Paris: Unterschied zwischen den Versionen

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| Bei genauem Betrachten ist zu sehen, dass in den Zweigen der aufgestellten Pflanzen allerlei Firlefanz aufgehängt ist: Stofftierchen, Vögelchen, Herzchen...
 
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| ...farbige Bänder, Tweety, ein Spruchband ("Gainsbourg for ever") usw.
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| Ich hab dann noch eine Gitane dazugelegt, damit Serge auch was zu rauchen hat. Das untergelegte Stück Papier habe ich aus Sylvie Simmons' Buch <i>Serge Gainsbourg : für eine Handvoll Gitanes</i> (2007) herausgerissen. Dort fehlt die Seite jetzt.
 
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Version vom 19. Oktober 2009, 01:00 Uhr

Paris ist die Hauptstadt Frankreichs und der Region Île-de-France. Der Fluss Seine teilt die Stadt in einen nördlichen Teil (rive droite "rechtes Ufer") und einen südlichen Teil (rive gauche "linkes Ufer"). Das administrativ zur Stadt Paris gehörende Gebiet hatte 2006 rund 2.2 Millionen (2006), die städtische Siedlungszone (Unité urbaine) rund 9.9 Millionen (2005), die gesamten Metropolregion etwa 11 Millionen Menschen (1999).

Die ausserhalb der Ringautobahn (französ. boulevard périphérique, umschliesst die 20 Arrondissements) liegenden Ortschaften der Banlieue sind selbständig verwaltet und zählen nicht zur Stadt Paris im verwaltungsrechtlichen Sinne.

Die Reise nach Paris

Natürlich gibt es über Paris reichlich genügend Webseiten. Hier gibt's deshalb nur einige Fotos zu meiner eigenen Erinnerung, die ich während meiner eigenen Aufenthalte in Paris gemacht habe.

Basel
paris200910 001.jpg Das Tor zum Französischen Bahnhof (Bahnhof SNCF) im Bahnhof SBB in Basel - wer nach Paris will, muss hier durch.
paris200910 002.jpg Und so sieht's morgens um halb sechs auf Gleis 31 aus.
paris200910 003.jpg Von Basel führt die Fahrt erstmal über St. Louis, Mulhouse, Colmar und Sélestat nach Strasbourg. Eigentlich ist es ein Witz: Im Elsass spricht ja nicht nur Kansas Deutsch, also führt die Fahrt eigentlich über Sankt Ludwig, Mülhausen, Kolmar und Schlettstadt nach Strassburg. Und zwar dauert das rund 90 Minuten.
paris200910 004.jpg Weil die Fahrt erstmal mit einem Regionalzug stattfindet, ist der auch entsprechend einfallsreich bemalt worden. Dumm ist nur, dass das Elsass sich hauptsächlich in Nord-Süd- und nicht in Ost-West-Richtung erstreckt. "AL" ist übrigens der Beginn für "Alsace", was im Französischen soviel wie "Elsass" bedeutet.
paris200910 005.jpg Im Zug drin sieht's um diese Zeit noch recht düster aus. Zudem war die Heizung ausgefallen und der Kondukteur (Schaffner) bot mir an, in einen geheizten Wagen im vorderen Zugteil zu sitzen. Aber wozu hab ich denn eine Jacke an.
Mulhouse
paris200910 006.jpg Ein Blick aufs Perron (Bahnsteig) zeigt bereits, dass ich mich in Frankreich befinde: grüne Mülltüten, eine seltsame Bahnhofsuhr und Noppen auf dem Perron. Was Fotos nie einfangen können: den natürlichen Siff, wie er überall vorzufinden ist.
Strasbourg
paris200910 007.jpg Hier muss ich vom Regionalzug in den TGV (Train à grande vitesse) umsteigen. Richtig los geht's um 7 Uhr 15 und gemäss Fahrplan sollte die Fahrt von Strasbourg nach Paris 139 Minuten dauern.
Lothringen
paris200910 008.jpg So nach Strasbourg wurde es dann auch mal hell und so hab ich aus dem Zugfenster einige Fotos der vorbeiflitzenden Gegend (vermutlich Lothringen) gemacht - schön zu sehen immer der Fotoapparat, der sich im fenster spiegelt... andere verräterische Spiegelungen konnte ich mit Hilfe von GIMP einigermassen vertuschen und verwedeln... "verschmieren" nennt sich die Funktion da.

