Hans Roelli: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Diskografie-Album|1986|Vokalensemble Schams-Heinzenberg-Domleschg|LP|<b>Roelli-Lieder</b>|CH|Phonoplay 3157|Stücke=In diesem Sinn / Lenzweise / Wieder will es Frühling werden / Den immer noch Zögernden / Heiter entsteigt der Morgen dem Dunkel / Vor dem Tagwerk zu singen / Tret ich zum Garten hier / Ringel Ringel Raia / Seili gumpa / Z'Mariakäferli / Ein kleines Abenlied / Wiagaliedli / Der späte Gast / Soldatenlied / Mir zur Seite geht der Tod / Lied der heutigen Söldner / Später Wunsch / Ein blauer Tag ist gekommen / Ströme, Strom / Zum Laufenlernen / Blühende Weite / Einkehr / Wunsch des dunklen Wanderers / Brot und Wein}}
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{{Diskografie-Album|2006|Hans Rölli|CD|<b>Hans Roelli (1889-1962)</b>|Hans und Margrit Roelli Stiftung|Bild={{Bild-Single|2006_hansroelli_CD_hansroelli_ch_label1}}|Stücke=Hetz und Hatz / Jahresende / Tanzender Schnee / Ein kleines Abendlied / Brot und Wein / So vollende ich den Tag / Der Minnesänger / Es dreht sich der Frühling / Morgens nach dem Nachtquartier / Im "Sternen" an der Strass / Ich danke dir / Meines Daseins goldner Sinn / Anblick / Die beiden Igel / Arm und reich / Nächtlicher Tanz /Himmelblick / Trost}}
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Version vom 8. Dezember 2009, 20:37 Uhr

Schweizer Liedermacher ; geboren am 7. September 1889 in Willisau, gestorben am 5. Juni 1962 in Zürich

Hans Roelli wurde als ältester von drei Söhnen des Fürsprechers Dr. Hans Roelli und der Anna Maria, geborene Bargetzi, geboren. Bereits 1890 wurde sein Vater zum Chef des Eidgenössischen Versicherungsamtes nach Bern berufen. Nach weiteren fünf Jahren wurde er zum ordentlichen Professor für Versicherungsrecht an die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich gewählt.

Seine Jugendzeit verbrachte Roelli in Zürich, wo er als 13-jähriger seine Mutter verlor. Sein Biograf Carl Alfred Stüssi schrieb dazu: "Vor allem konnte sich der seelisch doch sehr empfindsame und liebesbedürftige Hans lange nicht vom Tode seiner Mutter erholen und war nun fortan ganz den Herrscherlaunen des Vaters ausgesetzt, der durchaus kein schlechter Mensch und Charakter gewesen ist; doch war er leider durch eine tyrannische Liebe zu den Seinen und durch einen übertriebenen Ehrgeiz blind für die anders gearteten Söhne geworden." Dieses tief erschütternde Erlebnis fand später in einem von Roellis Gedichten seinen bewegten Ausdruck:

Und keine Mutter betet
Mit uns vor Nacht und Schlummer
Und küsst uns sanft und leise –
Wir liegen starr vor Kummer.
Das Blatt dreht sich am Baume,
der schwarze Regen weint.
Vielleicht dass uns im Traume
Dein holdes Bild erschein.
Mutter ist gestorben.

Nach dem Willen seines Vaters sollte er Zahnarzt werden, er dagegen fühlte sich zum Dichter berufen und verliess das Gymnasium bereits in der sechsten Klasse. Kaum volljährig geworden, verliess er als 20-jähriger auch das Haus des strengen Vaters und mietete sich in Wildhaus / SG im Toggenburg ein kleines Häuschen, um fortan der Dichtkunst zu frönen. Sein Geld verdiente er sich mit Arbeiten bei Bauern, vor allem als Zusenn. Daneben widmete er sich aber auch dem Skisport, wurde Mitbegründer des Skiklubs Wildhaus und betätigte sich sich als gewiegter Unterhaltungskünstler. In Wildhaus begann er auch, seine Gedichte zur Laute zu singen.

