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Veröffentlichung des Dokumentarfilms <i>Jolly Roger (Ein Kapitel Schweizer Mediengeschichte)</i> von Beat Hirt. ZU Wort kommen darin unter anderem Roger Schawinski, Christian Heeb, Frank Baumann, Matthias Ackeret und Roger Gilli.
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Veröffentlichung des Dokumentarfilms <i>Jolly Roger (Ein Kapitel Schweizer Mediengeschichte)</i> von Beat Hirt. ZU Wort kommen darin unter anderem Roger Schawinski, Armin Walpen, Leon Schlumpf, Christian Heeb, Frank Baumann, Matthias Ackeret und Roger Gilli.
  
  
 
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Aktuelle Version vom 18. Mai 2012, 20:26 Uhr

Schweiz

Einige Fakten zur Geschichte der Schweizer Radiopiraterie.

1969

3. Mai: Die Sendeleistung des Schweizer Landessenders Beromünster wird erhöht, um Störungen durch ausländische Radiostationen entgegenzuwirken.

1974

Mai: Das Zürcher Verlagshaus Jean Frey AG plant im Fürstentum Liechtenstein eine Radiostation zu errichten. Liechtenstein und die Schweiz lehnen das Projekt ab.

1976

Herbst: Peter Käppeli bgeinnt mit dem ersten illegaler Radiosender der Schweiz, "Radio Atlantis", in Stereo zu senden.

1977

26. Februar: Radio Atlantis wird in der Nacht zum 27. Februar zum Schweigen gebracht.

1979

4. Juli: Roger Schwawinski führt mit dem Techniker Rudolf Matter und italienischen Mitarbeitern vom Pizzo Groppero (Italien) aus Testsendungen durch. Die Messergebnisse im Zielgebiet Zürich sind zwar nicht umwerfend, geben aber zu Optimismus Anlass.

14. November: Um 17 Uhr beginnt Roger Schawinksi Radiosender "Radio 24" mit der Ausstrahlung eines Testprogramms auf 101.6 MHz. Der Empfang im Zielgebiet Zürich ist einigermassen zufriedenstellend.

28. November: Offizieller Start von "Radio 24" mit einem Pop-Programm. Die erste Live-Sendung aus dem Studio in Cernobbio (Italien) ist für 18 Uhr angekündigt - durch eine technische Panne ist die Live-Schaltung aber erst kurz vor 23 Uhr 30 möglich.

19. Dezember: Der italienische Postminister Colombo hat auf Drängen der Schweizer Behörden die Verfügung zur Stilllegung von "Radio 24" unterzeichnet. Ein Aktionskomitee "Pro Radio 24" tritt an die Öffentlichkeit, um beim Bundesrat eine Petition für "Radio 24" einzureichen.

29. Dezember: Roger Schawinski übergibt in Bern dem Bundeshausweibel die "Radio 24-Petition" mit über 212'000 Unterschriften.

1980

22. Januar: Um 14 Uhr 53 wird "Radio 24" zum ersten Mal von den italienischen Behören stillgelegt. Die Sendeanlagen auf dem Pizzo Groppero werden aufgebrochen und versiegelt.

19. März: Ein italienisches Gericht entscheidet, dass "Radio 24" ein legaler italienischer Radiosender ist.

23. März: "Radio 24" nimmt seinen Sendebetrieb wieder auf.

Juli: "Radio Packeis", das illegale Sprachrohr der Zürcher Jugendbewegung sendet regelmässig, bleibt aber kurzlebig.

25. November: "Radio 24" wird zum zweiten Mal von den italienischen Behörden stillgelegt, obwohl der Amtsrichter von Chiavenna die Legalität des Radiosenders bestätigt hatte.

1981

März: Die Basler Jugendbewegung hat mit "Radio Valium" ihren eigenen illegalen Sender. Er ist einige Male mit einem chaotischen Programm auf 101.1 MHz zu hören.

8. September: Vom Autonomen Jugendzenrum Zürich / AJZ aus beginnt der erste öffentliche, aber illegale Schweizer Lokalradiosender "LORA" mit seinen Sendungen auf UKW und ist mehrere Tage zu verschiedenen Zeiten aktiv. Danach stellt er seine Sendungen freiwillig ein.

1982

9. Mai: "Radio 24" nimmt zum dritten Mal seine Sendetätigkeit auf, nachdem auch der zweite Schliessungsbefehl aufgehoben worden ist.

7. Juni: Der Schweizer Bundesrat beschliesst die Verordnung über lokale Rundfunkversuche, welche die bis Ende Juni 192 befristete Kabelrundfunk-Verordnung ablöst. Die neuen Bestimmungen ermöglichen lokalen Radiosendern die drahtlose Verbreitung von Programmen in einem Maximalbereich von 20 Kilometern Durchmesser. Für diese Lokalradios ist eine beschränkte Werbung erlaubt.

2. Juli: In Zürich im Volkshaus findet die Gründung des "Radio 24-Clubs" statt. Roger Schawinski strebt eine breite Hörer-Trägerschaft an, um sicher eine Lokalradio-Bewilligung zu erhalten.

30. September: Beim Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement / EVED sind 204 Gesuche betreffend Lokalradio- und Lokalfernseh-Konzessionen eingegangen. An der Spitze ist Zürich und Umgebung mit 34 Gesuchen.

21. Dezember: Der Blitz schlägt in die "Radio 24"-Sendeanlagen auf dem Pizzo Groppero ein, sodass der Sender für fünf Tage verstummt. Zur Verbesserung der Sendeleistung werden auf dem Höhronen illegale Sendeverstärker installiert. Diese sind auf Tannen versteckt und werden ein halbes Jahr durch Zufall von der PTT entdeckt und konfisziert. Die Erbauer konnten aber von der Polizei nie ermittelt werden.

1983

20. Juni: Der Schweizer Bundesrat bewilligt 36 Projekte für lokales Radio und sieben Lokalfernsehprojekte.

30. September: Von 20 bis 24 Uhr stehen die Sendungen von "Radio 24" im Zeichen des vorläufigen Abschieds. Durch die bundesrätliche Zwangspause muss "Radio 24" bis zur Aufnahme des legalen Betriebs als Lokalsender in Zürich seine Sendungen von Italien aus einstellen.

1. Oktober: Jürg Marquard übernimmt die "Radio 24"-Sendeanlagen in Italien für sein "Sound Radio". Eine Panne verhindert allerdings den nahtlosen Übergang. "Sound Radio" stellt den Betrieb bereits anch wenigen Monaten ein.

1. November: Die ersten sieben Lokalradiosender, darunter "Radio 24" in Zürich, beginnen gleichzeitig mit dem neuen DRS 3 in der Deutschschweiz legal zu senden.

2004

Veröffentlichung des Dokumentarfilms Jolly Roger (Ein Kapitel Schweizer Mediengeschichte) von Beat Hirt. ZU Wort kommen darin unter anderem Roger Schawinski, Armin Walpen, Leon Schlumpf, Christian Heeb, Frank Baumann, Matthias Ackeret und Roger Gilli.