Martin Hauzenberger: Unterschied zwischen den Versionen

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{{country1|CH}} Schweizer Liedermacher und Kulturjournalist
[[image:martinhauzenberger001.jpg|right|framed|Martin Hauzenberger]]
{{country1|CH}} Schweizer Liedermacher und Kulturjournalist ; geboren 1948


<b>Martin "Hauzi" Hauzenberger</b> ist Sohn eines Methodistenpfarrers, der bereits als keliner Junge seine ersten Auftritte als Strassenmusiker hatte - mit wenig Begeisterung allerdings, denn vor Weihnachten musste er nämlich im Zürcher Niederdorf fromme Lieder vortragen. Später begann er englische und US-amerikanische Folklieder nachzusingen, beeinflusst von Peter, Paul and Mary, den Brothers Four und dem Kingston Trio. Bald wurden jedoch [[Bob Dylan]], Phil Ochs und Tom Paxton immer wichtiger, ebenso die Franzosen Georges Brassens, Léo Ferré, Jean Ferrat und der Belgier Jacques Brel. Ebenso tauchten die [[Beatles]] und die [[Rolling Stones]] zuerst dank den französischen Hitparaden in der Berner Stube auf. Als nächstes erschienen die Berner, hauptsächlich [[Mani Matter]] und [[Fritz Widmer]], die sich auch besser nachsingen und mit der Zeit gar kopieren liessen.
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! [[/Biografie|Biografie]]
Schliesslich schickte Hauzenberger an Hugo Ramseyer vom Berner Zähringer-Refugium und Zytglogge-Verlag einige Lieder und durfte 1972 tatsächlich auf die Zähringer-Bühne. Es entstand die Gruppe <b>[[Berner Chansonniers]]</b>, zu der auch Susi Tellenbach, Michael Graf und Hugo Ramseyer gehörten, und die in den 1970er Jahren ungezählte Auftritte in den damals zahlreichen Schweizer Kleintheatern gaben. In der damals höchst aktiven Politliedermacher-Szene sang Hauzenberger auch oft an gemeinsamen Veranstaltungen mit Kollegen wie [[Aernschd Born]], [[Tinu Heiniger]], [[Urs Hostettler]], [[Jürg Jegge]], [[Walter Lietha]] und Gusti Pollak.
! [[/Diskografie|Diskografie]]
 
! [[/Galerie|Galerie]]
Sein erstes eigenes Album, <i>Der Mitroucher (Mundart-Chansons)</i> (1975) entstand unter Mitwirkung des Trios <b>[[Poesie und Musik]]</b> (René Bardet, Orlando Valentini, [[Andreas Vollenweider]]). Nach einem einzigen Probenachmittag wurden die Aufnahmen in knapp zwei Tagen in Zürich bei Bruno Spoerri eingespielt. Zusätzlich auf zwei Stücken mit dabei war Housi Holzherr (Banjo) von der Berner Gruppe "Bluegrass Blossoms".
! [[/Weblinks|Weblinks]]
 
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Für das Album <i>Trotz der Obrigkeit (Lieder zur Schweizer Geschichte)</i> (1977) steuerte Martin Hauzenberger die zwei Lieder "Strassenschlacht und "Ryslöifer" bei, ausserdem wirkte er auf zwei Stücken von Jürg Jegge mit ("De Vertrag" und "Carmagnole"). 1978 veröffentlichte er die Single <i>Liebeslied a d Migros</i>, ein Lied zum Streik der Redaktoren der Migros-Zeitung <i>[http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Tat_(Schweizer_Zeitung) Tat]</i>, die kritischer berichten wollten, stattdessen aber sämtlich entlassen wurden. Die Single entstand in weniger als einer Woche und verkaufte sich in weniger als zwei Wochen fast 2000 mal - allerdings nicht in den Plattenläden sondern auf der Strasse und in Beizen.
<b>Martin "Hauzi" Hauzenberger</b> ist Sohn eines Methodistenpfarrers und hatte seine ersten Auftritte als Strassenmusiker bereits als kleiner Junge - mit wenig Begeisterung allerdings, denn vor Weihnachten musste er im Zürcher Niederdorf fromme Lieder vortragen. Bald begann er englische und US-amerikanische Folklieder nachzusingen, als nächstes dann solche von [[Mani Matter]] oder [[Fritz Widmer]].
 
