Minstrels: Unterschied zwischen den Versionen

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{{country1|CH}} Schweizer Volksmusikgruppe ; 1974 aufgelöst
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{{country1|CH}} Schweizer Volksmusikgruppe 1967-1974
  
Der Geiger <b>Mario Feurer</b> (geboren etwa 1942) war der erste Musiker Zürichs, der mit einem Hausiererpatent in den Beizen spielte. Das Papier mit zwei Stempeln plus Billettsteuer kostete täglich siebzehn Franken. Als er 1969 durch eine Zürcher Fussgängerzone spazierte, hörte er dort einen Akkordeonspieler das Schweizer Volkslied "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!" intonieren und beschloss, den Titel mit seiner Volksmusikantenband <b>Minstrels</b> aufzunehmen. Bei ihrem ersten Fernsehauftritt an der Olma in St. Gallen im Oktober 1969 schlug das Lied wie eine Bombe ein. Den bärtigen, langhaarigen Musikern in Hippieklamotten mit ihrem Repertoire aus Jazz, Blues, Folk, Lumpeliedli und Volksmusik aus der Schweiz, dem Balkan und anderen Ländern, gelang der Brückenschlag über die Generationen: Frau Stirnimaa schoss in der Schweizer Hitparade sogleich auf Platz 1, plazierte sich in Deutschland (Platz 3) und Österreich (Platz 5), verkaufte sich schliesslich in 27 Ländern 1.5 Millionen Mal und fand sich schliesslich auf unzähligen Zusammenstellungen wieder.
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! [[/Diskografie|Diskografie]]
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Der Geiger <b>Mario Feurer</b> (geboren etwa 1942) war der erste Musiker Zürichs, der mit einem Hausiererpatent in den Beizen spielte. Das Papier mit zwei Stempeln plus Billettsteuer kostete täglich siebzehn Franken. 1967 gründete er zusammen mit Dani Fehr und Pepe Solbach die <b>Minstrels</b> und gemeinsam zog man nun in von Freundinnen genähten Minnesängerkostümen durch Zürichs Gaststätten. Ihr Repertoire besteht aus Jazz, Folk, Blues; lumpeliedli und Volksmusik aus der Schweiz, dem Balkan und anderer Länder.
  
Im Film <i>Was ist denn bloss mit Willi los?</i> traten die Minstrels in einer Disco auf, während der Finanzbeamte Willi Winzig (Heinz Erhard) eine Vermieterin namens Frau Stirnimaa (Helen Vita) hatte. 1974 lösten sich die Minstrels schliesslich auf. Mario Feurer spielte später bei den [[Ragazzi]] und seit 1988 mit dem Gitarristen Mario Moreno bei der Gruppe Moreno Fontana.
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Als Feurer 1969 durch eine Zürcher Fussgängerzone spaziert, hört er dort einen Akkordeonspieler das Schweizer Volkslied "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!" intonieren und beschliesst, das Lied mit den Minstrels aufzunehmen. Bei ihrem ersten Fernsehauftritt an der OLMA in St. Gallen im Oktober 1969 schlägt das Lied wie eine Bombe ein. Den bärtigen, langhaarigen Musikern in Hippieklamotten gelingt der Brückenschlag über die Generationen: Bereits am 21. Oktober 1969 steigt die Single direkt auf Platz 2 in die Schweizer Radiohitparade ein, ein Woche später setzt es sich auf Platz 1 und hält sich dort volle 10 Wochen! In Deutschland kommt das Lied bis auf Platz 3, in Österreich bis Platz 5 - man hört ihn in Europa, Amerika und Afrika, zwei Japanerinnen singen ihn sogar auf Japanisch. Schliesslich verkauft sich das Lied in 27 Ländern 1.5 Millionen mal und findet sich später auf unzähligen Zusammenstellungen wieder.
  
