Rufus Thomas/Biografie: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach der Entdeckung von [[Elvis Presley]] durch Sam Phillips lässt dieser die schwarzen Interpreten mehr oder weniger fallen und konzentriert sich auf weissen Rockabilly. Gegenüber Sam Greenberg von <i>Billboard</i> sagt Thomas später: "Sam Phillips was looking for a white boy to sound black. When Sam Phillips picked up Elvis, he discarded everybody on the label who was black. Even before Elvis became real popular, he dropped us all. I gave him his first hit, and all the while he was looking for a white boy who could do what I could." Trotzdem spielt Thomas bei WDIA entgegen den Weisungen des Managements auch Presley's Lieder: "They said blacks wouldn't listen to Elvis. I tried to play him, I tried to tell them. No one can speak for a whole group." | Nach der Entdeckung von [[Elvis Presley]] durch Sam Phillips lässt dieser die schwarzen Interpreten mehr oder weniger fallen und konzentriert sich auf weissen Rockabilly. Gegenüber Sam Greenberg von <i>Billboard</i> sagt Thomas später: "Sam Phillips was looking for a white boy to sound black. When Sam Phillips picked up Elvis, he discarded everybody on the label who was black. Even before Elvis became real popular, he dropped us all. I gave him his first hit, and all the while he was looking for a white boy who could do what I could." Trotzdem spielt Thomas bei [[WDIA]] entgegen den Weisungen des Managements auch Presley's Lieder: "They said blacks wouldn't listen to Elvis. I tried to play him, I tried to tell them. No one can speak for a whole group." | ||
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Version vom 5. Dezember 2009, 11:04 Uhr
1917
26. März: Rufus Thomas wird in der ländlichen Gemeinde Cayce (Mississippi, USA) als jüngstes von sechs Kindern geboren. Die Ortschaft befindet sich rund 50 Kilometer östlich von Memphis (Tennessee, USA). Sein Vater ist der Farmpächter Rufus Thomas, seine Mutter ist eine "church woman". Sein Bruder heisst Morris, seine Schwestern Elizabeth, Willie, Eva und Dorothy. Wie es heisst, haben alle Geschwister einen guten Sinn für Humor, aber Bruder Morris soll der Oberclown gewesen sein.
1919
Die Familie zieht nach Memphis.
1923
In einer Schultheateraufführung spielt der 6-jährige Rufus einen Frosch. Später im Leben wird er alle möglichen Tiere verkörpern: kreischende Katzen, irre Hühner und Pinguine, und traurige Hunde.
1927
Der 10-jährige Rufus tritt als Steptänzer an Amateurveranstaltungen der Booker T. Washington High School in Memphis auf.
Mitte 1930er Jahre
In der zehnten Klasse (also etwa 1933) beteiligt er sich aktiv am jährlichen Schulballett, einer Theatervorstellung, und spielt in seiner ersten Minstrel-Show "Brown brevities". Als Karikatur der damaligen weissen Minstrel-Shows färbte er sich mit angebranntem Kork das Gesicht zusätzlich schwarz: "I looked in the mirror one day and discovered I was black!"
Nat D. Williams, Thomas' Geschichtslehrer an der High School, ist Moderator am Palace Theater an der Beale Street in Memphis und macht Thomas für seine Komikereinlagen zu seinem Partner. Williams schreibt daneben auch Kolumnen für schwarze Zeitungen.
Nach dem Abschluss der High School (also etwa 1934 oder 1935) besucht Thomas ein Semester lang die Tennessee A&I University, doch aufgrund der wirtschaftlichen Zustände verlässt er diese bald, um eine Karriere als professioneller Unterhalter zu beginnen.
1936
Thomas schliesst sich der Vaudeville-Truppe Rabbit Foot Minstrels als Steptänzer, Scatsänger und Komiker an und bereist mit ihr die Südstaaten, vor allem in der Gegend von Memphis und Helena (Arkansas, USA), wo sie in Kneipen und an Tentshows und Karnevalveranstaltungen auftreten. Thomas erzählte James Dickerson (Buch Goin' back to Memphis) später: "It was truly an experience. They had high-stepping dancers, comics, singers; they had it all. That was during the days of separation, where the whites were on one side and the blacks were on the other. Man, we had some of the greatest shows ever." Er übernachtet bei schwarzen Familien, die er auf seinen Tourneen kennenlernt, da es damals keine Hotels für Schwarze gibt.
Angeblich soll er mit Singen begonnen haben, als die Sängerin der Truppe die Show verlässt und er gefragt wird, ob er zu seinen Komikernummern nicht noch etwas Bluesgesang und Tanzen hinzufügen könne.
1940er Jahre
Er gründet mit Robert Couch das Komikerduo Rufus and Bones.
Seinen ersten Auftritt als Sänger hat er im Elks Club an der Beale Street in Memphis, wo er in letzter Minute für einen anderen Sänger einspringen muss.
