Sauterelles/Biografie: Unterschied zwischen den Versionen

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mitglieder: szeneCH wurde als reiner musikbereich von kulturCH
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Les Sauterelles. mit haut und haaren dem beat verfallen
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Samuel Mumenthaler verfolgt den Weg der Swiss Beatles um Toni Vescoli
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Die beiden jungen Paare waren in aufgeräumter Stimmung, als sie vom
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Konzert in einem Zürcher Szenelokal noch aufs Land fuhren, nach
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Oberengstringen ins Festzelt, wo sich die Dorfbevölkerung nach dem Turn-
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zum Trinkfest traf. Die Männer, mit ihrem schulterlangen Haar unschwer
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als Anhänger der Beat-Musik zu erkennen, schmiedeten Pläne für ihre Band
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Les Sauterelles. Als sie das prallvolle Festzelt betraten, wurde es
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schlagartig still. Rund 4000 Augenpaare fixierten die Neuankömmlinge.
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«Haar abhaue!» schallte es dann von hinten aus dem Zelt, zuerst
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vereinzelt, dann im tiefen Männerchor. Als die ersten Dorfbewohner sich
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erhoben und ihre Armeemesser aus dem Sack klaubten, gab es für die vier
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Städter nur noch eins: Raus! Im Tempo der Gehetzten retteten sie sich
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ins Auto und konnten eben noch die Türen verriegeln und aufs Gas
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drücken, bevor der Mob sie eingeholt hatte.
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Belästigt und geschlagen
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Wenn der 56jährige Toni Vescoli heute in seinem restaurierten Bauernhaus
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bei Wila die haarige Episode aus dem Sommer 1965 erzählt, kann er ein
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Schmunzeln nicht unterdrücken. Die blonde Mähne des Sängers, der damals
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mit seinen 50 Kilo und der blonden Pony-Frisur eine fast mädchenhafte
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Ausstrahlung hatte, ist heute mindestens doppelt so lang wie damals.
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«Das war nicht lustig, das war heavy», sagt er, mit einem Mal wieder
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ernst. «Es gab Zeiten, wo du in vielen Lokalen gar nicht mehr bedient
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worden bist. Und du wurdest dauernd belästigt: Sie, Fröläin, darf ich
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Ihnen etwas zu trinken offerieren? Als die Sauterelles dann berühmt
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waren, verkehrten wir nur noch in teuren Rotisserien und Bars. Wenn man
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das Geld hatte, wurde man dort in Ruhe gelassen.» Die schulterlangen
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Haare einiger junger Burschen waren nicht nur Lehrern und Lehrmeistern
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mit Glatzenansatz ein Dorn im Auge. Für manche war es ein Freizeitsport,
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Jagd auf die «Yeah Yeahs» zu machen. Ein paar Monate nach dem
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Zwischenfall in Oberengstringen erwischten sie Vescoli doch noch. Zwei
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Schläger, die ihm die Frisur stutzen wollten, prügelten ihn spitalreif.
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Einen ganzen Monat lang war Zwangspause für die Band. Für Berufsmusiker
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ohne Krankenkasse und Versicherung war das nicht leicht wegzustecken.
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«Wir waren Ungeziefer», meint Manager Hansruedi Jaggi. Mit der Musik
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der Sauterelles ist es wie mit den Haaren: An den Auftritten der
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wiederformierten «Swiss Beatles», wie ein findiger Impresario die
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Sauterelles 1964 untertitelt, regt sich heute niemand mehr auf.
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Klirrende Gitarren, mehrstimmige Gesänge und polternde Drums sind längst
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selbstverständlich geworden.
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2000 Bands, ein Sound
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Zum Konzert-Auftakt spielen die vier Mittfünfziger oft eine glasklare
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Version von «Mr Tambourine Man», ein Song, der damals, in der Blütezeit
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des Beat, in jeder anständig bestückten Jukebox zu hören war. Mit dieser
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Nummer hatten die Sauterelles in jenem Sommer 1965 auch ihren Auftritt
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am ersten grossen Rockkonzert im Zürcher Hallenstadion eröffnet, im
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Vorprogramm von Cliff Richard und seinen Shadows, die von zahllosen
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Schweizer Amateurmusikern kopiert wurden. Zuvor hatten sich die Musiker
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auf Schleichwegen eine Testpressung der Originalaufnahme ergattert und
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die Melodien unter höchster Geheimhaltung einstudiert. Wer in der
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Schweizer Musikszene der sechziger Jahre am Drücker sein wollte, musste
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schneller als die anderen auf internationale Trends reagieren. 2000
