Plattentext

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Als Plattentext (auch: Covertext, Hüllentext, Linernotes; engl. notes, liner notes, back liner notes) wird ein Begleittext auf einer Schallplattenverpackung bezeichnet. Meist handelt es sich um einen Kommentar zu Werk und Aufnahme.

Ein solcher Text kann an verschiedenen Orten zu finden sein:

  • auf der Plattenhülle, meist auf der Rückseite, bei einer Schlauchtasche auch auf den den Innenseiten
  • auf der Innenhülle der Platte
  • als gesonderte Beilage, beispielsweise als Beiheft (engl. booklet)

Im Bereich der E-Musik handelt es sich bei einem Begleittext meist um eine Werkeinführung, eine Komponisten- bzw. Interpretenbiografie oder um einen monothematischen Aufsatz. Der Begleittext wird dabei wie das Vor- oder Nachwort eines Buches behandelt. Ähnlich verstanden sich in den 1950er und 1960er Jahren Textbeiträge auf Jazz- und Blues-Alben, die grösstenteils von renommierten Musikkritikern verfasst wurden.

Mit Aufkommen des durchgestalteten Rockalbums begann der Plattentext die Liedertexte um zweite oder dritte Textebenen zu ergänzen, z. B. beim Album The lamb lies down on Briadway (1974) von Genesis. Mehrfach begabte Künstler trieben auch die Verwertung eigener Fotografien, Collagen, Grafiken und Prosatexte als Ergänzung zum eigentlichen Inhalt des Tonträgers voran. Durch die zunehmende musikhistorische Aufarbeitung von Einzelpersönlichkeiten und Musikstilen wurden die Plattentexte immer komplexer. Oft erhielt der Käufer als Beilage nicht selten 100-seitige, reich bebilderte Beihefte im Albumformat, die zumeist im Sinne des Herausgebers (Plattenfirma oder Interpret) von den guten und sehr guten Momenten im Leben des Interpreten künden. Natürlich können solche Texte eine werkkritische Literatur nicht ersetzen.

Nicht zu verwechseln ist der Plattentext allerdings mit den zunehmend nicht enden wollenden Danksagungen von überschwenglichen Interpreten an Freunde, Bekannte, Förderer, Gott und den eigenen Hund.