Schneidkennlinie

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Aus schneid- und abtasttechnischen Gründen sind die Frequenzen nicht mit konstanter Bewegungsgeschwindigkeit (Schnelle) des Schneidstichels in die Lackfolie eingeschnitten. Vielmehr wird der Frequenzgang so verzerrt, dass sich die Auslenkung der Rille innerhalb eines vorherbestimmten Toleranzspielraums bewegt. Diese Verzerrung ist mit der Schneidkennlinie (engl. recording characteristic) festgelegt. Es gibt mehrere genormte Schneidkennlinien, die mit den Initialen der normierenden Körperschaften (NAB, RIAA, DIN, IEC, BBC) bezeichnet werden. Die heutzutage üblichen Schneidkennlinien unterscheiden sich nur minimal. Die bei den elektro-akustischen Schellackplatten häufig anzutreffende kräftige, überdimensionale Bassreproduktion ist teilweise auf eine Schneidkennlinie zurückzuführen, der die Entzerrungsnorm der heutigen Wiedergabeapparatur nicht entspricht. In solchen Fällen ist eine Korrektur am Tiefenregler des Verstärkers zu empfehlen.

Literatur

  • Fritz Bergtold: Moderne Schallplattentechnik [...]. - München : Franzis, 1954. - S. 51-57. - Und spätere Auflagen
  • Percy Wilson: The gramophone handbook. - London : Methuen and Co., 1957. - S. 33-45 und IV-V
  • G. Slot: Hi-Fi : from microphone to ear : modern sound-recording and reproduction technique. - Eindhoven : Philips Technical Library, 1956. - S. 46-49
  • Michael Dickreiter: Handbuch der Tonstudiotechnik. - München : Verlag Dokumentation Saur. - S. 256-258
  • John Borwick (hrsg.): Sound recording practice. - Oxford, New York : Oxford University Press, 3/1987. - S. 393-395