1940
- November: Rufus Thomas heiratet seine Schulliebe C. Lorene Wilson und lässt sich in Memphis nieder. Die beiden gründen bald daruf eine Familie und führen eine beinahe 60 Jahre dauernde glückliche Ehe.
1941
Zur Unterstützung seiner jungen Familie arbeitet Thomas ab etwa 1941 tagsüber in der American Finishing Company, einer Textilbleicherei. Dabei handelt es sich offenbar um einen ausbeuterischen betrieb mit einem Regierungsvertrag zur Lieferung fertiger Militäruniformen während des Zweiten Weltkriegs. Hier bedient Thomas für rund 22 Jahre die Dampfkessel, ohne auch nur einen einzigen Tag zu fehlen. Der Lärm in der Fabrik habe ihn gelegentlich zu Rhythmen für neue Lieder inspiriert, sagt er später. Er verlässt die Fabrik erst etwa 1963 zur Zeit seiner "Dog"-Hits.
1942
- 21. Dezember: Geburt der Tochter Carla Thomas.
Thomas hat ausserdem noch zwei weitere Kinder, den Sohn Marvell und die Tochter Vaneese, denen er allen seinen unvergleichlichen Sinn für Humor weitergibt.
Ende 1940er Jahre
Thomas tritt inzwischen in verschiedenen Clubs von Memphis auf und organisiert mittwochs als Zeremonienmeister im Palace Theater an der Beale Street lokale Talentwettbewerbe, zu deren Gewinnern B. B. King, Bobby Bland und Little Junior Parker gehören. Ebenfalls Förderung erhalten Ike Turner und Roscoe Gordon. Thomas: "Beale Street was the black man's haven. They'd come into town and forget all their worries and woes." Später wird sich Thomas auch gern als "Beale Street ambassador" bezeichnen.
1950
Bei einem Auftritt in Currie's Club Tropicana in Memphis fragt Jesse Erickson, der Gründer des Plattenlabels Star Talenmt in Texas, ob er die Band für sein Label aufnehmen dürfe. Schliesslich entsteht aus den Aufnahmen die erste Rufus Thomas-Single I'll be a good boy, ein Jump Blues. "The record sold five copies," sagte Thomas später zu Steve Greenberg von Billboard, "and I bought four of them." Das Jahr der Aufnahme ist nicht ganz klar, Thomas glaubt, es wäre 1943 gewesen, wahrscheinlicher ist jedoch 1950.
1951
Rufus Thomas macht Aufnahmen für Sam Phillips, der sie an Chess Records verkauft.
Als B. B. Kings Karriere zu laufen beginnt, übernimmt Thomas dessen Job als Discjockey für die "Sepia swing hour" bei WDIA, einer der wenigen Radiostationen der Gegend, die - obwohl in weissem Besitz - auch schwarze Hits spielen. WDIA nennt sich im Süden der USA Mitte der 1950er Jahre "The Mother Station of the Negroes". WDIA wird in der Folge extrem wichtig für die Entwicklung von Blues und Rock'n'Roll - hier spielen neben B. B. King auch Joe Hill Louis, Dr. Ross und Bobby "Blue" Bland. Thomas wird hier zu einer der ersten schwarzen Radio-Berühmtheiten des Südens. Gegenüber Associated Press erzählte er später: "Then, a black man on the radio had always been taboo. When they heard that black voice advertising their products, most of the advertisers pulled their ads." Später übernimmt er auch die Shows "House of Happiness" und "Special delivery".
Thomas arbeitet weiterhin in der Bleicherei und eröffnet täglich jeweils nach einer Acht-Stunden-Schicht seine einstündige Nachmittagsshow "Hoot'n'holler" ab drei Uhr mit den Worten: "I'm young and loose and full of juice, I got the goose so what's the use?" Isaac Hayes erinnerte sich gegenüber George Hershey (Buch Nowhere to run): "I grew up listening to Rufus Thomas on WDIA. He was pretty adventurous; he'd play stuff that wasn't well known; he'd break records locally. He had a show in the late afternoon, for an hour or two after school." Thomas spielt zwar vorzugsweise Rhythm'n'Blues, doch Anfang der 1960er Jahre ist er auch der einzige schwarze Discjockey, der Lieder von den Beatles und den Rolling Stones spielt. Thomas behält seinen täglichen Job bei WDIA bis 1974, doch auch später bis zu seinem Tod präsentiert er auf WDIA allwöchentlich jeden Samstag seine eigene Show.
