Schallplattenzeitschrift: Unterschied zwischen den Versionen

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==Schallplattenzeitschrift <4>==
==Schallplattenzeitschrift <4>==
Retrospektive Zeitschriften wenden sich insbesondere an Sammler historischer Schallaufnahmen und Abspielgeräte. Sie erscheinen meist in kleiner Auflage und einfacher Aufmachung. Die wichtigsten und am längsten existierenden retrospektiven Zeitschriften sind <i>The record collector</i> (Grossbritannien, 1946 ff.) mit Schwergewicht auf Vokaldiskographien und <i>The hillandale news</i> (Grossbritannien, 1960 ff.), das Mitteilungsblatt der [[City of London
 
Phonograph and Gramophone Society]].
Retrospektive Zeitschriften wenden sich insbesondere an Sammler historischer Schallaufnahmen und Abspielgeräte. Sie erscheinen meist in kleiner Auflage und einfacher Aufmachung. Die wichtigsten und am längsten existierenden retrospektiven Zeitschriften sind <i>The record collector</i> (Grossbritannien, 1946 ff.) mit Schwergewicht auf Vokaldiskographien und <i>The hillandale news</i> (Grossbritannien, 1960 ff.), das Mitteilungsblatt der [[City of London Phonograph and Gramophone Society]].


==Schallplattenzeitschrift <5>==
==Schallplattenzeitschrift <5>==

Version vom 3. April 2009, 21:38 Uhr

Der Begriff Schallplattenzeitschrift (engl. record magazine) bezeichnet eine Reihe verschiedenartiger Zeitschriften.

Da die wenigsten Bibliotheken den Wert der Schallplattenzeitschriften als unersetzliches Quellenmaterial erkennen, ist die archivalische Situation der insgesamt an die tausend verschiedenen Zeitschriften, die sich hauptsächlich mit Schallplatteneinspielungen beschäftigen, desolat. Allein für den Bereich der E-Musik kommen etwa 250 Titel zusammen, von denen nur wenige in kompletten Jahrgangsfolgen in Bibliotheken vorhanden sind. Aufgrund des Kulturdünkels der sich schon in den Bezeichnungen "E-Musik" und "U-Musik" ausdrückt, sieht es sieht es mit Titeln zur U-Musik noch wesentlich schlechter aus.

Schallplattenzeitschrift <1>

Zeitschriften für Schallplattenkäufer (Publikumszeitschriften) informieren mehr oder weniger kritisch über Neuerscheinungen und bringen Artikel über musikalische und audiotechnische Aspekte. Die ersten Publikumszeitschriften waren die Rivista fonografica Italiana (1899-1901?) und die Gramophone and talking machine news (Grossbritannien, 1909-1928?). Die älteste noch bestehende Publikumszeitschrift ist Gramophone (Grossbritannien, 1923 ff.), die wichtigste Zeitschrift dieser Art; sie bringt Rezensionen aller auf dem britischen Markt erscheinenden E-Musik-Tonträger und enthält neben dem ausgiebigen Rezensionsteil Rubriken mit vergleichenden Sammelbesprechungen, Künstlerporträts und Gerätetests.

In Deutschland gab es vor dem Zweiten Weltkrieg keine unabhängige Publikumszeitschrift, wenn man von der nur kurz erschienenen Schallkiste (1926-1927) absieht. Erst mit Fono Forum (BRD, 1956 ff.) wurde eine Zeitschrift gegründet, die das deutsche Schallplattenangebot sichtet und obendrein noch über das Musikleben informiert. Als provokativ-kritisches Rezensionsorgan machte HiFi-Stereophonie (BRD, 1962-1983) von sich reden.

In Frankreich gab es seit Phonoradio-musique (1921-1937) mehrere informative Publikumszeitschriften, von denen Disques (1934-1944, 1947-1962) und Diapason (1956 ff.) die wichtigsten sind. In Italien verdient Musica (1977 ff.) besondere Beachtung. Phono (1954-1966) war eine ambitionierte österreichische Zeitschrift, die versuchte, die nationalen Marktgrenzen der besprochenen Schallplatten zu überschreiten.