Ende der 1970er Jahre tat sich Hauzenberger dann mit dem in Bern Geologie studierenden Thurgauer Roger Heinz (Gitarre) zusammen, der damals in zahlreichen Berner Formationen musikalisch aktiv war und mit dem er seit nunmehr über dreissig Jahren zusammenspielt. Mit dem Hackbrett erschloss sich Hauzenberger eine weitere Musikwelt - vom Emmental bis Finnland, vom Appenzellerland bis hinaus in die ganze Weltmusik. Neu war auch seine Mitgliedschaft bei der <b>Reiti Musig</b> aus Häckligen im Emmental. Von August bis September 1980 nahm er schliesslich sein zweites Album <i>Mini Herre (Mundartlieder)</i> (1981) auf. Roland Scherrer arrangierte seine Hackbrettlieder und ist mit seinen originellen Kompositionen auch heute noch in seinem Repertoire vertreten.
 
Für die Zusammenstellung <i>Bollement</i> (1982) nahmen in einer zweiwöchigen Aufnahmesitzung rund 70 Musiker im verlassenen Hotel de la Gare in Bollement im Jura Lieder auf. Das viersprachige Album enthält Stücke, die aus unterschiedlichsten Traditionen und Kulturen schöpfen, vom Dudelsack zum Saxophon und vom Bauernlied bis zum Demosong; Hauzenberger steuerte dazu das Lied "AJZ" bei.
 
Hauzenbergers drittes Album <i>Verreise</i> (1985) entstand nach einer mehrmonatigen Reise nach Südostasien, Australien und dem Südpazifik - mit Liedern sowohl über jene Weltgegenden als auch über die Schweiz und den Fussball auf einer süditalienischen Insel. Die Aufnahme erschien auf [[Fata Morgana Records]], dem Plattenlabel der gleichnamigen Liedermachergenossenschaft. Kurz nach ihrem Erscheinen setzte gemäss Hauzenberger "die CD endgültig durch, und weil danach die Plattenspieler bei der potenziellen Käuferschaft fehlten, landeten die letzten knapp 300 <i>Verreise</i>-Schallplatten im PVC-Sondermüll - gegen eine Entsorgungsgebühr von total 4 Franken und 50 Rappen, wie es im Lied <i>Winzig u gleitig u glänzig</i> der 2008 erschienenen CD <i>Früecher, hütt, gäng</i> wahrheitsgemäss geschildert wird." Meiner Erinnerung nach setzte sich die CD allerdings erst um 1990 durch und die 300 Platten wurden wohl eher vernichtet werden, weil sie auch als CD niemand hätte kaufen wollen. Aber sei's drum. Jedenfalls enthielt das Album mit "We d'se gsehsch (Für M.)" auch eine schweizerdeutsche Fassung des Lieds "If you see her say hello" von [[Bob Dylan]].
 
Als Hauzenberger in den 1980er Jahren an der Güterstrasse in Bern im selben Haus wie Klarinettist, Journalist und PR-Fachmann Karl Johannes Rechsteiner wohnte, entstand der Kontakt zur musikalischen Familie Rechsteiner mit ihrer Stubemusig. Das vierte Album <i>Stuune</i> (1991) erschien dann als CD und enthielt unter anderem auch heute noch aktuelle Texte über die NEAT oder den "Fichenstaat" - genauso wie Yatas Traum von einem Staat Kanaky statt eines französischen Überseeterritoriums Nouvelle Calédonie bis heute eine Illusion geblieben ist. Enthalten waren auch etliche Instrumentalstücke sowie traditionelle Weisen aus Irland, Finnland und der Ukraine. Erstmals mit dabei waren die drei Brüder Nik, Christoph und Karl Johannes Rechsteiner, die bis heute neben Hauzenberger und Roger Heinz drei Fünftel der Gruppe <b>Hauzi and Friends</b> ausmachen.
 