Im Jahr 2001 erschien "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa" in vier Remix-Versionen des Produzenten [[Carlos Peron]], darunter die volkstümliche Hardcore-Version mit McAlpendonner, der "Kafi Güx-Mix" und der "Kanton Güx Mix". Die Idee zu diesen Remixes kam Peron angeblich in Texas, wo ihm die Parallelen zwischen Tex-Mex und dem Schweizer Kulturgut schlagartig bewusst wurden. Im Juni 2003 veröffentlichten die Smashing Potatoes ihre Version von
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Die Minstrels gaben nun zahlreiche Konzerte und traten auch oft im Fernsehen auf. Im Kinofilm <i>Was ist denn bloss mit Willi los?</i> (1970) traten sie etwa in einer Disco auf, während der Finanzbeamte Willi Winzig (Heinz Erhard) eine Vermieterin namens Frau Stirnimaa (Helen Vita) hatte. An den kommerziellen Erfolg ihres ersten Hits konnten sie allerdings nicht mehr anknüpfen. Im Februar 1970 erreichte die zweite Single <i>Hopp de Bäse!</i> zwar noch Platz 2 der Schweizer Hitparade, weitere Hits konnten sie jedoch keine mehr verbuchen.
"Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!" im bekannten Gümmel-Groove.
 
  
=== Besetzung ===
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Ende 1970 kauften und beziehen die drei Musiker ein 16-Zimmer Haus im Tobel in Trogen / AR. Jeder bewohnt einen Stock und im Keller wird ein voll ausgerüstetes Aufnahmestudio eingebaut. Mario, Pepe und Dani wohnen, komponieren und empfangen dort viele Musikfreunde. Es wird gejammt, projektiert und aufgenommen. Auf ihrem Album <i>Chrüsimüsi</i> (1971) zeigten sich die drei als wahre Multiinstrumentalisten:
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* Dani Fehr spielte 8-seitige Gitarre, Banjo, Hackbrett, Vibraphon und Percussions.
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* Mario Feurer spielte Geige, Cello, Mundharmonika und Percussions.
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* Pepe Solbach spielte 6- und 12-saitige Gitarre, klassische Gitarre, Blockflöte und Percussions.
  
* <b>1969:</b> Dani Fehr (Klavier, Banjo), Mario Feurer (Geige), Pepe Solbach (Gitarre, Stimme)
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Für das Publikum sind die drei die "Stirnimänner" - eine Eingrenzung, die sie nie gesucht hatten. 1974 löst sich die Gruppe auf. Mario Feurer spielt später bei den [[Ragazzi]] und seit 1988 mit dem Gitarristen Mario Moreno bei der Gruppe Moreno Fontana. Als Gast war er auch bei Doppelbock mit dabei.
  
== Diskografie ==
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Im Jahr 2001 erscheint "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa" in vier Remix-Versionen des Produzenten [[Carlos Peron]], darunter die volkstümliche Hardcore-Version mit McAlpendonner, der "Kafi Güx-Mix" und der "Kanton Güx Mix". Die Idee zu diesen Remixes kam Peron angeblich in Texas, wo ihm die Parallelen zwischen Tex-Mex und dem Schweizer Kulturgut schlagartig bewusst wurden. Im Juni 2003 veröffentlichen die Smashing Potatoes ihre Version von
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"Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!" im bekannten Gümmel-Groove. Im Mai 2008 erscheint anlässlich der in der Schweiz stattfindenden Fussball-Europmeisterschaft ein Remix des Originallieds mit dem Untertitel "Fussball Sommer '08 Remix (Go Deutschland!)".
  
Die Minstrels veröffentlichten bisher folgende Tonträger mit zuvor unveröffentlichtem Material:
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Vom 19. Mai bis 22. September 2008 findet im Museum Für Lebensgeschichten in Speicher  / AR die Ausstellung "Die Minstrels : Grüezi wohl Frau Stirnimaa,
{{Diskografie-Kopf}}
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von Trogen bis nach Afrikaa" statt, wobei sowohl bei Vernissage wie Finissage die originalen Minstrels auftreten.
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| 1969 || Minstrels || 7" Single || <b>Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!</b> / Big Fat Daddy's monotone square dance || {{country2|CH}} EMI Columbia 3E 006-33500 || [[image:1969_minstrels_7_grueziwohlfraustirnimaa_ch_front.jpg|right|50px]] CH #1
 
