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[[image:silberbart02.jpg|right|thumb|300px|Silberbart mit Gruppenlogo]] | [[image:silberbart02.jpg|right|thumb|300px|<b>Silberbart</b>-Fankarte mit Gruppenlogo, im Uhrzeigersinn: [[Peter Behrens]], Werner Klug, Hans Joachim Teschner]] | ||
Die Rockgruppe <b>Silberbart</b> wurde | Die Rockgruppe <b>Silberbart</b> wurde etwa 1970 von <b>Gerd Bäker</b> (Schlagzeug), <b>Werner Klug</b> (Bass) und <b>[[Hans Joachim Teschner|Hans Joachim "Hajo" Teschner]]</b> (Gitarre, Stimme) in Varel (Friesland, Deutschland) gegründet. Teschner hatte bereits seit Mitte der 1960er Jahre in den Gruppen Die Schocker, Crying Wolf and the All Stars, bei den Rangers und schliesslich ab 1967 in Hamburg bei den Tonics gespielt, mit denen er bei Philips mindestens fünf Singles und mehrere Alben aufnahm. Bäker wurde dann bald durch <b>[[Peter Behrens]]</b> (Schlagzeug, Perkussion) ersetzt. | ||
Die Gruppe | Die Gruppe gab unter anderem ein Konzert in Varel (wo sie "schon längst bekannt" waren) im Allee-Hotel, zusammen mit der Gruppe Whisky Train aus Oldenburg. | ||
Am 27. Februar 1971 | Am 27. Februar 1971 berichtete ein gewisser Wolfgang in der <i>Wilhelmshavener Zeitung</i> von einem Silberbart-Konzertchen in Wilhelmshaven im Blue Note: Die Lautstärke verglich er dabei einem voll aufgedrehten Düsentriebwerk in einem Meter Abstand und wollte nie wieder dahingehen, da er anschliessend drei Stunden anhaltende Ohrenschmerzen gehabt habe. Draussen habe die Musik aber ganz passabel geklungen, beispielsweise bei den Stücken von Jimi Hendrix und Edgar Broughton. | ||
Im April und Mai 1971 nahmen Silberbart ihr einziges Album <i>[[1971 Silberbart 12-33 "4 times sound razing" (DE: Philips 6305 095)|4 times sound razing]]</i> (1971) auf, "Wahnrock" nannte die Zeitschrift <i>Pop</i> die Musik damals. | |||
Teschner: "In kurzer Zeit erlangte die Band im kiffkontaminierten Raum zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven Kultstatus. Wir experimentierten mit Geräuschen, Klangcollagen und vertrackten Rhythmen. Stampfende Hardrockpassagen wechselten mit bruitistischen Klangexzessen, hervorgerufen durch kontrollierte als auch anarchisch-freie Verstärkerrückkoppelungen, ebenso durch die Behandlung der Instrumente mit Messern, Biergläsern, Fäusten und Geigenbögen. Ein Ride-Becken ging zu Bruch, als der Drummer es auf den Boden schleuderte. Mit variablen Metren, extremen Saitenverstimmungen, wahnsinnigen Lautstärken und dekonstruktiven Zersplitterungen versuchten wir die Schallmauer des Erträglichen zu durchbrechen. Es gelang, und Ende 1972 löste sich die Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten auf." | Teschner: "In kurzer Zeit erlangte die Band im kiffkontaminierten Raum zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven Kultstatus. Wir experimentierten mit Geräuschen, Klangcollagen und vertrackten Rhythmen. Stampfende Hardrockpassagen wechselten mit bruitistischen Klangexzessen, hervorgerufen durch kontrollierte als auch anarchisch-freie Verstärkerrückkoppelungen, ebenso durch die Behandlung der Instrumente mit Messern, Biergläsern, Fäusten und Geigenbögen. Ein Ride-Becken ging zu Bruch, als der Drummer es auf den Boden schleuderte. Mit variablen Metren, extremen Saitenverstimmungen, wahnsinnigen Lautstärken und dekonstruktiven Zersplitterungen versuchten wir die Schallmauer des Erträglichen zu durchbrechen. Es gelang, und Ende 1972 löste sich die Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten auf." | ||