1953
- 18. April: Die Single Bear cat (US R&B #3) von Rufus "Hound Dog" Thomas jr. kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts und kann sich dort zwei Wochen auf Platz 3 behaupten. Das Lied ist eine lustige Antwort auf Big Mama Thorntons "Hound dog", das im Frühjahr 1953 sieben Wochen lang Platz 1 der R&B-Charts belegt. Die Single Bear cat wird zu Sun Records' erstem nationalen Hit, was dem Plattenlabel seine ersten grossen Einnahmen verschafft. Sun-Besitzer Sam Phillips wird allerdings anschliessend angeklagt, ein Plagiat des Originals von Jerry Leiber und Mike Stoller hergestellt zu haben, und verliert den Prozess.
Noch im selben Jahr nimmt Rufus Thomas jr. eine weitere Single für Sun auf, Tiger man (King of the jungle), das später auch von Elvis Presley in dessen Konzertrepertoire übernommen wird.
1954
Nach der Entdeckung von Elvis Presley durch Sam Phillips lässt dieser die schwarzen Interpreten mehr oder weniger fallen und konzentriert sich auf weissen Rockabilly. Gegenüber Sam Greenberg von Billboard sagt Thomas später: "Sam Phillips was looking for a white boy to sound black. When Sam Phillips picked up Elvis, he discarded everybody on the label who was black. Even before Elvis became real popular, he dropped us all. I gave him his first hit, and all the while he was looking for a white boy who could do what I could." Trotzdem spielt Thomas bei WDIA entgegen den Weisungen des Managements auch Presley's Lieder: "They said blacks wouldn't listen to Elvis. I tried to play him, I tried to tell them. No one can speak for a whole group."
1956
Thomas macht Aufnahmen für Meteor Records.
- 7. Dezember: An der grossen WDIA-Benefizveranstaltung "Goodwill revue" im Ellis Auditorium in Memphis Rufus Thomas (verkleidet als Häuptling Rocking Horse) Elvis Presley vor einem rein schwarzen Publikum und sagte, er werde den Künstler erst nach der Show vorstellen, damit nicht etwa wilder Applaus aufkomme. Nachdem Elvis an diesem Abend seinen Hüftschwung vorführt, beginnt das Publikum wie üblich zu toben und bestätigen, dass Thomas recht hatte. Er erinnerte sich später: "After that night we were allowed to play Elvis."
1960
- Sommer: Der 43-jährige Rufus Thomas überredet den Country-Fiedler Jim Stewart, den Inhaber des 1957 gegründeten Hillbilly-Labels Satellite Records, zur Aufnahme eines Duetts mit seiner 17-jährigen Tochter Carla. Im Studio mit dabei sind die Musiker Wilbur Steinburg (Bass), Booker T. Jones (Baritonsaxofon) und Thomas' Sohn Marvell Thomas (Klavier). Die Single Cause I love you wird zum ersten grösseren lokalen Hit des Plattenlabels und Stewart beschliesst, fortan Musik für den "schwarzen" Markt zu veröffentlichen.
1961
Satellite Records benennt sich in Stax Records um. Rufus und Carla Thomas gehören zu den ersten Hauptstützen des Plattenlabels, die sowohl einzeln wie im Duett aufnehmen. Das Plattenlabel wird später durch die Schöpfung des "Memphis Sound" bekannt und feiert im Verlauf der 1960er Jahre grosse Erfolge mit Interpreten wie Booker T and the MG's, Wilson Pickett, Otis Redding, den Staple Singers, Sam and Dave, Isaac Hayes, Albert King, den Bar Kays und Luther Ingram.
Stax Records hat noch im selben Jahr mit der Single Gee whiz (Look at his eyes) (US #10) von Carla Thomas seinen ersten Top 10-Hit. Für sie ist es gleichzeitig ihr grösster Hit und sie wird in der Folge während der 1960er Jahre zu einem der grössten Stars bei Stax Records. Zu ihren weiteren Hits gehören B-A-B-Y (1966; US #14) und mit Otis Redding die beiden Singles Tramp (1967; US #26) und Knock on wood (1967; US #30).
Rufus Thomas wird zwar nie so erfolgreich wie seine Tochter, veröffentlicht aber dennoch eine nicht abreissende Serie von Tanz- und Novelty-Singles. Tiefe Botschaften oder Gefühle sind darin keine enthalten. Dafür zeigen sich erste Funk-Elemente, der Akzent liegt auf dem blossen Groove und Rufus' Partystimme, die weder sich selbst noch etwas anderes ernstnimmt. Seine Lieder für Stax spielt er ein, wie sie gerade kommen, und werden üblicherweise in einem oder zwei Takes aufgenommen, live. Die Leute bei Stax hatten selten eine Idee, welche Lieder sich zu Hits entwickeln könnten und die Interpreten hatten wenig oder keine Kontrolle darüber, was veröffentlicht wurde. Thomas wurde häufig von Booker T and the MG's oder den Bar-Kays begleitet, und in seinen Begleitgruppen spielten einige der besten Musiker dieser Zeit. Er erzählte später: "I'll tell you a story, not many people know this one. It was the same club where I later wrote Do the funky chicken, in Covington, Tennessee. I had two guitar players, I can't remember the second one's name at the time, but the first one was a young guy, playin' just terrible, loud, out of tune, all over the place. After a while, I said, Send him home, I can't use a guitar player who plays like that. That dude was Jimi Hendrix."
