Yello/Biografie

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1978

Boris Blank und Carlos Perón hatten beide bereits mit synthetischer Klangerzeugung experimentiert, bevor sie in einem Testlabor für Autos aufeinandertreffen, wo sie Motorengeräusche aufnehmen wollen. Sie kommen ins Gespräch und beginnen später zusammen mit verschiedensten Geräten herumzuexperimentieren, nehmen Geräusche auf und verarbeiten diese zu Liedern.

1979

Auf der Suche nach einer passenden Begleitstimme macht sie der Verkäufer eines örtlichen Plattenladens mit Dieter Meier bekannt, der zu dieser Zeit Sänger der Gruppe The Assholes ist und sich in der Schweizer Kunstszene bereits einen Namen als "Actionsänger", Avantgardist und leidenschaftlicher Glücksspieler gemacht hat. Gemeinsam gründen sie nun in Zürich die Gruppe Yello, wobei der Name ein englisches Wortspiel von Dieter Meier ist und für "a yelled hello" ("ein gebrülltes Hallo") steht.

Veröffentlichung der ersten Maxi-Single auf dem Schweizer Plattenlabel Periphery Perfume.

1980

Yello reisen in die USA, um ihre Musik verschiedenen Plattenfirmen vorzustellen und erhalten einen Plattenvertrag. Zu dieser Zeit erscheinen einzelne Lieder auch auf Alben von Ralph Records, dem Plattenlabel der US-amerikanischen Avantgarde-Gruppe Residents. Die zweite Single Bostich (1980) wird zum Club-Hit.

Veröffentlichung des ersten Albums Solid pleasure (1980) auf Ralph Records - Naturgeräusche, kombiniert mit Industrielärm. Von Anfang an verstehen sich Yello als Studioprojekt, bei dem die Künstler zeitweise unabhängig voneinander arbeiten und eigene Ideen verwirklichen können. Während Blank und Peròn für die musikalischen Tüftlereien zuständig sind, kümmert sich Meier um Text und Sprechgesang. Ab 1980 arbeitet zudem der Gitarrist Chico Hablas für mehrere Jahre als Gastmusiker mit der Gruppe zusammen.

Im selben Jahr dreht Dieter Meier seinen ersten Spielfilm Jetzt und alles in Berlin. Yello sind am Soundtrack zum Film beteiligt und treten in zwei Szenen als Gruppe auf.

1981

Veröffentlichung des zweiten Albums Claro que si (1981).

Yello drehen ihr erstes Video zur Single The evening's young und gehören samit zu den ersten Gruppen, die sich an die noch junge Kunst der Videoclips wagen. Das Video zur Single Pinball cha cha gewinnt verschiedene Preise und wird später in die Sammlung des Museum of Modern Art in New York aufgenommen. Für die Videoproduktionen ist dabei hauptsächlich Dieter Meier zuständig.

1983

Veröffentlichung des dritten Albums You gotta say yes to another excess (1983), mit dem die Gruppe erstmals internationale Beachtung gewinnt. Enthalten sind unter anderem die beiden Hitsingles I love you und Lost again. Für ihre Lieder lassen sich Yello nun vermehrt von lateinamerikanischen Rhythmen und Melodien inspirieren.

Im selben Jahr gaben Yello im Roxy in Los Angeles (USA) ihr bisher einziges Konzert. Auszüge davon wurden im Folgejahr auf dem Album Live at the Roxy (1984) veröffentlicht.

Um die Jahreswende 1983/1984 verlässt Carlos Pèron die Gruppe, die ihm inzwischen gar zu poppig und zu melodiös geworden ist. Seither arbeiten Yello als Duo.

1985

Mit dem vierten Album Stella (1985) können sich Yello endgültig auf dem internationalen Musikmarkt etablieren. Mit den Singles Vicious games, Desire und Oh yeah sind gleich drei Hits enthalten - "Oh yeah" findet später gleich in zwei Hollywood-Spielfilmen Verwendung (Ferris macht blau und Das Geheimnis meines Erfolges), mehrere Videos der Gruppe werden in Cannes ausgezeichnet und Yello komponieren exklusiv Musik für die Modeschauen des Designers Azzedine Alaia in Paris und New York. Yello-Musik wird in den folgenden Jahren auch in zahlreichen Werbespots verwendet.

1987

Auf dem fünften Album One second (1987) ist Shirley Bassey als Gastsängerin auf der Single The rhythm divine beteiligt. Der Erfolg des Albums kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Yello bedeutend an Frische und Abenteuerlust verloren haben.

1988

Veröffentlichung des sechsten Albums The race (1988).

Das ursprünglich als Trailer für die ARD-Musiksendung "Formel Eins" gedachte Lied "The race" erscheint erst danach als Single und entwickelt sich darauf zum weltweiten Dancehit, verhilft Yello zu ihrer ersten Top 10-Notierung in den britischen Charts und wird zum grössten Hit der Gruppe. Das Video gewinnt den "Diamond Award for best special effects" in Brüssel.

1990

Dieter Meier beginnt mit den Dreharbeiten zum Film Snowball, der erst 1997 fertiggestellt wird. Blank dagegen komponiert die Filmmusik zum Hollywood-Thriller The adventures of Ford Fairlane.

1991

Dieter Meier gründet das Plattenlabel Solid Pleasure und will damit vor allem jungen Musikern eine Chance bieten.

Veröffentlichung des siebten Albums Baby (1991).

1994

Veröffentlichung des achten Albums Zebra (1994).

1995

Veröffentlichung des Remix-Albums Hands on Yello, auf dem 13 Dancefloor-Musiker Yello-Lieder interpretieren, darunter Westbam, Jam and Spoon und The Orb. "Manchmal habe ich das Gefühl gehabt, dass sie zu viel Respekt vor dem Original hatten", kommentiert Blank die Remixes später im Südwestfunk.

1998

Veröffentlichung des neunten Albums Pocket universe (1998), das zwar wieder etwas experimentierfreudiger, gleichzeitig aber auch technoider ausfällt. Im selben Jahr erhalten Yello den Kunstpreis der Stadt Zürich.

Allgemeines

Yello experimentierten als eine der ersten Gruppen mit elektronischer Musik und wanderte immer zwischen musikalischem Abenteuer, Funk, Pop und Avantgarde. Heute gelten Yello als Vorreiter und Wegbereiter des Techno. Gemäss Dieter Meier wollte die Band stets "Soundtracks zu imaginären Filmen" schaffen.

Die lange Existenz des Duos führt Dieter Meier darauf zurück, dass er nie den Drang verspürt habe, bei der Produktion immer dabei sein zu müssen oder möglichst viel selbst zu machen. Boris Blank brauche im Studio viel Freiraum und Zeit für sich. Zwar sehen sich die beiden oft, verbringen aber nur wenig Zeit davon zusammen im Studio.

Besetzung

  • 1978-1984: Boris Blank, Dieter Meier, Carlos Pèron
  • Seit 1984: Boris Blank, Dieter Meier