Harald Juhnke/Biografie/1999-2005

Aus Mikiwiki
< Harald Juhnke‎ | Biografie
Version vom 6. Oktober 2011, 20:52 Uhr von Michi (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

1999

  • 7. Januar: Neueröffnung des Feinschmeckerlokals "Mensa" am Lützowplatz 5 in Berlin durch den 32jährigen Markus Semmler, der seine Gäste in den vergangenen Jahren im Potsdamer Cecilienhof und im Schlosshotel Vier Jahreszeiten (jetzt: "Ritz-Carlton") bewirtete. Harald Juhnke hatte schon im Schlosshotel regelmässig bei Semmler gegessen und Familienfeste begangen und wagte darum eine Prognose für den Geschäftserfolg des Jungunternehmers: "Das müsste was werden, denn der macht das wirklich schick." Trotz des längeren Anfahrtsweges vom Grunewald werden die Juhnkes, so Susanne Juhnke, Semmler treu bleiben. Ins Gästebuch schrieb Harald Juhnke schliesslich: "Die erste Mensa, die sterneverdächtig ist. Gutes Gelingen und viel Erfolg!"
  • 20. Januar: Zum Tod von Günter Strack sagt Harald Juhnke in der Berliner Zeitung: "Wir haben uns nicht sehr oft gesehen, aber wenn, haben wir uns immer sehr gut verstanden."
  • 4. April: Ausstrahlung des Fernsehfilms Die blaue Kanone (RTL). Inspektor Harry Gross (Fritz Wepper) und Oberinspektor Kleiber (Ottfried Fischer) hüten gemeinsam mit der extrem kurzsichtigen Wachtmeisterin Jutta (Verona Feldbusch) irgendwo am Wörthersee das Gesetz und bringen durch ihre Tolpatschigkeit das Leben der frankophilen und kunstsinnigen Staatsanwältin (Ingrid Steeger) in Gefahr. Diese gibt den beiden Inspektoren den Auftrag, ihre vermeintlich entführte Tochter zu suchen: Verena, die Assistentin des Provinz-Zauberers Magic Carlo (Dennenesch Zoudé). Um Verena aufzuspüren, verkleiden sich die beiden Inspektoren als Blues Brothers, Indianer und Nonnen. Jutta wird schliesslich Magic Carlos neue Assistentin. Ebenfalls irgendwo im eher dümmlichen Film spielen Harald Juhnke und Birgit Schrowange mit.
  • 8. April: Harald Juhnke sagt die in der Orangerie des Schlosses Sanssouci in Potsdam geplante Feier zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag am 10. Juni mit 200 Freunden ab und spendet statt dessen 50'000 Mark für vertriebene Kinder aus dem Kosovo. Juhnke ruft auch andere Prominente zu Spenden für die Kriegsflüchtlinge aus dem Kosovo auf - die meisten Prominenten verdienten "mehr als 2,50 Mark", meint Juhnke. Deshalb hoffe er, dass nun viele seinem Beispiel folgen und ebenfalls für die Vertriebenen spenden. "Man sieht diese Bilder und weiss, man muss diesen Menschen helfen", sagt Juhnke. Er habe grösstes Verständnis für die in Not geratenen Menschen im ehemaligen Jugoslawien, egal auf welcher Seite. Er selbst könne nicht beurteilen, ob die Nato-Bombardierungen sinnvoll seien. Das werde sich erst später herausstellen, erklärt er. "Wie können wir feiern, wenn 2'000 Kilometer weiter Menschen sterben?", fragte Juhnke zuvor die Bild-Zeitung. Er habe als Jugendlicher den Zweiten Weltkrieg erlebt und erinnere sich noch gut: "Das Heulen der Sirenen vergisst du nicht." Unabhängig von der abgesagten Party wird es am 11. Juni in der ARD eine Geburtstagssendung mit dem Titel Typisch Juhnke geben. Dabei werden neben Juhnke unter anderem auch Udo Jürgens, André Rieu und Mirelle Mathieu auftreten.
  • 14. April: Harald Juhnke zu Gast in der schweizerischen Fernsehsendung Talk täglich (Tele 24). Wer er sei, wird er von Moderator Roger Schawinski gefragt. "Wer ich bin? Ich heisse Juhnke, Harald mit Vornamen, und bin manchmal sehr gefährlich." Immerhin ist er seit 20 Monaten trocken und die anrufenden Zuschauer gratulieren ihm und wünschen sich vor allem: "Bleiben Sie wie sie sind!"