1962
- 24. August: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit Steve Cropper (Gitarre), Lewis Steinberg (elektrischer Bass), Al Jackson (Schlagzeug) und anderen
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
6431 | Can't ever let you go | Rufus Thomas - Can't Ever Let You Go c/w It's Aw'rite (Stax 45-126) |
6432 | It's aw'rite | Rufus Thomas - Can't Ever Let You Go c/w It's Aw'rite (Stax 45-126) |
- 21. Oktober: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit Booker T. Jones (Orgel), Steve Cropper (Gitarre), Lewis Steinberg (elektrischer Bass), Al Jackson (Schhlagzeug) und anderen (Trompete, Posaune, Baritonsaxofon)
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
6513 | The dog |
|
6514 | Did you ever love a womang |
|
1963
- 9. Februar: Rufus Thomas' Single The dog (US #87, US R&B #22) steigt in die US-amerikanischen R&B-Charts und kommt als erste seiner Singles auch in die US-amerikanische Pop-Charts. Das Lied improvisierte er ursprünglich auf der Bühne, einschliesslich Gebell.
- 17. June: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit unbekannter Begleitgruppe
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
7077 | Fine and mellow | Rufus Thomas - Walking The Dog c/w Fine And Mellow (Stax 45-140) |
7079 | Walking the dog | unveröffentlicht |
- 21. August: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit unbekannter Begleitgruppe (die stark nach Booker T and the MG's klingt...).
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
7171 | Walking the dog |
|
- etwa September: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit unbekannter Begleitgruppe
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
7216 | You said |
|
- 9. Oktober: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit unbekannter Begleitgruppe
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
7260 | Can your monkey do the dog? | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
7261 | Land of 1'000 dances | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
7262 | I want to be loved |
|
7263 | Boom boom | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
7264 | Ooh-poo-pah-doo | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
7265 | Ya ya | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
7266 | Mashed potatoes | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
7267 | It's aw'rite | Rufus Thomas - Walking The Dog (Stax LP 704; Atlantic SD 7704) |
- 26. Oktober: Die Nachfolgesingle Walking the dog (US #10, US R&B #4) steigt in die US-amerikanischen R&B-Charts ein und wird zu seinem grössten Erfolg. Gegenüber James Dickerson (Buch Goin' Back to Memphis) gesteht Thomas später: "It was a nursery rhyme. We used to do it in the neighborhood - 'Mary Mack dressed in black...'" Das Lied erfreut sich besonders bei Kindern grosser Beliebtheit, die dazu einen Tanz namens "the Dog" aufführen, hat aber auch einen derart guten Groove, dass sich ebenso ernsthaftere Hörer damit anfreunden, darunter auch die Rolling Stones, die es 1964 auf ihrem Debütalbum veröffentlichen. Danach wird das Lied in den Folgejahren in über 100 Versionen neu aufgenommen, unter anderem auch von Tommy Tucker, den Everly Brothers, Mitch Ryder, King Curtis, Aerosmith, Roger Daltrey, den Flamin' Groovies, Steve Marriott und Dave Stewart and Barbara Gaskin.
- 16. November: New York, Apollo Theater - Rufus Thomas Konzert. Musiker: Elmon Wright, Lammar Wright (Trompete) George Matthews (Posaune) Jimmy Powell (Altsaxofon) King Curtis, Alva McCain, Noble Watts (Tenorsaxofon) Paul Williams (Baritonsaxofon) George Stubbs (Klavier) James Albert Bethea, Cornell Dupree, Thomas Palmer (Gitarre) Alonzo Collins, Jimmy Lewis (elektrischer Bass) Ray Lucas (Schlagzeug) Rufus Thomas (Stimme). Bei gleicher Gelegenheit spielen auch die Falcons, Otis Redding, Doris Troy, die Coasters und Ben. E. King.
"Apollo Theater", NYC, November 16, 1963
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
7399 | Rockin' chair | Various Artists - Apollo Saturday Night: Recorded Live At The Apollo Theater In New York (Atco LP 33-159, SD 33-159) |
7400 | Walking the dog | Various Artists - Apollo Saturday Night: Recorded Live At The Apollo Theater In New York (Atco LP 33-159, SD 33-159) |
7410 | What'd I say [alle Teilnehmer, ohne Otis Redding] | Various Artists - Apollo Saturday Night: Recorded Live At The Apollo Theater In New York (Atco LP 33-159, SD 33-159) |
- 23. Dezember: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit unbekannter Begleitgruppe
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung | |
---|---|---|---|
7216 | You said | Stax 45-140 (alt.), LP 704 |
|
7496 | Can your monkey do the dog? | Rufus Thomas - Can Your Monkey Do The Dog? c/w I Wanna Get Married (Stax 45-144) | |
7497 | I wanna get married | Rufus Thomas - Can Your Monkey Do The Dog? c/w I Wanna Get Married (Stax 45-144) |
Veröffentlichung des spassigen Soul-Albums Walking the dog (US #138).
