Paris: Unterschied zwischen den Versionen
Michi (Diskussion | Beiträge) |
Michi (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 104: | Zeile 104: | ||
|- | |- | ||
| [[image:paris200910_024.jpg|150px]] | | [[image:paris200910_024.jpg|150px]] | ||
| Etwas weiter den Weg entlang auf der linken Seite findet sich das Grabmal von Olga und Joseph Ginsburg, den Eltern von Serge Gainsbourg (1928-1991), der ebenfalls hier begraben liegt, und dem die auf der Grabplatte aufgehäuften Devotionalien gelten. | | Etwas weiter den Weg entlang auf der linken Seite findet sich das Grabmal von Olga und Joseph Ginsburg, den Eltern von [[Serge Gainsbourg]] (1928-1991), der ebenfalls hier begraben liegt, und dem die auf der Grabplatte aufgehäuften Devotionalien gelten. | ||
Es war am 14. Oktober 2009 übrigens das erste Mal, dass ich beim Besuch des Friedhofs Montparnasse zwei weitere Personen an Serges Grab vorfand, die offensichtlich seinetwegen gekommen waren. | Es war am 14. Oktober 2009 übrigens das erste Mal, dass ich beim Besuch des Friedhofs Montparnasse zwei weitere Personen an Serges Grab vorfand, die offensichtlich seinetwegen gekommen waren. |
Version vom 18. Oktober 2009, 23:33 Uhr
Paris ist die Hauptstadt Frankreichs und der Region Île-de-France. Der Fluss Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil (rive droite "rechtes Ufer") und einen südlichen Teil (rive gauche "linkes Ufer"). Das administrativ zur Stadt Paris gehörende Gebiet hatte 2006 rund 2.2 Millionen (2006), die städtische Siedlungszone (Unité urbaine) rund 9.9 Millionen (2005), die gesamten Metropolregion etwa 11 Millionen Menschen (1999).
Die ausserhalb der Ringautobahn (französ. boulevard périphérique, umschliesst die 20 Arrondissements) liegenden Ortschaften der Banlieue sind selbständig verwaltet und zählen nicht zur Stadt Paris im verwaltungsrechtlichen Sinne.
Die Reise nach Paris
Natürlich gibt es über Paris reichlich genügend Webseiten. Hier gibt's deshalb nur einige Fotos zu meiner eigenen Erinnerung, die ich während meiner eigenen Aufenthalte in Paris gemacht habe.
Basel | |
---|---|
Das Tor zum Französischen Bahnhof (Bahnhof SNCF) im Bahnhof SBB in Basel - wer nach Paris will, muss hier durch. | |
Und so sieht's morgens um halb sechs auf Gleis 31 aus. | |
Von Basel führt die Fahrt erstmal über St. Louis, Mulhouse, Colmar und Sélestat nach Strasbourg. Eigentlich ist es ein Witz: Im Elsass spricht ja nicht nur Kansas Deutsch, also führt die Fahrt eigentlich über Sankt Ludwig, Mülhausen, Kolmar und Schlettstadt nach Strassburg. Und zwar dauert das rund 90 Minuten. | |
Weil die Fahrt erstmal mit einem Regionalzug stattfindet, ist der auch entsprechend einfallsreich bemalt worden. Dumm ist nur, dass das Elsass sich hauptsächlich in Nord-Süd- und nicht in Ost-West-Richtung erstreckt. "AL" ist übrigens nicht die Abkürzung der Alternativen Liste, sondern der Beginn des Worts "Alsace", was im Französischen soviel wie "Elsass" bedeutet. | |
Im Zug drin sieht's um diese Zeit noch recht düster aus. Zudem war die Heizung ausgefallen und der Kondukteur (Schaffner) bot mir an, in einen geheizten Wagen im vorderen Zugteil zu sitzen. Aber wozu hab ich denn eine Jacke an. | |
Mulhouse | |
Ein Blick aufs Perron (Bahnsteig) zeigt bereits, dass ich mich in Frankreich befinde: grüne Mülltüten, eine seltsame Bahnhofsuhr und Noppen auf dem Perron. Was Fotos nie einfangen können: den natürlichen Siff, wie er überall vorzufinden ist. | |
Strasbourg | |
Hier muss ich vom Regionalzug in den TGV (Train à grande vitesse) umsteigen. Richtig los geht's um 7 Uhr 15 und gemäss Fahrplan sollte die Fahrt von Strasbourg nach Paris 139 Minuten dauern. | |
Lothringen | |
So nach Strasbourg wurde es dann auch mal hell und so hab ich aus dem Zugfenster einige Fotos der vorbeiflitzenden Gegend (vermutlich Lothringen) gemacht - schön zu sehen immer der Fotoapparat, der sich im fenster spiegelt... andere verräterische Spiegelungen konnte ich mit Hilfe von GIMP einigermassen vertuschen und verwedeln... "verschmieren" nennt sich die Funktion da.
Jedenfalls hab ich mir ausgedacht, wie einfach das wohl für die Mongolen oder die Deutschen gewesen sein muss, über solche Felder angeritten zu kommen und ins Herz Frankreichs vorzustossen. Einzig ein paar gute Weinjahrgänge vermochten solche Barbaren wohl wirksam aufzuhalten. | |
Paris, Gare de l'Est | |
Etwa um 9 Uhr 50 (also nach rund 160 Minuten) erreicht der TGV schliesslich Gleis 3 (voie trois) des Ostbahnhofs. | |
Und so sehen die Leute aus, die im Ostbahnhof auf irgendwas warten. | |
Der gewohnte erste Blick auf Paris, wenn man aus dem Ostbahnhof ans Tageslicht tritt: das "Café de l'Est", links davon "La Strasbourgeoise", rechts davon einige Hotels, darunter das "Hotel Amiot", wo wir auch schon genächtigt haben und das Bett auseinanderfiel. Direkt davor dann die Metrostation.