  • 1. Mai: Mit einer grossen Abschiedsfeier wird Deutschlands älteste Rennstrecke (erbaut 1921), die legendäre Berliner Avus, offiziell in den "Ruhestand" geschickt. Der frühere Formel-1-Pilot Enrico Bertaggia gewinnt das Prominentenrennen mit dem neuen VW Beetle überlegen. Den zweiten Rang erreicht Filmproduzent Karsten Wichniarz (Berlin) vor Harald Juhnke, der sich von Sohn Oliver chauffieren lässt.
  • 22. Mai: In der Potsdamer Friedenskirche heiraten Tita Gräfin von Hardenberg und Ferdinand Erzherzog von Habsburg-Lothringen. Unter den 450 geladenen Gästen befinden sich neben allerlei Prinzen und Prinzessinnen auch Talkmasterin Sabine Christiansen, Regisseur Volker Schlöndorff, Unternehmer August Oetker, Schauspieler Harald Juhnke und ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser. Das anschliessende Hochzeitsmahl findet im Ritz-Carlton Schlosshotel im Grunewald statt - dazu ist allerdings nur ein exklusiver Kreis geladen.
  • 9. Juni: Zu Harald Juhnkes 70. Geburtstag wird der Fernsehfilm "Drei Gauner und ein Baby" ausgestrahlt. Die Produktion des Filmes war allerdings schwierig. Regisseure und Besetzung wechselten, nachdem ein Viertel des Films bereits gedreht war. Zu melancholisch fand der Produzent Otto Meissner die Regiearbeit von Peter Lichtefeld (Zugvögel einmal nach Inari). Mit Lichtefeld verliessen auch die Darsteller Anja Schmidt und Peter Lohmeyer die Produktion. Die Regie übernahm Vera Loebner.
    Der aus der Haft entlassene Ganove Karl (Harald Juhnke) ist während des Einsitzens angeblich Vater geworden. Die Kindsmutter und Gaunerbraut Elvira (Anja Franke) hat sich um die Beute des letzten Coups bringen lassen, weshalb Karl und sein Komplize Bruno (Dieter Landuris) das Kind als Pfand an sich reissen und mit ihm weitere Diebeszüge unternehmen.
  • 10. Juni: Knapp 60 enge Freunde und Verwandte treffen sich abends im Restaurant "Mensa" von Harald Juhnkes Lieblingskoch Markus Semmler am Lützowplatz. Draussen auf der Terrasse werden zunächst Champagner und Begrüssungshäppchen gereicht (Blumenkohlparfait unter der Kaviarhaube mit sautiertem Rochenflügel, Kaninchenragout mit Schneckencannelloni und Gepfefferten Thunfisch auf Oliven-Cous-Cous), dabei wird dem dem Jubilar ausgiebig gratuliert.
    Um eine Flut von Bildbänden zu verhindern hatte Juhnkes jüngster Sohn Oliver die Parole ausgegeben "Papa wünscht sich einen Fernseher!", und Gäste wie Modedesignerin Sandra Pabst und Festorganisatorin Isa Gräfin Hardenberg hatten für die teure Designerglotze von Bang & Olufsen zusammengelegt. Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe dagegen entnimmt dem Kofferraum seiner Dienstlimousine das Büchlein "Spaziergänge in Potsdam" und begründet sein Schenkverhalten: "Harald Juhnke ist immer und überall in Brandenburg herzlich willkommen." Adlon-Generaldirektor Jean van Daalen überrascht mit einem Adlon-Bademantel. Edelkoch Markus Semmler (dem durch diese geschlossene Gesellschaft die Buchung der von ihm verehrten Band Simply Red entging) verschenkt sich selbst: 1. will er Juhnke die Tricks der feinen Küche verraten und 2. wird er ihn einmal zu Hause bekochen. Der Musiker Kai Rautenberg, ständiger Begleiter von Juhnke am Piano, überreicht ein goldenes "J" mit Brillanten: "Für jedes Lebensjahrzehnt einer!"
    Salat vom bretonischen Hummer, Steinbuttfilet im Trüffelteig, Fläminger Rehrücken mit gebratener Stopfleber und als Dessert Variation von der Himbeere lassen sich schmecken: Juhnkes Manager Peter Wolf (schenkte eine Seeger-Aktentasche: "Für Drehbücher."), Juhnkes Baseler Psychiater Professor Franz Müller-Spahn, Rechtsanwalt Nicolai Siddig, Benefiz-Organisatorin Irina Pabst, Sängerin Jocelyn B. Smith (sang Juhnkes Lieblingslied "My way"), Star-Figaro Udo Walz, Trigon-Chef Axel Guttmann, der Berliner Arzt Dr. Djawad Moschiry und Juwelier David Goldberg.