- 28. Dezember: Das Album Walking the dog (US #138) steigt in die US-amerikanischen Pop-Charts ein.
Thomas ist seitdem bekannt als "The world's oldest teenager".
1964
- 3. oder 4. Januar: Die Rolling Stones nehmen "Walking the dog" in den Regent Sound Studios in London während der ersten Aufnahmesitzung für ihr erstes Album The Rolling Stones (1964) auf.
- 1. Februar: Die zweite Nachfolgesingle, Can your monkey do the dog (US #48, US R&B #12), kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
Zwar wird anschliessend noch eine weitere Nachfolgesingle (Somebody stole my dog) veröffentlicht, doch ist das Thema inzwischen ausgelutscht und keine Hitparadenplazierung mehr wert. Seine Band nennt Rufus Thomas übrigens Bear Cats.
- 16. März: Memphis (Tennessee, USA) - Rufus Thomas Aufnahmesitzung mit unbekannter Begleitgruppe
Platten- nummer |
Titel | Veröffentlichung |
---|---|---|
7685 | Somebody stole my dog | Rufus Thomas - Somebody Stole My Dog c/w I Want To Be Loved (Stax 45-149) |
- 17. April: Die Rolling Stones veröffentlichen auf ihrem ersten Album in Grossbritannien, The Rolling Stones, ihre eigene Version von "Walking the dog", das sie an ihren Konzerten bis Anfang 1965 regelmässig spielen.
- 1. Mai: "Walking the dog" ist auch auf der US-amerikanischen Fassung des ersten Rolling Stones-Albums, England's newest hit makers vertreten.
- 13. Juni: Die Single That's really some good (US #92, US R&B #30) von Rufus and Carla kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
- 3. Oktober: Die Single Jump back (US #49, US R&B #6) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
1966
Mit dem Fortschreiten des Jahrzehnts beginnt sich Stax Records zu verändern, und entwickelte sich von einer Musikmaschine immer mehr hin zu einem Geschäft. Thomas ärgerte sich über das viele Geld, das in neue Interpreten investiert wurde, und über die erweiterten Verantwortlichkeiten, die neuen Liedschreibern und Produzenten wie etwa Isaac Hayes und David Porter zugestanden wurden, die mit dem Schreiben von Liedern für Sam and Dave und andere begannen. "People like David Porter had one helluvan ego," erklärte Thomas gegenübere Peter Guralnick (Buch Sweet soul music). "I told David: 'You around here bragging all the time. Everytime I turn around, I hear you bragging what a helluva songwriter you are.' I said, 'Until you write a hit song for Rufus Thomas, you ain't shit.' And he never did." Immerhin schreiben die beiden einige Lieder für seine Tochter Carla Thomas, darunter den Hit B-A-B-Y (1966).
Porter zumindest schien es später zu bedauern, für Rufus Thomas keinen Hit geschrieben zu haben. "We were doing records on everybody else and it appeared that Rufus wanted something on him," sagt er im Begleittext zum Plattenset The complete Stax/Volt Singles 1959-1968. "We tried but we really couldn't groove it. No one could hit Rufus's grooves better than Rufus as far as writing stuff for him."
Veröffentlichung der Single Sister's got a boyfriend, die von Porter, Hayes und Booker T. Jones geschrieben wurde, aber kein Hit wird.
- 23. Juli: Rufus Thomas tritt in gelben Hot Pants an der "Cavern all night session" in Liverpool auf, als Begleitgruppe fungieren Almost Blues/The Almost Blues.htm Almost Blues. Eigentlich hätte die Georgie Fame Band den Job übernehmen sollen, doch die ist irgendwo auf der Autobahn steckengeblieben. Neben "Walking the dog" wird auch "We're gonna get married" gespielt.
1967
- 26. August: Die von Porter und Hayes geschriebene Single Sophisticated sissy (US R&B #43) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts, wird aber ebenso nur ein kleiner Hit.
Ende 1960er Jahre
Der über 50jährige Rufus Thomas tritt mehrmals mit rosaroten Hotpants in der Fernsehshow Soul train auf.
1970
Der inzwischen 52-jährige Rufus Thomas ist inzwischen voll auf Funk umgestiegen und erreicht 1970 seinen kommerziellen Höhepunkt. Trotz seines Alters tanzt er wilde Schritte wie ein junger Spund.
