Vince Taylor

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country GB.gif Britischer Rock'n'Roll-Sänger

geboren 14. Juli 1939 in London (Grossbritannien) als Brian Maurice Holden, gestorben 28. August 1991 in Lutry (Schweiz)

Brian Maurice Holden war als 18-jähriger beeindruckt von der Musik Gene Vincents und Elvis Presleys. Er begann zu singen und hatte erste Auftritte. Sein Schwager Barbera wurde sein Manager und nahm ihn mit auf eine Geschäftsreise nach London. Dort traf er bei einem Konzert von Tommy Steele den Schlagzeuger Tony Meehan (später bei den Shadows) und den Bassisten Tex Makins, mit denen er die Gruppe Playboys gründete. Inspiriert durch den lateinischen Satz "In hoc signo vinces", nannte er sich fortan Vince Taylor.

Im November 1958 veröffentlichten Vince Taylor and his Playboys bei Parlophone ihre erste Single I like Love, im April 1959 folgte die zweite Single Pledgin' my love mit dem Lied "Brand new Cadillac" als B-Seite. Parlophone war jedoch mit den Verkaufsergebnissen nicht zufrieden und löste den Plattenvertrag auf.

Im April 1960 war Taylor im britischen Fernsehen ABC zu sehen, wo er neben Johnny Kidd and the Pirates in der ersten Folge der Sendung Wham! auftrat. Taylor erhielt nun eine neue Chance von Palette Records, für die er im August 1960 die Single I'll be your hero veröffentlichte.

Seine sprunghafte Persönlichkeit führte jedoch zu Streit in der Band, die ihn rauswarf und sich nach dem Namen ihres Schlagzeugers in Bobbie Clarke Noise umbenannte. Als die Gruppe im Juli 1961 nach Paris fuhr, wo sie im Olympia-Theater auftreten sollte, konnte Taylor seine früheren Mitstreiter überzeugen, ihn mitzunehmen. Taylor kleidete sich komplett in schwarzes Leder und hängte sich eine schwere Kette mit einem Medaillon der Heiligen Jungfrau von Orléans um, ein Outfit, das von nun an sein Markenzeichen werden sollte. Schon beim Soundcheck lieferte er eine derart wilde Show, dass die Band umgehend als Hauptattraktion umgebucht wurde. Als Ergebnis der beiden spektakulären Auftritte im Olympia erhielt Taylor von Barclay Records einen sechsjährigen Plattenvertrag.

1961 und 1962 tourte Taylor mit der nun wieder in Playboys umbenannten Gruppe durch mehrere Länder Europas. Gleichzeitig entstand in den Barclay Studios in Paris ein Album mit zwanzig Lieder, darunter zahlreiche Cover-Versionen von Chuck Berry, Elvis Presley, Eddie Cochran und anderen. Ende 1962 spielte Taylor erneut im Olympia mit Sylvie Vartan im Vorprogramm.

Obwohl musikalisch sehr erfolgreich, scheiterte indes die Beziehung zu den Musikern seiner Begleitgruppe. 1963 und 1964 suchte Taylor neue Begleitmusiker, mit denen er unter anderem die Single Memphis Tennessee mitder B-Seite "A shot of rhythm and blues" veröffentlichte. Wenig später versöhnte er sich ein weiteres Mal mit seinem früheren Mitmusiker Bobby Clarke und trat nun als Vince Taylor and the Bobby Clarke Noise auf, unter anderem Ende 1964 im Vorprogramm der Rolling Stones.

Durch ausschweifenden Alkohol- und Drogenkonsum wurde Taylors Verhalten auf der Bühne wie im Privatleben zunehmend unberechenbar. Bei Konzerten in England und Frankreich erklärte er, dass er der Apostel Matthäus sei, und das Publikum buhte ihn aus. Am 23. Mai 1965 zerschlug er auf der Bühne das Equipment der Bgeleitgruppe. Doch während die Who ein solches Verhalten wenig später zur umjubelten Einlage machten, waren Taylors Kollegen nicht angetan, und seine Band löste sich auf.

Taylor schloss sich dann einer religiösen Bewegung an und verschwand für einige Zeit in der Versenkung. Ein Comeback-Versuch mit Bobbie Clarke unter dem Namen Vince Taylor and Bobbie Clarke backed by Les Rockers unterstrich erneut seine inkohärente Bühnenpräsenz. Eddie Barclay von Barclay Records liess ihn jedoch nicht fallen und gab ihm auch in den 1970er und 1980er Jahren eine Chance für neue Studioaufnahmen.

In seinen letzten Jahren lebte Taylor in der Schweiz, wo er als Flugzeugmechaniker arbeitete und nach eigenen Angaben glücklich war. Er starb im August 1991 52-jährig an Krebs und wurde in Lausanne begraben. Er hinterliess einen Sohn, Ty Holden, der ebenfalls Musiker wurde und heute als Discjockey arbeitet.

Weblinks

Herausgeber Sprache Webseitentitel Anmerkungen
country US.gif Wikipedia eng Vince Taylorwbm Enzyklopädischer Artikel
country US.gif eng Vince Taylor and the Playboyswbm Diskografie