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enthusiastische Beat-Gruppen soll es damals in der Schweiz gegeben
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haben, und sie alle hatten die gleichen Nummern aus der Hitparade im
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Programm. In Bern beherrschten die Black Caps und die Morlocks die
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Szene. In Basel herrschte ein Konkurrenzkampf zwischen den Sevens und
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den Dynamites. In Zürich gab es Heerscharen von jungen Männern mit
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billigen Gitarren und noch billigeren Verstärkeranlagen. Und es gab die
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Sauterelles. «Sie waren die Grössten, da gibt es keinen Zweifel», sagt
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Teddy Meier, heute in der Chef-Etage der EMI Schweiz und damals als
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Volontär mit einem Monatslohn von 750 Franken der erste, der Schweizer
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Rockmusik auf Schallplatte brachte:Die Debüt-Single der Sauterelles,
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eine etwas holprige Instrumentalnummer namens «Hongkong», verkaufte sich
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auf Anhieb 10 000mal. Sie stellte in der Schweiz sogar den aktuellen
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Beatles-Hit «Help» in den Schatten.
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Kein Platz für Frauen
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Wenn die Sauterelles etwas von ihren Konkurrenten unterschied, dann war
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es die Konsequenz, mit der sie bei der Sache waren. Toni Vescoli spielte
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mit einer Urformation der Band schon seit 1962, ein Jahr später wurde er
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Profi. Zusammen mit dem Gitarristen Anton Quero und seiner Schwester
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Vera spielte er Monatsengagements in Winterkurorten: Gitarrenmusik,
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zwischen Shadows und «When The Saints Go Marching In», gespickt mit
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Showeinlagen und harmloser Animation, für die die ehemalige
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Nachtclub-Tänzerin Vera Vescoli zuständig war. Der Wechsel zum härteren
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Beat kam unfreiwillig: Bei einem Engagement in Köln mussten die als
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«Swiss Beatles» angekündigten Zürcher feststellen, dass ihr Sound
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hoffnungslos antiquiert war. Nach gruppeninternen Disputen wurde der
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Stilwechsel vollzogen: Mehrstimmige Gesänge, härtere Gitarren, dunkle
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Sonnenbrillen und lange Pilzkopffrisuren waren die Markenzeichen der
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«neuen» Sauterelles. Die Innovation der internationalen Vorbilder wurde
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mit schweizerischer Präzision und Fleiss adaptiert. Sängerin Vera
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Vescoli musste über die Klinge springen. Die Beat-Welt gehörte den
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ärgerlichen jungen Männern. Für eine Dame war auf dem Gruppenbild kein
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Platz mehr.
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Cola, Ovo, Rock 'n' Roll
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Heute kaum vorstellbar: Im Jahr 1965 spielte die Gruppe vier Monate lang
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jeden Abend in irgendeinem Zürcher Beat-Lokal. In meist alkoholfreien
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Cafés wurde zu Cola und Ovomaltine Beat-Musik gespielt. Das Zielpublikum
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war jung und schaute oft nach der Schule noch rasch beim lokalen
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Mick-Jagger- und Paul-McCartney-Ersatz herein. Im «Pony», «Allotria»,
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«Bagatelle», «Hirschen», «Café Endspurt», «International» und
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«Longstreet» war Yeah-Yeah-Musik angesagt. «Die Zürcher Lokalszene war
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wie die Limmat, die nach Regen steigt und steigt, sie war einfach nicht
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mehr zu stoppen», erinnert sich Manager Hansruedi Jaggi, der später die
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Rolling Stones und Jimi Hendrix in die Schweiz holte. Beat-Musik war
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Gold wert - für diejenigen, die den richtigen Riecher hatten. Bald
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wimmelte es in der ganzen Schweiz von selbsternannten Agenten und
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Managern, die ihren Lehrlingslohn von 200 Franken Wochenende für
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Wochenende mit bis zu 1000 Franken aufbesserten, wenn sie ein
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Beat-Festival im Gemeindezentrum oder dem Restaurant-Säli organisierten.
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Einer von ihnen hiess Jürg Marquard. Der junge Ex-Gymnasiast ortete ein
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Beat-Manko in den Medien. Tatsächlich: Auf Radio Beromünster hörte man
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die neue Musik nur gerade eine knappe Stunde pro Woche in Albert Werners
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Sendung «Sali Mitenand». Das Fernsehen wartete ab, und die Presse
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versteckte ihre Ratlosigkeit hinter süffisanten Kommentaren.