Roelli gilt als Urahn der Schweizer Liedermacher - in seiner kompromisslosen Hingabe an das Lied, in seiner unentwegten Verherrlichung des Unterwegsseins, des Wanderns, das für die Jugend des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts eine entscheidende Alternative zur bürgerlichen Lebensform darstellte. Die Roelli-Lieder - bald in Mundart, bald in Hochdeutsch gehalten und immer mit sorgfältigen Lautensätzen versehen - gehörten darum auch bald zum Lieblingsrepertoire der Wandervogel-Bewegung.

An Gedrucktem (Gedichte, Lieder, Prosa) erschienen zwischen 1908 und 1962 über 50 Veröffentlichungen erschienen, während dieser Zeit schrieb er rund 1'150 Lieder. Manche von ihnen ("Alle Rosen sie blühen am Wege rot", "Alles fahrt Schi") wurden zu eigentlichen Volksliedern: von der Bevölkerung spontan aufgenommen, erweitert und variiert. Anspruchsvollere Texte, in denen sich die Wendung der deutschen Lyrik zum Expressionismus spiegelte, fanden ihr Publikum im ansehnlichen Bewundererkreis des Sängerpoeten, der sich später zum "Roelli-Bund" zusammenschloss, einem Förderkreis, der sein Liedgut weiter im Volk bekanntmachte.

Nach einiger Zeit zog Roelli weiter nach Flims / GR, wo er als Bademeister arbeitete. Anschliessend wurde er Kurdirektor in Pontresina / GR und versah von 1920 bis 1930 dasselbe Amt im Arosa. Dank diesem gesellschaftlichen Aufstieg besserte sich auch das lange Zeit gespannte Verhältnis zu seinem Vater wieder. Während seiner Zeit in Arosa steigerten vor allem seine Singabende Roellis Bekanntheit. Als 40-jähriger betätigte er sich zwei Jahre als freier Unternehmer, war danach Skilehrer und wurde immer mehr ein freier Dichter und Schriftsteller - einigermassen mittellos, wie es zu erwarten war. 1941 heiratete er die Kinderbuchautorin Margrit "Hübli" Hubacher und lebte mit ihr von 1942 bis zu seinem Tode am Neumarkt 11 in Zürich.

Während des Zweiten Weltkriegs schickte ihn die Abteilung "Heer und Haus" als singenden Unterhalter zu den Truppen. Zusammen mit dem legendären Gefreiten Schreiber sang Roelli an über 300 Singabenden Lieder wie "Alle Rosen sie blühen am Wege rot" oder "Immerzu da gehen wir" für die Soldaten im Felde.

Roelli starb 1962 72-jährig in Zürich.

1968 liess die Stadt Willisau an seinem Geburtshaus (Uhren- und Bijouteriegeschäft Affolter, Hauptgasse 34) eine Gedenktafel anbringen. Anlässlich seines zehnten Todesjahres wurde in Altishofen eine besinnliche Gedenkfeier durchgeführt. Damals vermachte seine Witwe Roellis materiellen Nachlass der Heimatvereinigung Wiggertal. 1982 liess die Stadt Zürich am Neumarkt 11 eine ehrende Tafel anbringen. 1989, anlässlich des 100. Geburtstages, wurden sowohl in der Heimatgemeinde Altbüron als auch im Geburtsort Willisau Erinnerungsfeiern abgehalten. Zu seinem 120. Geburtstag ehrte ihn seine Heimatgemeinde Altbüron / LU 2009 mit einer Gedenkstätte auf dem Kapellhügel. Sein Nachlass befindet sich in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich. Die 2002 in Zürich gegründete Hans und Margrit Roelli Stiftung dient der Erhaltung und Verbreitung des Liedgutes und des dichterischen Werkes von Hans Roelli und des künstlerischen Werkes von Margrit Roelli.


<centerIch bin auf diese Erde nur ein geringer Gast. Wie bald werd ich vergessen sein! Drum öffnet mir und gönnt mir bei euch die kurze Rast.

Bibliografie

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Diskografie

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Weblinks

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