Nella Martinetti

Schweizer Schlagersängerin

geboren 21. Januar 1946 in Brissago (Tessin, Schweiz), gestorben 29. Juli 2011 in Männedorf (Zürich, Schweiz)

Nella Martinetti konzentrierte sich nach ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin auf die Musik. Anfänglich sang sie vor allem Schlager, doch ihre grössten Erfolge hatte sie mit der Interpretation von Tessiner Volksliedern.

1981 erreichten Peter, Sue und Marc mit dem von Martinetti getexteten Lied "Io senza te" Platz 4 am Concours Eurovision de la Chanson.

Mit dem Lied "Bella musica" errang Martinetti 1986 beim ersten Grandprix der Volksmusik gleich einen dreifachen Sieg für Text, Komposition und Interpretation.

1988 gewann Céline Dion den Concours Eurovision de la Chanson (den heutigen Eurovision Song Contest) mit dem Lied "Ne partez pas sans moi", dessen Text von Martinetti stammte.

Irgendwann kam ihre Musikkarriere jedoch ins Stocken und sie versuchte, mit Skandalen im Gespräch zu bleiben. Der Öffentlichkeit wurde nichts vorenthalten: Über ihre zerbrochene grosse Liebe, ihre Tablettensucht, eine Abtreibung und ihre Depressionen redete sie ebenso offen wie über die Affären mit jungen Männern. Dazu kamen eine Modekollektion für Mollige ("nellabella") und mehrere Fotoshootings, bei denen sie ihren fetten Leib nur mit Früchten oder einem Seidentuch verhüllte. Sie habe dies gemacht, weil sie süchtig nach Aufmerksamkeit sei. "Ich weiss sehr wohl, dass die ganze Schweiz über mich lacht", sagte sie 2008 im Blick. Sie habe Fehler gemacht, zu oft Privates in die Öffentlichkeit getragen.

Von 1997 bis 1999 führte sie eine Beziehung mit dem 30 Jahre jüngeren Schlagersänger Claudio de Bartolo.

Bis zu ihrem Tod lebte sie in Jona (St. Gallen, Schweiz) zusammen mit ihrer besten Freundin.

Sie litt an Fibromyalgie, einer unheilbaren Krankheit, die mit heftigen Schmerzen verbunden ist. Leben und Umgang damit schilderte sie in ihrem 2005 erschienenen Buch Guten Morgen Schmerz!.

Sie veröffentlichte ausserdem ein Bastelbuch für Kinder und Erwachsene (Basteln mit Nella Martinetti) und komponierte ein Lied für die Schweizer Pfadfinder.

2009 erhielt sie die Krebsdiagnose.

Im Juni 2011 erklärte sie gegenüber der Glückspost, sie habe genug von der Chemotherapie und setze die Behandlung ab: "Ich mag nicht mehr. Egal, wann der Tod kommt, ich empfange ihn." Vorausschauend hatte sie sich kurz zuvor ein Urnengrab auf dem Friedhof von Brissago gekauft, wo sie die schönste Zeit ihres Lebens verbrachte. "Ich habe nur eine grosse Hoffnung: Dass es keine Wiedergeburt gibt." Sie wolle nicht nochmals auf diese Erde zurückkommen, weil sie in ihrem Leben "mehr geweint als gelacht" habe.

Sie starb am 29. Juli 2011 im Spital in Männedorf an ihrem Krebsleiden.

Diskografie

Datum	Interpret	Format	Titel	Bestellnummer	Anmerkungen
1986	Nella Martinetti	7-45	Bella musica	xx:

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Daniela Simmons	fre,ger	Daniela Simmonswbm	Offizielle Homepage