Jacob Stickelberger: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Oktober 2009, 04:37 Uhr

Jacob Stickelberger 2006

country CH.gif Schweizer Rechtsanwalt und Liedermacher ; geboren 11. November 1940

Bibliografie Diskografie Weblinks

Jacob Stickelberger schloss sich 1966 den Berner Troubadours an, die zu dieser Zeit im Galerietheater Die Rampe in Bern auftraten. Bis 1970 folgen weitere Auftritte und Programme dieses Liedermacherkollektivs. 1970-1971 trat Stickelberger einige Male gemeinsam mit Mani Matter (hauptberuflich ebenfalls Jurist) auf. Nach Matters Tod 1972 führten Stickelberger und Fritz Widmer 1973-1974 ein Programm mit einer von Mani Matter verfassten Kriminalgeschichte und eigenen Liedern auf.

Im Januar 1976 war Stickelberger wieder mit den Berner Troubadours unterwegs, danach im Herbst 1977 erneut mit Fritz Widmer und einem Programm unveröffentlichter Lieder von Mani Matter.

1979 vertrat Stickelberger als Anwalt das Trio Eugster, das gerichtlich gegen das Lied "Unterhaltigsbrunz" (auf der LP Mängisch fägts no) von Tinu Heiniger vorging.

In den 1980er Jahren trat Jacob Stickelberger gelegentlich allein auf. Zwischen 1985 und 2000 kamen, wie er selbst sagt, wegen seines Hauptberufes die Lieder und die Auftritte zu kurz: "Das hat sich seither gebessert."

Stickelbergers wohl bekanntestes Mandat als Rechtsanwalt war verbunden mit der Affäre um die erste Schweizer Bundesrätin, Elisabeth Kopp. Er verteidigte deren Ehemann, den Wirtschaftsanwalt Hans W. Kopp (1931-2009), der als Vizepräsident im Verwaltungsrat der Firma Shakarchi tätig war und 1988 in Medienberichten als Steuerbetrüger und Mafioso dargestellt wurde. Die Shakarchi war eine der Geldwäscherei angeklagte Gold- und Devisenhandelsfirma.

1989 übernahm Stickelberger die Verteidigung von Reto Bugmann, der am 17. August 1989 die 21-jährige Elisabeth Duie in Zürich-Altstetten bestialisch vergewaltigt und umgebracht hatte. Bereits drei Jahre nach seiner Verurteilung wurde der damals 20-jährige in ein Erziehungsheim verlegt - sechs Jahre danach war er wieder auf freiem Fuss. Wenige Jahre später vergewaltigte er auf dem Zürcher Drogenstrich auf sadistische Art und Weise vier Frauen, dafür wurde Bugmann zu neuerlichen neun Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt.

1985, 1995 und 2005 war Stickelberger bei den jeweiligen Jubiläumskonzerten zum 20-, 30- und 40-jährigen Bestehen der Berner Troubadours mit dabei, die sämtlich aufgezeichnet wurden und als Platten erschienen.

Franz Hohler schrieb schon vor Jahren: "Jacob Stickelberger ist Rechtsanwalt und als solcher mit den Ränken und Krümmungen menschlichen Denkvermögens eng vertraut. Die Hauptpersonen seiner Lieder müssen sich denn auch häufig durch wahre Labyrinthe von Überlegungen oder Handlungen zwängen, bevor die Sache dann doch ein schlechtes Ende nimmt, ähnlich wie im Prozesswesen. Als Anwalt ist sein Ruf mindestens so gut wie als Chansonnier, und zwar weil er eine in diesen Kreisen seltene Eigenschaft oder schon fast Eigenheit hat: er sagt nie mehr, als was er selbst glaubt. Deshalb glaubt man ihm das meiste, was er sagt. Daran ändert auch eine gewisse Umständlichkeit nichts, eine Umständlichkeit, die sich bis zur Bescheidenheit steigern kann. Lieber stellt er seinen Wagen eine Viertelstunde vom Theater entfernt in ein Parkhaus, als dass er sich auf den reservierten Parkplatz neben dem Theater verlässt."

"Lied und Plädoyer sind ähnlich", betont Stickelberger. "Bei Chansons müssen sie in zweieinhalb Minuten ihrem Gegenüber ein Thema beliebt machen, sodass sie sofort interessiert hinhören. Das halte ich für eine Kunst. Bei einem Plädoyer ist das genau dasselbe. Wenn man etwas in Gerichtssachen vorträgt, muss man so sprechen, dass ein Richter interessiert ist und sich nicht gleich angewidert abwendet."

