Tabulatur

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Als Tabulatur wird in der Musik die Griffschrift für jeweils ein spezielles Musikinstrument im Gegensatz zur üblichen, Tonhöhe und -dauer darstellenden Notenschrift bezeichnet. Tabulaturen sind möglicherweise noch älter als Noten, da es naheliegender ist, die Griffe und Tasten niederzuschreiben, mit denen man zu einem musikalischen Ergebnis kommt, als das Ergebnis selbst zu abstrahieren. Vor allem für Zupf- und Tasteninstrumente wurden sie verwendet, seltener auch bei Streich- und Holzblasinstrumenten.

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurden Tabulaturen dazu erfunden, mehrere Stimmen polyphoner Vokalmusik für ein Instrument zusammenzuschreiben, zu tabulieren. In der Musik Westeuropas wurden im späten Mittelalter, der Renaissance und im Barock verschiedene Formen von Tabulaturen für Saiteninstrumente wie Laute, Vihuela, Gambe und Harfe sowie für Tasteninstrumente wie Orgel, Cembalo und Virginal verwendet.

Tabulaturen sind instrumentenspezifisch, also jeweils nur auf dem Instrument zu verwenden, für das sie geschrieben sind: eine Orgeltabulatur etwa kann nicht einfach auf der Laute abgespielt werden. Das gilt besonders für Tabulaturen für Lauteninstrumente untereinander, die sich durch ihre verschiedene Saitenzahl und Stimmung voneinander unterscheiden.

Gitarrentabulaturen sind bis heute in Gebrauch. Werden beide Notationen untereinander abgebildet, so wird häufig der Rhythmus in der Tabulaturnotation ungenau, aber leichter lesbar dargestellt. Wenn die Tabulaturnotation als alleinige Darstellung verwendet wird, wird der Rhythmus exakt angegeben. Dies geschieht, indem die in der Tabulatur nicht darstellbaren Notenwerte mit hohlen Notenkörper durch Bindungen kürzerer und darstellbarer Noten notiert werden.


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