Natürlich könnte man auch direkt innerhalb des Bahnhofs nach unten steigen und in die Metro wechseln, aber das hat irgendwie keinen Stil. Also raus aus dem gebäude und rüber zur Metro. | |
Mit der Linie 5 geht's in Richtung "Place d'Italie", vorbei unter anderem an den Stationen République, Oberkampf, Bastille und Gare d'Austerlitz. | |
Paris, Place d'Italie | |
Die Station "Place d'Italie" ist gleichzeitig Endstation der Linie 5, Aussteigen wird hier also leichtgemacht. | |
So muss das Schild aussehen, damit es das richtige ist. | |
Aussteigen heisst in der Metro natürlich oft umsteigen. Weiter geht's nämlich mit Linie 6 in Richtung "Charles de Gaulle / Etoile". Und zum Umsteigen heisst es in der Metro oft rauf und runter durch die weissgekachelten Katakomben. | |
Paris, Denfert Rochereau | |
Bereits an der Station "Denfert Rochereau" wird wieder ausgestiegen. Zurück am Tageslicht ist als erstes das Denkmal "A la défense nationale 1870-1871" zu sehen. Die Blickrichtung ist nach Norden in die Avenue Denfert-Rochereau. Links bereits zu sehen eine Filiale des Blumenhändlers "Monceau Fleurs" (dt. Trümmerblummen). | |
Flankiert wird das "Monceau Fleurs" von zwei Hinweisschildern, dass sich in diesem Gebäude auch eine Tabakhandlung befindet. Zigaretten und ähnliches kriegt man in Frankreich nämlich nicht am Kiosk, sondern üblicherweise nur beim Tabakwarenhändler. Restaurants bieten manchmal auch eine kleine Auswahl (Marlboro). | |
So muss das Schild aussehen. Aber wieso überhaupt Tabak? Ich dachte, du hast aufgehört zu rauchen? Ich höre alle fünf Minuten mit Rauchen auf. | |
Rauchen tötet natürlich auch in Frankreich (nicht nur Rauchen übrigens), man kann also nie sicher sein, ob es nicht doch schon die letzte ist. Aber wenn schon Paris, dann wie es sich gehört: Mit einer Packung filterloser "Gitanes", wie Serge Gainsbourg sie einst rauchte, bevor er knapp 63-jährig das Zeitliche segnete.
Die Dinger rauchen übrigens ab wie nix und man muss sich echt ranhalten, wenn man noch einen Zug nehmen will, bevor sie von allein abgebrannt sind. | |
Paris, Cimetière de Montparnasse | |
Der Grund warum ich hergekommen bin ist dieses Tor: der Eingang in die Unterwelt des "Cimetière de Montparnasse". Immer mein erster Gang, wenn ich in Paris bin - also vom Gare de l'Est mit der Metro über "Place d'Italie" nach "Denfert Rochereau", dann die Rue Froidevaux lang und rechts in die Rue Emile Richard abbiegen.
Der Friedhof von Montparnasse besteht aus zwei Teilen, welche durch die Rue Emile Richard durchschnitten werden - ein Westteil und ein Ostteil. Serge Gainsbourgs Reste liegen im Westteil in der Nähe der zentralen Statue. | |
Weil man selten in den Ostteil kommt, hier ein Foto davon. Vorne die Behausungen der Toten, hinten diejenigen der Lebenden. Die Toten haben's besser: Ihre Heizkosten sind geringer. | |
Zurück im Westteil des Friedhofs findet sich an dessen Ostmauer das lustige Grabmal von Charles Pigeon (1838-1915), der die nicht-explodierende Gaslampe erfand. Das Grabmal zeigt seine bereits 1909 entschlafene Frau und ihn selbst, wie er etwas in sein Notizbuch schreibt. Über dem Bett hält ein Engel eine herkömmliche Fackel und nicht (wie anderswo beschrieben) eine der patentierten Pigeon-Lampen über die beiden. | |
Ein Hingucker ist auch dieses Grabmal - trotzdem handelt es sich natürlich nicht um das Grab der Addams Family. Obwohl... immerhin sprach Morticia gerne mal Französisch und liebte das Spiel mit der altfranzösischen Guillotine.
Das Grabmal ist auf dem Weg von der Ostmauer her in Richtung der zentralen Statue auf der rechten Seite zu finden. | |
Etwas weiter den Weg entlang auf der linken Seite findet sich das Grabmal von Olga und Joseph Ginsburg, den Eltern von Serge Gainsbourg (1928-1991), der ebenfalls hier begraben liegt, und dem die auf der Grabplatte aufgehäuften Devotionalien gelten.
Es war am 14. Oktober 2009 übrigens das erste Mal, dass ich beim Besuch des Friedhofs Montparnasse zwei weitere Personen an Serges Grab vorfand, die offensichtlich seinetwegen gekommen waren. | |
Eine Nahansicht zeigt eine Fülle verschiedener Gegenstände:
| |
Bei genauem Betrachten ist zu sehen, dass in den Zweigen der aufgestellten Pflanzen allerlei Firlefanz aufgehängt ist: Stofftierchen, Vögelchen, Herzchen... | |
...farbige Bänder, Tweety, ein Spruchband ("Gainsbourg for ever") usw. | |
Ich hab dann noch eine Gitane dazugelegt, damit Serge auch was zu rauchen hat. Das untergelegte Stück Papier habe ich aus Sylvie Simmons' Buch Serge Gainsbourg : für eine Handvoll Gitanes (2007) herausgerissen. Dort fehlt die Seite jetzt. | |
Datei:paris200910 03.jpg |