Umdrehungsgeschwindigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die <b>Umdrehungsgeschwindigkeit</b> (auch: Drehzahl, Tourenzahl; engl. speed) einer [[Schallplatte]] wird in [[Umdrehungen pro Minute]] / UpM gemessen.
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International genormte Umdrehungsgeschwindigkeiten sind:
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Schellackplatte auf 78 UpM setzte erst um 1930 ein. Zuvor betrug die Umdrehungsgeschwindigkeit je nach Firma und Aufnahmeort zwischen etwa 72 und 80 UpM. 1927 ergab eine Umfrage der Zeitschrift <i>Schallkiste</i> bei den führenden deutschen Herstellern folgende Werte:  
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Schellackplatte auf 78 Umin setzte erst um 1930 ein. Zuvor betrug die Umdrehungsgeschwindigkeit je nach Firma und Aufnahmeort zwischen etwa 72 und 80 Umin. 1927 ergab eine Umfrage der Zeitschrift <i>Schallkiste</i> bei den führenden deutschen Herstellern folgende Werte:  
* 80 UpM bei Lindström (Labels: Parlophon, Beka, Odeon, Columbia), Vox und Homocord
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* 80 Umin bei Lindström (Labels: Parlophon, Beka, Odeon, Columbia), Vox und Homocord
* 78 UpM bei Deutsche Grammophon (Labels: Grammophon, Polydor)
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* 78 Umin bei Deutsche Grammophon (Labels: Grammophon, Polydor)
  
 
Selbst diese Sollwerte sind häufig nicht genau eingehalten worden. Zu Zeiten der akustischen Aufnahmetechnik, also vor 1925, schwankten die Drehzahlen noch mehr. Die frühen Aufnahmeapparaturen wurden fast alle von einem Gewichtsmotor angetrieben, dessen Drehzahl ein Fliehkraftregler bestimmte. Damit konnte die Geschwindigkeit beliebig herabgesetzt werden, wenn für eine Plattenseite eine längere Spieldauer benötigt wurde.
 
Selbst diese Sollwerte sind häufig nicht genau eingehalten worden. Zu Zeiten der akustischen Aufnahmetechnik, also vor 1925, schwankten die Drehzahlen noch mehr. Die frühen Aufnahmeapparaturen wurden fast alle von einem Gewichtsmotor angetrieben, dessen Drehzahl ein Fliehkraftregler bestimmte. Damit konnte die Geschwindigkeit beliebig herabgesetzt werden, wenn für eine Plattenseite eine längere Spieldauer benötigt wurde.
  
 
Einige Firmen pflegten besondere Umdrehungsgeschwindigkeiten:
 
Einige Firmen pflegten besondere Umdrehungsgeschwindigkeiten:
* Pathé-Platten mit 50 cm Durchmesser hatten 120-130 UpM
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* Pathé-Platten mit 50 cm Durchmesser hatten 120-130 Umin
* die [[Etched Label-Schallplatte]]n von Pathé hatten etwa 90 UpM (die letzten dieser Platten wurden hingegen mit 80 UpM geschnitten)
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* die [[Etched Label-Schallplatten]] von Pathé hatten etwa 90 Umin (die letzten dieser Platten wurden hingegen mit 80 Umin geschnitten)
* Pathé-Platten mit Papieretikett hatten 80 UpM bis etwa 1930, als 78 UpM als Norm adaptiert wurde.
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* Pathé-Platten mit Papieretikett hatten 80 Umin bis etwa 1930, als 78 Umin als Norm adaptiert wurden.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 27. Juli 2010, 14:13 Uhr

Die Umdrehungsgeschwindigkeit (auch: Drehzahl, Tourenzahl; engl. speed) einer Schallplatte wird in Umdrehungen pro Minute / Umin gemessen.

International genormte Umdrehungsgeschwindigkeiten sind:

Schellackplatte auf 78 Umin setzte erst um 1930 ein. Zuvor betrug die Umdrehungsgeschwindigkeit je nach Firma und Aufnahmeort zwischen etwa 72 und 80 Umin. 1927 ergab eine Umfrage der Zeitschrift Schallkiste bei den führenden deutschen Herstellern folgende Werte:

  • 80 Umin bei Lindström (Labels: Parlophon, Beka, Odeon, Columbia), Vox und Homocord
  • 78 Umin bei Deutsche Grammophon (Labels: Grammophon, Polydor)

Selbst diese Sollwerte sind häufig nicht genau eingehalten worden. Zu Zeiten der akustischen Aufnahmetechnik, also vor 1925, schwankten die Drehzahlen noch mehr. Die frühen Aufnahmeapparaturen wurden fast alle von einem Gewichtsmotor angetrieben, dessen Drehzahl ein Fliehkraftregler bestimmte. Damit konnte die Geschwindigkeit beliebig herabgesetzt werden, wenn für eine Plattenseite eine längere Spieldauer benötigt wurde.

Einige Firmen pflegten besondere Umdrehungsgeschwindigkeiten:

  • Pathé-Platten mit 50 cm Durchmesser hatten 120-130 Umin
  • die Etched Label-Schallplatten von Pathé hatten etwa 90 Umin (die letzten dieser Platten wurden hingegen mit 80 Umin geschnitten)
  • Pathé-Platten mit Papieretikett hatten 80 Umin bis etwa 1930, als 78 Umin als Norm adaptiert wurden.

Inhaltsverzeichnis

Literatur

  • Leo Riemens: Recording speed. - In: The gramophone 29 (1951/52), Nr. 344 (January 1952), S. 177f.
  • John Freestone: Collectors' corner. In: The gramophone 30 (1952/53), Nr. 359 (April 1953), S. 280f.
  • Fritz Bergtold: Moderne Schallplattentechnik [...]. - München : Franzis-Verlag, 1954, 2/1959, 1967

Weblinks

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