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«Gehörschutzpfropfen obligatorisch», hiess es dann in der
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Sauterelles-Konzertkritik, und nach dem Gastspiel der britischen Band
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The Kinks auf der Allmend Brunau titelte die NZZ nicht minder originell:
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«Lärm auf der Allmend Brunau». Marquard, ein Selfmademan mit
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Ambitionen, gründete Anfang 1966 «Pop», die erste Deutschschweizer
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Jugendzeitschrift. Das Titelbild der ersten Nummer gehörte natürlich den
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Sauterelles. Doch «Pop» wurde -vorerst - zum Flop. Die Beat-Generation
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der Schweiz war zu klein, um ein gutgemachtes Vierfarbenblatt zu
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finanzieren. Es brauchte viel Standvermögen und eine niedrige
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Hemmschwelle, was Boulevard und Sex angeht, bis Marquard die erste
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Million auf seinem Konto verbuchen konnte. Es sollte nicht die letzte
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sein. Der einstige Pop-Quereinsteiger gehört heute als
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Zeitschriftenverleger, dessen Einfluss bis in den ehemaligen Ostblock
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reicht, zu den schillernden Figuren des Jetset.
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Fremdarbeiter in Italien
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Die Sauterelles reisten derweil in ihren massgeschneiderten Band-Anzügen
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von Konzert zu Konzert, von Gala zu Gala. Der 19jährige Düde Dürst, der
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seine Graphikerlehre kurz vor Abschluss hingeschmissen hatte, war neben
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Vescoli der neue Mädchenschwarm. Bis zu 6000 Franken verdiente die
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Gruppe in guten Monaten, eine nette Summe - nicht nur in jener Zeit.
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Unter dem Strich blieb für Vescoli kaum etwas übrig, er hatte eine
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Familie zu ernähren. Junggeselle Dürst genoss das Leben als Pop-Star.
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«Auch wenn ich nur wenige hundert Meter weit musste, habe ich aus
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Prinzip ein Taxi bestellt», erinnert er sich. Der neue Manager Freddy
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Burger, der heute als Partner von Udo Jürgens, Musical-Veranstalter und
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Gastro-Unternehmer zu den Grossen der Show-Branche zählt, schickte die
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Schweizer Beatles ins Ausland. Zweimal spielten sie als einzige
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Beat-Band hinter dem Eisernen Vorhang in der Tschechoslowakei, es folgte
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ein Abstecher in den legendären «Star Club» Hamburg, wo einst die
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richtigen Beatles ihre Sporen abverdient hatten. Am meisten Zeit
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investierte die Gruppe aber in eine Karriere in Italien. Fast ein Jahr
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lang versuchten die Schweizer dort Fuss zu fassen. «In Italien hat
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niemand auf uns gewartet», weiss Düde Dürst heute, und doch habe man
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dort «voll abgedrückt». Auf dem «Canta Giro» spielten die Schweizer
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Fremdarbeiter 1967 neben italienischen Topstars wie Adriano Celentano,
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Bobby Solo und Rita Pavone in Hunderttausenderstadien. Im polizeilich
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eskortierten Wagen-Konvoi spulte man in der sommerlichen Bruthitze
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Hunderte von Kilometern ab, um dann ein einziges Stück zu spielen und
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anschliessend zu versuchen, seine Haut vor den Fans zu retten. «Die
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Begeisterung ist dort immer wieder rübergekippt», sagt Vescoli, «es hat
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Tote gegeben.» Tag für Tag war die Gruppe mehr oder weniger zum
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Nulltarif unterwegs, als Vorgruppe von Adamo und dem französischen Star
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Antoine. Irgendwo in Norditalien ging den Schweizern dann der Schnauf
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aus. Ohne eine Lira im Sack hielt man einen Pensionsbetreiber hin, bis
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man das letzte Bare aus der Schweiz organisieren konnte. Die Heimkehr
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der internationalen Stars war denkbar unglamourös. Geld war keines mehr
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da, mit dem Manager hatte man sich überworfen, und die einheimischen
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Fans waren ihren einstigen Lieblingen untreu geworden. Das Spiel ohne
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Grenzen war nicht aufgegangen.
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Helvetische Tugenden
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Zurück in der Schweiz erinnerten sich die Sauterelles an eine
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urhelvetische Tugend, die sie verinnerlicht hatten: die
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Anpassungsfähigkeit. Aus den USA drang die Kunde von Flower-Power und
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Hippies, und die Beatles veröffentlichten ihre bahnbrechende LP «Sgt.
