Festkörperlaufwerk

Aus Mikiwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ein Festkörperlaufwerk (engl. Solid state drive / SSD, Flash hard disk drive / Flash HDD; speziell auch: Halbleiterlaufwerk) ist ein durch Halbleiterspeicher gebildeter nichtflüchtiger Datenspeicher für informationstechnische Anwendungen, dessen Gehäusebauform, elektrische Anschlüsse und Kommunikationsprotokoll den Normen für Festplatten (Laufwerke mit magnetischen oder optischen Speicherscheiben) entsprechen. Die Bezeichnung Laufwerk (engl. drive) weist daher nur auf die sich daraus ergebende Austauschbarkeit hin - es handelt sich also nicht um eigentliche Laufwerke, denn bewegliche Teile sind keine enthalten.

Gegenüber herkömmlichen Festplatten ergeben sich folgende Vor- und Nachteile. Auf Dauer ist sicherlich mit einer Ablösung der Magnetspeicher durch Festkörperlaufwerke zu rechnen.

Vorteile Nachteile
  • Mechanische Robustheit
  • Sehr kurze Zugriffs- und Übertragungszeiten
  • Niedriger Energieverbrauch
  • Vollkommene Lautlosigkeit
  • Erheblich höherer Preis

Wird herkömmliche, magnetische Festplattentechnik mit einem Festkörperlaufwerk zu einem Gerät verbunden, so wird von einer einer Hybridfestplatte (engl. hybrid hard drive / HHD) gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Linux

Wenn Linux auf die Besonderheiten eines Festkörperlaufwerk ab gestimmt werden, kann dessen Lebensdauer und Leistung noch gespeichert werden.

Folgender Befehl prüft, ob die SSD "/dev/sda" die TRIM-Funktion unterstützt. Die Ausgabe kann je nach dem verschieden sein.

$ sudo hdparm -I /dev/sda | grep -i TRIM
          * Data Set Management TRIM supported (limit 1 block)
          * Deterministic read data after TRIM

Betriebssysteme sollten eine SSD idealerweise per trim-Befehl informieren, wenn ein Benutzer Daten löscht. Andernfalls hält der SSD-Controller die Daten weiter für relevant, bis sie tatsächlich überschrieben werden; wenn er später weitere Daten zum Schreiben erhält, so muss er diese wertlosen Daten einlesen und zusammen mit den neuen Daten schreiben - diese unnötigen Schreibvorgänge kosten natürlich Leistung.

  • Linux meldet freigegebene Bereiche kurz nach dem Löschen von Dateien, nutzt diese "online discard"-Funktion aber nicht automatisch, da dabei die Leistung der SSD einbrechen kann.
  • Beim jüngeren "batch discard" schickt der Kernel nicht dauernd kleine trim-Anforderungen, sondern informiert die SSD nur, wenn er über einen Befehl wie "fstrim" dazu aufgefordert wird. Dieser Befehl sollte deshalb gelegentlich händisch für jedes Dateisystem aufgerufen oder per Cronjob alle paar Tage ausgeführt werden. Im folgenden Fall dauerte die Abarbeitung des Befehls "fstrim" auf das Dateisystem "/" bei einer seit fünf Monaten betriebenen SSD rund zwei Minuten - im vorliegenden Fall wurden rund 27 GB Daten "getrimmt".
$ sudo fstrim -v /
/: 26945748992 bytes were trimmed

Weblinks