Daemon: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Februar 2009, 14:29 Uhr

Ein Daemon (auch: Dämon, Demon) ist unter Unix oder Unix-artigen Betriebssystemen ein Programm, das im Hintergrund abläuft und bestimmte Dienste zur Verfügung stellt. Benutzerinteraktionen finden hierbei nur auf indirektem Weg statt, zum Beispiel über Signale, Pipes und vor allem (Netzwerk-)Sockets.

Die Daemon-Prozesse werden normalerweise beim Wechsel in den Mehrbenutzer-Modus erzeugt, indem die im Verzeichnis "/etc/rc.d" befindlichen Shellskripte ausgeführt werden. Es gibt es zwei unterschiedliche Arten von Daemonen:

  • Intervallgesteuerte Daemonen (z. B. bdflush und crond), die sich für ein bestimmtes Zeitintervall suspendieren)
  • Signalgesteuerte Daemonen (z. B. klogd, lpd und inetd)

Bei Microsoft Windows heissen die entsprechenden Programme "Services" oder "Systemdienste".

Bekannte Daemonen sind die folgenden.

Daemon Beschreibung
bdflush Gleicht die im Arbeitsspeicher gehaltenen, gepufferten Datenblöcke mit dem physikalischen Dateisystem ab.
bootpd Mit dem bootstrap-Protokoll können plattenlose clients von einem server aus gebootet werden.
crond für zyklisch wiederholte Befehle
cupsd für den Druckserver CUPS.
fingerd Der finger-server sammelt persönliche Informationen über einzelne Benutzer und teilt diese Informationen auf Anfrage jedem finger-client mit.
ftpd Das File Transfer Protocol / FTP stellt den Standard-Dateitransfer für Internetnetzwerke zur Verfügung.
gopherd Der gopher-server. Gopher ist ein Protokoll zur Abfrage grosser Informationsserver und der Vorgänger des World Wide Web.
httpd Das Hypertext Transfer Protocol / HTTP wird vom Webserver httpd zur Verfügung gestellt.
inetd Der Internet-Superserver zur Steuerung von Netzwerkzugriffen.
klogd Protokolliert die Kernel-Meldungen.
knockd Ein Portknocker.
lpd (line printer daemon) Der Drucker-Daemon für das Drucker-Spooling.
NFS Das Network File System / NFS ermöglicht den transparenten Import oder Export von Dateisystemen zwischen entfernten hosts. Diese Dateien erscheinen und verhalten sich so, als befänden sie sich auf dem lokalen Rechner.
named
nntpd Das Network News Transfer Protocol (NNTP) verwendet der nntpd-server für Usenet-news.
portmap Der Portmapper weist den RPC-Diensten ihre ports zu und registriert sie als RPC-Dienste. Der Zugriff sollte in jedem Fall mittels "/etc/hosts-allow" eingeschränkt werden.
pppd für PPP-Verbindungen
rlogind Der rlogin-server (remote login). rlogin ist ein r-Dienst, der es Benutzern ermöglicht, von entfernten Rechnern aus Terminalsitzungen durchzuführen, ähnlich wie mit telnet. Allerdings ermöglicht rlogin den Benutzern, einen passwortfreien Zugriff auf vertrauenswürdige hosts mit vertrauenswürdigen Benutzern herzustellen.
rshd Der rsh-server (remote shell). rsh ist ein r-Dienst, der Benutzern die Ausführung von Befehlen auf entfernten hosts ermöglicht, auf denen rshd läuft.
Sendmail
smbd Der Samba-Server bietet Server-Message-Block/LAN-Manager-artige Dienste für Unixsysteme, damit diese als Dateiserver für Microsoft-Clients fungieren können.
syslogd Meldet Systemnachrichten und Fehlermeldungen.
talkd Der talk-server. talk ist ein interaktives chat-System für Linux.
telnetd Der telnet-Server. telnet kann zwar auch ein Sicherheitsrisiko darstellen, ist aber für einige Verwaltungsaufgaben unverzichtbar.
tftpd Das Trivial File Transfer Protocol (TFTP) ist ein veralteter Dienst für Dateiübertragungen. Es wird z. B. von plattenlosen Rechnern benötigt, die darüber von einem server starten müssen.
ypbind Die client-Schnittstelle des Network Information System (NIS), acuh bekannt als Yellow Pages (YP).

Weblinks

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