Motassim Bilal Gaddafi

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Motassim Bilal Gaddafi (genannt "Hannibal") ist der fünftälteste Sohn von Muammar al-Gaddafi.

Er war angeblich bei einer Reihe gewalttätiger Zwischenfällen beteiligt. So soll er seine schwangere Freundin geschlagen haben und wurde im Juli 2008 zusammen mit seiner Frau in einem Hotel in Genf festgenommen. Nach zwei Tagen wurden er und seine Frau gegen Kaution freigelassen. Die Schweizer Justiz wirft dem Ehepaar Körperverletzung, Drohung sowie Nötigung zweier Hausangestellter vor. In der Folge kam es zu einem weiterhin anhaltenden Konflikt zwischen Libyen und der Schweiz.

Am 8. Oktober 2008 stellte Libyen die Erdöllieferungen an die Schweiz ein. Der Lieferstopp wurde von Tamoil bestätigt, hatte in der Schweiz aber keine Auswirkungen. Ausserdem wird seit diesem Zeitpunkt zwei Schweizern die Ausreise aus Libyen verwehrt, angeblich weil sie gegen Aufenthaltsbestimmungen verstiessen. Zudem wurde der Schweizer Fluggesellschaft Swiss verboten, Tripolis anzufliegen. "Aus technischen Gründen wegen des Umbaus des Flughafens", wie es offiziell von libyscher Seite hiess.

Am 26. Dezember 2008 drohte Gaddafi mit neuen Sanktionen: Libyen verlangte von der Schweiz, dass sie zugibt, dass der im Juli verhaftete Gaddafi-Sohn völlig unschuldig sei. Ansonsten drohte Tripolis mit wirtschaftlichen und diplomatischen Sanktionen. Falls die Schweiz nicht zusätzlich auch die Verantwortlichen bestrafe, werde Libyen gemäss Aussenministerium "ausserordentliche Massnahmen" ergreifen, ohne allerdings diese Massnahmen genauer zu erläutern.

Im Juni 2009 wurde bekannt, dass Libyen über 5 Milliarden Franken Anlagevermögen von Schweizer Banken abgezogen hat.

Am Rand des G8-Gipfels im Juli 2009 in Italien bezeichnete Muammar al-Gaddafi die Schweiz als Helferin des Terrorismus und schlug vor, das Staatsgebiet der Schweiz an die umliegenden Länder aufzuteilen. Im August sagte Motassim Bilal Gaddafi zu arabischen Diplomaten: "Hätte ich eine Atombombe, würde ich die Schweiz von der Landkarte entfernen."

Um die Krise beizulegen, entschuldigte sich am 20. August 2009 der Schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz in Libyen für die Verhaftung von Motassim Bilal Gaddafi im Juli 2008. In einem Vertrag beschlossen die beiden Länder, die bilateralen Beziehungen wiederherzustellen. Auch sollen die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer bis Ende August 2009 ausreisen dürfen.

Wie am 2. September 2009 bekannt wurde, stellte Libyen bereits im Sommer 2009 einen Antrag zur Zerschlagung der Schweiz an die UNO-Vollversammlung, welche ab dem 15. September 2009 stattfand. Der Antrag kam aber nicht auf die Tagesordnung, da er vom zuständigen Komitee für die Planung des Programms der Generalversammlung abgelehnt wurde.

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