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Pepper’s Lonely Hearts Club Band». «Uns kam dieses Gefühl von freier
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Liebe und alle Macht den Gitarren entgegen», sagt Düde Dürst. Im Herbst
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1967 gaben die Sauterelles mit bemalten Oberkörpern, Kreppapierblumen
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und samtenen Hosen ihr Schweizer Comeback. Einmal mehr waren sie
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schneller als die anderen. Mit perfekten Gesangsarrangements,
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ausgefeilter Bühnenshow und täuschend echten Adaptionen der aktuellen
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Beatles- und Bee-Gees-Hits liessen sie die Konkurrenz im Regen stehen.
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«Wir waren die Profi-Flower-Power-Zelebrierer», blickt Vescoli zurück.
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Als sich dann auch noch der «Blick» meldete und mit den Gala-Hippies
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ihren grössten Hit «Heavenly Club» produzierte, schien sich doch noch
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der internationale Durchbruch anzubahnen. Sogar in den USA und Japan
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wurde der blumige Heuler vertrieben, auf dem die Sauterelles erstmals
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Mut zur Eigenständigkeit bewiesen. Doch da hatte sich die Gruppe längst
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in gruppeninternen Machtkämpfen um die musikalische Stossrichtung
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verzettelt. Drummer Dürst, der viel und gerne im
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bewusstseinserweiternden Kreis der Musikerkommune am Zürcher Hechtplatz
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verkehrte, wurde der zunehmend familienfreundliche Sound der Sauterelles
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zu eng. Nach seinem Ausstieg Ende 1968 gründete er mit dem Sänger Hardy
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Hepp die Blues-Rock-Band Krokodil.
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Der Thrill ist weg
 +
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Für Vescoli kam das Ende abrupt. Er versuchte noch, mit einer neuen
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Sauterelles-Formation an den Erfolg anzuknüpfen. Doch der Thrill war
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weg. Ohne sein Alter ego Dürst fehlte es dem Sänger an den nötigen
 +
Kanten, und nur einen Monat, nachdem Paul McCartney das Aus für das
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Original bekanntgegeben hatte, verschickte Vescoli im Mai 1970 eine
 +
verbitterte Todesanzeige der Swiss Beatles. Er sollte es bereuen. Von
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überall her meldeten sich Gläubiger, die noch Rechnungen offen hatten -
 +
zum Teil noch aus den Glanztagen der Gruppe. Dass man ihm das eigene
 +
Bett wegpfändete, konnte Vescoli in letzter Minute vermeiden. Statt sich
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auf die Bahamas abzusetzen, stotterte der einstige Popstar und dreifache
 +
Vater die 40 000 Franken Schulden bis auf den letzten Rappen ab. Dass
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das Leben als Profimusiker nicht immer ein Traumjob ist, zeigt ein Blick
 +
auf die Besetzungsliste der Sauterelles. 24 Musiker gaben sich in acht
 +
Jahren die Gitarren in die Hand, nippten ein bisschen am Popstar-Ruhm
 +
und verabschiedeten sich wieder ins «normale» Berufsleben. Nur wenige
 +
versuchten auch längerfristig, sich als Musiker über Wasser zu halten.
 +
Heute ist Toni Vescoli der einzige, der noch berufsmässig Musik macht,
 +
so wie er auch die einzige Konstante der Sauterelles-Besetzungsliste
 +
ist. Das zeugt von Hartnäckigkeit. Nicht alle beurteilten die klaren
 +
Visionen Vescolis positiv. Es müsse einem doch auffallen, dass es neben
 +
dem Chef-Sauterelle keiner lange ausgehalten habe, sagt ein ehemaliger
 +
Mitmusiker. Den Sänger dürfte die Kritik kaum aus dem Häuschen bringen.
 +
Nach Jahren in der Beat-Nische wählte er mehrheitsfähigere Wege, wurde
 +
TV-Moderator, Dialekt-Folk-Sänger («Scho rot»), Antikschreiner und als
 +
Erzähler der «Pingu»-Geschichten Kinderfreund und Elternschreck in
 +
Personalunion. Er profitierte von seiner Vergangenheit, schlachtete sie
 +
aber nie aus. Seine Band aus den sechziger Jahren liess Vescoli zwei,
 +
drei Male wieder auferstehen, seit 1996 sind die Sauterelles wieder
 +
regelmässiger unterwegs: Man gastiert in Mehrzweckhallen und am «Out In
 +
The Green»-Festival Frauenfeld. «Ich habe mir gesagt, was soll’s,
 +
vergiss den ganzen Shit von früher», sagt Vescoli. Die Grabenkämpfe von
 +
einst sind passé, der Kampf ums Überleben auch. Düde Dürst ist
 +
erfolgreicher Graphiker und Musik-Produzent, der Bassist Freddy Mangili
 +
spielt sonst als One-Man-Show an Hochzeiten, und das einzige
 +
Nicht-Original-Mitglied Peter Glanzmann verdient seine Brötchen als
 +
Musiklehrer. Wenn die Sauterelles heute einmal auftreten, verdienen sie
 +
manchmal mehr als früher in einem ganzen Monat.
 +
 +
Feuchte Augen
 +
 +
Auf aktuelle Trends brauchen die Veteranen nicht mehr zu schielen:
 +
Gespielt werden ausschliesslich Songs aus den sechziger Jahren, Beatles,
 +
Stones, Dylan und - natürlich - der «Heavenly Club». Das Publikum, seien
 +
es Babyboomer von damals oder Raver von heute, die der Gwunder über die
 +
Jugendleidenschaft der eigenen Eltern anzieht, stehen auf die alten
 +
Töne. «Nach dem Konzert siehst du überall feuchte Augen», strahlt Toni
 +
Vescoli, der seit zwei Jahren Grossvater ist.* Der Autor: Samuel
 +
Mumenthaler ist BZ-Musikkritiker und Schlagzeuger. Zur Zeit arbeitet er
 +
an einem Buch über die Schweizer Musikszene der sechziger Jahre.
 +
Konzert: Les Sauterelles am 15. Januar 1999, Mühle Hunziken;Vorverkauf
 +
031 721 0 721.
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BZ Berner Zeitung
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Aktuelle Version vom 17. November 2009, 05:08 Uhr

