Wenedikt Wassiljewitsch Jerofejew: Unterschied zwischen den Versionen

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{{country1|SU}} Sowjetischer Schriftsteller ; geboren 24. Oktober 1938 als Венедикт Васильевич Ерофеев in Kirowsk, gestorben 11. Mai 1990 in Moskau
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{{country1|SU}} Sowjetischer Schriftsteller ; geboren 24. Oktober 1938 in Kirowsk (Gebiet Murmansk, Russland), gestorben 11. Mai 1990 in Moskau (Russland)<br>russisch: Венедикт Васильевич Ерофеев; wissenschaftliche Transliteration: Venedikt Vasil'evič Erofeev
  
 
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Version vom 26. September 2009, 17:45 Uhr

country SU.gif Sowjetischer Schriftsteller ; geboren 24. Oktober 1938 in Kirowsk (Gebiet Murmansk, Russland), gestorben 11. Mai 1990 in Moskau (Russland)
russisch: Венедикт Васильевич Ерофеев; wissenschaftliche Transliteration: Venedikt Vasil'evič Erofeev

Bibliografie Biografie Die Reise nach Petuschki Filmografie Galerie Weblinks

Wenedikt Jerofejew war der Sohn eines aus dem Wolgagebiet stammenden Bahnhofsvorstehers. Er schloss die Schule mit einer Goldmedaille ab und studierte in Moskau. Nach seiner Relegation von der Universität 1957 wegen Versäumens von Wehrübungen besuchte er zunächst kurz das Padädagogische Institut in Wladimir, wurde dann aber als Anführer der Studentengruppe "Die Popen" der Stadt verwiesen. So war er gezwungen, verschiedene Aushilfstätigkeiten anzunehmen: er arbeitete als Heizer, Wärter, in einer Pfandflaschenannahme, als Mitglied einer parasitologischen Expedition und als Monteur im Fernmeldewesen.

Diese Erlebnisse, wie auch seinen Alkoholismus, verdichtete er 1969 zu seinem berühmten satirischen Roman Die Reise nach Petuschki, der den Alltag des sowjetischen Alkoholikers Wenedikt beschreibt. 1973 erschien diese "Dichtung in Prosa" erstmals in der israelischen Zeitschrift Ani auf Russisch. Die erste Buchausgabe war eine französische Übersetzung, in der Sowjetunion konnte das Buch erst 1988 erscheinen.

In den 1980er Jahren begann Jerofejew Deutsch zu lernen; aus Wut auf den sowjetischen Literaturbetrieb soll er einst gar gedroht haben, sein nächstes Werk auf Deutsch zu verfassen. 1987 liess er sich katholisch taufen.

Er starb 1990 an Kehlkopfkrebs und ist auf dem Kunzewski-Friedhof begraben.

Aus seinem Nachlass wurden 2001 Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1956 und 1957 unter dem Titel Aufzeichnungen eines Psychopathen veröffentlicht.