1979 erschienen Silberbart auf der inzwischen berühmten ersten "[http://en.wikipedia.org/wiki/Nurse_With_Wound_list Nurse with Wound list], im selben Jahr bezeichnete der Musikwissenschaftler Tibor Kneif sie in seinem Buch <i>Einführung in die Rockmusik</i> als eine der "originellsten Gruppen im Lande". Heute gilt Silberbart als eines der "legendary psychedelic monsters". Das Album wurde inzwischen in etlichen Ländern (USA, Grossbritannien, Australien u. a.) als Bootleg- bzw. Counterfeit-CD gepresst und vertrieben. Die Originalplatte verkauft sich auf Auktionen inzwischen für mehrere hundert Euros bzw. Dollars. | |||
Peter Behrens spielte später bei [[Trio]]. Hans Joachim Teschner spielte auch weiterhin in zahlreichen Gruppen, meistens zwischen Rock und Pop, darunter das Album <i>Regenzeit</i> (1982) mit Roland Legantke, das Quartett IGIG (Intellektuelles Gesabber ist Geschmackvoll), das Trio Teschner-Gerdes-Riepe sowie das Quintett Sechseldipizzen, dessen "Mitglieder sich dem Dummlabern, Gyros-Fressen und Saufen ergaben." Darüber hinaus veröffentlichte er bei Heinrichhofen's Verlag über ein Dutzend Musiklehrbücher für Kinder. | Peter Behrens spielte später bei [[Trio]]. Hans Joachim Teschner spielte auch weiterhin in zahlreichen Gruppen, meistens zwischen Rock und Pop, darunter das Album <i>Regenzeit</i> (1982) mit Roland Legantke, das Quartett IGIG (Intellektuelles Gesabber ist Geschmackvoll), das Trio Teschner-Gerdes-Riepe sowie das Quintett Sechseldipizzen, dessen "Mitglieder sich dem Dummlabern, Gyros-Fressen und Saufen ergaben." Darüber hinaus veröffentlichte er bei Heinrichhofen's Verlag über ein Dutzend Musiklehrbücher für Kinder. | ||
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* <b>1970:</b> Gerd Bäker (Schlagzeug), Werner Klug (Bass), Hans Joachim Teschner (Gitarre, Stimme) | * <b>1970:</b> Gerd Bäker (Schlagzeug), Werner Klug (Bass), Hans Joachim Teschner (Gitarre, Stimme) | ||
* <b>1971-1972:</b> [[Peter Behrens]] (Schlagzeug, Perkussion), Werner Klug (Bass), Hans Joachim Teschner (Gitarre, Stimme) | * <b>1971-1972:</b> [[Peter Behrens]] (Schlagzeug, Perkussion), Werner Klug (Bass), Hans Joachim Teschner (Gitarre, Stimme) | ||
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Über Silberbart wurden unter anderem folgende Artikel veröffentlicht. | |||
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image:silberbart02.jpg|Silberbart-Fankarte mit Gruppenlogo, im Uhrzeigersinn: Peter Behrens, Werner Klug, Hans Joachim Teschner | |||
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Aktuelle Version vom 19. November 2011, 23:49 Uhr
Die Rockgruppe Silberbart wurde etwa 1970 von Gerd Bäker (Schlagzeug), Werner Klug (Bass) und Hans Joachim "Hajo" Teschner (Gitarre, Stimme) in Varel (Friesland, Deutschland) gegründet. Teschner hatte bereits seit Mitte der 1960er Jahre in den Gruppen Die Schocker, Crying Wolf and the All Stars, bei den Rangers und schliesslich ab 1967 in Hamburg bei den Tonics gespielt, mit denen er bei Philips mindestens fünf Singles und mehrere Alben aufnahm. Bäker wurde dann bald durch Peter Behrens (Schlagzeug, Perkussion) ersetzt.
Die Gruppe gab unter anderem ein Konzert in Varel (wo sie "schon längst bekannt" waren) im Allee-Hotel, zusammen mit der Gruppe Whisky Train aus Oldenburg.
Am 27. Februar 1971 berichtete ein gewisser Wolfgang in der Wilhelmshavener Zeitung von einem Silberbart-Konzertchen in Wilhelmshaven im Blue Note: Die Lautstärke verglich er dabei einem voll aufgedrehten Düsentriebwerk in einem Meter Abstand und wollte nie wieder dahingehen, da er anschliessend drei Stunden anhaltende Ohrenschmerzen gehabt habe. Draussen habe die Musik aber ganz passabel geklungen, beispielsweise bei den Stücken von Jimi Hendrix und Edgar Broughton.
Im April und Mai 1971 nahmen Silberbart ihr einziges Album 4 times sound razing (1971) auf, "Wahnrock" nannte die Zeitschrift Pop die Musik damals.