Die Kultgruppe Les Sauterelles hatte ihren schöpferischen Höhepunkt angeblich Ende der 1960er Jahre, "als in der Popmusik alles im Umbruch war".

1962

Der Gitarrist und Sänger Toni Vescoli gründet gemeinsam mit François Garzoni (Schlagzeug) und Tony Quero (Gitarre, Chor) die Sauterelles. Peter Furrer hilft provisorisch am Bass aus, sagt aber im vornherein, dass er andere Pläne hat. Noch im selben Jahr wird Garzoni durch Otto Bumbacher ersetzt, während Otto Ritschard, Vera Vescolis Freund, sich für die Bassistenstelle interessiert. Zwar hat er vorher noch nie eine Gitarre in der Hand gehabt, aber Gitarrenlehrer Quero bringt ihm das Nötigste bei. Die Sauterelles spielen vorwiegend Stücke von den Shadows.

1963

Tonis Schwester Vera Vescoli tritt in die Band ein. Gegen Ende des Jahres springt die Gruppe teilweise auf den Beatzug auf.

  • 26. Dezember: Mit einem Engagement in Laax wagen die Sauterelles den Schritt ins Profilager.

1964

Der spektakuläre Auftritt im Zürcher Kaufleuten-Saal mit Ku-Klux-Klan-Kapuzen und schwarzen Hemden hinterlässt bleibenden Eindruck. Neben Beatnummern spielt die Band auch Unterhaltungsmusik. So tritt Vera beispielsweise im Kursaal von St. Moritz, wo die Sauterelles mehrere Wochen spielen und auf einem Plakat erstmals als "The Swiss Beatles" vorgestellt werden, für einige Lieder in spanischem Outfit mit Kastagnetten auf und tanzt Flamenco zu iberischen Klängen! Es kommt zu Unstimmigkeiten, und Bumbacher verlässt die Gruppe. Er wird durch Peter Steffen ersetzt, aber die Stimmung bleibt schlecht.

  • Oktober: Trotz einigem Erfolg lösen sich die Sauterelles erst einmal auf.
  • 15. Dezember: Das Comeback der Sauterelles startet in der neuen Besetzung Bruno Merz (Rhythmusgitarre), Otto Ritschard (Bass), Jürg Stocker (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Leadgitarre) und Vera Vescoli (Gesang).

1965

  • 1. April: Die neue Besetzung tritt mit einem Engagement in Arosa erneut ins Profilager über.

Drei Wochen später wird Vera Vescoli aus der Band geworfen. Verständlicherweise will da auch ihr Freund Otto Ritschard nicht mehr mittun und wird durch Freddy Mangili (ex-Valentinos) ersetzt. Hansruedi Jaggi wird der neue Manager. Dank Teddy Meier von der EMI erhält die Band einen Schallplattenvertrag bei Columbia. Die Sauterelles nehmen daraufhin als ihre erste Single die instrumentale Eigenkomposition "Hongkong" auf. Bereits eine Stunde nach der Plattentaufe ist die Erstauflage von 500 Exemplaren ausverkauft. Die Platte wird ein kommerzieller Grosserfolg mit beinahe gleich viel verkauften Exemplaren wie die aktuelle Single der Beatles, Help (8'000 Stück). Auf der Single ist allerdings nicht Jürg Stocker zu hören, da er wegen eines Lungenschattens für zwei Monate in ein Sanatorium eingeliefert werden musste. An seiner Stelle trommelt darum sein Vorgänger, Peter Steffen. Auf den kurz darauf anstehenden Aufnahmen für die LP Swiss beat live (1965) hilft Armando Trapletti von den Cherokees am Schlagzeug aus.

Auftritt im Vorprogramm von Cliff Richard and the Shadows im Hallenstadion in Zürich.

  • Dezember: Aufnahme der zweiten Single, I'm a prisoner. Kurz danach verlässt Stocker die Band und wird durch Kurt "Düde" Dürst ersetzt (ex-Counts). Der Plattentitel ist direkt aus dem Leben gegriffen, denn Bassist Mangili wird für fünf Wochen eingebuchtet, weil er Probleme mit irgendwelchen Zahlungen hatte. Er wird zunächst temporär und kurz darauf (Ende Januar 1966) endgültig durch Heinz "Enzo" Ernst ersetzt.