- 17. Januar: Die Single Do the funky chicken (US #28, US R&B #5) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts. Wie Rickey Vincent (Buch Funk!) später schreibt, macht das Lied Rufus Thomas zu einem der Vorläufer des Proto-Funk-Trends: "Sporting a hilarious knee-wobbling 'funky chicken' dance, and a wild and loose dialogue about smearing chicken gravy on yourself, Rufus Thomas helped to define funkiness as the seventies began. The 'funky chicken' was as significant as it was stupid. Hitting the Top 40 charts (at Number 28), it made being funky just a little more acceptable."
- 1. August: Die Single Sixty minute man (part 2) (US #42) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
- 12. Dezember: Die Single (Do the) Push and pull (part 1) (US #25, US R&B #1) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts und kann sich zwei Wochen auf Platz 1 der R&B-Charts behaupten.
1971
- 3. April: Das Album Rufus Thomas live (Doing the Push and pull at PJ's) (US #147) steigt in die US-amerikanischen Pop-Charts ein.
- 15. Mai: Die Single The world is round (US R&B #34) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
- 14. August: Die Single The breakdown (part 1) (US #31, R&B #2) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts und kann sich zwei Wochen auf Platz 2 der R&B-Charts behaupten.
- 25. Dezember: Die Single Do the funky penguin (part 1) (US #44, R&B #11) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
1972
Veröffentlichung des Albums Did you heard me? mit Mitgliedern der damaligen Begleitgruppe von Isaac Hayes: Michael Toles (Gitarre), James Alexander (Bass) und Willie Hall (Schlagzeug).
- 20. August: Teilnahme am von Stax Records veranstalteten Musikfestival "Wattstax" im Los Angeles Memorial Coliseum, um der Rassenunruhen im Stadtteil Watts 1965 zu gedenken. Zu den auftretenden Künstlern gehören auch die Staples Singers (mit Mavis Staples als Sängerin), Eddie Floyd, die Emotions, Carla Thomas, die Bar-Kays, Albert King, die Soul Children, Isaac Hayes, die Rance Allen Group, Johnny Taylor, Little Milton und Luther Ingram. Ausserdem spricht der schwarze Bürgerrechtler Jesse Jackson. Das Festival wird von 40'000 (ander sagen über 100'000) überwiegend schwarzen und einigermassen unbändigen Zuschauern besucht, die von Rufus Thomas zu den Bewegungen des Funky Chicken animiert und beruhigt werden. Später werden mehrere Alben mit der Musik des Festivals sowie ein Film veröffentlicht.
1973
Aerosmith covern auf ihrem Debütalbum Aerosmith das Lied "Walking the dog".
1974
- 30. März: Die Single The funky bird (US R&B #93) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
- 17. August: Die Single Boogie ain't nuttin' (But gettin' down) (part 1) (US R&B #63) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
1975
- 10. Mai: Die Single Do the double bump (US R&B #74) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
- 19. Dezember: Stax Records muss Konkurs anmelden. Der Zusammenbruch des Plattenlabels bedeutet auch das Ende von Rufus Thomas' kommerzieller Karriere. Das Management hat es versäumt, ihm den bevorstehenden Bankrott mitzuteilen, und Thomas sagt darauf: "Das Vorurteil eines Weissen ist nicht halb so schlimm wie der Neid eines Schwarzen." Seine Tochter Carla Thomas nahm danach nie wieder auf.
1976
- 4. September: Die auf "Art. of America" veröffentlichte Single If there were no music (US R&B #92) kommt in die US-amerikanischen R&B-Charts.
1977
Für das Label AVI veröffentlicht Rufus Thomas die beiden Alben If there were no music und I ain't gettin' older, I'm gettin' better.
1980
Für das Plattenlabel Gusto nimmt Rufus Thomas unter dem Titel Rufus Thomas einige seiner älteren Lieder noch einmal auf, ausserdem einige R&B-Klassiker.
Während der 1980er Jahre nimmt Rufus Thomas keinen R&B mehr auf und nimmt stattdessen mit Rappin' Rufus einige Rap-Stücke für das Label Ichiban auf.
1986
Veröffentlichung des Rap-Albums Rappin' Rufus auf dem Plattenlabel Ichiban Records.
1988
Er spielte eine wichtige Rolle bei der Stax-Reunion 1988, an der auch seine Tochter Carla Thomas, William Bell, Johnnie Taylor, Eddie Floyd, die "neuen" Sam and Dave und andere Soulstars beteiligt sind.
Er tritt an der Atlantic Records-Geburtstagsshow im Fernsehen auf (Atlantic vertrieb die Platten von Stax in den 1960er Jahren).
Auf dem Label Alligator Records veröffentlicht Rufus Thomas das Blues-Album That woman is poison.
Er spielt am ersten "Sweet Soul Music"-Festival in Porretta Terme (Italien).
1989
Rufus Thomas spielt eine Nebenrolle im Film Mystery train von Jim Jarmusch, in dem auch Screamin' Jay Hawkins und Joe Strummer mitwirken.
