Rock: Unterschied zwischen den Versionen

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Rock'n'Roll und Beat entstanden in den USA und Grossbritannien, die nach wie vor die eigentlichen Heimatländer des Rock sind. Erst ab etwa 1970 entwickelte sich der Rock auch im übrigen Westeuropa und in Japan. Dennoch bleibt Rock ein zur Hauptsache angloamerikanisches Produkt, dessen Hauptstädte London, New York und Los Angeles heissen.
Rock'n'Roll und Beat entstanden in den USA und Grossbritannien, die nach wie vor die eigentlichen Heimatländer des Rock sind. Erst ab etwa 1970 entwickelte sich der Rock auch im übrigen Westeuropa und in Japan. Dennoch bleibt Rock ein zur Hauptsache angloamerikanisches Produkt, dessen Hauptstädte London, New York und Los Angeles heissen.
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* [[Rockkritik]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 31. Januar 2010, 15:07 Uhr

Rock (auch: Rockmusik) ist der Oberbegriff für Musikrichtungen, die sich Ende der 1960er Jahre aus der Vermischung des Rock'n'Roll der Zeit um 1960 und anderen Musikstilen (z. B. Beat, Blues) entwickelt haben.

Die Besetzung von Rockgruppen besteht üblicherweise aus elektrischen oder akustischen Gitarren, elektrischem Bass, Schlagzeug und Gesang. Diese Grundbesetzung wird oft durch Klavier, weitere Tasteninstrumente (Hammond-Orgel, Synthesizer) und Bläser.

Rock'n'Roll und Beat entstanden in den USA und Grossbritannien, die nach wie vor die eigentlichen Heimatländer des Rock sind. Erst ab etwa 1970 entwickelte sich der Rock auch im übrigen Westeuropa und in Japan. Dennoch bleibt Rock ein zur Hauptsache angloamerikanisches Produkt, dessen Hauptstädte London, New York und Los Angeles heissen.

Geschichte

1950er Jahre

Der Rock geht auf den Rock'n'Roll zurück, der seinerseits aus einer Vermischung von Country und Rhythm'n'Blues entstand. Bill Haleys Single Rock around the clock wurde am 12. April 1954 veröffentlicht und verhalf dem Rock'n'Roll zum internationalen Durchbruch. Der Rock'n'Roll der 1950er Jahre war dem afroamerikanischen Rhythm'n'Blues stilistisch oft sehr ähnlich. Zu seinen bekanntesten Vertretern gehören Chuck Berry, Little Richard, Elvis Presley, Bill Haley, Jerry Lee Lewis und Buddy Holly.

Rock als eigenständige Musikform unterscheidet sich vom Rock'n'Roll hauptsächlich durch den Rhythmus: Im Rock werden die Achtelnoten binär gespielt, also "gerade", wie es in der lateinamerikanischen und europäischen Musik praktiziert wird. Im Rock'n'Roll dagegen werden die Achtelnoten wie im klassischen Jazz zwischen den Beats (zwischen den Viertelnoten) leicht nach hinten verschoben, so dass ein ternärer Rhythmus entsteht (Shuffle).

1960er Jahre

In den 1960er Jahren wurde der Der Rock'n'Roll in England stilistisch verändert. Zu den wichtigsten Wegbereitern des Rock dieser Zeit gehören die Beatles und die Rolling Stones, welche gleichzeitig auch für die erste Genre-Aufsplitterung stehen, die später für die Rock-Szene charakteristisch werden sollte:

  • die Beatles traten in Anzügen mit Krawatte auf und neigten mit ihrer Beatmusik eher zu melodischen, harmoniegeprägten Liedern.
  • die Rolling Stones traten in Strassenkleidung auf und fielen durch ihren eher rauen und Rhythm'n'Blues-lastigen Klang auf. Die Zeitschrift Rolling Stone bezeichnete ihr Lied "(I can't get no) Satisfaction" (1965) später als die eigentliche Geburtsstunde des Rock.