1966

In der neuen Formation werden die Sauterelles in der ganzen Schweiz bekannt und beliebt. In Basel spielen sie regelmässig zwei Wochen lang im Atlantis, das jeweils brechend voll ist. Besonders geschätzt werden ihre Beatles- und Everly Brothers-Stücke, die vorzüglich zu Vescolis Stimmlage passen. Rauhere Songs dagegen sind nicht ihre Sache, sie gehören eindeutig zur braven Fraktion. Sie spielen präzise und haben einen vollen, kompakten Sound. Ihre Kopien kommen den Originalversionen jeweils sehr nahe. Allerdings hat die Band zwei Schwächen: zum einen ist Vescoli kein sonderlich guter Leadgitarrist und zum anderen bleibt das Niveau ihrer Eigenkompositionen zunächst mässig. Dafür hat Vescoli wunderschöne blonde Haare im Françoise Hardy-Schnitt und spricht so Frauen und Männer gleichermassen an.

  • Mai: Gemeinsam mit dem Jodler- und Schlagerstar Peter Hinnen gehen die Sauterelles unter dem Titel "Swiss-Folklore-Show" als einzige westliche Musikgruppe auf Tournee durch die Tschechoslowakei. Zwar spielen sie auch ihr eigenes Set, müssen aber gleichzeitig als Backing Band für Hinnen spielen. Die Show beginnt jeweils mit einem Western-Block, während dem Peter Hinnen und seine Freundin Su Regine Hits wie "Auf meiner Ranch bin ich der König" oder "Cowboy-Vagabunden" zum besten geben. Danach gibt es einen Schweizer Teil, in dem Hinnen und Freundin Kuhglockenschwingend jodeln, während daneben andere Sennen Fünfliber rollen. Als Höhepunkt der Show werden jeweils die Sauterelles serviert, die gewaltige Begeisterungsstürme verursachen.
  • Ende Mai: Zurück in der Schweiz verlässt Merz die Band und Toni sucht nun einen Leadgitarristen und findet in Rolf Antener (ex-Dynamites) den geeigneten Musiker. Vescoli selber wechselt nun an die Rhythmusgitarre.
  • Juni: Die Sauterelles spielen eine Woche lang im Star-Club in Hamburg. Danach spielt die Band in Italien.
  • November: Veröffentlichung der ersten LP Les Sauterelles. Die Jugendzeitschrift Pop lässt ihre Leser abstimmen, welche beiden Titel der Platte als Single erscheinen sollen. Jürg Marquard, der Chefredaktor, ist ein grosser Fan der Band und fördert sie wo er nur kann.

1967

Im Verlauf des Jahres spielen die Sauterelles erneut in der Tschechoslowakei, ausserdem auch im Vorprogramm von Antoine und Adamo.

  • Mitte Februar: Toni Vescoli verlässt die Sauterelles, um eine Solokarriere zu verfolgen. Als Ersatz vorgesehen ist der Folksänger und Keyboarder Heiner "Hardy" Hepp.
  • Ende Februar: Anlässlich eines Engagements im Kursaal in St. Moritz kommt es zu einer grossen Aussprache und Toni Vescoli bleibt nun doch in der Band und vom geplanten Zuzug eines Keyboarders wird abgesehen.
  • März: Als Single-Auskoppelung aus der ersten LP erscheint Hey girl mit der B-Seite "Routine". Die Platte ist erfolgreich und "Routine" wird daraufhin in Italien sogar in einer italienischsprachigen Version veröffentlicht.
  • 14. April: Neben den Dogs, Heiner Hepp mit dem Walti Anselmo Set, den Times und den Sevens spielen die Sauterelles im Vorprogramm der Rolling Stones im Zürcher Hallenstadion. Anschliessend an deren Konzert macht das Publikum aus der Bestuhlung Kleinholz.

Die nächste Single der Band heisst I love how you love me und gehört live zu ihren besten Nummern.

  • Sommer: Bei ihrem Engagement im Atlantis in Basel spielen die Sauterelles die komplette Beatles-LP Sgt. Pepper's Lonely Herats Club Band, die im Juni erschienen war und als musikalische Bombe galt. Die Sauterelles haben sich dafür mit passenden Klamotten ausstaffiert und das Atlantis ist die gesamten zwei Wochen brechend voll. Doch nun verlässt Heinz Ernst die Band und wird durch Willy Oechslin (ex-Terry Walt) ersetzt.
  • Ende Jahr: Oechslin verlässt die Band wieder, weil er familiäre Schwierigkeiten hat und sein musikalisches Potential limitiert ist. An seiner Stelle kommt auf Vorschlag von Rolf Antener Peter Rietmann (ex-Dynamites) zur Band.