Die Vielfalt des US-amerikanischen Markts wurde früher am besten von Disques (1930 ff.), The gramophone shop record supplement (1937-1954) und High fidelity (1951-1987, aufgegangen in: Musical America) beobachtet. Inzwischen hat der US-amerikanische Schallplattenmarkt an Auswahl und Interesse eingebüsst. Wurden früher Schallplatten aus den USA nach Europa importiert, um Repertoirelücken zu füllen, so ist der Warentransport in umgekehrter Richtung inzwischen wesentlich bedeutender. Deshalb sind die grossen US-amerikanischen Schallplattenzeitschriften nicht mehr so interessant, was auch an der Zielgruppe liegt: Stereo review (ursprünglich als Hi fi and music review, 1958 ff.) hat beispielsweise eine monatliche Auflage von einer halben Million, und der Inhalt muss der hohen Auflage Rechnung tragen. Die alle zwei Monate erscheinende Zeitschrift Fanfare (1977 ff.) informiert auf etwa 400 Seiten pro Heft am ausführlichsten über das US-amerikanische Schallplattenangebot und berücksichtigt obendrein viele ausseramerikanische Veröffentlichungen, die von Direktimporteuren gehandelt werden.

Zunehmend befinden sich auch in allgemeinen Musikzeitschriften Schallplattenrezensionen.

Schallplattenzeitschrift <2>

Werbezeitschriften von Schallplattenfirmen waren früher weitaus häufiger, als es heute der Fall ist. Besonders interessant sind Die Stimme (Deutsches Reich, 1909-1942) der Deutschen Grammophon und Skizzen (Deutsches Reich, 1927-1939) der Electrola, weil diese Firmenblätter in Ermangelung anderer Zeitschriften wichtige Datierungshilfen geben können.

Schallplattenzeitschrift <3>

Zeitschriften für den Schallplattenhandel und die -Industrie sind in erster Linie Quellen für ökonomische und marktstrategische Informationen. Die bedeutendste, internationale Verhältnisse berücksichtigende Zeitschrift ist Billboard (USA, 1894 ff.). Für den deutschen Schallplattenhandel gab es früher die Phonographische Zeitschrift (1900-1938), heute ist Der Musikmarkt (BRD, 1959 ff.) das meistgelesene Branchenfachblatt für den deutschsprachigen Schallplattenmarkt.

Schallplattenzeitschrift <4>

Retrospektive Zeitschriften wenden sich insbesondere an Sammler historischer Schallaufnahmen und Abspielgeräte. Sie erscheinen meist in kleiner Auflage und einfacher Aufmachung. Die wichtigsten und am längsten existierenden retrospektiven Zeitschriften sind The record collector (Grossbritannien, 1946 ff.) mit Schwergewicht auf Vokaldiskographien und The hillandale news (Grossbritannien, 1960 ff.), das Mitteilungsblatt der City of London Phonograph and Gramophone Society.

Schallplattenzeitschrift <5>

Wissenschaftliche Zeitschriften, die besonders den Tonträgern gewidmet sind, sind das Association for Recorded Sound Collections journal (USA, 1967 ff., inzwischen umbenannt in: ARSC journal) und das Phonographic bulletin (1971 ff.) der International Association of Sound Archives. Die erstgenannte Zeitschrift beschäftigt sich mit vielen Themenkreisen für Sammler historischer Tonträger, während die letztere sich mehr an Schallarchivare wendet.

Literatur

Gary-Gabriel Gisondi: Sound recordings periodicals : a preliminary union catalog of pre-LP-related holdmgs in member libraries of the Associated Audio Archives. - In: Association for Recorded Sound Collections journal 10 (1978/79), Nr. 1, S. 37-65

  • F. F. Clough, G. J. Cuming: Phonographic periodicals : a survey of some issued outside the United States. - In: Notes 15 (1957/58), Nr. 4, S. 537-558
  • Carol Lawrence Mekkawi: Music periodicals : popular and classical record reviews and indexes. - In: Notes 34 (1977/78), Nr. 1, S. 92-107