Derweil wird im Fernsehen die ARD-Gala zum Harald Juhnkes 70. Geburtstag ausgestrahlt. Für die Sendung war Harald mit Ehefrau und Söhnen in eine Sitzgruppe am Rande des Geschehens plaziert worden und liess den Vorbeimarsch der Gratulanten eher über sich ergehen, als dass er ihn seiner Miene nach zu urteilen genossen hätte. Auf seinem Tisch stand eine (ungeöffnete!) Flasche Wasser ohne Glas, und dann musste er sich auch noch abgestandene Scherze über sein Alkoholproblem und sein gelegentliches Fernbleiben von der Arbeit anhören. Leider vermochte auch Moderatorin Carmen Nebel den stocksteifen Anlass nicht aufzulockern. Wie üblich begann sie jeden zweiten Satz mit "Tja...", giggelte angestrengt über die müdesten Scherze ("Hahaha") und führte mit den Gästen einstudierte Spontangespräche auf, gegen die selbst die letzten Herzblatt-Kalauer noch geistreich klingen. Immerhin stimmte Juhnke zum Schluss der Sendung noch einmal Frank Sinatras "My way" an.

  • 18. Juni: Christoph Hagel, Bewerber um die Leitung des Berliner Metropol-Theaters, nennt die Stücke, die er auf die Bühne bringen möchte, darunter auch My fair lady mit Harald Juhnke als Higgins.
  • <b23. Juni: Eberhard Diepgen, der Regierende Bürgermeister von Berlin, lädt Harald Juhnke zum Geburtstagsessen im Senatsgästehaus in der Menzelstrasse im Grunewald ein. Bei der eigentlichen Geburtstagsfeier am 10. Juni hatte er wegen einer Dienstreise nach Helsinki entschuldigt gefehlt. Die knapp 30 Gäste dieser kleinen Nachfeier wurden je zur Hälfte vom Senat und von Juhnke ausgewählt. Das Senatsgästehaus weckt in Juhnke Erinnerungen: "Ich habe mal gegenüber gewohnt." Bernd Wilms, Kandidat für den Intendantenposten des Deutschen Theaters, lässt durchblicken, dass er sich Juhnke am Deutschen Theater als Professor Unrat sehr gut vorstellen könnte. Und für die My fair lady-Inszenierung Anfang 2000 im Metropol-Theater, in der Juhnke den Professor Higgins spielen soll, wird beim Aperitif auf der Terrasse gleich noch die Besetzung der Elisa ausgekegelt. Der ehemalige ZDF-Unterhaltungschef Peter Gerlach: "Die Stemberger ist sehr gut!" Susanne Juhnke: "Ja, Julia Stemberger!"
    Von Eberhard Diepgen gab es als verspätetes Geburtstagsgeschenk eine Erstausgabe des "Hauptmanns von Köpenick" aus dem Jahr 1930. Mit dabei war ebenfalls die Talkshowmoderatorin Sabine Christiansen, die sich freute: "Ich habe es jetzt endlich geschafft." Ihre Geschenke, feine Zigarren und Zubehör für den Raucher von Welt, hatte sie schon pünktlich zum Geburtstag geschickt. Auch Modedesignerin Sandra Pabst und ihr Gatte, der Unternehmer Gerhard Pabst, kommen mit leeren Händen (sie hatten sich bei der ersten Feier am Gemeinschaftsgeschenk, einem teuren Fernseher, beteiligt): "Dafür haben wir diesmal aber einen besonders grossen Appetit mitgebracht." Des weiteren auf der Gästeliste sind Juhnkes Berliner Arzt Dr. Djawad Moschiry (war auch schon Gast der Feier in der "Mensa"), Anwalt Nicolai Siddig, Bauunternehmer Axel Guttmann (schenkte Manschettenknöpfe, die er aus alten römischen Münzen anfertigen liess), Kultursenator Peter Radunski, Protokollchef Bill von Bredow und Senatssprecher Michael-Andreas Butz.
  • 13. August: Die Berliner Zeitung berichtet, Rechtsanwalt Hartmut Fromm habe seine Gattin Inge Groth zu ihrem 50. Geburtstag ins Käfer-Restaurant auf dem Reichstagsdach eingeladen. Mit dabei sind auch Musikproduzent Jack White, Juwelier David Goldberg, Eislaufstar Katarina Witt, Brigitte Grothum, Schönheitschirurg Dr. Yves Crassas, Adlon-Generaldirektor Jean van Daalen, Brandenburgs CDU-Chef Jörg Schönbohm, Unternehmensberater Uwe Fenner, Tini Gräfin Rothkirch, Ex-SFB-Intendant Lothar Loewe, die Modeunternehmer Sandra und Gerhard Pabst, Promi-Friseur Udo Walz und schliesslich auch Schauspieler Harald Juhnke. Der fängt nächste Woche mit den Dreharbeiten für "Vor Sonnenuntergang" an. Und er war Inge Groth, die als Augenärztin am Kurfürstendamm praktiziert, dankbar: "Sie hat mir genau die richtige Brille gegen meine Weitsichtigkeit verpasst." Jetzt kann er wieder gut seine Drehbücher lesen.
  • 22. August: Harald Juhnke ist zu Gast in der WDR-Talkshow Zimmer frei!, moderiert von der Journalistin Christine Westermann (50) und dem Entertainer Götz Alsmann (42). Alsmann freute sich schon im voraus: "Mal sehen, wie lustig der Juhnke ist, wenn's nicht im Drehbuch steht."
  • 26. August: Zum Beginn der 75. Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin treten die Prinzen, die Puhdys und Schlagersänger Roland Kaiser auf. Ausserdem mit dabei sind die Moderatorinnen Sabine Christiansen und Nina Ruge, der Schriftsteller Ephraim Kishon sowie die Schauspieler Harald Juhnke und Günter Pfitzmann.
  • 31. August: Das deutsche Privatfernsehen feiert mit 1'200 Gästen und einem Auftritt von Lionel Richie im Garten des Schlosses Glienicke in Berlin sein 15jähriges Bestehen. Unter den Gästen befindet sich auch Verona Feldbusch, die von Oliver Juhnke um ein Autogramm gebeten wird. Als er wieder gegangen ist, fragt sie die Fotografen misstrauisch: "Wer war denn das? Ein Verbrecher?"
  • 27. September: An einer Pressekonferenz verkündet Harald Juhnke, er wolle nicht mehr als Entertainer auf Tournee gehen. Im Oktober und im November wolle er aber noch mal alle grossen deutschen Städte beehren. Gut erinnert man sich derweil noch an Juhnkes Abschiedstourneen von 1994 und 1995...