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| 1969 || Minstrels || 7" Single || <b>Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!</b> / Big Fat Daddy's monotone square dance || {{country2|DE}} EMI Columbia 1C 006-33500 || [[image:1969_minstrels_7_grueziwohlfraustirnimaa_de_front.jpg|right|50px]] AT #8 DE #3
 
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| 1970 || Minstrels || 7" Single || <b>Hopp de Bäse!</b> || {{country2|CH}} EMI Columbia 3E 006-33504 || CH #2
 
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| 1971 || Minstrels || 7" Single || <b>Zoge n'am Boge</b> || {{country2|DE}} Metronome M 25297 ||
 
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| rowspan=2 | 2000 || Minstrels || CD || <b>Minstrels</b> || {{country2|CH}} Jaxx Records 29050 || rowspan=2 | [[image:2000_minstrels_CD_minstrels_ch_front.jpg|right|50px]]
 
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| colspan=4 | <small>Grüezi wohl, Frau Stirnimaa! [live] / Big Fat Daddy's monotone / Hopp de Bäse! / Rise [live] / That hippo feeling / Appezöller Masolke [live] / It don't mean a thing [live] / Si säged, si sigeds / Paprika / Patridiote [live] / Little Willy / Schtell doch ab / Johnny I hardly knew ye / Am Sepp Walser z'lieb [live] / L'idiot du village / Nuages / Dodo [single edit] / Steiner Chilbi / Fiesta / Zoge-n-am Boge / Sheik of Araby / Tonight will be fine / Ximeroni / St. James Infirmary / Händ anenand (Nidwaldner Tanzliedli) / Story of Isaac / RIP</small>
 
<!-- http://www.fonoteca.ch/cgi-bin/oecgi2.exe/inet_fnbasediscdetail?REC_ID=87151.011&LNG_ID=GER# -->
 
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Die Minstrels sind unter anderem auch auf folgenden Zusammenstellungen vertreten:
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=== Besetzung ===
{{Diskografie-Kopf}}
 
|-
 
| 1976 || [[verschiedene Interpreten]] || LP || <b>Original Schweizer Mordshits</b> || {{country2|CH}} CBS 81575 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || 2LP || <b>40 Schweizer Top Hits (Top Hits Suisses)</b> || {{country2|CH}} Tell TLA 07-08 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || CD || <b>Die deutsche Schlagergeschichte 1970</b> || ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || 3CD || <b>Hits mit Witz</b> || {{country2|DE}} Bear Family Records CD 250292 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || CD || <b>Kopfschusshits Vol. 3</b> || {{country2|DE}} Bear Family Records CD RR 4590 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || CD || <b>Villa Wahnsinn (Die total verrückte CD)</b> || {{country2|CH}} Ktel 7831126 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || 2CD || <b>Schlager der 70er Jahre</b> || ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || 2CD || <b>Das Beste aus der Schweizer Schlagerparade</b> || ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || 5CD || <b>Das grosse Radio-Wunschkonzert</b> || {{country2|CH}} Das Beste 2-531 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| 2001 || [[verschiedene Interpreten]] || 2CD || <b>33 Jahre Schweizer Single Charts Hitparade (1968-1999)</b> || {{country2|CH}} Blue Martin 330.264 ||
 
* Grüezi wohl, Frau Stirnimaa
 
|-
 
| || [[verschiedene Interpreten]] || 2CD || <b>33 Jahre Schweizer Single Charts Hitparade Vol. 3 (1970-2002)</b> || {{country2|CH}} Blue Martin 330.2682 ||
 
|-
 
| rowspan=2 | 2007.03 || [[Minstrels]] || CD single || <b>Grüezi wohl, Frau Stirnimaa</b> || {{country2|CH}} EMI 7243 8 64004 2 0<br> EAN 0724386400420 || rowspan=2 | [[image:200703_minstrels_CDS_grueziwohlfraustirnimaa_ch_front.jpg|50px]]
 
|-
 
| colspan=4 | <small>Grüezi wohl, Frau Stirnimaa! / Big Fat Daddy's monotone square dance / Hopp de Bäse! / Rise</small>
 