Jedenfalls hab ich mir ausgedacht, wie einfach das wohl für die Mongolen oder die Deutschen gewesen sein muss, über solche Felder angeritten zu kommen und ins Herz Frankreichs vorzustossen. Einzig ein paar gute Weinjahrgänge vermochten solche Barbaren wohl wirksam aufzuhalten.

Paris, Gare de l'Est
paris200910 009.jpg Etwa um 9 Uhr 50 (also nach rund 160 Minuten) erreicht der TGV schliesslich Gleis 3 (voie trois) des Ostbahnhofs.
paris200910 010.jpg Und so sehen die Leute aus, die im Ostbahnhof auf irgendwas warten.
paris200910 011.jpg Der gewohnte erste Blick auf Paris, wenn man aus dem Ostbahnhof ans Tageslicht tritt: das "Café de l'Est", links davon "La Strasbourgeoise", rechts davon einige Hotels, darunter das "Hotel Amiot", wo wir auch schon genächtigt haben und das Bett auseinanderfiel. Direkt davor dann die Metrostation.

Natürlich könnte man auch direkt innerhalb des Bahnhofs nach unten steigen und in die Metro wechseln, aber das hat irgendwie keinen Stil. Also raus aus dem gebäude und rüber zur Metro.

paris200910 012.jpg Mit der Linie 5 geht's in Richtung "Place d'Italie", vorbei unter anderem an den Stationen République, Oberkampf, Bastille und Gare d'Austerlitz.
paris200910 013.jpg Die Station "Place d'Italie" ist gleichzeitig Endstation der Linie 5, Aussteigen wird hier also leichtgemacht.
paris200910 014.jpg So muss das Schild aussehen, damit es das richtige ist.
paris200910 015.jpg Aussteigen heisst in der Metro natürlich oft umsteigen. Weiter geht's nämlich mit Linie 6 in Richtung "Charles de Gaulle / Etoile". Und zum Umsteigen heisst es in der Metro oft rauf und runter durch die weissgekachelten Katakomben.
paris200910 016.jpg Bereits an der Station "Denfert Rochereau" wird wieder ausgestiegen. Zurück am Tageslicht ist als erstes das Denkmal "A la défense nationale 1870-1871" zu sehen. Die Blickrichtung ist nach Norden in die Avenue Denfert-Rochereau. Links bereits zu sehen eine Filiale des Blumenhändlers "Monceau Fleurs" (dt. Trümmerblummen).
paris200910 017.jpg Flankiert wird das "Monceau Fleurs" von zwei Hinweisschildern, dass sich in diesem Gebäude auch eine Tabakhandlung befindet. Zigaretten und ähnliches kriegt man in Frankreich nämlich nicht am Kiosk, sondern üblicherweise nur beim Tabakwarenhändler. Restaurants bieten manchmal auch eine kleine Auswahl (Marlboro).
paris200910 018.jpg So muss das Schild aussehen. Aber wieso überhaupt Tabak? Ich dachte, du hast aufgehört zu rauchen? Ich höre alle fünf Minuten mit Rauchen auf.
paris200910 019.jpg Rauchen tötet natürlich auch in Frankreich (nicht nur Rauchen übrigens), man kann also nie sicher sein, ob es nicht doch schon die letzte ist. Aber wenn schon Paris, dann wie es sich gehört: Mit einer Packung "Gitanes", wie Serge Gainsbourg sie einst rauchte, bevor er knapp 63-jährig das Zeitliche segnete.
paris200910 020.jpg Der Grund warum ich hergekommen bin ist dieses Tor: der Eingang in die Unterwelt des "Cimetière de Montparnasse". Immer mein erster Gang, wenn ich in Paris bin - also vom Gare de l'Est mit der Metro über "Place d'Italie" nach "Denfert Rochereau", dann die Rue Froidevaux lang und rechts in die Rue Emile Richard abbiegen.

