Text "Der Autostopper" (Franz Hohler): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. April 2009, 15:58 Uhr
Aus dem Buch Die blaue Amsel (1995).
Urheber
Autor | Franz Hohler | ||||||||||||||||||
Texttitel | |||||||||||||||||||
Untertitel | |||||||||||||||||||
Sprache | Deutsch | ||||||||||||||||||
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Originaltext
Der Autostopper
Der Teufel machte einmal ausserhalb von Bellinzona Autostop, aber niemand wollte einen Typ mit Hörnern und einem Dreizack mitnehmen.
Endlich, es ging schon gegen Abend, hielt ein Amerikanerwagen an, und der Fahrer, ein jüngerer Mann mit langen Haaren und sanften Augen, hiess den Teufel einsteigen. Dieser setzte sich neben den Fahrer und gab als Reiseziel Rom an.
Dorthin fahre er auch, sagte der sanfte Langhaarige und lächelte dem Autostopper zu.
Dieser schaute den Fahrer immer wieder an und fragte ihn schliesslich: "Kennen wir uns nicht von irgendwoher?"
"Ich glaube, wir haben uns zuletzt in der Wüste gesehen," sagte der und hob freundlich seine durchlöcherte Hand.
"Und was willst du in Rom?" fragte der Teufel.
"Den Papst erschrecken," sagte der Fahrer, "der glaubt doch schon lang nicht mehr an mich."
"Darf ich mitkommen?" fragte der Teufel.
"Aber gern," sagte der Fahrer, "zusammen sind wir stärker."
Beide lachten, und Jesus gab Gas.