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== Weblinks ==
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* <b>1967-1974:</b> Daniel "Dani" Fehr (Klavier, Banjo), Mario Feurer (Geige), Pepe Solbach (Gitarre, Stimme)
 
 
{{Weblinks1|{{url_dewikipedia|Minstrels|Minstrels}}
 
}}
 
 
 
=== Alte Weblinks ===
 
 
 
{{Weblinks|{{wbm|CH|||http://www.6442.ch/Feurer/index.html|Mario Feurer}}
 
}}
 
  
  
 
{{cat|Musiker}}
 
{{cat|Musiker}}
 
{{cat|Musiker (Schweiz)}}
 
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{{cat|Personengruppe}}
 
{{cat|Schweizer Musikdatenbank}}
 
{{cat|Schweizer Musikdatenbank}}
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{{cat|Minstrels}}
Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!
 
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Ja
 
Grüezi wohl
 
Frau Stirnimaa
 
säged Si wie läbed Si
 
wie sind Si au so draa?
 
Grüezi wohl
 
Frau Stirnimaa
 
säged Si wie läbed Si
 
wie gaht's däm ihrem Maa?
 
 
 
Ja
 
Grüezi wohl
 
Frau Stirnimaa
 
säged Si wie läbed Si
 
wie sind Si au so draa?
 
Grüezi wohl
 
Frau Stirnimaa
 
säged Si
 
wie sind Si au so draa? Hi!
 
 
 
Ja
 
Grüezi Sie wohl
 
Frau Stirnimann
 
sagen Sie
 
wie geht es Ihnen
 
 
 
wie sind Sie so dran?
 
Ja
 
Grüezi Sie wohl
 
Frau Stirnimann
 
sagen Sie mir
 
wenn was fehlt
 
 
 
womit ich helfen kann.
 
 
 
Ja
 
Grüezi Sie wohl
 
Frau Stirnimann
 
sagen Sie
 
wie geht es Ihnen
 
 
 
wie sind Sie so dran?
 
Ja
 
Grüezi Sie wohl
 
Frau Stirnimann
 
ich weiss immer
 
wie man helfen kann.
 
Juj
 
juh
 
juh
 
hei!
 
 
 
 
 
 
 
-------------------
 
 
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie au so draa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie gahts dä Ihrem Maa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie au so draa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie so draa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie au so draa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie gahts dä Ihrem Altä
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie au so draa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie so draa
 
 
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie au so draa
 
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie gahts dä Ihrem Maa
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie au so draa
 
 
 
 
 
Ja grüezi Wohl, Frau Stirnimaa
 
Säged Sie wie läbed Sie wie sind Sie so draa
 
 
 
 
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2010, 21:07 Uhr

Die Minstrels

country CH.gif Schweizer Volksmusikgruppe 1967-1974

Diskografie Galerie Lieder Weblinks

Der Geiger Mario Feurer (geboren etwa 1942) war der erste Musiker Zürichs, der mit einem Hausiererpatent in den Beizen spielte. Das Papier mit zwei Stempeln plus Billettsteuer kostete täglich siebzehn Franken. 1967 gründete er zusammen mit Dani Fehr und Pepe Solbach die Minstrels und gemeinsam zog man nun in von Freundinnen genähten Minnesängerkostümen durch Zürichs Gaststätten. Ihr Repertoire besteht aus Jazz, Folk, Blues; lumpeliedli und Volksmusik aus der Schweiz, dem Balkan und anderer Länder.