2005 wurde das Album Ds schönschte Lied veröffentlicht.

Etwa 2004 drängte der Schriftsteller Charles Lewinsky Stickelberger, doch mal wieder ein Lied zu schreiben, worauf dieser sagte: "Ich schreibe eins, wenn du auch eins lieferst." Seither trafen sich die beiden über mehrere Jahre einmal monatlich zum Mittagessen und lasen einander den jeweils eigenen Text zum vereinbarten Thema vor, so dass jedes Lied in zwei Fassungen existiert. Die beiden daben ihre Lieder unter dem Titel Gipfelkonferänz (Monatslieder) (2007) heraus und gingen damit auch auf Tournee - die Lieder werden dabei einmal als Chanson von Stickelberger vorgetragen, einmal als Text von Lewinsky gelesen. "Lästige Erfindungen", "Fortschritt", "Frauennamen" oder "Tomaten-Mozzarella" heissen diese Lieder und alle Griffe oder Reime sind erlaubt: "De Mozzarella, de Mozzarella / g’seht a-m-e Aabig uf em Schwoof in ere Chnella / die süess Tomate, und seit grad: Bella / dörf ich dir nöd en coole Drink bim Barman b'schtella?"

Jacob Stickelberger wohnt heute in Zollikon bei Zürich.

Inhaltsverzeichnis

Galerie

Konzertdaten

  • 2006: 06.05. CH-Liestal, Kulturscheune
  • 2007 Lewinsky und Stickelberger "Gipfelkonferänz": 20.05. CH-Solothurn, Landhaus Saal, "Solothurner Literaturtage" - 22.05. CH-Aarau, Buchhandlung Wirz Thalia - 17.06. CH-Zurzach
  • 2009 Lewinsky und Stickelberger "Gipfelkonferänz": 22.05. CH-Oberengstringen, Gemeindezentrum - 21.08. CH-Baden, Sommerzelt Kurpark - 08.11. - CH-Reinach / AG, Saalbau - 19.11. CH- Buchs / AG, Gemeindesaal

Texte

I la mi la gah

I sitze da mit dir mi Frou
A üsem runde Stubetisch
Und du weisch nid wie wettisch ou
Wies im Moment grad in mir isch
I lue di a, verstolle zwar
Dis Gsicht und d'Händ und dini Haar
Wo 10 Jahr älter worde si
natürlich gseht me das e chli
Am Hals si scho paar Fältli cho
Es entgeiht mer nid, doch s'gfallt mer so
Doch du, was dänksch du äch vo mir
Vo däm wo da sitzt näbe dir
Vo däm wo keini Wünsch me het
Als es Glas Bier und früe is Bett
Isch das dä Ma so fragt di Blick
Dä wo du einisch gärn hesch gha
Und stimmt ig wirde e chli z'dick
I la mi gah..., i la mi gah...

Wenn du alei ir Chuchi steisch
Vor em ne Bärg vo bruchtem Gschirr
De chönts passiere das du seisch
Du haltischs nümme us bi mir
I bi ja selber t'schuld das i
En Art e Bünzli worde bi
Zum Bispiel mache i bereits
Der Hof am Fräulein i dr Beiz
I giengti gschieder wieder us
Mit Dir statt z'spare für es Huus
Natürlich fahr i nümme Schi
Das isch z riskant, dasch längscht verbie
Ga tanze chöi mer nümm mi Bruef
Verbietet das und mi guet Ruef
Keis wunder luegsch sentimental
A me ne Italiener na
Und ig, ig merkes nid emal
I la mi gah..., i la mi gah...

Es isch war gsesch wirklich härzig us
Ja merk ig s gottfriedstutz ersch jetzt
Du chöntisch mit em ne andere drus
Und i ha gmeint, sigsch mi Besitz
So wie ni gmeint ha siner Zyt
Bi üs zwöi gäbis nie kei Strit
Doch sithär ha dr, s'tuet mer leid
So huufe wüeschti Sache gseit
S'wär meischtens gar nid nötig gsi
I gseh das plötzlich alles i
I weiss nid söll i hie am Tisch
Denn es tüecht mi das du truurig bisch
Di wieder mal id Arme näh
Oder würsch dänke, spinnt de dä
Wett das Du wieder schimpfsch und lachsch
Und seisch verdrück mi nid mi Ma
Wett wieder das so Auge machsch
Wett wieder das di lasch la gah.