Der italienische Sänger Adelmo "Zucchero" Fornaciari veröffentlicht das Album Oro, incenso e birra. Das stark Soul-beeinflusste Album wurde in Memphis aufgenommen und enthält Gastauftritte von Eric Clapton und Rufus Thomas.
1990er Jahre
Thomas tourt mit dem Bluessänger Blues Boy Willie aus Memphis (Texas, USA) in Kalifornien.
1990
In Porretta Terme (Bologna, Italien) wird das Freiluft-Amphitheater zu Ehren von Rufus Thomas in Rufus Thomas Park umbenannt. Dort findet auch das alljährliche "Sweet soul music festival" statt, an dem Thomas mehr als ein halbes Dutzend mal auftrat. In der Stadt gibt es ausserdem eine Memphis Train Bar (im Bahnhof) sowie die Caffetteria Zio Rufus (ein Gartencafé namens "Onkel Rufus")
1991
Er spielt am vierten "Sweet Soul Music"-Festival in Porretta Terme (Italien). Andere Teilnehmer des Festivals sind J. Blackfoot (von den Soul Children), Carla Thomas, Ruby Wilson, Eddie Hinton, Michael Allen, die Memphis All Star R&B Band sowie etliche italienische Gruppen.
1992
- 21. April: Das dritte Album der Beastie Boys, Check your head, enthält das Lied "The maestro", in dem es heisst: "I feel like Rufus Thomas, the Crown Prince of Dance."
Rufus Thomas wird in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen.
Er erhält den Pioneer Award von der Rhythm and Blues Foundation.
1993
Er spielt am sechsten "Sweet Soul Music"-Festival in Porretta Terme (Italien).
1994
Er spielt am siebten "Sweet Soul Music"-Festival in Porretta Terme (Italien).
1995
Der erfolgreiche italienische Sänger Adelmo "Zucchero" Fornaciari veröffentlicht auf seinem Album Spirito DiVino das Lied "Per colpa di chi", in dem Rufus Thomas erwähnt wird. Das Album verkauft sich weltweit über drei Millionen mal. Ohnehin spielen viele italienische R&B-Gruppen nicht nur "Knock on wood" oder "Soul man", sondern auch "Walking the dog", "Do the funky chicken" oder "The Memphis train". Zudem gibt es eine Gruppe, die Zucchero-Coverversionen spielt und sich "Zio Rufus and the Funky Gallo Band" nennt (auf Englisch etwa "Uncle Rufus and the Funky Chicken Band").
1996
Rufus Thomas ist Gastgeber zweier Neujahrskonzerte an der Beale Street; er spielt in Nashville, New Jersey, Mississippi, Missouri, Illinois und Louisiana; er gibt drei Konzerte an den Olympischen Spielen in Atlanta; ist Headliner an mehreren Festivals; ist Gastgeber einer Stax-Reunion; für sein Lebenswerk erhält er drei Auszeichnungen: eine von Wings of Change, eine von der Beale Street Merchants Association und die erste jemals verliehene von der ASCAP fpr sein Lebenswerk; am Chicago Blues Festival erhält er den W. C. Handy Howlin' Wolf Award für seine "Outstanding blues performance". Er unterzeichnet einen neuen Vertrag mit dem Plattenlabel Sequel Records; er hilft mehreren Hilfsorganisationen beim Spendensammeln; ausserdem moderiert Rufus noch immer seine wöchentliche Radioshow und lässt sich sogar telefonisch verbinden, wenn er gerade auf Tournee ist.
Bob Fisher's Plattenlabel Sequel Records veröffentlicht das Blues-Album Blues thang! des inzwischen 79-jährigen Rufus Thomas, der erklärt: "It was fun all the way to do that. We just got it set up, and then it was off to the races." Zu seinem Geheimnis nach langem Leben und Glück befragt, sagt er: "You gotta have fun in life. Music to me is fun. You see me, and you'll see how much fun I have with it. More, I'll bet, than anybody else you ever have!" Frank-John Hadley schreibt in Down beat über das Album: "The Memphis music legend possesses a richer-than-molasses low voice that's now frayed around the edges," und ergänzt, Thomas "taps a bottomless well of accumulated wisdom and endearing playfulness."
Rufus Thomas spielt eine Nebenrolle im Film A family thing.
Rufus Thomas und William Bell singen an den Olympischen Spielen in Atlanta.
1997
- 26. März: Zu seinem 80. Geburtstag benennt die Stadt Memphis (Tennessee, USA) die Hernando Street in Rufus Thomas Boulevard , eine Querstrasse der Beale Street an der Kreuzung, wo einst das Palace Theater stand. Die Stadt gewährt ihm ausserdem ehrenhalber einen für ihn reservierten Parkplatz, wo er oft seinen leuchtend roten Mazda abstellt.
An der Feier zu seinem 80. Geburtstag in einem der Theater in Memphis
Er spielt am zehnten "Sweet Soul Music"-Festival in Porretta Terme (Italien).