1968

  • Frühjahr: Kurz vor den Aufnahmen zum zweiten Album erweitern sich die Sauterelles durch den Keyboarder Fritz Trippel (ex-Barry Window and the Movements) zum Quintett. Das Album wird mit Hilfe von Studiomusikern im Studio Bauer in Ludwigsburg innerhalb von zwei Wochen produziert. Trippel selbst ist zum Glück nur auf zweien der locker poppigen Lieder zu hören.
  • 9. Juli: Die von Rolf Antener gesungene Single Heavenly club steigt auf Platz 9 in die Schweizer Hitparade ein und erreicht am 30. Juli Platz 1, wo sie sich ganze sechs Wochen halten kann und erst am 10. September durch Hey Jude von den Beatles verdrängt wird. Insgesamt kann sich die Single der "Swiss Beatles" 13 Wochen in den Top 10 halten und steht auch in der Jahresbestsellerliste 1968 auf Platz 1. Die Single ist ebenso auf Platz 1 bei Radio Luxemburg und im Südwestfunk. Die Single ist derart erfolgreich, dass sie nicht nur europaweit, sondern auch in den USA und in Japan veröffentlicht wird. Fritz Trippel spielt auf "Heavenly club" übrigens nicht mit, obwohl er auf der Single-Hülle mit abgebildet ist. Trotz grossem Erfolg finden viele, dass "Little Fritz" nicht besonders gut zur Band passt...
  • Juli: Veröffentlichung der zweiten LP View to Heaven.
  • Oktober: Die LP View to Heaven erreicht Platz 2 in der inoffiziellen Schweizer LP-Hitparade.
  • Herbst: Die Sauterelles gehen auf grosse Tournee durch die Schweiz. An den Vorausscheidungen zum "2. Schweizer Pop- und R&B-Festival" spielt die Band jeweils als Attraktion ausser Konkurrenz, aber es funkt nicht mehr wie früher. Noch vor Ende des Jahres bricht die Band auseinander. Während Trippel endgültig zu Barpianisten mutiert, gründet Dürst kurz danach mit Hardy Hepp die international erfolgreichen Krokodil. Antener tritt den Weg in einen bürgerlichen Beruf an und vertieft sich noch stärker in sein grosses Hobby, die Fotografie. Rietmann bleibt der Musik als Amateur erhalten.

1969

Toni Vescoli belebt die Sauterelles für eineinhalb Jahre mit wechselnder Besetzung und wenig Erfolg. Er spielt mit den Wälle-Schwestern Fioretta und Bernadette, Werner Fröhlich (Bass) und Martin "Mike" Stoffner (Schlagzeug, Chor). Gemeinsam nehmen sie die Single Station on Third Avenue auf.

Nach dem Weggang von Fröhlich, der dann bei Brainticket spielt und im Oktober 1970 die Hardrockband Toad mitbegründet, kommt Turo Paschayan als neuer Bassist zur Gruppe. Mit ihm wird die Single Be crazy and dance eingespielt. Während die Wälle-Schwestern die Band verlassen, werden die Sauterelles durch Roberto Carlotto (Keyboards, Chor) verstärkt und Rolf Antener gibt für die Single And the sun will shine ein kurzes Comeback.

1970

Toni Vescoli erinnert sich: "Wir haben sogar den ex-Dynamites Keyboarder Robi Sulzer in die Band aufnehmen wollen, aber zu mehr als einigen Fotos kam es nicht mehr. Unsere finanzielle Situation war aber so, dass das Profileben der Band nicht mehr genug einbrachte. Ich habe dann vorgeschlagen, wieder ins Amateurlager zu wechseln und das fehlende Geld durch Jobs herienzuholen. Das wollte Rolf aber nicht. Er wollte entweder Profi sein oder dann den Weg zurück ins bürgerliche Leben gehen. So haben wir uns 1970 aufgelöst, und ich habe meine Solokarriere verfolgt."

1972

Als Peter Zumsteg, der Mitbegünder von Good News, die bekannte Konzertagentur verlässt, findet im Zürcher Volkshaus zu seinen Ehren ein Abschiedskonzert statt, an dem auch die Sauterelles in der Besetzung von 1965 noch einmal aufspielen.

1973

Die Sauterelles gehen ins Studio und nehmen für eine Single eine Neufassung ihres alten Hits "Hongkong" unter dem Titel "Hongkong '73" auf, ohne dass aber Konzerte folgen.

1981

Die Sauterelles in der Besetzung von 1967 nehmen eine Neufassung ihres grössten Hits "Heavenly club" auf.