1966 begann dem Auftreten von Cream und der Jimi Hendrix Experience die Phase der technisch anspruchsvolleren Themen im Rock Einzug zu halten. Cream etablierte in dieser Zeit unter anderem ausgelassene Rock-Improvisationen und beeinflusste damit nachhaltig spätere Rockgruppen wie die Jeff Beck Group, Led Zeppelin und Deep Purple.

Wie fast alle neuen Musikrichtungen war auch der Rock in seiner Anfangszeit stark umstritten. Das Auftreten seiner Protagonisten mit langen Haaren und "obszöner", lauter Musik galt als skandalös. Einzelne Vertreter des Establishments versuchten gar, die Szene in eine satanistische Ecke zu drängen. Gleichzeitig trug gerade diese Ablehnung wesentlich dazu bei, der Rockszene den Status des Rebellischen und Revolutionären zu geben, den sie bis in die 1970er Jahre behalten sollte und der seinen Höhepunkt in der Friedensbewegung gegen den Vietnamkrieg fand. Rockmusik und Hippie-Szene erschienen hier fest miteinander verbunden.

Neben den friedensorientierten Hippies bestand eine Szene eher gewaltbereiter Rocker. Bekannt geworden ist hier vor allem das Umfeld der Hell's Angels, eine gewaltsuchende, ursprünglich amerikanische Motorrad-Gang, die bald international zahlreiche Ableger fand und dem Image des Rock nachhaltig schadete.

Ende der 1960er Jahre stieg die Zahl der erfolgreichen Rockmusiker rasant an, was zwangsläufig zu einer immer stärkeren Aufsplitterung der Szene in eine Vielzahl von Untergenres führte, sodass viele Gruppen mit einem individuellen Klangbild sofort ein eignes Genre für sich beanspruchten. Dieser Vorgang wurde von der Musikindustrie gefördert, die aus marketingtechnischen Gründen daran Interesse hatte.

Abseits der Hippie-Szene entwickelten sich aus der ebenfalls in diesem Jahrzehnt aufblühenden Experimentalmusik wie etwa den Klangexperimenten der Gruppe Velvet Underground bereits die ersten Punkgruppen, die ihre Hochzeit ab Mitte der 1970er Jahre haben sollten.

1970er Jahre

Die beiden Hauptrichtungen des Rock der 1970er Jahre sind zum einen ein eher künstlerischer Ansatz, der sich in den Genres Artrock, Glam Rock (vor allem Slade, Sweet und T. Rex), Progressive Rock und dem aus der Szene erwachsenen Pop manifestiert. Wichtige Vertreter waren Pink Floyd, Queen, David Bowie, Elton John, Genesis und Roxy Music. Auf der anderen Seite existierte die wesentlich rebellischere Szene, die teilweise auch als Gegenbewegung zum als zu friedfertig verlachten Hippietum entstand. Dazu gehören der Hard Rock, der Heavy Metal und der Punk. Diese Richtungen schafften es auch weiterhin, zu provozieren und zu skandalisieren, während die zuvor genannten Stile gesellschaftlich bereits akzeptiert wurden. Dies zeigte sich unter anderem an den grossen kommerziellen Erfolgen, die beispielsweise die Gruppe Genesis zu dieser Zeit hatte. Wichtige Vertreter der härteren Stilrichtungen dieser Zeit sind die Black Sabbath, Kiss, AC/DC, die Sex Pistols und die Ramones. Es gab aber auch viele Interpreten zwischen diesen beiden Polen; Beispiele hierfür sind Status Quo, Deep Purple, Led Zeppelin, Aerosmith oder die Clash, die zu dieser Zeit noch sehr viel Bluesrock spielten.