Auf dem Album <i>Früecher, hütt, gäng (Zwo Schybe Schwyzer Musig-Gschicht u Gägewart)</i> (2008) waren 43 Lieder aus 35 Jahren enthalten: Auf der ersten CD eine Auswahl der seit 1990 entstandenen Lieder, dazwischen Melodien aus aller Welt, die Hauzi and Friends bei ihren Auftritten  spielen. Auf der zweiten CD vereint ist eine Auswahl aus den drei Vinyl-LPs, sowie einige zuvor nur auf Single oder Zusammenstellungen veröffentlichte Lieder.
 
Inzwischen arbeitet Hauzenberger auch als Redaktor für die Fernsehsendung "Quer" (SF DRS). Für die 100. Ausgabe der Sendung "Quer" schrieb er sogar einen Liedtext, gemäss <i>Sonntags-Zeitung</i> eine "Persiflage auf die Talkitis im Fernsehen". Er ist Produzent des Magazins <i>Zeitlupe : das Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung</i> von Pro Senectute Schweiz.


=== Besetzung ===
1972 war er eines der Grundungsmitglieder der Gruppe <b>[[Berner Chansonniers]]</b>, zu der auch Susi Tellenbach, Michael Graf und Hugo Ramseyer gehörten, und die in den 1970er Jahren ungezählte Auftritte in den damals zahlreichen Schweizer Kleintheatern gaben. In der damals höchst aktiven Politliedermacher-Szene sang Hauzenberger auch oft an gemeinsamen Veranstaltungen mit Kollegen wie [[Aernschd Born]], [[Tinu Heiniger]], [[Urs Hostettler]], [[Jürg Jegge]], [[Walter Lietha]] und Gusti Pollak.


* <b>Hauzi and Friends:</b> Martin Hauzenberger (Stimme, Gitarre, Hackbrett), Roger Heinz (Gitarre), Christoph Rechsteiner (Geige), Karl Johannes Rechsteiner (Klarinette, Flöte), Nik Rechsteiner (Bass)
Sein erstes eigenes Album, <i>Der Mitroucher (Mundart-Chansons)</i> (1975) entstand unter Mitwirkung des Trios <b>[[Poesie und Musik]]</b> (René Bardet, Orlando Valentini, [[Andreas Vollenweider]]). Ab 1978 arbeitete er neun Monate lang für die Migros-Zeitung <i>[http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Tat_(Schweizer_Zeitung) Tat]</i>. Ein Streit um Mitbestimmung bei der Chefredaktorenwahl führte 1978 zum Streik der Redaktion und zur Schliessung der Zeitung. Anlässlich des Redaktoren-Streiks veröffentlichte Hauzenberger die Single <i>Liebeslied a d Migros</i>, die in weniger als einer Woche entstand und sich rasch fast 2000 mal verkaufte - allerdings nicht in den Plattenläden sondern auf der Strasse und in Beizen. Danach arbeitete er bei der <i>Zytglogge-Zytig</i>, der <i>Schweizer Illustrierten</i> und dann bis 1987 als Nachrichtenredaktor bei der Fernsehsendung "DRS aktuell" (heute "Schweiz aktuell").