1990

  • 23. Mai: Plattentaufe von Toni Vescolis Album 25 Jahre Toni Vescoli (1990) am 25. Jahrestag der Veröffentlichung der ersten Sauterelles-Single Hongkong (1965) im Kaufleuten-Saal in Zürich. Bei dieser Gelegenheit spielen die Sauterelles in den Originalbesetzungen von 1965 (Jürg Stocker, Freddy Mangili, Bruno Merz, Toni Vescoli) und 1965-1966 (Düde Dürst, Heinz "Enzo" Ernst, Bruno Merz, Toni Vescoli) ihre grössten Hits und schwelgen in musikalischen Erinnerungen an die Beatles und die Rolling Stones. Vescoli spielt ausserdem ein Solo-Set mit Max Lässer, Töbi Tobler, Ficht Tanner und Louis Stalder, und stellte seine aktuelle Gruppe Vescoli and Co. vor. Das Konzert wird von einem Kamera-Team mitgeschnitten. Insgesamt dauert das Konzert über vier Stunden.

1991

  • 24. November: Das Schweizer Fernsehen strahlt den Konzertmitschnitt vom 23. Mai 1990 aus.

1996

Die Wiedervereingung der Sauterelles gipfelt in einem Konzert vor über 15'000 Zuschauern in Bellinzona.

1997

  • 15. März: Ausstrahlung der Fernsehsendung "Top of Switzerland" direkt aus dem Bergrestaurant Rellerligrat in Gstaad. Präsentiert von den Schmirinski's werden u. a. auch die Sauterelles in Originalbesetzung (welche immer das sein mag).

1998

Die Sauterelles kehren wiedervereinigt auf die Bühne zurück - "besser denn yeah!" - und spielen unter anderem am grössten Openair-Festival der Schweiz, am "Out in the Green" in Frauenfeld im Vorprogramm von Bob Dylan und Joe Cocker.

Besetzung

  • 1962: Peter Furrer (Bass), François Garzoni (Schlagzeug), Tony Quero (Gitarre, Chor), Günther Sohr (Gitarre), Toni Vescoli (Gesang, Gitarre)
  • 1962: Otto Bumbacher (Schlagzeug), Tony Quero (Gitarre, Chor), Otto Ritschard (Bass), Günther Sohr (Gitarre), Toni Vescoli (Gesang, Gitarre)
  • 1963: Otto Bumbacher (Schlagzeug), Tony Quero (Gitarre, Chor), Otto Ritschard (Bass), Günther Sohr (Gitarre), Toni Vescoli (Gesang, Gitarre), Vera Vescoli (Gesang)
  • 1964: Tony Quero (Gitarre, Chor), Otto Ritschard (Bass), Günther Sohr (Gitarre), Peter Steffen (Schlagzeug), Toni Vescoli (Gesang, Gitarre), Vera Vescoli (Gesang)
  • 1964: Bruno Merz (Rhythmusgitarre), Otto Ritschard (Bass), Jürg Stocker (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Leadgitarre), Vera Vescoli (Gesang)
  • 1965: Freddy Mangili (Bass), Bruno Merz (Rhythmusgitarre), Jürg Stocker (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Leadgitarre)
  • 1965: Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Heinz "Enzo" Ernst (Bass), Bruno Merz (Rhythmusgitarre), Toni Vescoli (Gesang, Leadgitarre)
  • 1966: Rolf Antener (Leadgitarre), Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Heinz "Enzo" Ernst (Bass), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • 1967: Rolf Antener (Leadgitarre), Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Willy Oechslin (Bass), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • 1967: Rolf Antener (Leadgitarre), Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Peter Rietmann (Bass), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • 1968: Rolf Antener (Leadgitarre), Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Peter Rietmann (Bass), Fritz Trippel (Keyboards), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • 1968: Roberto Carlotto (Keyboards, Chor), Werner Fröhlich (Bass), Martin "Mike" Stoffner (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre), Bernadette Wälle (Gesang), Fioretta Wälle (Gesang)
  • 1969: Werner Fröhlich (Bass), Martin "Mike" Stoffner (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre), Bernadette Wälle (Gesang), Fioretta Wälle (Gesang)
  • 1969: Turo Paschayan (Bass), Martin "Mike" Stoffner (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre), Bernadette Wälle (Gesang), Fioretta Wälle (Gesang)
  • 1969: Rolf Antener (Leadgitarre), Roberto Carlotto (Keyboards, Chor), Turo Paschayan (Bass), Martin "Mike" Stoffner (Schlagzeug, Chor), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • 1972: Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Heinz "Enzo" Ernst (Bass), Bruno Merz (Rhythmusgitarre), Toni Vescoli (Gesang, Leadgitarre)
  • 1981: Rolf Antener (Leadgitarre), Kurt "Düde" Dürst (Schlagzeug), Peter Rietmann (Bass), Toni Vescoli (Gesang, Rhythmusgitarre)
  • 2007: Düde Dürst (Schlagzeug), Peter Glanzmann (Stimme, Gitarre), Fredy Mangili (Bas, Stimme), Toni Vescoli (Stimme, Gitarre)
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