abcde

Der Shell-Befehl abcde (auch: A Better CD Encoder / ABCDE, Abcde) ist ein CD-Ripper, der Audio-CDs auslesen kann. Er unterstützt das Abfragen der Freedeb und kann in verschiedenen Formaten (u. a. Vorbis, FLAC, MP3, WAV) kodieren.

Vorbedingungen

Da abcde auf andere Programme zurückgreift, sollten auf dem System folgende Werkzeuge installiert sein.

• ein MP3-Encoder (z. B. lame) oder ein Ogg-Encoder
• cdparanoia oder cdda2wav (Audio-Extraktions-Werkzeuge zum Erzeugen von WAV-Dateien von Audio-CDs)
• cd-discid (ein CDDB-Werkzeug)
• wget (ein Programm zum Spiegeln von Daten aus dem WWW)
• optional: ein ID3-Tag-Editor (z. B. ide3 oder ide3v2)

Konfiguration

Die Konfiguration kann systemweit in der Datei "/etc/abcde.conf" oder im Heimatverzeichnis des verwendenden Benutzers ("~/.abcde.conf") durchgeführt werden.

Für meine Zwecke verwende ich folgende Konfiguration.

CDDBURL="http://freedb.freedb.org/~cddb/cddb.cgi"
MP3ENCODERSYNTAX=default
LAME=/usr/bin/lame
LAMEOPTS="-b 192"
OUTPUTTYPE=mp3

Optionen

Option	Beschreibung
-a	(action) Ausführen einzelner Features des Programms (cddb, read, encode)
-d	(device) Bestimmung des CD-ROM-Device (z. B. "-d /dev/cdrom")
-h	(help) Anzeige der Hilfe
-o	(format) Bestimmung des Ausgabeformats (z. B. "-o mp3" mit 128 kbit/s oder "-o ogg" mit 112 kbit/s)

Verwendung

Das Verhalten von abcde wird von der systemweiten Konfigurationsdatei "/etc/abcde.conf" beeinflusst. Diese kann ins eigene Home-Verzeichnis kopiert und bearbeitet werden. Hier wird festgelegt, welcher CDDB-Rechner kontaktiert wird, wie das eigene CD-ROM-Laufwerk heisst, wo fertige MP3- bzw. OGG-Dateien abgelegt werden und wie sie heissen sollen. Zum Ändern der Voreinstellung ("Interpret/Titel.(mp3/ogg)") wird der Eintrag nach "# Output filename format..." angepasst. So sorgt beispielsweise der folgende Eintrag dafür, dass der Titel des Albums ebenfalls im Namen auftaucht ("Christy_Moore/Traveller_-_Last_Cold_Kiss.ogg").

OUTPUTFORMAT='${ARTISTFILE}/${ALBUMFILE}_-_${TRACKFILE}.${OUTPUTTYPE}'

Programmstart im interaktiven Modus.

$ abcde

Standardmässig erscheinen die Titel nach dem Rippen in einem neuen Verzeichnis ("Künstler/Titel.(mp3/ogg)"), also beispielsweise "Christy_Moore/Raggle_Taggle_Gypsy.ogg" - Leerzeichen werden in Unterstriche umgewandelt, Sonderzeichen (z. B. Apostrophen) herausgefiltert. Die Liste der CDDB darf angepasst werden: Tippen Sie y, um die Titelnamen zu editieren. Das Programm versucht dabei zunächst, eine mögliche Umgebungsvariable "$EDITOR" auszuwerten; ist diese nicht gesetzt, wird der vi gestartet. Für eine CD mit verschiedenen Interpreten kann nach Bestätigen der nächsten Frage (Is the CD multi-artist? [y/n] (n):) ausgewählt werden, wie die Informationen Interpret und Titel aus den CDDB-Einträgen erzeugt werden.

Danach macht sich abcde an die Arbeit, eine ASCII-Anzeige verrät den Fortschritt. Im Output zu sehen: abcde legt ein temporäres Verzeichnis ("abcde.discID") an. In diesem befinden sich Informationen zur CD; sollte ein Rip-Vorgang einmal unterbrochen werden, nimmt ein erneuter Start von abcde die Arbeit einfach wieder auf.

Auslesen der Stücke 1 und 3.

$ abcde 1 3

Auslesen aller Stücke, wobei die ausgelesenen WAV-Dateien nach dem Kodieren nicht gelöscht werden.

$ abcde -k

Auslesen aller Stücke und Kodieren als MP3-Dateien.

$ abcde -o mp3

Weblinks

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