Der Friedhof von Montparnasse besteht aus zwei Teilen, welche durch die Rue Emile Richard durchschnitten werden - ein Westteil und ein Ostteil. Serge Gainsbourgs Reste liegen im Westteil in der Nähe der zentralen Statue.

paris200910 021.jpg Weil man selten in den Ostteil kommt, hier ein Foto davon. Vorne die Behausungen der Toten, hinten diejenigen der Lebenden. Die Toten haben's besser: Ihre Heizkosten sind geringer.
paris200910 022.jpg Zurück im Westteil des Friedhofs findet sich an dessen Ostmauer das lustige Grabmal von Charles Pigeon (1838-1915), der die nicht-explodierende Gaslampe erfand. Das Grabmal zeigt seine bereits 1909 entschlafene Frau und ihn selbst, wie er etwas in sein Notizbuch schreibt. Über dem Bett hält ein Engel eine herkömmliche Fackel und nicht (wie anderswo beschrieben) eine der patentierten Pigeon-Lampen über die beiden.
paris200910 023.jpg Ein Hingucker ist auch dieses Grabmal - trotzdem handelt es sich natürlich nicht um das Grab der Addams Family. Obwohl... immerhin sprach Morticia gerne mal Französisch und liebte das Spiel mit der altfranzösischen Guillotine.

Das Grabmal ist auf dem Weg von der Ostmauer her in Richtung der zentralen Statue auf der rechten Seite zu finden.

paris200910 024.jpg Etwas weiter den Weg entlang auf der rechten Seite findet sich das Grabmal von Olga und Joseph Ginsburg, den Eltern von Serge Gainsbourg (1928-1991), der ebenfalls hier begraben liegt, und dem die auf der Grabplatte aufgehäuften Devotionalien gelten.

Es war übrigens das erste Mal, dass ich zwei weitere Personen an Serges Grab herankommen sah.

paris200910 025.jpg Eine Nahansicht zeigt eine Fülle verschiedener Gegenstände:
  • ein Relief, gerahmte Fotos und Zeichnungen mit der Gesicht Serge Gainsbourgs
  • eine weisse Marmortafel mit seinem Namen und seinen Lebensdaten
  • reichlich Blumen (Rosen) und sonstige Pflanzen
  • ein Plastikmäppchen mit einem verwaschenen Text
  • verschiedene Metro-Billets (früher waren diese lilafarben - in Gainsbourgs erster Single Le poinçonneur des lilas wird also der Metrofahrkartenknipser besungen, der den ganzen Tag über Löcher macht und von Löchern träumt, bis er selber im Loch liegt)
  • etliche Steine - natürlich beschweren diese beispielsweise die herumliegenden Metro-Billets, was ganz praktisch ist, damit diese nicht zwischen den anderen Gräbern herumfliegen. Vor allem aber handelt es sich bei den hinterlassenen Stienen um einen jüdischen Brauch (Serge Gainsbourg war Jude) mit vielen Erklärungen: Er soll wohl vor allem zeigen, dass die Besucher des Grabes den Toten noch nicht vergessen haben.
  • Eine Steintafel mit der Aufschrift "White & Black Blues" (der Titel eines Lieds von Serge Gainsbourg, das Joëlle Ursull 1990 veröffentlichte und das am Grand Prix Eurovision den zweiten Platz belegte)
  • ein kleines Engelchen und gleich daneben eine hellblaue Kuh (?).
paris200910 026.jpg Bei genauem Betrachten ist zu sehen, dass in den Zweigen der aufgestellten Pflanzen allerlei Firlefanz aufgehängt ist: Stofftierchen, Vögelchen, Herzchen...
paris200910 027.jpg ...farbige Bänder, Tweety, ein Spruchband ("Gainsbourg for ever") usw.
paris200910 028.jpg Ich hab dann noch eine Gitane dazugelegt, damit Serge auch was zu rauchen hat. Das untergelegte Stück Papier habe ich aus Sylvie Simmons' Buch Serge Gainsbourg : für eine Handvoll Gitanes (2007) herausgerissen. Dort fehlt die Seite jetzt.
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Weblinks

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