== Diskografie ==
Ende der 1970er Jahre tat er sich mit Roger Heinz (Gitarre) zusammen, mit dem er seit nunmehr über dreissig Jahren zusammenspielt. Mit dem Hackbrett erschloss er sich eine weitere Musikwelt. Neu war auch seine Mitgliedschaft bei der <b>Reiti Musig</b> aus Häckligen im Emmental. Für sein zweites Album <i>Mini Herre (Mundartlieder)</i> (1981) wurden seine Hackbrettlieder von Roland Scherrer arrangiert.
 
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{{Diskografie-Album2|1975|Martin Hauzenberger|LP|<b>Der Mitroucher (Mundart-Chansons)</b>|CH|[[Zytglogge]] ZYT 27|Bild1={{Bild-Album|1975_martinhauzenberger_LP_dermitroucher_ch_front}}|Bild2={{Bild-Album|1975_martinhauzenberger_LP_dermitroucher_ch_label}}|Stücke=Mitroucher / Sprungbrätt / Meteorologie / Glattys / Schtrasseschlacht / Zwilling / Müüsli // Amt / Aarhye / E griechischi Insle / Rotliecht / Brügge, Stadt in Flandern / Indianerüberfall / Expansion}}
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* Strasseschlacht
* Ryslöifer}}
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|-
{{Diskografie-Album|1991|Martin Hauzenberger|CD|<b>Stuune (Musik und Mundartlieder)</b>|CH|[[Zytglogge]] 4066|Bild={{Bild-Album|1991_martinhauzenberger_CD_stuune_ch_front}}|Stücke=Black nag ~ Child Grove / D'Missionar / Zwo Sorte Wirtschaftsflüchtling / Astridin Valssi / Der Blues vo de Vierzger / Die gnädige Here / Fernseh-Lied Novämber 1990 / Em Paolo sys / NEAT / Chanson pour Yata / Es Schlaflied für ds Archiv}}
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{{Diskografie-Album|2008|Martin Hauzenberger|2CD|<b>Früecher, hütt, gäng (Zwo Schybe Schwyzer Musig-Gschicht u Gägewart)</b>|CH|[[Zytglogge]] 4309|Bild={{Bild-Album|2008_martinhauzenberger_2CD_frueecherhuettgaeng_ch_front}}|Stücke=Früecher / Fuchsia-Walzer / Erschti Klass / Karis Klezmer / Jerusalem / Liebi minus null ~ Gränzelos / Tango leggero / Zirkustänzli / Der Blues vo de Sächzger / Bus Nr. 33 / Winzig u gleitig u glänzig / Spunta il sol / Montferrine / Für d Gaby / Der rächti Gloube / Black nag ~ Child Grove / NEAT-Polka / Astridin Valssi / Der Blues vo de Vierzger / Es Schlaflied für ds Archiv / Em Paolo sys / Chanson pour Yata / No eis drübery (Filippo) // Mitroucher / Sprungbrätt / E griechischi Insle / Amt / Brügge (Stadt in Flandern) / Müüsli / Indianerüberfall / Expansion / Ryslöifer / Liebeslied a d Migros / AJZ / Schurnalischte-Schottisch / Em Täll sy Kolleg / Gürbetal / Borki / E Bärner z Züri / Sämpach / We d se gsehsch / Drittliga-Schuttmätsch / Boat people}}
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== Galerie ==
Sein drittes Album <i>Verreise</i> (1985) entstand nach einer mehrmonatigen Reise nach Südostasien, Australien und dem Südpazifik - mit Liedern sowohl über jene Weltgegenden als auch über die Schweiz und den Fussball auf einer süditalienischen Insel. Ausserdem mit schweizerdeutschen Fassung des Lieds "If you see her say hello" von [[Bob Dylan]] unter dem Titel "We d'se gsehsch (Für M.)".


