Journaling-Dateisystem: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mikiwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
Ein <b>Journaling-Dateisystem</b> ist ein [[Dateisystem]], das alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben in einem dafür reservierten Speicherbereich (das "Journal") aufzeichnet. Damit ist es jederzeit möglich, einen konsistenten Zustand der Daten zu rekonstruieren, auch wenn ein Schreibvorgang an beliebiger Stelle abgebrochen wurde. Diese Eigenschaft ist im Fall eines Systemabsturzes oder Stromausfalls von Vorteil. So kann die bei herkömmlichen Dateisystemen nach solchen Vorfällen oft automatisch gestartete Überprüfung des ganzen Dateisystems mit oft erfolglosen Reparaturversuchen entfallen. Besonders bei grossen Festplatten mit Partitionsgrössen über 100 GB ergibt sich dabei auch eine beträchtliche Zeitersparnis beim Bootvorgang, da das Überprüfen solcher Festplatten mehrere Stunden dauern kann.
+
Ein <b>Journaling-Dateisystem</b> ist ein [[Dateisystem]], das alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben in einem dafür reservierten Speicherbereich (das "Journal") aufzeichnet. Damit ist es jederzeit möglich, einen konsistenten Zustand der Daten zu rekonstruieren, auch wenn ein Schreibvorgang an beliebiger Stelle abgebrochen wurde.
  
 
Es wird zwischen Metadaten-Journaling und Full-Journaling unterschieden.
 
Es wird zwischen Metadaten-Journaling und Full-Journaling unterschieden.
Zeile 7: Zeile 7:
  
 
Bekannte Journaling-Dateisysteme sind [[EXT3]] und [[Reiserfs]].
 
Bekannte Journaling-Dateisysteme sind [[EXT3]] und [[Reiserfs]].
 +
 +
== Funktionsweise ==
 +
 +
Ein Journaling-Dateisystem führt gewissermassen Buch über seine Transaktionen.
 +
 +
Beim Anlegen einer [[Datei]] werden neue [[Inodes]] angelegt, [[Verzeichnisse]] zugeordnet, Blöcke auf der [[Festplatte]] reserviert, Metadaten geschrieben und einiges mehr. Erst nach dem Abschluss dieser Schritte werden die Daten vom Journal ins Dateisystem geschrieben.
 +
 +
Kann ein solcher Zyklus nicht abgeschlossen werden (z. B. aufgrund eines Systemabsturzes oder eines Stromausfalls), so werden die Änderungen später erneut vom Journal ins Dateisystem auf die Festplatte geschrieben. So gelangen keine inkonsistenten Daten auf die Festplatte.
 +
 +
So kann die bei herkömmlichen Dateisystemen nach solchen Vorfällen oft automatisch gestartete Überprüfung des ganzen Dateisystems mit oft erfolglosen Reparaturversuchen entfallen. Besonders bei grossen Festplatten mit Partitionsgrössen über 100 GB ergibt sich dabei auch eine beträchtliche Zeitersparnis beim [[Bootvorgang]], da das Überprüfen solcher Festplatten mehrere Stunden dauern kann.
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Version vom 4. April 2009, 18:34 Uhr

Ein Journaling-Dateisystem ist ein Dateisystem, das alle Änderungen vor dem eigentlichen Schreiben in einem dafür reservierten Speicherbereich (das "Journal") aufzeichnet. Damit ist es jederzeit möglich, einen konsistenten Zustand der Daten zu rekonstruieren, auch wenn ein Schreibvorgang an beliebiger Stelle abgebrochen wurde.

Es wird zwischen Metadaten-Journaling und Full-Journaling unterschieden.

  • Metadaten-Journaling garantiert lediglich die Konsistenz des Dateisystems. Umgangssprachlich wird oft der allgemeine Begriff des Journaling verwendet, wenn eigentlich Metadaten-Journaling gemeint ist.
  • Full-Journaling gewährleistet neben der Konsistenz des Dateisystems auch die Konsistenz der Dateiinhalte.

Bekannte Journaling-Dateisysteme sind EXT3 und Reiserfs.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Ein Journaling-Dateisystem führt gewissermassen Buch über seine Transaktionen.

Beim Anlegen einer Datei werden neue Inodes angelegt, Verzeichnisse zugeordnet, Blöcke auf der Festplatte reserviert, Metadaten geschrieben und einiges mehr. Erst nach dem Abschluss dieser Schritte werden die Daten vom Journal ins Dateisystem geschrieben.

Kann ein solcher Zyklus nicht abgeschlossen werden (z. B. aufgrund eines Systemabsturzes oder eines Stromausfalls), so werden die Änderungen später erneut vom Journal ins Dateisystem auf die Festplatte geschrieben. So gelangen keine inkonsistenten Daten auf die Festplatte.

So kann die bei herkömmlichen Dateisystemen nach solchen Vorfällen oft automatisch gestartete Überprüfung des ganzen Dateisystems mit oft erfolglosen Reparaturversuchen entfallen. Besonders bei grossen Festplatten mit Partitionsgrössen über 100 GB ergibt sich dabei auch eine beträchtliche Zeitersparnis beim Bootvorgang, da das Überprüfen solcher Festplatten mehrere Stunden dauern kann.

Weblinks

Vorlage:Weblinks1