    Gleichzeitig stellt Juhnke seinen neuen Werbepartner "Blue Fountain" vor, der mit Sauerstoff angereichertes Wasser in Glasflaschen verkauft und damit in direkter Konkurrenz zum 1998 von Juhnke angepriesenen Wassersprudelautomaten steht. Darauf angesprochen, warum er heute für das Sauerstoffwasser wirbt, wo ihm doch noch vor wenigen Monaten das Sprudelgerät viel besser gefallen hat: "Ich habe ja nicht gewusst, dass es das gibt!" Gemäss Dr. Ing. Christian Hechtl beseitigt das Wasser sogar Prostataprobleme: "Dann können Sie wieder 1,20 Meter weit pinkeln. Ich kann Ihnen das vormachen!" Aber auch die neueste Reklame spielt wieder mit Juhnkes Vergangenheit als Deutschlands bekanntestem Trinker ("Jetzt kann ich doch wieder zur Flasche greifen!"). Trotzdem reagiert er auf entsprechende Fragen giftig: "Ich trinke seit zwei Jahren nicht mehr und gebe deshalb auch keine Auskunft zu meinen Trinkgewohnheiten!" Viel lieber redet er über berufliche Pläne: Bei Claus Peymann am BE würde er gern den Puntila spielen, im Metropol-Theater den Higgins in My fair lady.
  • 2. Oktober: Die Berliner Zeitung berichtet, was sich der 34jährige Ben Becker so alles ausmalt. Am Hamburger Filmfest habe er gesagt, er könne sich durchaus vorstellen, irgendwann einmal seinen Kollegen Harald Juhnke als "modernen Volksschauspieler" der Stadt zu beerben. "Ich finde diese Rolle, sozusagen einen Juhnke abzulösen, irgendwie klasse."
  • 11. Oktober: Harald Juhnke tritt mit der Kapelle Kay Rautenberg zum Auftakt seiner Abschiedstournee im Friedrichstadtpalast in Berlin auf. Während des Auftrittes der Soulsängerin Jocelyn B. Smith verlangt das Publikum pfeifend und johlend nach "Harald". Die Sängerin lässt sich allerdings nicht beirren und singt ihren Part (u. a. "It ain't necessarily so") zu Ende. Anschliessend singen Juhnke und Smith gemeinsam ein Duett. Dann bricht Juhnke das Programm mit den Worten ab, er habe sich aus tiefster Enttäuschung über das Publikum entschlossen, die Bühne nicht mehr zu betreten.
  • 14. Oktober: Die Berliner Zeitung berichtet, es werde am 18. Oktober entschieden, ob das Publikum des Harald Juhnke-Konzertes vom 11. Oktober das Eintrittsgeld zurückerhalten wird. "Wir müssen noch mit dem Veranstalter sprechen", wird Manager Peter Wolf zitiert. Juhnke hatte das Konzert im Friedrichstadtpalast am Sonntagabend abgebrochen, weil das Publikum seinen Stargast, die schwarze Soul-Sängerin Jocelyn B. Smith, mit ausländerfeindlichen Rufen beleidigt hatte.
  • 16. Oktober: Leserbriefschreiber Hansjörg Hadenfeldt ereifert sich in der Berliner Zeitung zum Juhnke-Konzert vom 11. Oktober: "Das Verhalten von Teilen des Publikums gegenüber dieser grossartigen Künstlerin ist für mich der Beweis, dass weder die Flächengrösse noch die Einwohnerzahl einer Stadt diese automatisch zu einer Weltstadt macht. Harald, deine Reaktion gegenüber diesem Provinz-Pöbel, war genau richtig."
  • 23. Oktober: Hardenberg Concept, die Veranstaltungsagentur von Isa von Hardenberg, feiert im Hotel Adlon in Berlin ihr 10jähriges Jubiläum. Gleichzeitig feiert am selben Ort die Stadtmarketing Gesellschaft Partner für Berlin ihr 5jähriges Bestehen. Und das Adlon selbst feiert gleichentags seinen zweiten Geburtstag. Unter den Gästen finden sich der schweizerische Botschafter Thomas Borer, die Sängerin Marisa, US-Botschafter John C. Kornblum und Peter Scholl-Latour. Ex-Wirtschaftsminister Günter Rexrodt plauderte ein wenig mit Harald Juhnke. Als eingefleischte West-Berliner waren beide in der Minderheit und sich mal wieder einig, dass Berlin jetzt endlich den Glanz hat, den es verdient.
  • 4. November: Abends sitzt Harald Juhnke auf dem Düsseldorfer Flughafen im Flugzeug. Juhnke erzählt später, beim Start sei aus einem der Triebwerke Kerosin ausgelaufen und habe sofort Feuer gefangen. Zunächst habe es nur ein oder zwei kleinere Stichflammen gegeben, die niemand richtig ernst genommen habe. Der Pilot habe sogar seine Versuche, die Motoren zu starten, fortgesetzt. Juhnke sagte, plötzlich sei jedoch eine mehrere Meter hohe Stichflamme aus dem Triebwerk geschossen und der Pilot habe gerufen: "Herr Juhnke, raus, raus, ganz schnell!" Daraufhin sei er durch eine Art Falltür aus geringer Höhe auf die Rollbahn gesprungen. "Das Flugzeug hätte explodieren können, es war gerade vollgetankt worden. Ich bin gerannt wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Ich habe ja schon viel erlebt in meinem Leben, aber das fehlte eben noch." Nach seinen Angaben belegten sechs Feuerwehrfahrzeuge das brennende Triebwerk dann mit einem Schaumteppich.
    Der Sprecher des Düsseldorfer Flughafens, Torsten Hiermann, weist diese Darstellung in der Berliner Zeitung vom 8. November allerdings zurück. Die Flughafenfeuerwehr sei zwar ausgerückt, habe aber nicht eingreifen müssen, sagte er der dpa. Für einen Schaumteppich habe gar kein Anlass bestanden. Es sei durch eine Verpuffung von Benzinrückständen zu einer einzigen Stichflamme gekommen. Hiermann: "Es bestand zu keiner Zeit Lebensgefahr."
    Juhnke jedenfalls muss in Köln übernachten.
  • 5. November: Harald Juhnke fliegt am Morgen von Düsseldorf nach Berlin. Abends ist er Stargast bei der TV-Gala "Ein Herz für Kinder" im Deutschen Theater in Berlin. "Ich erhielt dort übrigens frenetischen Applaus wie schon lange nicht mehr. Es hat gut getan," berichtet er später. Unter der übrigen Gästen befinden sich Bundeskanzler Gerhard Schröder, Dariusz Michalczewski, Elke Sommer, die Sängerin Nicole sowie die Schauspieler Sonja Kirchberger, Hardy Krüger jr. und Anja Kruse.
  • 8. November: Harald Juhnke tritt im Friedrichstadtpalast in Berlin auf.
  • 31. Dezember: Von 20.30 bis 20.45 Uhr singt Harald Juhnke bei der Dresdner Bank am Pariser Platz in Berlin. Anschliessend bringen die von der Bank angeheuerten Bodyguards den Sänger pünktlich um 21.15 Uhr ins Adlon-Foyer auf die andere Seite des Pariser Platzes, wo Juhnke schon um 21.45 Uhr wieder im Adlon-Ballsaal erwartet wird. Von dort wird er gleich darauf durch den Hinterausgang zu einer Limousine geführt, die ihn zur Max-Schmeling-Halle bringt, wo er um 22.30 Uhr in Schunkler Karl Moiks deutsch-österreichischem Programm "Silvester-stadl" (ARD) auftritt. Unter den weiteren Gästen finden sich auch Max Raabe... Heino... und die Mürztaler. Nach dem Jahrtausendwechsel um Mitternacht kehrt Harald Juhnke ins Adlon zurück und tanzt im Ballsaal bis in die Morgenstunden.