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Ab 1987 arbeitete er als Ressortchef Kultur bei der <i>Berner Zeitung</i>, danach als Auslandredaktor bei der "Tagesschau" des Schweizer Fernsehens. Als er in den 1980er Jahren an der Güterstrasse in Bern im selben Haus wie Klarinettist Karl Johannes Rechsteiner wohnte, entstand der Kontakt zur musikalischen Familie Rechsteiner mit ihrer Stubemusig und die Gründung der Gruppe <b>Cargo Street Music</b>. Mit ihnen zusammen entstand das vierte Album <i>Stuune</i> (1991). Die drei Brüder Rechsteiner machen neben Roger Heinz noch heute drei Fünftel der Gruppe <b>Hauzi and Friends</b> aus.
image:martinhauzenberger1976_01.jpg|Martin Hauzenberger 1976 im Theatercafé "Zum Teufel" in Basel.
image:martinhauzenberger1979_01.jpg|Martin Hauzenberger mit der Reiti Musig, Roger Heinz, Jürg Jegge (Cello) und Tinu Heiniger (Klarinette) 1979 am Folkfestival auf dem Gurten.
image:martinhauzenberger1982_01.jpg|Martin Hauzenberger Erwin Bucher (Geige) und Paulin Nuotclà (Gitarre) 1982 in Bollement.
image:martinhauzenberger1990_01.jpg|Martin Hauzenberger mit der Cargo Street Music 1990 an der Güterstrasse in Bern.
image:martinhauzenberger2008_01.jpg|Martin Hauzenberger mit Roger Heinz und den Gebrüdern Rechsteiner 2008 im Aufnahmehäusle an der Polygonstrasse in Bern.
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== Weblinks ==
1993 wechselte Hauzenberger als Produzent zum Wirtschaftsblatt <i>Cash</i>, 1996 ging er zurück zum Fernsehen, zur Sendung "Quer" mit Röbi Koller, 1999 wieder zurück zu <i>Cash</i>. Als dort 2002 die Produktion abgeschafft wurde, erlaubte sich "Oskar" Hauzenberger zu diesem Thema einen kleinen satirischen Kommentar und wurde umgehend freigestellt. Es folgten fünf Jahre als Teilzeitproduzent beim <i>Beobachter</i>. Seither ist er Produzent des Magazins <i>Zeitlupe : das Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung</i> von Pro Senectute Schweiz und wohnt in Zollikon / ZH.


{{Weblinks|{{url|CH|Martin Hauzenberger|ger|http://www.martinhauzenberger.ch/|Martin Hauzenberger|Offizielle Homepage}}
Auf dem Album <i>Früecher, hütt, gäng (Zwo Schybe Schwyzer Musig-Gschicht u Gägewart)</i> (2008) waren 43 Lieder aus 35 Jahren enthalten: Zum einen etliche der seit 1990 entstandenen Lieder, zum anderen einen Auswahl aus seinen bisherigen Plattenproduktionen.
{{url|CH|Schweizer Fernsehen DRS|ger|http://www.sfdrs.ch/sendungen/quer/archiv/index990219.html|Quer feiert seine 100. Sendung}}
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Aktuelle Version vom 14. Januar 2010, 07:18 Uhr

Martin Hauzenberger

Schweizer Liedermacher und Kulturjournalist ; geboren 1948

Biografie Diskografie Galerie Weblinks

Martin "Hauzi" Hauzenberger ist Sohn eines Methodistenpfarrers und hatte seine ersten Auftritte als Strassenmusiker bereits als kleiner Junge - mit wenig Begeisterung allerdings, denn vor Weihnachten musste er im Zürcher Niederdorf fromme Lieder vortragen. Bald begann er englische und US-amerikanische Folklieder nachzusingen, als nächstes dann solche von Mani Matter oder Fritz Widmer.

1972 war er eines der Grundungsmitglieder der Gruppe Berner Chansonniers, zu der auch Susi Tellenbach, Michael Graf und Hugo Ramseyer gehörten, und die in den 1970er Jahren ungezählte Auftritte in den damals zahlreichen Schweizer Kleintheatern gaben. In der damals höchst aktiven Politliedermacher-Szene sang Hauzenberger auch oft an gemeinsamen Veranstaltungen mit Kollegen wie Aernschd Born, Tinu Heiniger, Urs Hostettler, Jürg Jegge, Walter Lietha und Gusti Pollak.

