1987 Film "Reichshauptstadt privat": Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mikiwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 38: Zeile 38:




Reichshauptstadt privat Fernsehspiel
ARD - 1987.10.21 + 25 245
Reichshauptstadt privat - ¬Ein Sittenspiegel: 4-teilige Begleitsendung zum Fernsehspiel `Reichshauptstadt privat' Dokumentarspiel
H3 - 1987.10.23 + 11.01 294




Zeile 60: Zeile 54:
Gemeinsam mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Menge Wolfgang Menge] (Idee und Buch) realisierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_K%C3%B6nigstein Horst Königstein] im Auftrag des Senders Freies Berlin zwischen 1985 und 1987 seine bisher aufwendigste Fernsehproduktion, die Königstein als das wohl "eigenwilligste Geschenk an die Stadt Berlin zu ihrer 750-Jahrfeier" bezeichnete: das zweiteilige und fast vierstündige Fernsehspiel <i>Reichshauptstadt privat</i>.
Gemeinsam mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Menge Wolfgang Menge] (Idee und Buch) realisierte [http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_K%C3%B6nigstein Horst Königstein] im Auftrag des Senders Freies Berlin zwischen 1985 und 1987 seine bisher aufwendigste Fernsehproduktion, die Königstein als das wohl "eigenwilligste Geschenk an die Stadt Berlin zu ihrer 750-Jahrfeier" bezeichnete: das zweiteilige und fast vierstündige Fernsehspiel <i>Reichshauptstadt privat</i>.


Menge und Königstein riefen dazu auf, ihnen Tagebücher, Fotoalben, Filme und Erinnerungen an den Alltag der Jahre 1933 bis 1945 zuzusenden und erhielten eine Flut von Einsendungen, die sie zu einem aus Fakten und Dokumentation bestehenden Alltagsporträt verdichteten. Dafür wählten die beiden eine "Mischform" aus Fernsehspiel, Dokumentation, Spielfilm und Revue, welche schlussendlich ein zweiteiliges Panorama aus persönlichen Erinnerungen, Dokumenten, Filmausschnitten, Schlagern und Propagandaparolen ergab (ausgestrahlt von der ARD am 21. und 25. Oktober 1987). Ergänzt wurde diese szenische "Rekonstruktion" durch die Zeitdokumentation <i>Ein Sittenspiegel</i>, die aus "Recherchen und Realität" montiert und in vier Folgen im dritten Programm ausgestrahlt wurde (am 24., 27. und 31. Oktober sowie am 3. November 1987).
Menge und Königstein riefen dazu auf, ihnen Tagebücher, Fotoalben, Filme und Erinnerungen an den Alltag der Jahre 1933 bis 1945 zuzusenden und erhielten eine Flut von Einsendungen, die sie zu einem aus Fakten und Dokumentation bestehenden Alltagsporträt verdichteten. Dafür wählten die beiden eine "Mischform" aus Fernsehspiel, Dokumentation, Spielfilm und Revue, welche schlussendlich ein zweiteiliges Panorama aus persönlichen Erinnerungen, Dokumenten, Filmausschnitten, Schlagern und Propagandaparolen ergab (ausgestrahlt von der ARD am 21. und 25. Oktober 1987). Ergänzt wurde diese szenische "Rekonstruktion" durch die aus "Recherchen und Realität" montierte vierteilige Zeitdokumentation <i>[[1987 Film "Reichshauptstadt privat (Ein Sittenspiegel)"|Reichshauptstadt privat (Ein Sittenspiegel)]]</i>,
<!--
Titel womöglich "Ein Sittenspiegel"
 
Reichshauptstadt privat - Ein Sittenspiegel Teil 1: Kraft durch Freude
 
* 1987.10.24 Teil 1 "Kraft durch Freude": Vorstellung von Dokumenten vorgestellt, die ein Aufruf in deutschen und österreichischen Tageszeitungen erbrachte. Es handelt sich u. a. um Dokumente und Berichte über die KdF-Reisen, mit denen das Nazi-Regime seinen Bürgern für wenig Geld zu Ferien verhalf. So werden beispielsweise zur KdF-Reise nach Norwegen in den Begleitsendungen die Erinnerungen ehemaliger Passagiere und der Schiffsbesatzung nachempfunden.
* 1987.10.27 Teil 2 "Berliner Aufschwung":
* 1987.10.31 Teil 3 "Ich an dich":
* 1987.11.03 Teil 4 "Die Grossstadt als Fuchsbau":
 
 
Ein Kapitel für sich: Königsteins "gestylte" Schlager-Revue in Ruinen. Fazit: Zu viele Facetten, zu viele Zitate können ein Gesamtbüd auch seltsam unscharf machen.
 
