Schallplattenorchester: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. April 2009, 19:13 Uhr
Als Schallplattenorchester wird eine speziell für eine Serie von Aufnahmesitzungen meist ad hoc zusammengestellte Musikerformation bezeichnet. Bis in die 1920er Jahre hinein war es üblich, Orchesterkompositionen und orchestrale Begleitungen nicht von einem im Konzertleben etablierten Ensemble einzuspielen, sondern Musiker individuell zu engagieren. Solche Orchesterformationen erhielten meist den Namen des Labels ("Odeon-Orchester") oder blieben anonym ("Ein grosses Symphonieorchester"). Gelegentlich musizieren Orchester aus vertragsrechtlichen Gründen auch unter anderen Bezeichnungen, dies betrifft vor allem die Orchester in London und Wien.
Sonderfälle von Schallplattenorchestern:
- Der Produzent Walter Legge gründete 1945 das Londoner Philharmonic Orchestra als ein Schallplattenorchester, das im Zusammenhang mit den Aufnahmesitzungen auch öffentliche Konzerte gab. Inzwischen ist das Orchester ein reguläres Symphonieorchester.
- Das Berliner Philharmonische Orchester firmiert in allen Medienproduktionen als Berliner Philharmoniker, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Insofern sind die Berliner Philharmoniker das Schallplattenorchester schlechthin.
Literatur
- Martin Elste: London, Stadt der 103 Orchester? - In: Fono Forum (1982), H. 2, S. 40-45
- Martin Elste: Wiener Melange [...]. - In: Fono Forum (1982), H. 5, S. 68-72