Sein erstes eigenes Album, Der Mitroucher (Mundart-Chansons) (1975) entstand unter Mitwirkung des Trios Poesie und Musik (René Bardet, Orlando Valentini, Andreas Vollenweider). Ab 1978 arbeitete er neun Monate lang für die Migros-Zeitung Tat. Ein Streit um Mitbestimmung bei der Chefredaktorenwahl führte 1978 zum Streik der Redaktion und zur Schliessung der Zeitung. Anlässlich des Redaktoren-Streiks veröffentlichte Hauzenberger die Single Liebeslied a d Migros, die in weniger als einer Woche entstand und sich rasch fast 2000 mal verkaufte - allerdings nicht in den Plattenläden sondern auf der Strasse und in Beizen. Danach arbeitete er bei der Zytglogge-Zytig, der Schweizer Illustrierten und dann bis 1987 als Nachrichtenredaktor bei der Fernsehsendung "DRS aktuell" (heute "Schweiz aktuell").

Ende der 1970er Jahre tat er sich mit Roger Heinz (Gitarre) zusammen, mit dem er seit nunmehr über dreissig Jahren zusammenspielt. Mit dem Hackbrett erschloss er sich eine weitere Musikwelt. Neu war auch seine Mitgliedschaft bei der Reiti Musig aus Häckligen im Emmental. Für sein zweites Album Mini Herre (Mundartlieder) (1981) wurden seine Hackbrettlieder von Roland Scherrer arrangiert.

Sein drittes Album Verreise (1985) entstand nach einer mehrmonatigen Reise nach Südostasien, Australien und dem Südpazifik - mit Liedern sowohl über jene Weltgegenden als auch über die Schweiz und den Fussball auf einer süditalienischen Insel. Ausserdem mit schweizerdeutschen Fassung des Lieds "If you see her say hello" von Bob Dylan unter dem Titel "We d'se gsehsch (Für M.)".

Ab 1987 arbeitete er als Ressortchef Kultur bei der Berner Zeitung, danach als Auslandredaktor bei der "Tagesschau" des Schweizer Fernsehens. Als er in den 1980er Jahren an der Güterstrasse in Bern im selben Haus wie Klarinettist Karl Johannes Rechsteiner wohnte, entstand der Kontakt zur musikalischen Familie Rechsteiner mit ihrer Stubemusig und die Gründung der Gruppe Cargo Street Music. Mit ihnen zusammen entstand das vierte Album Stuune (1991). Die drei Brüder Rechsteiner machen neben Roger Heinz noch heute drei Fünftel der Gruppe Hauzi and Friends aus.

1993 wechselte Hauzenberger als Produzent zum Wirtschaftsblatt Cash, 1996 ging er zurück zum Fernsehen, zur Sendung "Quer" mit Röbi Koller, 1999 wieder zurück zu Cash. Als dort 2002 die Produktion abgeschafft wurde, erlaubte sich "Oskar" Hauzenberger zu diesem Thema einen kleinen satirischen Kommentar und wurde umgehend freigestellt. Es folgten fünf Jahre als Teilzeitproduzent beim Beobachter. Seither ist er Produzent des Magazins Zeitlupe : das Magazin für Menschen mit Lebenserfahrung von Pro Senectute Schweiz und wohnt in Zollikon / ZH.

Auf dem Album Früecher, hütt, gäng (Zwo Schybe Schwyzer Musig-Gschicht u Gägewart) (2008) waren 43 Lieder aus 35 Jahren enthalten: Zum einen etliche der seit 1990 entstandenen Lieder, zum anderen einen Auswahl aus seinen bisherigen Plattenproduktionen.