System die Speicherplatzentwicklung des fraglichen Benutzers: Wird in dieser Zeit der Verbrauch nicht unter das "soft limit" reduziert, so sperrt das System den weiteren Speicherplatzverbrauch: Das "soft limit" wird erzwungen, bis der Benutzer wieder genug Speicher freigibt.
- Das hard limit stellt eine "harte" Grenze dar, die in keinem Fall überschritten werden kann. Alle Programme, die Platz belegen wollen, werden daran gehindert.
Neben diesen beiden Speicherplatzgrenzen wird üblicherweise auch zwischen folgenden Quotas unterschieden.
- Die block quota (auch: usage quota), die den tatsächlichen maximalen Speicherplatz begrenzt.
- Die file quota (auch: inode quota) beschränkt die Anzahl an Dateien und Verzeichnissen (normalerweise Inodes) auf ein vorgegebenes Maximum.
Während die genannten Quota-Typen sich üblicherweise auf ein Verzeichnis und dessen Unterverzeichnisse bezieht, kann Speicherplatz auch je Benutzer begrenzt werden; diese Möglichkeit besteht etwa bei Novell Netware. Das Speicherguthaben des Benutzers (das "User Quota") bezieht sich dabei nicht auf sein Heimatverzeichnis, sondern es werden alle Daten in der ganzen Verzeichnisstruktur berücksichtigt, von denen der Benutzer als Besitzer geführt wird.
Verwendung
Beim Einhängen des Dateisystems wird mitgeteilt, ob Disk Quotas verwendet werden sollen.
Der Befehl edquota erzeugt eine temporäre Datei mit allen Benutzern und Dateisystemen sowie dem "soft limit" und dem "hard limit". Der Befehl wird auch zum Bearbeiten bestehender Quotas verwendet.
Der Befehl quotaon startet die Quotierung.
Der Befehl quotacheck zeigt die aktuelle Quotierung an.
Beispiel: Einrichten einer Disk Quota für die Partition "/user" unter Solaris
Siehe zu diesem Beispiel auch das Buch Essential system administration (3rd edition, 2002) S. 1012-1016.
Eintrag in der Datei "vfstab".
# vi /etc/vfstab /dev/dsk/c0t0ds3 /dev/rdsk/c0t0d0s3 /user ufs 2 yes logging,quota
Neustart des Rechners.
# init 6
Möglich wäre auch das erneute Einhängen der Partition "/user".
# mount -o remount /user
Der Editor wird von edquota gemäss der Belegung der Variable "EDITOR" gestartet.
# cd /user # touch quotas # chmod 600 quotas # edquota mik
Danach wird die Quota bearbeitet, z. B. ein "soft limit" von 20'000, ein "hard limit" von 30'000.
# quotaon -a oder # quotaon /user
# quotacheck -a # repquota -v /user
Sicherstellen, dass quotacheck während des Bootvorgangs ausgeführt wird.
# /etc/init.d/MOUNTFSYS start # /etc/init.d/ufs_quota start
Weblinks
- Linux quota mini-howto (LinuxHaven.de)