2000

  • 10. Januar: Die Bild druckt ein Bild von Harald Juhnke im Rollstuhl. Die bereits mehrere Wochen alte Fotografie stammt allerdings von Dreharbeiten in New Orleans, wo Juhnke gestürzt war und sich schmerzhafte Blutergüsse unter den Kniescheiben zugezogen hatte.
  • 11. Januar: Beginn der Dreharbeiten zum Film Ein lasterhaftes Pärchen im brandenburgischen Lehnin. Harald Juhnke spielt darin den verstorbenen Mann von Filmpartnerin Brigitte Mira, der ihr immer wieder erscheint. Regie führt Wolf Gremm, produziert wird von dessen Frau Regina Ziegler.
  • 28. Januar: In Hamburg wird die NDR-Fernsehproduktion Jugendsünde (Regie: Vera Loebner) vorgestellt, in der Harald Juhnke einen Rentner spielt, der erfährt, dass er nicht mehr lange zu leben hat.
  • 8. Februar: Gleich 16 Künstler, deren Karriere irgendwie mit (West-)Berlin verbunden ist, erhalten im Konzerthaus am Gendarmenmarkt von der Programmillustrierten Hörzu den "Ehrenpreis Berlin" des Film- und Fernsehpreises "Die Goldene Kamera" überreicht. Zur Massenverleihung werden gebeten: Hildegard Knef, Harald Juhnke, Helen Vita, Edith Hancke, Marianne Hoppe, Brigitte Mira, Evelyn Künneke, Günter Lamprecht, Artur Brauner, Horst Wendlandt, Volker Schlöndorff, Wolfgang Rademann, Wolfgang Spier, Günter Pfitzmann, Rene Kollo und Paul Kuhn. Ausserdem geladen sind 800 Gäste, darunter George Clooney, Karl Dall, US-Botschafter John Kornblum, Bundestagsvizepräsident Rudolf Seiters, Schauspieler Jürgen Prochnow, Wigald Boning, Dieter Hallervorden, Schauspielerin Renan Demirkan, Autorin Hera Lind, Tagesschau-Rentnerin Dagmar Berghoff, Sängerin Vicky Leandros und Heike Makatsch.
  • 12. Februar: Harald Juhnke wird gemäss Berliner Zeitung in der neuen Produktion "Ein lasterhaftes Pärchen" einen Untoten spielen.
  • 26. Februar: Das Stück Marlene (gespielt von Judy Winter) erreicht im Berliner Renaissance-Theater seine 200. Vorstellung - soviel wie noch kein Stück zuvor an diesem Theater. Unter den Gratulanten befindet sich auch Harald Juhnke.
  • 4. März: Am Frankfurter Opernball zeigt sich US-Zauberkünstler David Copperfield mit seiner neuen Freundin, dem Model Ambre Frisque. Als weitere VIP-Gäste sind (gegen Bezahlung) Hildegard Knef, Harald Juhnke und Arabella Kiesbauer gekommen.
  • 7. März: Zur Weltpremiere von Joseph Vilsmaiers Film Marlene im Berliner Kino Cinestar wird der rote Teppich ausgerollt. Neben Hauptdarstellerin Katja Flint erscheinen unter anderem Wolfgang Joop, Franziska van Almsick, Harald Juhnke, Filmproduzent Bernd Eichinger und Fred Kogel, der Programm-Chef von Sat 1. Juhnke war sich anschliessend sicher, dass er soeben "richtig grosses Kino" gesehen hätte.
  • 8. März: Die ARD strahlt den Fernsehfilm Jugendsünde aus. Max Baldauf (Harald Juhnke) hat's gut. Auf seinem Konto schlummern die Millionen, wann immer er es will, schnurrt eine üppige Luxusgeliebte zu seinen Füssen, der Whisky strömt, Zigarren dampfen, die Villa steht, die Limousine fährt, ein Diener (Jaecki Schwarz) bedient und nur das Herz des alten Mannes ist etwas schwach. Was soll's, denkt Max, lass den Hausarzt (Dieter Montag) reden. Bloss wohin mit dem vielen Geld im Todesfall? Max erinnert sich an Anna (Eva-Maria Hagen), 1958, die hat er sitzen lassen, obwohl sie schwanger war. Hinfahren, bereuen, Annas Tochter und Enkelin kennen lernen und grosszügige Schecks ausstellen ist das eine. Feststellen, dass die Tochter gar nicht seine Tochter ist, das andere. Doch das kann Max, diesen fröhlich Todgeweihten, nicht schrecken. Bei Kaffee und Kuchen wird die Affäre ausgeräumt, das Geld bleibt bei den Frauen, schliesslich hat sich Max damals wirklich nicht fein benommen.
  • Anfang April: Zur Präsentation der Platte "Partygeil" von Rold Eden und Andy Moor sind allerlei Gäste ins "Big Eden" eingeladen, darunter Eberhard Diepgen, Harald Juhnke, Stefan Waggershausen, Christian Anders, Walter Momper, Drafi Deutscher, Frank Schöbel und Roberto Blanco.
  • 13. April: Die Berliner Zeitung berichtet:

