Text "Ektisch" (Franz Hohler): Unterschied zwischen den Versionen

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Eine der "[[Text "Wegwerfgeschichten" (Franz Hohler)|Wegwerfgeschichten]]" aus dem Programm <i>Doppelgriffe</i> (1970).
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Eine erweiterte Fassung dieser Geschichte in ebglischer Sprache wurde unter dem Titel [[Text "Die Universität: Zehn persönliche Ansichten (4)" (Franz Hohler)|"Die Universität: Zehn persönliche Ansichten (4)"]] im <i>Journal der Universität Zürich</i> Nr. 4/96 (1996) veröffentlicht.
== Ektisch ==


== Urheber ==
Das Ektische gehört zu den toten Sprachen und scheint mir deshalb die interessanteste von allen zu sein, weil sie nur zwei Wörter hatte. Das erste hiess "M" und das zweite "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks". "M" ist weiblich und heisst "Was ist denn jetzt wieder los?", und "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks" ist männlich und heisst "Nichts".


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Das kam daher, dass die Ekter in einem erloschenen Vulkantrichter lebten, der tief im Innern immer noch rumorte. Jedesmal, wenn es rumpelte, schossen die Ekterinnen erschreckt auf und riefen: "M?", worauf die Männer mit beruhigender Stimme sagten: "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks". Das war das einzige, worüber die Ekter sprachen, alles andere erledigten sie in so grosser Eile, dass ihnen keine Zeit zum Sprechen blieb.
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== Originaltext ==
Ein unruhiges Land muss das gewesen sein, dieses Ektien. Einmal kam es infolge von ungewöhnlichen Häufungen des Vulkangrollens sogar zu politischen Demonstrationen, bei denen eine grosse Zahl von Ektern vor das Rathaus zog und in Sprechchören die Worte "M! M! M!" skandierte, worauf der ektische Präsident in einer grossen Rede versicherte: "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks!"


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Dies stimmte allerdings nicht ganz, und der Präsident selbst wusste das auch, aber unglücklicherweise hatte er keine weiteren Ausdrücke zur Verfügung, und so gehört das Ektische heute zu den ausgestorbenen Sprachen.
<b>Ektisch</b>


Das Ektische gehört zu den toten Sprachen und scheint mir deshalb die interessanteste von allen zu sein, weil sie nur zwei Wörter hatte. Das erste hiess "M" und das zweite "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks". "M" ist weiblich und heisst "Was ist denn jetzt wieder los?", und "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks" ist männlich und heisst "Nichts".
== Versionen ==


Das kam daher, dass die Ekter in einem erloschenen Vulkantrichter lebten, der tief im Innern immer noch rumorte. Jedesmal, wenn es rumpelte, schossen die Ekterinnen erschreckt auf und riefen: "M?", worauf die Männer mit beruhigender Stimme sagten: "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks". Das war das einzige, worüber die Ekter sprachen, alles andere erledigten sie in so grosser Eile, dass ihnen keine Zeit zum Sprechen blieb.
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Ein unruhiges Land muss das gewesen sein, dieses Ektien. Einmal kam es infolge von ungewöhnlichen Häufungen des Vulkangrollens sogar zu politischen Demonstrationen, bei denen eine grosse Zahl von Ektern vor das Rathaus zog und in Sprechchören die Worte "M! M! M!" skandierte, worauf der ektische Präsident in einer grossen Rede versicherte: "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks!"
== Anmerkungen ==


Dies stimmte allerdings nicht ganz, und der Präsident selbst wusste das auch, aber unglücklicherweise hatte er keine weiteren Ausdrücke zur Verfügung, und so gehört das Ektische heute zu den ausgestorbenen Sprachen.
* Eine der "[[Text "Wegwerfgeschichten" (Franz Hohler)|Wegwerfgeschichten]]" aus dem Programm <i>Doppelgriffe</i> (1970).
</poem>
* Eine erweiterte Fassung dieser Geschichte in englischer Sprache ("Ectic") wurde unter dem Titel [[Text "Die Universität: Zehn persönliche Ansichten (4)" (Franz Hohler)|"Die Universität: Zehn persönliche Ansichten (4)"]] im <i>Journal der Universität Zürich</i> Nr. 4/96 (1996) veröffentlicht.




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Aktuelle Version vom 6. Februar 2010, 16:01 Uhr

Autor Franz Hohler
Texttitel Ektisch
Sprache deu
Textform Geschichte
Veröffentlichung 1970

Ektisch

Das Ektische gehört zu den toten Sprachen und scheint mir deshalb die interessanteste von allen zu sein, weil sie nur zwei Wörter hatte. Das erste hiess "M" und das zweite "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks". "M" ist weiblich und heisst "Was ist denn jetzt wieder los?", und "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks" ist männlich und heisst "Nichts".

Das kam daher, dass die Ekter in einem erloschenen Vulkantrichter lebten, der tief im Innern immer noch rumorte. Jedesmal, wenn es rumpelte, schossen die Ekterinnen erschreckt auf und riefen: "M?", worauf die Männer mit beruhigender Stimme sagten: "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks". Das war das einzige, worüber die Ekter sprachen, alles andere erledigten sie in so grosser Eile, dass ihnen keine Zeit zum Sprechen blieb.

Ein unruhiges Land muss das gewesen sein, dieses Ektien. Einmal kam es infolge von ungewöhnlichen Häufungen des Vulkangrollens sogar zu politischen Demonstrationen, bei denen eine grosse Zahl von Ektern vor das Rathaus zog und in Sprechchören die Worte "M! M! M!" skandierte, worauf der ektische Präsident in einer grossen Rede versicherte: "Saskrüptloxptqwrstfgaksolömpääghrcks!"

Dies stimmte allerdings nicht ganz, und der Präsident selbst wusste das auch, aber unglücklicherweise hatte er keine weiteren Ausdrücke zur Verfügung, und so gehört das Ektische heute zu den ausgestorbenen Sprachen.

Versionen

Datum Autor Format Titel Verlag Anmerkungen
1987 Franz Hohler Buch Das Kabarettbuch DE: Darmstadt, Neuwied : Hermann Luchterhand S. 57
1996 Franz Hohler Artikel Die Universität: Zehn persönliche Ansichten
4
CH: Journal der Universität Zürich
Nr. 4/96
Erweiterte englische Fassung ("Ectic")

Anmerkungen