Teschner: "In kurzer Zeit erlangte die Band im kiffkontaminierten Raum zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven Kultstatus. Wir experimentierten mit Geräuschen, Klangcollagen und vertrackten Rhythmen. Stampfende Hardrockpassagen wechselten mit bruitistischen Klangexzessen, hervorgerufen durch kontrollierte als auch anarchisch-freie Verstärkerrückkoppelungen, ebenso durch die Behandlung der Instrumente mit Messern, Biergläsern, Fäusten und Geigenbögen. Ein Ride-Becken ging zu Bruch, als der Drummer es auf den Boden schleuderte. Mit variablen Metren, extremen Saitenverstimmungen, wahnsinnigen Lautstärken und dekonstruktiven Zersplitterungen versuchten wir die Schallmauer des Erträglichen zu durchbrechen. Es gelang, und Ende 1972 löste sich die Gruppe wegen finanzieller Schwierigkeiten auf."
1979 erschienen Silberbart auf der inzwischen berühmten ersten "Nurse with Wound list, im selben Jahr bezeichnete der Musikwissenschaftler Tibor Kneif sie in seinem Buch Einführung in die Rockmusik als eine der "originellsten Gruppen im Lande". Heute gilt Silberbart als eines der "legendary psychedelic monsters". Das Album wurde inzwischen in etlichen Ländern (USA, Grossbritannien, Australien u. a.) als Bootleg- bzw. Counterfeit-CD gepresst und vertrieben. Die Originalplatte verkauft sich auf Auktionen inzwischen für mehrere hundert Euros bzw. Dollars.
Peter Behrens spielte später bei Trio. Hans Joachim Teschner spielte auch weiterhin in zahlreichen Gruppen, meistens zwischen Rock und Pop, darunter das Album Regenzeit (1982) mit Roland Legantke, das Quartett IGIG (Intellektuelles Gesabber ist Geschmackvoll), das Trio Teschner-Gerdes-Riepe sowie das Quintett Sechseldipizzen, dessen "Mitglieder sich dem Dummlabern, Gyros-Fressen und Saufen ergaben." Darüber hinaus veröffentlichte er bei Heinrichhofen's Verlag über ein Dutzend Musiklehrbücher für Kinder.
Besetzung
- 1970: Gerd Bäker (Schlagzeug), Werner Klug (Bass), Hans Joachim Teschner (Gitarre, Stimme)
- 1971-1972: Peter Behrens (Schlagzeug, Perkussion), Werner Klug (Bass), Hans Joachim Teschner (Gitarre, Stimme)
Bibliografie
Über Silberbart wurden unter anderem folgende Artikel veröffentlicht.
Datum | Autor | Format | Titel | Verlag | Anmerkungen |
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1971.02.27 | Wolfgang | Artikel | Lautstärke keine Qualität | DE: Wilhelmshavener Zeitung | Konzertbereicht - 1971.02 Wilhelmshaven, Blue Note |
ca. 1971 | ye | Artikel | Pop-Gruppe mit Super-Format Silberbart aus Varel präsentierten progressive Klänge - Whisky Train zu Gast |
DE: ... Nr. 21 |
Diskografie
Datum | Interpret | Format | Titel | Bestellnummer | Anmerkungen | ||||||||||||||||||||||
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1971 |
Silberbart | 12-33 | 4 times sound razing | DE: Philips 6305 095 | |||||||||||||||||||||||
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1975 |
verschiedene Interpreten | 2x12-33 | Krautrock | DE: Philips 6623 069 | |||||||||||||||||||||||
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2007.08 |
verschiedene Interpreten | 6xCD-DA | Krautrock (Music for your brain vol. 2) | DE: Target 530 065-8 | |||||||||||||||||||||||
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Galerie
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Silberbart etwa 1970 in der ersten Besetzung bei ihrem ersten Auftritt: Werner Klug, Gerd Bäker, Hans Joachim Teschner
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Silberbart etwa Anfang 1971 in Varel im Allee-Hotel: Werner Klug, Peter Behrens, Hans Joachim Teschner
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Silberbart
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Silberbart-Fankarte mit Gruppenlogo, im Uhrzeigersinn: Peter Behrens, Werner Klug, Hans Joachim Teschner
Silberbart bei einer Fotosession, vermutlich im Sommer 1971. Auf allen Fotos tragen alle dieselben Kleider.
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Silberbart 1971: Hans Joachim Teschner, Werner Klug, Peter Behrens
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Silberbart 1971: Werner Klug, Peter Behrens, Hans Joachim Teschner
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Silberbart 1971: Hans Joachim Teschner, Peter Behrens, Werner Klug
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Silberbart 1971: Peter Behrens, Hans Joachim Teschner, Werner Klug
Weblinks
Herausgeber | Sprache | Webseitentitel | Anmerkungen |
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Hans Joachim Teschner | ger | Hans Joachim Teschners Rock-Pop-Fährtewbm |