Zu Harald Juhnke fällt einem alles Mögliche ein, der Begriff "Internet" gehört ganz gewiss nicht dazu. Und mit dem Datennetz hat der Berliner Entertainer auch nicht wirklich Glück. Erst richtete ein ziemlich kecker Schweizer eine Internet-Seite ein, auf der er unter der Überschrift "Harald Juhnke trinkt für uns" zeigt, wie Juhnke Gläser oder Flaschen zum Munde führt (www.datacomm.ch/mik/hj/hjtrink.html). Der Gegenschlag von Juhnkes Management (www.harald-juhnke.de) ist nicht so wahnsinnig aktuell, denn da wird immer noch der 70. Geburtstag gefeiert. Doch der ist inzwischen auch schon zehn Monate her. Außerdem bewahrheitet sich die noch gar nicht so alte Regel: Richte nie ein Internet-Gästebuch ein, wenn du dich nicht darum kümmern kannst oder willst! Denn von Juhnkes Gästebuch gibt es nun einen Link direkt auf eine Republikaner-Homepage. Und das ausgerechnet ihm, der im viel gerühmten Film Der Papagei die rechten Demagogen entlarvte.

Noch am selben Tag der Juhnke-Manager Peter Wolf: "Wir gehen jetzt dagegen vor."
  • 19. April: Die Schauspielerin Brigitte Mira feiert mit einer grossen Gala im Berliner Varieté Wintergarten ihren 90. Geburtstag. "Nicht rauchen, nicht saufen, nicht bummeln", das halte sie fit, sagt Mira. Bei gemeinsamen Dreharbeiten zum Film "Ein lasterhaftes Pärchen" habe Biggi aber immer mal geklagt: "Mir tun heute die Füsse so weh." Worauf Harald Juhnke nur antwortete: "Mir doch oooch!" Unter den übrigen Gästen sind auch Ilja Richter, Wolfgang Völz und Brigitte Grothum.
  • 20. April: Auch die Bild-Zeitung berichtet jetzt über Harald Juhnkes Homepage (www.harald-juhnke.de):

Trubel... um die Homepage von Harald Juhnke (70). Hier haben sich Verbalferkel im Gästebuch verewigt. Zitate: "Du Säufer!" Scheiss Naziwich...!" Oder: "Du dreckige deutsche Sau!" Manager Peter Wolf (der im übrigen auch Hera Lind betreut): "Wir haben unsere Anwälte eingeschaltet. Die Seite ist gesperrt. Wir sind verletzt und empört."