In den Rock flossen nun vermehrt Elemente einer Vielzahl anderer Musikrichtungen wie Jazz, Reggae oder Soul ein. Diese Stilrichtungen nahmen auch viele Aspekte des Rock auf und veränderten ihn stark. Gleichzeitig war eine fortschreitende Digitalisierung der Musikproduktion zu beobachten. Zum einen lag das an Gruppen wie Pink Floyd, die in ihrem Drang zum Perfektionismus sehr viel Engagement für die Produktion ihrer Platten zeigten, aber auch an Avantgardisten des Krautrock wie Can oder vor allem Kraftwerk, die mit ihrer experimentellen Musik den Grundstein für ein Genre jenseits des Rock legten: die Elektronische Musik.

1980er Jahre

Der Rock der 1980er Jahre war geprägt von sogenannten "Pop Metal"-Gruppen wie beispielsweise Bon Jovi, Def Leppard oder Europe. Bon Jovi sind auch heute noch sehr erfolgreich, indem sie sich Ende der 1980er Jahre stilistisch vom Metal weg zum Stadion Rock entwickelten.

Ebenso wurde in den 1980er Jahren der Unterschied zwischen Pop und Rock immer deutlicher herausgearbeitet, insbesondere durch die Independent-Szene, die sich in der Tradition des Punk sah und sich vom Mainstream der Musikindustrie abzusetzen versuchte. Hier entstand eine vielfältige und grosse Szene mit vielen Untergenres, die sich später zum Alternative Rock weiterentwickelte. Auch der Heavy Metal erlebte eine Hoch-Zeit durch Gruppen wie Moörhead, Iron Maiden oder Metallica, während der sich eine Vielzahl von Untergenres bildeten. An der Schnittstelle zwischen Rock und Pop entstanden viele Gruppen, die zu den populärsten und kommerziell erfolgreichsten des Jahrzehnts gehörten, darunter Big Country, die Simple Minds, U2, REM oder Cure.

1990er Jahre

Anfang der 1990er Jahre erlebte die Rockmusik einen unerwarteten Schub durch den Erfolg der US-amerikanischen Grunge-Gruppe Nirvana, die nach dem Experimentieren und Digitalisieren der 1980er Jahre wieder musikalisch einfachere Musik spielte und die gesamte Alternative-Szene der 1990er nachhaltig prägte. Im Zuge der Popularisierung des Grunge erzielten auch Gruppen wie Soundgarden, Pearl Jam oder die Smashing Pumpkins grosse kommerzielle Erfolge. Mit dem Tod des Nirvana-Sängers Kurt Cobain 1994 verlor der Grunge enorm an Beliebtheit und wurde bald wieder zu einem Untergrund-Genre.

Das Fusionieren und Experimentieren trat dann erst wieder zum Ende des Jahrzehnts in den Vordergrund durch Interpreten, die Elemente aus der zu dieser Zeit Erfolge feiernden elektronischen Musik adaptierten, wie zum Beispiel Radiohead, Blur oder auch die Nine Inch Nails.

2000er Jahre

Die 2000er Jahre wurden durch eine um sich greifende Retrowelle geprägt. Gruppen wie die Strokes, die White Stripes oder Franz Ferdinand griffen auf für die 1960er Jahre typische Elemente zurück und transportierten sie zurück in die Hitparaden; die Hives und die Libertines standen auf den Schultern alter Punkgrössen und die Bright Eyes wiesen grosse Gemeinsamkeiten mit Bob Dylan auf.

Literatur

Datum Autor Format Titel Verlag Anmerkungen
Lillian Roxon Buch xx: Enzyklopädie
Norm N. Hite Buch xx: Enzyklopädie
Phil Hardy ; Dave Laing Buch xx: Enzyklopädie
(Hrsg.) Jim Miller Buch Rolling Stone illustrated history of rock and roll xx: Enzyklopädie
19xx Tibor Kneif Buch Sachlexikon Rockmusik DE:
(rororo; 6223)
1982 Tibor Kneif Buch Rockmusik
Ein Handbuch zum kritischen Verständnis
DE: Reinbek : Rowohlt
(rororo; 6279)
ISBN 3-499-16279-2

Weblinks

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