Als Feurer 1969 durch eine Zürcher Fussgängerzone spaziert, hört er dort einen Akkordeonspieler das Schweizer Volkslied "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!" intonieren und beschliesst, das Lied mit den Minstrels aufzunehmen. Bei ihrem ersten Fernsehauftritt an der OLMA in St. Gallen im Oktober 1969 schlägt das Lied wie eine Bombe ein. Den bärtigen, langhaarigen Musikern in Hippieklamotten gelingt der Brückenschlag über die Generationen: Bereits am 21. Oktober 1969 steigt die Single direkt auf Platz 2 in die Schweizer Radiohitparade ein, ein Woche später setzt es sich auf Platz 1 und hält sich dort volle 10 Wochen! In Deutschland kommt das Lied bis auf Platz 3, in Österreich bis Platz 5 - man hört ihn in Europa, Amerika und Afrika, zwei Japanerinnen singen ihn sogar auf Japanisch. Schliesslich verkauft sich das Lied in 27 Ländern 1.5 Millionen mal und findet sich später auf unzähligen Zusammenstellungen wieder.

Die Minstrels gaben nun zahlreiche Konzerte und traten auch oft im Fernsehen auf. Im Kinofilm Was ist denn bloss mit Willi los? (1970) traten sie etwa in einer Disco auf, während der Finanzbeamte Willi Winzig (Heinz Erhard) eine Vermieterin namens Frau Stirnimaa (Helen Vita) hatte. An den kommerziellen Erfolg ihres ersten Hits konnten sie allerdings nicht mehr anknüpfen. Im Februar 1970 erreichte die zweite Single Hopp de Bäse! zwar noch Platz 2 der Schweizer Hitparade, weitere Hits konnten sie jedoch keine mehr verbuchen.

Ende 1970 kauften und beziehen die drei Musiker ein 16-Zimmer Haus im Tobel in Trogen / AR. Jeder bewohnt einen Stock und im Keller wird ein voll ausgerüstetes Aufnahmestudio eingebaut. Mario, Pepe und Dani wohnen, komponieren und empfangen dort viele Musikfreunde. Es wird gejammt, projektiert und aufgenommen. Auf ihrem Album Chrüsimüsi (1971) zeigten sich die drei als wahre Multiinstrumentalisten:

  • Dani Fehr spielte 8-seitige Gitarre, Banjo, Hackbrett, Vibraphon und Percussions.
  • Mario Feurer spielte Geige, Cello, Mundharmonika und Percussions.
  • Pepe Solbach spielte 6- und 12-saitige Gitarre, klassische Gitarre, Blockflöte und Percussions.

Für das Publikum sind die drei die "Stirnimänner" - eine Eingrenzung, die sie nie gesucht hatten. 1974 löst sich die Gruppe auf. Mario Feurer spielt später bei den Ragazzi und seit 1988 mit dem Gitarristen Mario Moreno bei der Gruppe Moreno Fontana. Als Gast war er auch bei Doppelbock mit dabei.

Im Jahr 2001 erscheint "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa" in vier Remix-Versionen des Produzenten Carlos Peron, darunter die volkstümliche Hardcore-Version mit McAlpendonner, der "Kafi Güx-Mix" und der "Kanton Güx Mix". Die Idee zu diesen Remixes kam Peron angeblich in Texas, wo ihm die Parallelen zwischen Tex-Mex und dem Schweizer Kulturgut schlagartig bewusst wurden. Im Juni 2003 veröffentlichen die Smashing Potatoes ihre Version von "Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!" im bekannten Gümmel-Groove. Im Mai 2008 erscheint anlässlich der in der Schweiz stattfindenden Fussball-Europmeisterschaft ein Remix des Originallieds mit dem Untertitel "Fussball Sommer '08 Remix (Go Deutschland!)".

Vom 19. Mai bis 22. September 2008 findet im Museum Für Lebensgeschichten in Speicher / AR die Ausstellung "Die Minstrels : Grüezi wohl Frau Stirnimaa, von Trogen bis nach Afrikaa" statt, wobei sowohl bei Vernissage wie Finissage die originalen Minstrels auftreten.

Besetzung

  • 1967-1974: Daniel "Dani" Fehr (Klavier, Banjo), Mario Feurer (Geige), Pepe Solbach (Gitarre, Stimme)