  • 28. April: Die ARD sendet den Film Ein lasterhaftes Pärchen, u. a. mit Harald Juhnke, Brigitte Mira und Günther Pfitzmann.
  • 5. Mai: Bürgermeister Eberhard Diepgen bewirtet die 90jährige Schauspielerin Brigitte Mira im Berliner Senatsgästehaus. Unter den Gästen sind auch Filmproduzentin Regina Ziegler, Brigitte Grothum, Harald Juhnke und Wolfgang Völz, die schon im Wintergarten mit "Biggi" angestossen hatten.
  • 20. Mai: Unter den 75'000 Zuschauern beim UEFA-Cup-Fussballspiel Hertha BSC gegen Borussia Dortmund im Berliner Olympiastadion sind auch die Ehrengäste Harald Juhnke, der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, SPD-Fraktionschef Peter Struck und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen.
  • 23. Mai: Die Berliner Zeitung berichtet über die neu eingeführte "Gold Card", die das Prinzip "Einmal zahlen, zweimal futtern" mit ein bisschen sozialem Engagement verbindet. Wer sich die Chipkarte besorgt, darf sich mit einem Partner das ganze Jahr in 141 Berliner Restaurants, Kinos, Hotels und Theater vergnügen - und zahlt nur für jeweils eine Person. 440 Mark kostet die Karte, davon sind 50 Mark Spende, quasi "eingebaut". Sie gehen an die Berliner Tafel, einen Verein, dessen ehrenamtliche Mitglieder selbst erschnorrte Lebensmittel an Bedürftige verteilen. Auch Harald Juhnke hat die Karte: "Es ist mir ein besonderes Anliegen, die Berliner Tafel zu unterstützen, daher bin ich dabei."
  • 28. Mai: N-TV zeigt die Sendung Talk im Turm aus dem Hotel Intercontinental in Berlin. Mit dabei sind u. a. Harald Juhnke, Gregor Gysi und die Publizistin Lea Rosh, ausserdem irgendwelche Fritzen von der FDP usw. Viel sagen darf Harald aber nicht. Ein trauriges Bild. Was hat er da zu suchen?
  • 1. Juni: Ausstrahlung des ARD-Fernsehfilms Zwei Dickköpfe mit Format (Buch: Doris J. Heinze, Regie: Vera Loebner). Darin wollen sich zwei abgebrannte Finanzbeamte a. D. (Klausjürgen Wussow und Harald Juhnke) ausgerechnet auf einem Kreuzfahrtschiff eine Millionärin (Ruth Maria Kubitschek) angeln. Die Berliner Zeitung nennt das Ganze tags darauf faden Quark.
  • Anfang Juli: Theo Baltz feiert in der Berliner Paris-Bar seinen 50. Geburtstag. Unter den 80 Gratulanten sind auch seine Frau Sabine Christiansen, Harald Juhnke und Udo Walz (die ihm je einen Buchsbaum für den Garten schenkten), Isa Gräfin von Hardenberg, Ulla Kock am Brink und Jürgen von der Lippe.
  • 10. Juli: Harald Juhnke verlässt um zwei Uhr nachts das Grandhotel Sauerhof in Baden bei Wien. Dem Portier sagt er: "Ich kann nicht schlafen, mache einen Spaziergang." Er wandert allein durch das Städtchen. Taxifahrer Ahyn (37, Türke mit österreichischem Pass) sieht ihn, hält. Juhnke steigt ein: "Wo kann man hier etwas zu trinken bekommen?" An der kleinen Diskothekbar "Filou" halten sie. Ahyn: "Er fragte gleich nach anderer Musik." Die Kellnerin Ulli erkennt den Gast und der Discjockey erfüllt seine Wünsche. Juhnke singt zu "Volare" mit und ist plötzlich aufgekratzt, ausgelassen und bestellt einen Whisky. Barbesitzer Christoph Koltay: "Juhnke war ganz entspannt, ich habe mir nichts dabei gedacht, als er Whisky bestellte! Ich bin Barkeeper, natürlich bekommt einer, was er bestellt." Nach weiteren Whiskies verlangt Juhnke vom Discjockey Dean Martin. Juhnke singt mit und sagt: "Es ist Zeit auf Wodka umzusteigen." Um fünf Uhr wird ihm die Rechnung präsentiert: zehn doppelte Whisky, acht doppelte Wodka und ein Kaffee - 966 Schilling Zeche (knapp 130 Mark). Barchef Koltay: "Juhnke war sehr, sehr betrunken. Er ist regelrecht in sich zusammengefallen." Taxifahrer Ahyn fährt den völlig Betrunkenen zurück ins Hotel.
  • 11. Juli: Um sechs Uhr morgens will Marie-Luise Heindel, Mitarbeiterin der Produktionsfirma Lisafilm, Harald Juhnke von seinem Hotel bei Wien zu den Dreharbeiten zum Film Zwei unter einem Dach abholen. "Er konnte nur sehr langsam sprechen. Es war eindeutig, dass er wieder getrunken hatte." Nach einem Arztbesuch am Vormittag bestellt Juhnke eine Flasche Wodka. Die Lisafilm kündigt den Vertrag mit Juhnke und lässt als Ersatz Klausjürgen Wussow einfliegen, der sich gerade im Scheidungskrieg mit 45jährigen Ehefrau Yvonne befindet.

Indessen fährt der Berliner Arzt Dajwad Moschiry mit Juhnkes Ehefrau Susanne und Sohn Oliver nach Österreich und bringt Harald Juhnke von dort in die Psychiatrische Universitätsklinik in Basel, in der er schon mehrfach behandelt wurde.

  • 12. Juli: Ärzte, Psychologen und die Familie von Harald Juhnke wollen den Rückfall des alkoholkranken Schauspielers und Entertainers nicht kommentieren. "Die Familie möchte, dass jetzt Ruhe einkehrt", sagt Djawad Moschiry, der Berliner Arzt Juhnkes. Manager Peter Wolf sagt, der Zustand des Entertainers sei stabil: "Das war kein Absturz, sondern ein Ausrutscher."
  • 14. Juli: In der Bild-Zeitung sagt Harald Juhnkes behandelnder Arzt Professor Müller -Spahn: "Die Trinkdauer war nur sehr kurz. Herr Juhnke kam so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung. Deshalb geht es ihm jetzt den Umständen entsprechend gut." Juhnke trank eine Nacht, bei früheren Abstürzen waren es viele Tage. Er steht unter Beruhigungsmitteln, sehr schwach dosiert, verlässt sein Einzelzimmer in der Klinik nicht, empfängt keinen Besuch. Ab heute die Therapie. Lange Gespräche. Die Dreharbeiten, die Mitte August beginnen sollten, wurden abgesagt. "Grundsätzlich ist bei jedem Menschen mit einer derartigen Abhängigkeit wie bei Harald Juhnke ein Rückfall jederzeit möglich."
  • 17. Juli: Die Berliner Zeitung berichtet, Juhnkes Familie wolle Strafanzeige gegen den Nachtklub-Besitzer im österreichischen Baden bei Wien stellen, der Harald acht Wodka und zehn Whisky ausgeschenkt hatte. Juhnkes Manager Peter Wolf sagte, das Verhalten des Wirtes sei empörend und unfassbar, er habe schliesslich Juhnkes Alkoholprobleme gekannt. Ausserdem erhebe die Familie schwere Vorwürfe gegen den Notarzt, der Juhnke nach dem Alkoholabsturz am 11. Juli am Morgen danach noch eine Flasche Wodka hatte bringen lassen, weil der 71-Jährige angeblich Entzugserscheinungen gehabt hatte.
  • 19. Juli: In der Hamburger Morgenpost wird berichtet, Harald Juhnkes Sohn Peer habe der Bunten gesagt, sein Vater müsse noch länger in der Klinik bleiben. "Ich schätze vier Wochen". Dem 71-Jährigen gehe es "den Umständen entsprechend gut". Er könne sich frei auf der Station des Krankenhauses bewegen. "Wichtig sind für ihn jetzt die begleitenden therapeutischen Gespräche." Sein Vater habe nach dem Rückfall am Dienstag vergangener Woche weder im Koma gelegen, noch habe man ihn in einen künstlichen Schlaf versetzt, stellte der als Chirurg in München arbeitende Sohn klar. Berufliche Versagensangst als Ursache für den Alkohol-Absturz in Baden bei Wien schloss Peer Juhnke aus. Sein Vater habe sich sehr auf die Dreharbeiten mit Otto Schenk gefreut. Schuld sei eher körperliche Erschöpfung.
  • 26. Juli: Der Kinderkanal zeigt die aufwendige Verfilmung von Hans Christian Andersens Märchen Des Kaisers neue Kleider mit Harald Juhnke in der Rolle von Kaiser Garderobian.
  • 6. August: N-TV wiederholt die am 28. Mai 2000 erstmals gesendete Sendung Talk im Turm mit Harald Juhnke.

