Wenedikt Wassiljewitsch Jerofejew/Biografie: Unterschied zwischen den Versionen
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Er schliesst die Schule mit | Er schliesst die Schule mit Auszeichnung (eine Goldmedaille). | ||
<b>Juli 1955:</b> Er immatrikuliert sich an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er Philosophie studiert und Deutschkurse belegt. Später liest er Kant und kennt neben Goethe und Schiller auch Heinrich Mann. | |||
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<b>14. Oktober 1956 - 14. November 1957:</b> Zeitraum des später unter dem Titel <i>Aufzeichnungen eines Psychopathen</i> (2001) veröffentlichten Tagebuchs, das den Beginn seines steilen sozialen Abstiegs dokumentiert. | |||
<b>Dezember 1956:</b> Nach Ablauf des zweiten Semesters muss Jerofejew die Universität verlassen, da er durch schwere Alkoholexzesse aufgefallen war und sich geweigert hatte, an der obligatorischen Militärausbildung teilzunehmen. | |||
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Er besucht für kurze Zeit das Padädagogische Institut in Wladimir, wird dann aber als Anführer der Studentengruppe "Die Popen" der Stadt verwiesen. So ist er gezwungen, verschiedene Aushilfstätigkeiten anzunehmen: er arbeitet als Heizer, Wärter, in einer Pfandflaschenannahme, als Mitglied einer parasitologischen Expedition und als Monteur im Fernmeldewesen. | |||
== 1969 == | == 1969 == |
Version vom 27. September 2009, 00:37 Uhr
1938
24. Oktober 1938: Geburt von Wenedikt Jerofejew in Kirowsk (Gebiet Murmansk, Russland) als Sohn eines aus dem Wolgagebiet stammenden Bahnhofsvorstehers.
1955
Er schliesst die Schule mit Auszeichnung (eine Goldmedaille).
Juli 1955: Er immatrikuliert sich an der Lomonossow-Universität in Moskau, wo er Philosophie studiert und Deutschkurse belegt. Später liest er Kant und kennt neben Goethe und Schiller auch Heinrich Mann.
1956
14. Oktober 1956 - 14. November 1957: Zeitraum des später unter dem Titel Aufzeichnungen eines Psychopathen (2001) veröffentlichten Tagebuchs, das den Beginn seines steilen sozialen Abstiegs dokumentiert.
Dezember 1956: Nach Ablauf des zweiten Semesters muss Jerofejew die Universität verlassen, da er durch schwere Alkoholexzesse aufgefallen war und sich geweigert hatte, an der obligatorischen Militärausbildung teilzunehmen.
1957
Er besucht für kurze Zeit das Padädagogische Institut in Wladimir, wird dann aber als Anführer der Studentengruppe "Die Popen" der Stadt verwiesen. So ist er gezwungen, verschiedene Aushilfstätigkeiten anzunehmen: er arbeitet als Heizer, Wärter, in einer Pfandflaschenannahme, als Mitglied einer parasitologischen Expedition und als Monteur im Fernmeldewesen.
1969
Er schreibt den Roman Die Reise nach Petuschki, eine "Dichtung in Prosa", die den Alltag des sowjetischen Alkoholikers Wenedikt beschreibt. Eine erste Fassung ging verloren, erst die zweite Fassung wurde als Samizdat erstmals 1973 im Ausland veröffentlicht. Inzwischen ist der Text so begehrt, dass sich Verlage mit den Erben um die Rechte streiten.
1973
Der Roman Die Reise nach Petuschki erscheint erstmals in der israelischen Zeitschrift Ani auf Russisch. Die erste Buchausgabe war eine französische Übersetzung, in der Sowjetunion konnte der Text erst 1988 erscheinen - leicht gekürzt in der Zeitschrift Nüchternheit und Kultur.
1980er Jahre
Jerofejewe beginnt Deutsch zu lernen und soll aus Wut auf den sowjetischen Literaturbetrieb einst gar gedroht haben, sein nächstes Werk auf Deutsch zu verfassen.
1987
Jerofejew lässt sich katholisch taufen.
1990
11. Mai 1990: Wenedikt Jerofejew stirbt an Kehlkopfkrebs. Er ist auf dem Kunzewski-Friedhof begraben.
2001
Aus seinem Nachlass werden Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1956 und 1957 unter dem Titel Aufzeichnungen eines Psychopathen veröffentlicht.
Denkmal
Das aus zwei Statuen bestehende Denkmal für Wenedikt Jerofejew steht heute am Barjbii-Platz (Плошад Ьорьъы) in Moskau. Die eine Statue stellt Wenedikt dar, die andere das Mädchen mit den langen Zöpfen - allerdings hat das dargestellte Mädchen bloss einen Zopf.
Ursprünglich sollten die beiden Statuen an den beiden Bahnhöfen aufgestellt werden: Wenitschka am Kursker Bahnhof, das Mädchen am Bahnhof von Petuschki. In Petuschki wurde auch probeweise eine Figur aufgestellt - da diese aber aus Gips war, hielt sie nicht lange. Dies wiederum freute die örtliche Verwaltung, die kein Denkmal für den Alkoholismus im Ort haben wollte. Die Figur von Wenitschka auf dem Platz vor dem Kursker Bahnhof dagegen musste einem Einkaufszentrum weichen.
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Der Barjbii-Platz mit den beiden Figuren
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Die Figur Wenedikts
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Die Figur des Mädchens
Der Barjbii-Platz (Плошад Ьорьъы) liegt im Norden Moskaus zwischen der Nowosuschtschewskaja-Strasse und der Obratsowa-Strasse. Die nächste Metro-Station heisst Mendelewskaja. Von dort aus liegt der Platz etwa 500 Meter in nordöstlicher Richtung. Mit Hilfe von Google Maps sollte der Platz einfach zu finden sein.