 
1987 Reichshauptstadt privat (mit Wolfgang Menge), 2 Fernsehfilme und 4 Begleitsendungen (Ein Sittenspiegel)
 
1987 Illusionen – eine Revue in Trümmern
 
Horst Königstein
* http://www.firststeps.de/filmkatalog/personen/personen-details.html?tx_wfqbe_pi1[uid]=0e35b1e9-1bec-4cd8-8129-a98a7a1999ff
 
 
 
Reichshauptstadt privat (Teil 1). Ein Sittenspiegel
Darsteller/Gäste: Heinz Baumann (Rolf Becker), Heike Falkenberg (Ursula Spindler), Eva Medusa Gühne (Amanda Haak), Margot Hielscher, Robert Jarczyk, Ulla Meinecke, Ruth Niehaus, Caroline Redl (Edda Kohn), Marianne Rosenberg, Wolf-Dietrich Sprenger, Annette Uhlen (Anna), Jürgen Vogel (Wolfgang Spindler)
Sender: ARD
Sendedatum: 21.10.1987
Länge: 106 Min.
 
Reichshauptstadt – privat (Teil 2). Ein Sittenspiegel
Darsteller/Gäste: Heinz Baumann (Rolf Becker), Heike Falkenberg (Ursula Spindler), Eva Medusa Gühne (Amanda Haak), Margot Hielscher, Robert Jarczyk, Ulla Meinecke, Ruth Niehaus, Caroline Redl (Edda Kohn), Marianne Rosenberg, Wolf-Dietrich Sprenger, Annette Uhlen (Anna), Jürgen Vogel (Wolfgang Spindler)
Sender: ARD
Sendedatum: 21.10.1987
Länge: 137 Min.
 
 
 
-->
 
Königstein: "Wir wollten nicht die übliche dramatische Geschichte von Nazi-Grössen, Verfolgung und Widerstand reproduzieren. Es war Menges Konzept, weg von Auschwitz zu jener alltäglichen Realität zu kommen, wie sie damals von Millionen erlebt wurde, zu den Freiräumen und privaten Träumen. Ich glaube, dass gerade Alltagsgeschichte vieles provozierend deutlich macht, was in der herrschenden Geschichtsschreibung oft abstrakt bleibt."
Königstein: "Wir wollten nicht die übliche dramatische Geschichte von Nazi-Grössen, Verfolgung und Widerstand reproduzieren. Es war Menges Konzept, weg von Auschwitz zu jener alltäglichen Realität zu kommen, wie sie damals von Millionen erlebt wurde, zu den Freiräumen und privaten Träumen. Ich glaube, dass gerade Alltagsgeschichte vieles provozierend deutlich macht, was in der herrschenden Geschichtsschreibung oft abstrakt bleibt."


Zeile 124: Zeile 79:
== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==


* Zusätzlich zum Film <i>Reichshauptstadt privat</i> hgab es auch die begleitende ARD-Produktion <i>Reichshauptstadt Revue</i>, wo unter der musikalischen Leitung von Hans Ströer Musiker wie Peter Gabriel, Tom Robinson, [[Udo Lindenberg]], [[Peter Behrens]] und Christoph Waltz mitwirkten.
* Zusätzlich zum Film <i>Reichshauptstadt privat</i> gab es auch die begleitende ARD-Produktion <i>Reichshauptstadt Revue</i>, wo unter der musikalischen Leitung von Hans Ströer Musiker wie Peter Gabriel, Tom Robinson, [[Udo Lindenberg]], [[Peter Behrens]] und Christoph Waltz mitwirkten.


* Es gab auch das Buch <i>Reichshauptstadt privat</i> (1987) von Wolfgang Menge und Klaus Behnken.
* Es gab auch das Buch <i>Reichshauptstadt privat</i> (1987) von Wolfgang Menge und Klaus Behnken.

Version vom 15. Oktober 2011, 13:54 Uhr

Veröffentlichung
Premiere Filmtitel Dauer Vertrieb
1987.10.21 Reichshauptstadt privat (Teil 1) 106:00 DE: TV: ARD
1987.10.25 Reichshauptstadt privat (Teil 2) 137:00 DE: TV: ARD
2008.04.30 Reichshauptstadt privat 250:00 DE: DVD:
Produktion Dieter Melzer
  • DE: für Norddeutscher Rundfunk / NDR
  • DE: für Sender Freies Berlin / SFB
  • Drehbuch Horst Königstein, Wolfgang Menge
    Regie Horst Königstein
    Bild Klaus Brix
    Hauptdarsteller
    Nebendarsteller Heinz Baumann (Kurt), Rolf Becker (Annas Vater), Peter Behrens (Herz), Detlef Bierstedt, Brigitte Böttrich, Heike Falkenberg (Ursula Spindler), Peter Flechtner, Peter Franke (Major Sesselmann), Eva Medusa Gühne (Amanda Haak), Irm Hermann (Edeltraut von Garmitz), Margot Hielscher, Robert Jarczyk (Kurt), Ulla Meinecke, Evelyn Meyka, Roland Momme Jantz (Peter Bach), Vera Müller, Barbara Nüsse (Annas Mutter), Ruth Niehaus (Anna), Caroline Redl (Edda Kohn), Hans-Michael Rehberg, Marianne Rosenberg, Wolf-Dietrich Sprenger (Westecker), Roland Strehlke, Walter Thielsch (Karo), Robert Tillian (SD-Mann Ott), Annette Uhlen (Anna), Jürgen Vogel (Wolfgang Spindler), Patrick Winczewsk, Gustav Peter Wöhler (Piek)
    Sprache Deutsch
    Musik Hans-Peter Ströer
    Produktionsleitung
    Ausstattung Götz Heymann
    Kostüme Brigitte Heick
    Filmschnitt
    Ton
    Drehorte
  • 1986.07.22 Hamburg (Deutschland), Hotel Reichshof
  • 198x Pinneberg (Schleswig-Holstein), Hotel Cap Polonio
  • Produktionszeitraum 1985-1987
    Budget über 3.5 Millionen D-Mark
    Altersfreigabe 12 (Deutschland)