2005

  • 1. April: Nach jahrelangem Aufenthalt in einem Pflegeheim für Demenzkranke stirbt Harald Juhnke 75-jährig in Rüdersdorf bei Berlin.
  • 9. April: An der Trauerfeier für Harald Juhnke in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin hält Bürgermeister Klaus Wowereit die Trauerrede. Anwesend sind unter anderem Susanne Juhnke und ihre Söhne Peer und Oliver.

Harald Juhnkes sterbliche Überreste werden auf einem Friedhof im Berliner Bezirk Zehlendorf beerdigt.

  • 23. Oktober: Zur Erinnernung an Harald Juhnke wird in der Nähe seines früheren Wohnsitzes in der Fordoner Strasse in Berlin-Wedding vor etwa 80 Anwohnern ein Gedenkstein mit seinem Relief enthüllt. Der 170 cm hohe Stein wurde von der rheinland-pfälzischen Steinmetzin Eike Stielow gestaltet. Das Denkmal steht in der Nähe von Harals Juhnkes Geburtshaus in der Stockholmer Strasse 29. Initiator des Gedenksteins ist sein Schulfreund Joachim Brunken (65), der ebenfalls bei der kleinen Feier anwesend ist. Er setzt sich auch für eine Harald-Juhnke-Promenade im Soldiner Kiez ein. Wie Juhnke sei er alkoholkrank gewesen, sagt Brunken. Als die Krankheit am schlimmsten war, habe er sich als Obdachloser oft am Kurfürstendamm aufgehalten. "Harald hat mir dann immer mal wieder 100 Mark in die Hand gedrückt."

Kurz darauf titelt der Berliner Kurier "Juhnke-Schande! Dieses miese Denkmal hat unser Harald nicht verdient." Der Initiator des Denkmals, Joachim Brunken, hat den Stein inzwischen mit einem von ihm gemalten Bild überklebt, das bisher im "Alkoholfreien Treffpunkt" im Soldiner Viertel hing. "Ich habe sogar Drohanrufe wegen des Denkmals erhalten. Das Bild auf dem Stein hat ja auch mit unserem Harald wirklich nichts zu tun" - manche fühlten sich bei dem Steinporträt eher an Tom Jones oder Oskar Lafontaine erinnert. Die mit dem Denkmal beauftragte Bildhauerin Eike Stielow wehrt sich gegen die Vorwürfe und sagt, dass Brunken mit ihrer Arbeit zufrieden gewesen sei und nie etwas Gegenteiliges gesagt habe. "Das ist offenbar das Milieu dort", wird sie zitiert. "Wenn ich den ganzen Ärger geahnt hätte, hätte ich mich nie an dem Denkmalprojekt beteiligt. Ich werde jetzt auch keine Anzeige erstatten, eher lasse ich den Stein wieder abtragen."

  • Dezember: Angeblich soll das inzwischen verschandelte Denkmal von Harald Juhnke durch eine durch Auszubildende der Steinmetz-Innung neu zu schaffende Skuptur ersetzt werden. "Es gibt Überlegungen, diese Aufgabe zur Gesellenprüfung zu machen", sagt Manfred Höhne, Sprecher der Steinmetz- und Bildhauer-Innung Berlin. Das müsse jedoch noch im Vorstand der Innung besprochen werden. Die Idee kam Höhne, als er mit Joachim Brunken vor dem misslungenen Gedenkstein an der Fordoner Strasse stand. "Ich habe ihn gefragt, warum er nicht gleich die Berliner Steinmetz-Meister beauftragt hat. Dann wäre so etwas sicher nicht passiert." Das Argument, der Stein habe nichts gekostet, lässt Höhne nicht gelten. "Wenn es nur ums Geld geht, lässt sich sicher etwas machen." Er will zu einer Spendensammlung aufrufen, damit ein ehrenvolles Denkmal geschaffen wird.