- September: Rufus Thomas spielt mit Leon Russell und Levon Helm (ex-Band) am "2nd Framingham Blues Festival" in Framingham (Massachusetts, USA). Sie spielen unter anderem eine neue Fassung von "Walking the dog".
1998
- Januar: Veröffentlichung des Live-Albums Rufus live! auf Ecko Records. Darauf enthalten sind Aufnahmen von Rufus Thomas' Auftritten 1996 an den Olympischen Spielen. Neben einer verlängerten Version von "Walking the dog" ist auch eine fast 19-minütige Version des Lieds "Today I started loving you again" von Merle Haggard zu hören. Ausserdem eine 17 Minuten-Fassung von "Do the funky chicken"...
Von der Rock and Roll Hall of Fame erhält er eine Auszeichnung für 50 Jahre Bewerbung schwarzer Musik am Radio.
Im selben Jahr wird er in einem Spital in Memphis am offenen Herzen operiert und ihm ein dreifacher Bypass gelegt, nachdem er sich über Brustschmerzen beklagt hatte.
- Dezember: Veröffentlichung des Albums Hey Rufus! auf Bobby Manuel's Plattenlabel High Stacks.
1999
Rufus Thomas spielt eine Nebenrolle im Film Cookie's fortune von Robert Altman.
- Juli: Auftritt an einem Benefizkonzert zugunsten einer Nierentransplantation von Luther Ingram.
2000
- Februar: Tod seiner Frau C. Lorene Thomas, die im New Park Cemetery in Memphis (Tennessee, USA) begraben wird.
2001
Rufus Thomas wird in die "Blues Hall of Fame" aufgenommen.
- 22. November: Er wird zu Thanksgiving wegen eines kurzen Unwohlseins ins St. Francis Hospital in Memphis (Tennessee, USA) eingeliefert.
- 15. Dezember: Rufus Thomas stirbt 84-jährig im St. Francis Hospital in Memphis (Tennessee, USA). Er hinterlässt drei Kinder (Marvell, Carla und Vaneese) und eine Enkelin. Zudem hatte er zumindest eine Nichte (Marcy Vaughn Perkins).
- 20. Dezember: Die über zweistündigen Begräbnisfeierlichkeiten für Rufus Thomas in und vor der Mississippi Boulevard Christian Church werden von WDIA-AM 10170 live übertragen. Isaac Hayes dankt Rufus Thomas und singt "Merry little Christmas". Robert Bowman (Autor von Soulsville USA : the story of Stax) sagt: "Rufus was born a couple of months before the first jazz record was ever recorded. He was born three years before the first blues record, seven years before the first country record and light years before rock, rhythm and blues, soul and funk were even thought of. He was part of it all." Weitere Redner sind Don Sundquist, der Gouverneur von Tennessee, der Thomas einen "ambassador of unity" nennt: "He taught us not to see the world in black or white but in shades of blues"; Jim Rout, der County Mayor; und Willie Herenton, der Bürgermeister von Memphis, der erzählt, wie er bei einem Mittagessen von Thomas darauf angesprochen worden sei, dass er einen eigenen Parkplatz benötige. Ausserdem brauche er eine Strasse, die nach ihm benannt sei. Wäre Thomas länger am Leben geblieben, meinte er, so hätte er bestimmt versucht, auch Memphis umbenennen zu lassen... Zu den übrigen Rednern gehören auch Michael Green, Präsident der Recording Academy, sowie Stan Bell und J. Michael Davis, die gemeinsam mit Thomas für viele Jahre ein Blues-Programm auf WDIA präsentierten. Discjockey Robert "Honeyboy" Thomas lernte von Thomas eines: "Your listeners may love your sweet voice, but they like the music much better." Zu den Sargträgern gehört B. B. King. Unter den rund 2'500 Teilnehmern der Trauerfeier sind auch Steve Cropper, Jim Stewart und Estelle Axton (die Gründer von Stax Records), Little Milton, Bobby Rush, Calvin Newborn, Teenie Hodges und Cordell Jackson. Rufus Thomas wurde im New Park Cemetery neben seiner Frau C. Lorene Thomas begraben.
2002
Rufus Thomas' Lied "Walking the dog" (1963) ist einer der Gewinner des Grammy Hall of Fame Award.
2003
Rufus Thomas ist im Dokumentarfilm Only the strong survive von Chris Hegedus und D. A. Pennebaker zu sehen. Pennebaker sagt: "You knew he was an old person, but he acted like a 16-year-old. He was always full of funny takes on things, and he always gave the impression that he was a goofball. But when he talked about the music, you realized he knew a lot."
2004
Im Film Kill Bill 2 von Quentin Tarantino erscheint Rufus Thomas als Klavierspieler in der Hochzeitskappelle, gespilet von Samuel L. Jackson.