    Entstehung

    Gemeinsam mit Wolfgang Menge (Idee und Buch) realisierte Horst Königstein im Auftrag des Senders Freies Berlin zwischen 1985 und 1987 seine bisher aufwendigste Fernsehproduktion, die Königstein als das wohl "eigenwilligste Geschenk an die Stadt Berlin zu ihrer 750-Jahrfeier" bezeichnete: das zweiteilige und fast vierstündige Fernsehspiel Reichshauptstadt privat.

    Menge und Königstein riefen dazu auf, ihnen Tagebücher, Fotoalben, Filme und Erinnerungen an den Alltag der Jahre 1933 bis 1945 zuzusenden und erhielten eine Flut von Einsendungen, die sie zu einem aus Fakten und Dokumentation bestehenden Alltagsporträt verdichteten. Dafür wählten die beiden eine "Mischform" aus Fernsehspiel, Dokumentation, Spielfilm und Revue, welche schlussendlich ein zweiteiliges Panorama aus persönlichen Erinnerungen, Dokumenten, Filmausschnitten, Schlagern und Propagandaparolen ergab (ausgestrahlt von der ARD am 21. und 25. Oktober 1987). Ergänzt wurde diese szenische "Rekonstruktion" durch die aus "Recherchen und Realität" montierte vierteilige Zeitdokumentation Reichshauptstadt privat (Ein Sittenspiegel), Königstein: "Wir wollten nicht die übliche dramatische Geschichte von Nazi-Grössen, Verfolgung und Widerstand reproduzieren. Es war Menges Konzept, weg von Auschwitz zu jener alltäglichen Realität zu kommen, wie sie damals von Millionen erlebt wurde, zu den Freiräumen und privaten Träumen. Ich glaube, dass gerade Alltagsgeschichte vieles provozierend deutlich macht, was in der herrschenden Geschichtsschreibung oft abstrakt bleibt."

    Handlung

    Anhand einer Liebesgeschichte wird der Alltag im Dritten Reich abseits von NSDAP, Wehrmacht und Widerstand dargestellt: Kurt und Anna (in wechselnden Generations-Rollen: Heinz Baumann und Ruth Niehaus; Annette Uhlen und Robert Jarczyk) lernen sich Ende der 1930er Jahre auf einer "Kraft durch Freude"-Schifffahrt nach Norwegen kennen und verlieren sich in den Kriegswirren wieder aus den Augen.

    Teil 1: Kurt (Heinz Baumann, Robert Jarczyk) und Anna (Ruth Niehaus, Annette Uhlen) begegenen sich in Berlin wieder, wo sie von 1937-1945 ihre Jugend verbrachten. Als Anna ein altes Tagebuch liest, werden Erinnerungen wach. Etwa an eine schöne Schifffahrt nach Norwegen, wo sie Kurt kennenlernte. Auch Wolfgang Schindler (Jürgen Vogel) ist mit an Bord. Zwar wird das Schiff mit Propaganda dauerbeschallt, aber im Vordergrund stehen Partygespräche und Romanzen. Anna und Kurt verlieben sich.

    Teil 2: Inzwischen befindet sich das Deutsche Reich im Krieg. Gezeigt werden schillernde Bilder von Modesalons, deren Besitzer gezwungen sind, die Nazi-Prominenz einzuladen. Pomp, Klatsch, Tratsch und Feiern der "Arier" zeigen den Alltag in Berlin unter der Herrschaft des Nationalsozialismus. Kurt wird nach Kanada einberufen und Anna bleibt in Berlin zurück.

    Galerie

    Filmplakate.

    Bildschirmkopien

    Anmerkungen

    • Zusätzlich zum Film Reichshauptstadt privat gab es auch die begleitende ARD-Produktion Reichshauptstadt Revue, wo unter der musikalischen Leitung von Hans Ströer Musiker wie Peter Gabriel, Tom Robinson, Udo Lindenberg, Peter Behrens und Christoph Waltz mitwirkten.
    • Es gab auch das Buch Reichshauptstadt privat (1987) von Wolfgang Menge und Klaus Behnken.

    Weblinks

    Herausgeber Sprache Webseitentitel Anmerkungen
    International Movie Database eng Reichshauptstadt privatwbm

    Weblinks